Freund STUN-E512 User manual

Originalbetriebsanleitung
Translation of operating manual
STUN-E512_E3__DE.DOCX
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Elektro-Betäuber
Electric-Stunner
STUN-E512
Gemäß der geltenden Deutschen Tierschutz-Schlachtverordnung (TierSchlV) vom
01.01.2013 und der EG-Verordnung 1099/2009.
In accordance with the German Animal Protection Slaughter Regulation from
01.01.2013 (TierSchlV) and the EC-Regulation 1099/2009.
Seriennummer
Serial numbe
r

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Impressum / Imprint
Postanschrift /
Home address FREUND Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
Schulze-Delitzsch-Str. 38
D-33100 Paderborn
Telefon / Fon +49 (5251) 16590
Fax +49 (5251) 1659-77
Internet www.freund-germany.com
Verkauf / Sales +49 (5251) 16590
FREUND Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, 07.2014
Weitergabe sowie Vervielfältigung dieses Dokuments, Verwertung und Mitteilung seines
Inhalts sind verboten, soweit nicht ausdrücklich gestattet. Zuwiderhandlungen verpflichten
zu Schadenersatz. Alle Rechte für den Fall der Patent-, Gebrauchsmuster- oder
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Technische Änderungen vorbehalten
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utility model or design.
Technical changes reserved
Diese Betriebsanleitung wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Sollten Sie jedoch
Unvollständigkeiten und/oder Fehler feststellen, benachrichtigen Sie uns bitte.
This operating manual was compiled with the greatest care. However if you notice incompleteness
and/or mistakes, please inform us.

Inhaltsverzeichnis
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Inhaltsverzeichnis
1Über diese Betriebsanleitung ........................................................................................7
1.1Zielgruppe ................................................................................................................7
1.2Haftung und Gewährleistung....................................................................................7
1.3Aufbewahrung der Betriebsanleitung.......................................................................8
1.4Gestaltungsmerkmale ..............................................................................................8
2Für Ihre Sicherheit ..........................................................................................................9
2.1Erklärung der verwendeten Signalwörter und Symbole...........................................9
2.1.1Handlungsbezogene Warnhinweise.....................................................................9
2.1.2Verwendete Gefahrenzeichen............................................................................10
2.1.3Verwendete Gebotszeichen...............................................................................10
2.1.4Verwendete Verbotszeichen ..............................................................................10
2.2Pflichten des Betreibers .........................................................................................10
2.3Anforderungen an das Personal.............................................................................12
2.4Persönliche Schutzausrüstung...............................................................................13
2.5Elektrische Sicherheit nach DIN VDE 0701-0702/EN60204-1...............................13
2.6Inspektion nach Tierschutz-Schlachtverordnung (TierSchlV) ................................14
2.7Bestimmungsgemäße Verwendung.......................................................................14
2.8Nicht bestimmungsgemäße Verwendung ..............................................................15
2.9Restrisiko................................................................................................................15
2.9.1Elektrisches Restrisiko.......................................................................................15
2.9.2Sonstiges Restrisiko...........................................................................................15
3Technische Beschreibung ...........................................................................................17
3.1Arbeitsweise des Elektro-Betäubers ......................................................................17
3.2Geräteübersicht......................................................................................................18
3.3Technische Daten ..................................................................................................18
3.4Bedien- und Anzeigeelemente...............................................................................19
3.4.1Bedienelemente .................................................................................................19
3.4.2Anzeigeelemente................................................................................................20
3.5Typenschild............................................................................................................20
3.6Mindeststromstärken und Betäubungszeiten nach Tierschutzschlachtverordnung
(TierSchlV).............................................................................................................21
3.7Voreingestellte Betäubungsprogramme.................................................................21
3.8Externer Datenspeicher STUN-EMEM01 (Option).................................................22

