KRILO Green b User manual

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Wichtiger Hinweis
Alle technischen Angaben in diesem Buch wurden von den Autoren mit größter Sorg-
falt erarbeitet. Trotzdem sind Fehler nicht vollständig auszuschließen. ie KRILO .O.O.
(in Folge KRILO) weist deshalb darauf hin, dass weder eine Garantie noch die
juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für Folgen, die auf fehlerhafte Angaben
zurückgehen, übernommen werden kann. Für die Mitteilung eventueller Fehler sind die
Autoren jederzeit dankbar.
Änderungen, die dem technischen Fortschritt dienen, bleiben vorbehalten.
Warenzeichen
ie Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
KRILO ist ein eingetragenes Warenzeichen der KRILO .O.O.
Copyright
© 2013 by KRILO eine Marke der KRILO .O.O.
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form ohne schrift-
liche Genehmigung der KRILO .O.O. reproduziert oder anderweitig weiterverar-
beitet werden.
Stand: 2013/04
KRILO
Eine Marke der KRILO .O.O.
Slavsko polje 112, 44410 Gvozd
TEL +385 44 885 911
Fax +385 44 885 915
www.krilo.org

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Contents:
1.0 Thank you for flying KRILO
2.0 About KRILO
3.0 Guarantee
4.0 Ability and experience
5.0 Component parts supplied
6.1 The KRILO in detail – technical data
6.2 The canopy
6.3 The replaceable strengthening spaghetti
6.4 The irt Valve System ( VS)
6.5 The line system
6.6 The risers
6.7 Speed system
7.0 Suitable harnesses
8.0 Rescue system
9.0 Riser bag, inner pack sack and pack sack
10.0 Adjustment options and factory settings
10.1 Braking
10.2 Speed system
11.0 Flying - the basics
11.1 Launch preparations
11.2 Launch technique
11.3 Launching in winds
11.4 Motorised launch
12.0 Flying techniques
12.1 Controlling speeds with the brakes
12.2 Controlling speeds with the speed bar
12.3 Turning
12.4 Flying in upwinds
12.5 Flying in turbulent winds

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Inhaltsverzeichnis:
1.0 Vielen ank das du KRILO fliegst
2.0 Über KRILO
3.0 Garantie
4.0 Personelle Anforderungen
5.0 Bestandteile der Auslieferung
6.1 er Green b im etail - Technische aten
6.2 ie Schirmkappe
6.3 as austauschbare „Verstärkungsspaghetti“
6.4 as „ irt Valve System“ ( VS)
6.5 as Leinensystem
6.6 ie Tragegurte
6.7 as Beschleunigungssystem
7.0 Geeignete Gurtzeuge
8.0 as Rettungsgerät
9.0 Tragegurtesack, Innenpacksack und Packsack
10.0 Einstellungsmöglichkeiten und Werkseinstellung
10.1 Bremsen
10.2 Beschleunigungssystem
11.0 Flugbetrieb
11.1 Startvorbereitung
11.2 Starttechnik
11.3 Windenstart
11.4 Motorisierte Starts
12.0 Flugtechnik
12.1 Geschwindigkeitssteuerung über die Bremsen
12.2 Geschwindigkeitssteuerung mit dem Beschleuniger
12.3 Kurvenflug
12.4 Fliegen im Aufwind
12.5 Fliegen in Turbulenzen
12.6 Landung
13.0 Schnellabstieg

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13.1 Steilspirale
13.2 B-Stall
13.3 Ohren anlegen
14.0 Extremflugmanöver
14.1 Kunstflug
14.2 Einklapper
14.3 Einseitiges Einklappen
14.4 Einklapper mit Verhänger
14.5 Frontales Einklappen
14.6 Sackflug
14.7 ynamischer Fullstall
14.8 Trudeln
14.9 Bremsausfall
15.0 Qualitätssicherungen
16.0 Reparaturen
17.0 Reinigung und Trocknung
18.0 Lagerung
19.0 Nachprüfintervalle
20.0 Natur- und Landwirtschaftliches Verhalten
21.0 Umweltgerechtes Entsorgen des Gerätes
22.0 Zulassung

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.0 Vielen Dank das Sie KRILO fliegen
Herzlichen Glückwunsch, dass du dich für den Green b und somit für ein KRILO
Qualitätsprodukt entschieden hast. Mit demGreen b hast du ein modernen und höchst
qualitativ verarbeiteten Gleitschirm gekauft.
Wir empfehlen dir dringend, dieses okument sorgfältig durchzulesen.
Es enthält eine Anleitung und wichtige Hinweise zu Sicherheit, Pflege sowie zu den
notwendigen Wartungs- und Überprüfintervallen. Somit lernst du dein Gerät schnell und
umfassend kennen.
Weitere aktuelle Informationen findest du auf www.krilo.org . ort werden auch neue
sicherheitsrelevante Erkenntnisse über das Produkt publiziert. Für Fragen oder bei
Problemen wende dich bitte an die Verkaufsstelle, deinen KRILO Händler oder direkt
an KRILO .O.O.
ieses Betriebshandbuch ist ein wichtiger Bestandteil des Gleitschirmes. Solltest du
deinen KRILO später einmal weiterverkaufen, bitten wir dich, dieses Handbuch dem
neuen Besitzer weiterzugeben.
Nun wünschen wir dir viel Freude beim Fliegen und weiterhin many happy landings.
Dein KRILO