Inhaltsverzeichnis
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4Montage und Inbetriebnahme......................................................................................23
4.1Sicherheitshinweise................................................................................................23
4.2Persönliche Schutzausrüstung...............................................................................23
4.3Betäubungsgerät anschließen................................................................................24
5Bedienung und Betäubung ..........................................................................................25
5.1Sicherheitshinweise................................................................................................25
5.2Persönliche Schutzausrüstung...............................................................................25
5.3Tierschutz-Maßnahmen .........................................................................................25
5.4Betäubung beginnen..............................................................................................26
5.5Kopfbetäubung durchführen...................................................................................27
5.6Kopf- und Herzbetäubung durchführen..................................................................28
5.6.1Betäubung mit Betäubungszange (Schweine/Schafe).......................................28
5.6.2Betäubung mit Stunner Handstück H2B (Schafe)..............................................29
5.7Betäubung beenden...............................................................................................30
6Wartung und Instandhaltung .......................................................................................31
6.1Sicherheitshinweise................................................................................................31
6.2Persönliche Schutzausrüstung...............................................................................31
6.3Wartung..................................................................................................................32
6.3.1Jährlich vorgeschriebene Inspektion von Betäubungsgeräten...........................32
6.3.2Elektrische Wiederholungsprüfung.....................................................................32
6.3.3Elektroden auswechseln.....................................................................................33
6.3.4Sicherungen ersetzen.........................................................................................33
6.4Elektrische Kontrollmessungen durchführen..........................................................33
6.4.1Betäubungsstromstärke messen........................................................................34
6.4.2Betäubungsspannung messen...........................................................................34
6.5Fehlersuche............................................................................................................35
7Entsorgung und Recycling ..........................................................................................37
7.1Maschine demontieren und entsorgen...................................................................37
7.2Verpackungsmaterialien entsorgen........................................................................37
Anhang..................................................................................................................................38
Parameterliste für die manuelle Betäubung von Schweinen in der Tötebucht................38
C Ersatzteile

Über diese Betriebsanleitung
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1 Über diese Betriebsanleitung
Diese Betriebsanleitung wurde so erstellt, dass Sie schnell und sicher mit
der Maschine arbeiten können.
Die Betriebsanleitung ist Bestandteil der Maschine und enthält wichtige
Informationen
zum sicheren und effektiven Umgang mit der Maschine.
zur Instandhaltung.
zur Reinigung und zur Desinfektion.
Bevor Sie mit der Bedienung der Maschine beginnen, lesen Sie diese
Betriebsanleitung bitte sorgfältig durch.
Befolgen Sie unbedingt alle beschriebenen Sicherheitshinweise. Bewahren
Sie diese Betriebsanleitung immer am Einsatzort der Maschine auf.
1.1 Zielgruppe
Diese Betriebsanleitung richtet sich an Betreiber von schlachttechnischen
Einrichtungen und an das dort beschäftigte Personal sowie an Metzger
und deren Auszubildende.
Die Betriebsanleitung richtet sich insbesondere an das Fachpersonal für
Montage, Installation, Wartung und Instandhaltung und an das
Reinigungspersonal.
Die Zielgruppe muss über technische Grundkenntnisse im Umgang mit
der hier beschriebenen Maschine verfügen.
1.2 Haftung und Gewährleistung
Alle Angaben und Hinweise für die Bedienung und Instandhaltung der
Maschine erfolgen nach bestem Wissen unter Berücksichtigung unserer
bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse.
Für jegliche Rechtsansprüche haften wir ausschließlich im Rahmen der im
Hauptvertrag vereinbarten Gewährleistungspflicht.
Die Originalfassung dieser Betriebsanleitung wurde in deutscher Sprache
erstellt. Die Übersetzung wurde nach bestem Wissen erstellt, für
Übersetzungsfehler können wir jedoch keine Haftung übernehmen.
Haftungs-
ausschluss Wir übernehmen keine Haftung und Gewährleistung
auf Verschleißteile.
auf Schlachtschäden.
Außerdem weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass wir keine Haftung für
Schäden übernehmen, die auf folgende Ursachen zurückzuführen sind:
auf nicht oder nicht ausreichende Beachtung der Informationen in
dieser Betriebsanleitung,
auf eine nicht bestimmungsgemäße Verwendung (Kapitel
Bestimmungsgemäße Verwendung auf Seite 14),

Über diese Betriebsanleitung
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auf ungeeignete oder unsachgemäße Behandlung,
auf die Verwendung von Ersatzteilen oder Teilen, die nicht von der
FREUND Maschinenfabrik GmbH & Co. KG zugelassen sind,
auf nicht genehmigte Veränderungen von Funktionen oder
Materialien an der Maschine,
auf falsche Bedienung oder Bedienung durch nicht qualifiziertes
Personal,
auf die Entfernung oder Manipulation der Sicherheitseinrichtungen,
auf falsche oder nicht fachgerechte Reinigung,
auf chemische oder mechanische Überbelastungen,
auf nicht vorschriftsmäßige Wartungs- und Reparaturarbeiten oder
nicht eingehaltene Wartungsintervalle.
Änderungen und/oder Anpassungen an der Maschine sind in bestimmten
Fällen möglich. In diesen Fällen muss zuvor eine schriftliche
Genehmigung von der FREUND Maschinenfabrik GmbH & Co. KG – im
Nachfolgenden FREUND Maschinenfabrik genannt – eingeholt werden.
1.3 Aufbewahrung der Betriebsanleitung
Diese Betriebsanleitung ist Bestandteil der Maschine und muss während
der gesamten Verwendungszeit der Maschine jederzeit für das Bedien-,
das Wartungs- und das Reinigungspersonal zugänglich sein.
Bewahren Sie diese Betriebsanleitung deshalb immer am Einsatzort der
Maschine auf.
1.4 Gestaltungsmerkmale
Verschiedene Elemente dieser Betriebsanleitung sind mit festgelegten
Gestaltungsmerkmalen versehen. So können Sie leicht unterscheiden, um
welche Art Text es sich jeweils handelt.
Zeichen Beschreibung
Aufzählungen
Einzelner, unabhängiger Handlungsschritt
Resultat, das durch den Handlungsschritt entsteht
1. Handlungsschritte mit festgelegter Reihenfolge
Resultat, das durch den Handlungsschritt entsteht
Verweise auf ein anderes Kapitel
Wichtige Zusatzinformationen oder besondere
Angaben zum Gebrauch der Maschine

Für Ihre Sicherheit
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2 Für Ihre Sicherheit
In diesem Kapitel werden die Sicherheitsmaßnahmen und
Sicherheitsvorrichtungen beschrieben. Es dient zu Ihrer Orientierung in
Sicherheitsfragen rund um den Gebrauch der Maschine.
Sicherheitshinweise dienen dem Arbeitsschutz und der Unfallverhütung.
Befolgen Sie alle hier beschriebenen Sicherheitshinweise und die vor den
einzelnen Kapiteln.
Lesen Sie sich das folgenden Sicherheitskapitel und die darin
enthaltenden Sicherheitshinweise unbedingt vor Inbetriebnahme und
Gebrauch der Maschine sorgfältig durch.
Aufbewahrung der
Betriebsanleitung Die Betriebsanleitung muss jederzeit während der gesamten
Verwendungszeit der Maschine für das Bedien-, das Wartungs- und
Reinigungspersonal zugänglich sein.
Bewahren Sie deshalb diese Betriebsanleitung immer am Einsatzort der
Maschine auf.
2.1 Erklärung der verwendeten Signalwörter und Symbole
2.1.1 Handlungsbezogene Warnhinweise
Während der Nutzung der Maschine können in bestimmten Situationen
oder durch bestimmte Verhaltensweisen Gefahren auftreten.
In dieser Betriebsanleitung stehen die Sicherheitshinweise vor einer
Handlungsabfolge, bei der die Gefahr von Personen- oder Sachschäden
besteht.
Die beschriebenen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr müssen eingehalten
werden.
Die Sicherheitshinweise sind wie in der folgenden Darstellung
gekennzeichnet:
Signalwort!
Art und Quelle der Gefahr.
Mögliche Folgen der Gefahr.
Anweisungen zur Abwendung der Gefahr.
Signalwort Bedeutung
GEFAHR Kennzeichnet eine unmittelbare Gefahr, die Lebensgefahr
oder Tod zur Folge haben wird, wenn sie nicht vermieden
wird.
WARNUNG Kennzeichnet eine mögliche Gefahr, die schwerste
Verletzungen oder Tod zur Folge haben kann, wenn sie
nicht vermieden wird.
Vorsicht Kennzeichnet eine mögliche Gefährdung, die leichte oder
mittlere Körperverletzungen zur Folge haben kann, wenn
sie nicht vermieden wird.