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2.0 Über KRILO
KRILO ist ein junges & dynamisches Unternehmen, welches seit dem Jahr 2009
Gleitschirme und Rettungsgeräte produziert. Ziel des Unternehmens ist es
Produkte von allerhöchster Qualität herzustellen. er Sitz von KRILO befindet sich in
Slavsko Polje, Kroatien.
Reibungslose Produktion und perfekte Ver-
arbeitung sind nur die zwei wesentlichsten Gründe hierfür. as verarbeitete Material
wird zu 90% in der EU hergestellt.
3.0 Garantie
KRILO ist sehr daran interessiert, dich als Kunden optimal über technische Entwick-
lungen und Neuerungen sowie jegliche Informationen, die deinen Green b betreffen,
auf dem Laufenden zu halten. Um dazu auch zukünftig in der Lage zu sein, bitten wir dich,
einfach unter www.krilo.org zu registrieren.
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4.0 Personelle Anforderungen
er Top-Leistungs Gleitschrim ist mit modernsten Technologien für Streckungsschirme
ausgestattet. Er eignet sich nicht für die Schulung und ist für Erfahrene und selbstständig
fliegende Piloten geeignet. as unkomplizierte Flugverhalten des KRILO ermöglicht
es, sich sofort wohl zu fühlen. Es gehört zur Sorgfaltspflicht eines jeden Piloten sich vor
Inbetriebnahme des neuen Geräts, theoretisch anhand dieser Betriebsanleitung, sowie in
der Praxis an einem geeigneten Übungshang vertraut zu machen. abei sei insbesondere
auf die Beachtung des Kapitels Einstellmöglichkeiten hingewiesen!
5.0 Bestandteile der Auslieferung
KRILO Spannband
KRILO Tragegurtesack
KRILO Innenpacksack
KRILO Beschleuniger
KRILO Packsack

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6. Der Green b im Detail
Größe XS S M L
Startgewicht kg 55-75 70-95 85-110 100-130
Zellen Stück 40 40 40 40
Kappengewicht kg 4,2 4,6 5,1 5,5
Ausgelegte Fläche m² 23,86 25,54 28,06 30,94
Ausgelegte Spannweite m 11,03 11,41 11,96 12,56
Ausgelegte Streckung 5,10 5,10 5,10 5,10
Projizierte Fläche m² 20,54 21,99 24,16 26,64
Projizierte Spannweite m 8,87 9,18 9,62 10,10
Projizierte Streckung 3,83 3,83 3,83 3,83
Leinen A/B/C Stück 3/4/3 3/4/3 3/4/3 3/4/3
Leinenlänge Total m 265,54 274,75 288,00 302,40
Tragegurtlänge mm 480 470 520 540
V-trimm km/h 36 36 37 37
V-max. km/h 50 50 50 50
Sinken m/s 1,2 1,2 1,2 1,2
Zulassung LTF B A A A
Zulassung EN B A A A
Windenschlepp Ja Ja Ja Ja

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6.2 Die Schirmkappe
ie Kappe des Green b besteht aus neuestem, hochfestem, spezialbeschichtetem
Porcher Marine-Tuch, das sich bei ordnungsgemäßem Umgang (siehe Kapitel Pflege
und Wartung) als außergewöhnlich alterungsresistent und luftdicht erwiesen hat, so dass
u dich über lange Zeit an der Sicherheit und Wertstabilität deines Green b erfreuen
kannst.
as Obersegel wurde mit der neuen Hybrid-Technik ausgestattet. abei wird das vordere
erste rittel aus dem schwereren 44-grämmigen 9092 E85A und die hinteren zwei rittel
aus dem 40-grämmigen 9017 E77A gefertigt. ieser aufwändige Material-Mix garantiert
auf einer Seite ein Höchstmaß an Qualität und Langlebigkeit, auf der anderen Seite wird
durch den gezielten Einsatz der Materialien Gewicht eingespart und dadurch die Sicher-
heit verbessert. Beide Gewebe sind mit einer wasserabstoßenden Beschichtung impräg-
niert (water-repellent).
as Untersegel wird im gesamten Bereich aus dem dem 9017 E68A gefertigt. ieses
Material weist ein Gewicht von 36g/qm auf und ist somit ebenfalls für die Gewichtsopti-
mierung verantwortlich.
Für die Profilrippen wurde diagonalsteifes Porcher Marine-Tuch des Typs 9017 E29A
(hard finish) gewählt, um die maximale Profilgenauigkeit zu gewährleisten. as Profil des
Green b wurde speziell für die Anforderungen eines modernen Gleitschirms berechnet
und weist einen ungewöhnlich hohen Anstellwinkelbereich sowie sehr geringe Nickmo-
mente auf.
Eintritts- und Austrittskante sind mit einem Polyesterband verstärkt, die Öffnungen der
Kappe zur Optimierung der Start- und Schnellflugeigenschaften mit Polyestergewebe
versteift. ie halbrunden Einlassöffnungen bzw. die ganz geschlossenen Zellen wurden
gewählt, um ein ausgewogenes Spannungsverhältnis zwischen Ober- und Untersegel
zu gewährleisten und gleichzeitig die leistungsschädliche Öffnung der Nase so klein wie
möglich zu halten.
ie Kappenstabilität wird durch die Nasenverstärkung mittels Nylonstäbchen im Eintritts-
kantenbereich gewährleistet.