Für Ihre Sicherheit
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Signalwort Bedeutung
Achtung Kennzeichnet eine mögliche Gefährdung, die Sachschäden
für Maschine oder Umwelt zur Folge haben kann, wenn sie
nicht vermieden wird.
2.1.2 Verwendete Gefahrenzeichen
Warnung vor gefährlicher elektrischer Spannung
Warnung vor einer Gefahrenstelle
2.1.3 Verwendete Gebotszeichen
Handschutz tragen
Augenschutz tragen
Fußschutz tragen
Schutzschürze tragen
2.1.4 Verwendete Verbotszeichen
Verwenden Sie zum Reinigen keinen Hochdruckreiniger
2.2 Pflichten des Betreibers
Gemäß der Berufsgenossenschaftlichen Regel für Sicherheit und
Gesundheit bei der Arbeit für Betriebe in der Fleischwirtschaft (BGR 229)
darf der Betreiber nur Versicherte an schlachttechnischen Einrichtungen
arbeiten lassen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und mit der
Einrichtung und der Handhabung vertraut sind.
Jugendliche über 16 Jahre dürfen dann beschäftigt werden, wenn dies zur
Erreichung ihres Ausbildungszieles erforderlich ist und sie die Sicherheits-
bestimmungen gelesen und verstanden haben. Ihr Schutz muss durch eine
Aufsichtsperson gewährleistet sein.

Für Ihre Sicherheit
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Bedienpersonal Der Betreiber ist als übergeordnete juristische Person verantwortlich für die
bestimmungsgemäße Verwendung der Maschine sowie für die Ausbildung
und den Einsatz von autorisiertem und qualifiziertem Bedien-, Wartungs-
und Reinigungspersonal.
Der Betreiber ist verpflichtet, jeden Mitarbeiter in die Bedienung der
Maschine einzuweisen.
Anzulernendes Personal darf nur unter Aufsicht von Fachpersonal an der
Maschine arbeiten.
Sachkundiger Es dürfen nur Personen Tiere betreuen, ruhigstellen, betäuben, schlachten
oder töten, die über die hierfür notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten
(Sachkunde) verfügen.
Der Betreiber stellt sicher, dass die Tätigkeiten, die im Rahmen der
Schlachtung nur von Personen durchgeführt werden, die über einen
entsprechenden Sachkundenachweis verfügen.
Gefährdungs-
beurteilung Der Betreiber muss die Bediener über mögliche Gefahren, Symptome und
entsprechende Vorbeugungsmaßnahmen im Umgang mit der Maschine
informieren. Dabei sind die einschlägigen Arbeitsschutzbestimmungen zu
beachten.
Bei Arbeiten mit der Maschine ist das Tragen eines Gehörschutzes und
einer Schutzbrille vorgeschrieben.
Persönliche
Schutzausrüstung Der Betreiber hat dafür zu sorgen, dass die erforderliche persönliche
Schutzausrüstung für das Bedienpersonal zur Verfügung steht und diese
benutzt wird.
Aus hygienischen Gründen muss er jedem Arbeitnehmer seine eigene
persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung stellen.
Sicherheit der
Maschine Der Betreiber muss dafür sorgen, dass nur Maschinen in einwandfreiem und
funktionstüchtigem Zustand betrieben und eingesetzt werden.
Der Betreiber muss gewährleisten, dass die Sicherheitseinrichtungen
regelmäßig gewartet und auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden.
Arbeitsplatz Der Arbeitsplatz muss den landes- und ortsspezifischen Hygiene- und
Arbeitsplatzvorschriften entsprechen.
Fluchtwege Der Betreiber muss dafür sorgen, dass im Notfall genügend Fluchtwege für
das Personal vorhanden und diese deutlich gekennzeichnet sind. Er muss
darauf achten, dass die Fluchtwege nicht zugestellt werden und ihre
Funktion (z. B. durch Türen, die sich zum Fluchtweg hin öffnen lassen) nicht
beeinträchtigt wird.
Reinigung Der Betreiber muss sicherstellen, dass die Reinigung des Arbeitsgerätes
leicht und gefahrlos durchführbar ist. Er hat die geeigneten Reinigungsmittel
und -verfahren zur Verfügung zu stellen.
Unterweisung der
Mitarbeiter Der Betreiber ist verpflichtet, sein Personal regelmäßig und aus gegebenem
Anlass (z.B. bei einem Unfall) über Sicherheit und Gesundheitsschutz zu
unterweisen. Wir empfehlen, die Unterweisungen und deren Inhalte durch
Unterschrift des Personals zu dokumentieren.

Für Ihre Sicherheit
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2.3 Anforderungen an das Personal
Bedienpersonal Das Bedienpersonal muss durch den Betreiber entsprechend eingearbeitet
und unterwiesen worden sein. Als unterwiesen gilt derjenige, der die
Sicherheitshinweise gelesen und verstanden hat und eine entsprechende
Einweisung in die Bedienung der Maschine erhalten hat.
Das Bedienpersonal muss mit der Betriebsanleitung, den geltenden
Vorschriften zur Arbeitssicherheit und Unfallverhütung sowie mit den
geltenden Bestimmungen des Tierschutzes vertraut sein.
Sachkundiger Eine sachkundige Person ist, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung
und Erfahrung ausreichende Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt.
Der Sachkundige muss mit der Betriebsanleitung und den geltenden
Vorschriften zur Arbeitssicherheit und Unfallverhütung sowie mit den
geltenden Bestimmungen des Tierschutzes vertraut sein.
Fachpersonal Fachpersonal sind Fachkräfte, die auf Grund ihrer fachlichen Ausbildung in
ihrem Arbeitsbereich qualifizierte Kenntnisse und Erfahrungen haben.
Montage-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sowie die
Störungsbehebung dürfen nur von Fachpersonal ausgeführt werden.
Das Fachpersonal muss mit der Betriebsanleitung und den geltenden
Vorschriften über Arbeitssicherheit und Unfallverhütung vertraut sein.
Sicherheit am
Arbeitsplatz Sorgen Sie für einen sicheren, aufrechten Stand und halten Sie das
Gleichgewicht. Vermeiden Sie eine unnormale Körperhaltung.
Halten Sie den Arbeitsplatz sauber und aufgeräumt. Unaufgeräumte Plätze
können Unfälle verursachen.
Tragen Sie immer die für Sie bereitgestellte persönliche Schutzkleidung.
Halten Sie Kinder, Jugendliche und nicht unterwiesene Personen von der
Maschine fern.
Maschinen-
sicherheit Überprüfen Sie die Maschine vor jedem Arbeitsbeginn sorgfältig auf
einwandfreie und bestimmungsgemäße Funktion.
Nehmen Sie keine Maschine in Betrieb, die nicht einwandfrei funktioniert.
Schalten Sie die Maschine sofort aus, wenn sie nicht mehr einwandfrei
arbeitet.
Lassen Sie defekte Sicherheitseinrichtungen, Schalter oder andere defekte
Maschinenteile reparieren.
Informieren Sie den Betreiber oder seinen Bevollmächtigten über jede
Veränderung an der Maschine, die Ihre Sicherheit gefährdet.
Verhalten im
Notfall Im Falle eines Unfalls leisten Sie Erste Hilfe und benachrichtigen Sie einen
Arzt und den Rettungsdienst.
Informieren Sie den Betreiber oder seinen Bevollmächtigten über jeden
Unfall.

Für Ihre Sicherheit
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2.4 Persönliche Schutzausrüstung
Einige Arbeiten erfordern eine Schutzausrüstung. Diese Schutzausrüstung
muss Ihnen vom Betreiber zur Verfügung gestellt werden.
Tragen Sie während der Arbeit immer
geeignete Schutzkleidung.
eine Schutzbrille beim Betrieb und bei der Reinigung der Maschine
Schutzhandschuhe aus nicht leitendem Material, z.B. Gummi.
rutschhemmendes, geschlossenes Schuhwerk, um einen sicheren
Stand zu gewährleisten.
eine Schutzschürze.
2.5 Elektrische Sicherheit nach DIN VDE 0701-0702/EN60204-1
Abb. 2-1 Plakette
EN60204-1
Alle unsere elektrischen Maschinen werden vor der ersten Inbetriebnahme
sowie nach einer Änderung oder Instandsetzung in unserem Werk nach
den elektrotechnischen Regeln der DIN VDE 0701-0702/EN 60204-1 auf
ihre elektrische Sicherheit durch eine Elektrofachkraft geprüft und mit einer
Prüfplakette ausgezeichnet (Abb. 2-1).
Die Prüfplakette gibt an, wann die nächste Wiederholungsprüfung gemacht
werden muss.
Prüffristen Die Prüffrist für elektrische Maschinen und Anlagen, die in Schlachthöfen
und Zerlegebetrieben eingesetzt werden, beträgt sechs Monate.

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2.6 Inspektion nach Tierschutz-Schlachtverordnung (TierSchlV)
Abb. 2-2 Plakette
TierSchlV
Bei allen FREUND Elektro-Betäubungsgeräten werden vor der ersten
Inbetriebnahme gemäß der geltenden deutschen Tierschutz-
Schlachtverordnung und der EG-Verordnung 1099/2009, der
Betriebssicherheitsverordnung und der Unfallverhütungsvorschrift alle
relevanten Betäubungs- und Arbeitssicherheitsparameter überprüft.
Das Gerät wird mit einer Inspektionsplakette ausgezeichnet (Abb. 2-1).
Prüffristen Die Inspektionsplakette gibt an, wann die nächste jährliche
Wiederholungsprüfung gemacht werden muss.
2.7 Bestimmungsgemäße Verwendung
Der Elektro-Betäuber STUN-E512
ist bestimmt für die Betäubung von
obis zu 5.000 Schweinen und Sauen
obis zu 10.000.Schafen und Ziegen pro Woche.
ist bestimmt für die Betäubung in Tötebuchten, Restrainern und
Einzelfallen.
darf nur durch einen Bediener gleichzeitig bedient werden.
darf nur mit den vorgesehenen und funktionstüchtigen
Sicherheitseinrichtungen betrieben werden.
Zur bestimmungsgemäßen Verwendung gehören auch:
die Einhaltung der Sicherheitshinweise,
die fachgerechte Ausführung von Reparaturen und Wartungsarbeiten,
die regelmäßige Reinigung.
Jede andere Verwendung ist nicht bestimmungsgemäß, und birgt Risiken
für die Sicherheit des Bedienpersonals.
Haftungsaus-
schluss Die FREUND Maschinenfabrik übernimmt keine Haftung für Schäden, die
aus einer nicht bestimmungsgemäßen Verwendung resultieren.
Bei jeder anderen Verwendung sowie Veränderungen an der Maschine
verfällt jeglicher Gewährleistungsanspruch.

Für Ihre Sicherheit
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2.8 Nicht bestimmungsgemäße Verwendung
Jeder andere Gebrauch, als im Kapitel Bestimmungsgemäße
Verwendung beschrieben, gilt als nicht bestimmungsgemäß und ist
deshalb unzulässig.
Die Risiken bei nicht bestimmungsgemäßer Verwendung liegen allein beim
Betreiber. Fragen Sie im Zweifelsfall beim Hersteller nach.
Zur nicht bestimmungsgemäßen Verwendung der Maschine gehört auch:
die Anwendung der Maschine an Menschen.
die Verwendung der Maschine, um die Tiere im Vorfeld der
Schlachtung ruhig zu stellen.
die Verwendung von Maschinen ohne funktionstüchtige
Sicherheitseinrichtungen.
die Verlängerung der an der Maschine angebrachten Kabel und
Anschlussleitungen.
2.9 Restrisiko
Der Elektro-Betäuber ist nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft und
Technik gebaut worden und entspricht den grundlegenden Sicherheits-
und Gesundheitsanforderungen der Europäischen Union und den FDA-H1-
Vorschiften.
Dennoch gehen von ihm Gefahren aus, die konstruktiv nicht beseitigt
werden können:
Gefährdung durch Strom bei Verwendung nicht ordnungsgemäßer
Anschlussleitungen.
Darüber hinaus können trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nicht
offensichtliche Restrisiken auftreten.
Um die Restrisiken zu minimieren, befolgen Sie alle Sicherheitshinweise
und die Warnhinweise vor den jeweiligen Kapiteln.
2.9.1 Elektrisches Restrisiko
Beim Berühren von spannungsführenden Maschinenteilen besteht
Lebensgefahr.
Trennen Sie die Maschine bei allen Montage-, Demontage- oder
Reparaturarbeiten vom Stromnetz
2.9.2 Sonstiges Restrisiko
Der nachlässige Umgang mit persönlicher Schutzausrüstung während des
Betriebes der Maschine, bei Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie bei
der Reinigung und Desinfektion kann zu schweren äußeren und inneren
Verletzungen führen.
Tragen Sie stets Ihre vorgeschriebene persönliche Schutzausrüstung.

Für Ihre Sicherheit
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Durch unqualifiziertes Personal besteht die Gefahr von fehlerhafter
Störungsbeseitigung oder fehlerhaften Wartungs- und Reparaturarbeiten.
Störungsbeseitigung und Wartungsarbeiten dürfen ausschließlich von
Fachpersonal ausgeführt werden.

Technische Beschreibung
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3 Technische Beschreibung
Der Elektro-Betäuber STUN-E512
entspricht den Vorgaben der gültigen deutschen Tierschutz-
Schlachtverordnung vom 01.01.2013 und der EG-Verordnung
1099/2009.
wurde nach dem aktuellen Stand der Technik gebaut und entspricht
den grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen der
Europäischen Union.
ist bei Beachtung der Betriebsanleitung sowie der betriebsspezifischen
Vorgaben und der Unfallverhütungsvorschriften betriebssicher.
Merkmale 7 vorinstallierte Betäubungsprogramme, individuell anpassbar für
verschiedene Tierarten und -größen
Wählbare Kopf- und Herz- Betäubungsprogramme
Akustischer Summer für Mindestbetäubungszeit
Optische und akustische Betäubungsfehleranzeige
LED-Anzeige
Bessere Fleischqualität und höhere Ausbeute durch weniger
Blutpunkte und Knochenbrüche
Integrierte Schnittstelle zur Datenaufzeichnung
Optionaler externer Datenspeicher STUN-EMEM01 speichert die
Daten von bis zu 6000 Betäubungen:
oStrom in erster Sekunde erreicht?
oMindestbetäubungszeit (4 s) bei Mindeststrom in
Ampéresekunden (jeweils für Kopf & Herz getrennt)
eingehalten?
oFehler Ja/Nein pro gemessenem Parameter
3.1 Arbeitsweise des Elektro-Betäubers
Eine Betäubungsanlage besteht aus dem Elektro-Betäuber STUN-E512
und einer Betäubungszange.
Körperwiderstand
Tier Der Elektro-Betäuber arbeitet nach dem Konstantstrom-Messverfahren.
Dabei wird nach dem Widerstandsmessprinzip der Körperwiderstand des
Tieres (Schwein, Schaf oder Ziege) in kurzen Intervallen laufend
gemessen und ausgewertet. Liegt der gemessene Wert im voreingestellten
Bereich von bis zu 1400 Ohm wird die Betäubungsspannung automatisch
zugeschaltet.

Technische Beschreibung
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Körperwiderstand
Mensch
Der Körperwiderstand des Menschen liegt deutlich höher als der
Körperwiderstand der Schlachttiere. Wenn der voreingestellte Widerstand
von 1400 Ohm überschritten wird, schaltet der Elektro-Betäuber die
Betäubungsspannung zum Schutz des Menschen ab. Durch die große
Differenz zum Einschaltwert werden Schäden vom Menschen abgewendet.
Bei Widerstandsunterschreitung löst zum Schutz gegen die Zerstörung von
Bauteilen eine elektronische Sicherung aus.
Unkontrollierte Zustände sowie Defekte im Betäubungsstromkreis werden
dem Benutzer durch eine Störungsleuchte angezeigt.
3.2 Geräteübersicht
Abb. 3-1 Geräteübersicht
Element Beschreibung
1 Anschluss für externen Datenspeicher
2 Stromanschluss für die Betäubungszange
3 Bedien- und Anzeigefeld
3.3 Technische Daten
Abmessungen (H x B x T) 400 x 300 x 160 mm
Betriebsspannung 230 V ±10 % /
115 V ± 10 % Sonderspannung
Gewicht 13 kg
Frequenz 50 / 60 Hz
Stromaufnahme max. 4,6 A
Temperatur Bereich Tu 0 – 40 °C
Betäubungsspannung B512 80 – 400 VAC
3
1
2

Technische Beschreibung
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Betäubungsstrom B512 1,5A 30% ED
Betäubungsfrequenz 50 – 1000 Hz in Stufen
Absicherung 6,3 AT
Schutzklasse I / II IP 65 / IP 44
Elektronische Sicherung bei Elektrodenkurzschluss, Kurzschluss und/oder
Defekt im Betäubungsstromkreis
Optional erhältlich:
Externer Datenspeicher STUN-EMEM01 (Art.-Nr. 906-400-002)
3.4 Bedien- und Anzeigeelemente
Abb. 3-2 Displayansicht
3.4.1 Bedienelemente
Taste Belegung
Taste zum Auslesen der Daten
Auswahl der Programme 1 bis 7 bzw. Auswahl
der Parameter in den Unterprogrammen (nur
nach Rücksprache mit dem Hersteller)
Auswahl und Änderung der Unterprogramme
(nur nach Rücksprache mit dem Hersteller)
Schalter 0/I
zum Ein- und Ausschalten

Technische Beschreibung
A 20/73 STUN-E512_E3__DE.DOCX
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3.4.2 Anzeigeelemente
Abb. 3-3 Detailansicht Display
Anzeige Bedeutung
AMP Programmanzeige (P..) oder
während der Betäubung den Amperewert
Step1 Anzeige für Kopfbetäubung
Step2 Anzeige für Herzbetäubung
F Anzeige für Betäubungsfehler
Zusätzliche akustische
Betäubungsfehleranzeige
3.5 Typenschild
Das Typenschild ist auf dem Gehaüse angebracht. Die folgende Abbildung
zeigt ein Beispiel des Typenschildes:
Abb. 3-4 Typenschild
Element Erklärung
1 Firmenanschrift
2 Maschinen-Typ und Bezeichnung
3 Leistungsdaten:
Nennspannung [V]
Frequenz [Hz]
4 Baujahr und -woche der Maschine
und Produktionsauftrags-Nr.

Technische Beschreibung
STUN-E512_E3__DE.DOCX A 21/73
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3.6 Mindeststromstärken und Betäubungszeiten nach
Tierschutzschlachtverordnung (TierSchlV)
Bei allen FREUND-Elektro-Betäubern sind die Mindeststromstärken und
die vorgesehene Mindestbetäubungszeit für die jeweilige Tierart nach der
gültigen deutschen Tierschutzschlachtverordnung (TierSchlV)
voreingestellt.
In anderen Ländern gelten die jeweils einzelstaatlichen Rechtsvorschriften
über den Schutz von Tieren zum Zeitpunkt der Schlachtung bzw. Tötung.
Passen Sie die Betäubungszeiten gegebenenfalls an die
Tierschutzbestimmungen in Ihrem Land an.
Mindest-
stromstärke Tierart Mindeststromstärke
Schweine 1,3 A
Sauen 2,0 A
Schafe / Ziegen 1,0 A
3.7 Voreingestellte Betäubungsprogramme
Alle FREUND-Elektro-Betäuber haben sieben voreingestellte
Betäubungsprogramme*.
In den Betäubungsprogrammen sind für die jeweilige Tierart Betäubungszeit
und Mindeststromstäke voreingestellt. Die Vorgaben entsprechen den
Bestimmungen der deutschen Tierschutz-Schlachtverordnung (TierSchlV), in
anderen Ländern gelten die jeweils einzelstaatlichen Rechtsvorschriften.
Die folgende Tabelle gibt Ihnen eine Übersicht über die sieben
voreingestellten Programme:
Programm-Nr. Betäubungsprogramm
P1 Kopf- & Herzbetäubung für Schweine bis 120 kg
P2 Kopf- & Herzbetäubung für Schweine bis 150 kg
P3 Kopf- & Herzbetäubung für Sauen
P4 Kopfbetäubung für Sauen
P5 Kopfbetäubung für Schweine bis 120 kg
P6 Kopfbetäubung für Schweine bis 150 kg
P7 Kopfbetäubung für Schafe
* Individuelle Einstellungen sind möglich. Sprechen Sie mit unserem Verkauf.

Technische Beschreibung
A 22/73 STUN-E512_E3__DE.DOCX
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3.8 Externer Datenspeicher STUN-EMEM01 (Option)
Abb. 3-5
Abb. 3-6 STUN-EMEM01
Der externe Datenspeicher STUN-EMEM01 dient dazu, die von den
Elektro-Betäubern erzeugten Betäubungsdaten aufzunehmen, zu
speichern und an einen Computer weiterzugeben.
Der Datenspeicher kann bis zu 6000 Datensätzen zu
Schlüsselparametern der Elektro-Betäubung gemäß Deutscher
Tierschutzschlachtverordnung aufzeichnen.
Im Computer können die Daten mithilfe der Auswertungssoftware
STUN-DATA eingelesen, gespeichert, angezeigt und ausgedruckt
werden.
Technische Daten
Speichergröße 2 MB
Schutzart IP 65
Gewicht 0,04 kg
Abmessungen (L x Ø) 70 x 30 mm
Table of contents
Languages:
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