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6.3 Das austauschbare
„Verstärkungsspaghetti“
ie Eintrittskante wurde an jeder Zellwand am
Obersegelbereich von der Eintrittsöffnung her
bis hinter die B Ebene mittels einem Nylonspa-
getti ausgestattet. ies verleiht dem Green b
ein noch aerodynamisches optimiertes Pro-
fil und somit ein Höchstmaß an Leistung und
Profiltreue. Auch die Stabilität wurde durch die
Stäbchen erhöht. Jedes Spagetti kann durch
ausfädeln eines Endes ausgetauscht werden.
6.4 Das „Dirt Valve System“ (DVS)
as neuartige VS hat sich schon bei allen
vorher konstruierten Schirmen von KRILO
bewiesen. ie Wirkungsweise ist dabei sehr
einfach und ebenso wirkungsvoll.
Generell wird der Schmutz (wie Gras, Blätter,
Insekten, Steine usw.) im Fluge durch die im
Schirm vorherrschende Luftströmung stets in
den Stabilobereich befördert. ort sammelt er
sich an und musste bislang mühsam über da-
für vorgesehen Öffnungen heraus geschüttelt werden. Am Flügelende des Green b's
befinden sich im Bereich der hintersten Stabiloleine eine Öffnung, welche im stationären
Flug durch den Zug der Leine geschlossen gehalten wird. Wird nun die Leine entlastet,
wie dies zum Beispiel beim Ohrenanlegen der Fall ist, so öffnet sich das Ventil und der
Schmutz wird durch die ausströmende Luft ausgeworfen.
Selbstverständlich kann der Schmutz auch nach wie vor manuell entfernt werden. Wir
empfehlen jedoch bei starker Schmutzansammlung durch wiederholtes Ohrenanlegen
dies automatisch vorzunehmen.

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6.5 Das Leinensystem
er schädliche Leinenwiderstand konnte beim Green b durch das 3-Leinenebenen
Novum im HV A Bereich auf ein Höchstmaß minimiert werden. Er weist drei Stammlei-
nenebenen und vier Mittel- bzw. Top-Leinen vor. ie C- und - Topleine sind zusammen
verspleist. Zur Anwendung kommen im Green b hochwertige Cousin Trestec ynee-
ma-Leinen.
iese High-Tech-Leinen erfüllen die hohen Anforderungen an eine Gleitschirmleine in
besonderem Maße: ie hervorragende ehnungsstabilität gewährleistet, dass die Lei-
nenlängen auch nach langem Gebrauch noch die Originalwerte aufweisen und damit
gefährliche Veränderungen der Flugeigenschaften durch unterschiedliche ehnungen
ausgeschlossen sind. Gleichzeitig erfüllt die Knickunempfindlichkeit auch härteste Test-
anforderungen.
ie Leinengruppen A, B, und C führen jeweils getrennt zum zugehörigen Tragegurt. Ein
separater Zugriff, z.B. auf die B-Ebene (siehe z.B. Kapitel Schnellabstieg) ist problemlos
möglich. er Stabi (Flügelende) ist auf der B-Ebene aufgehängt. Um die Ohren problem-
los und schnell einklappen zu können, ist die äußerste A-Leine separat auf dem getrenn-
ten Baby-A-Gurt aufgehängt (siehe Zeichnung „ ie Tragegurte“). ie beiden A-Gurten
sind mit einem Magnet ausgestattet welche sich während der Handhabung am Boden
gegenseitig anziehen und die Übersicht erleichtern. Im Flug trennen sich die Gurte selb-
ständig und geräuschlos.
ie Leinen jeder Gruppe besitzen vom Tragegurt bis zur Kappe durchgehend spezifische
Farben um das Sortieren und die Orientierung bei Abstiegs- oder Notmanövern zu er-
leichtern!
ie B-Gurte sind mittels einem „B-Stall“-Label, die Baby-A-Gurte mit einem „Big-Ear“-La-
bel gekennzeichnet. ies sollte das einfachere, sichere und schnellere Finden der Gurte
bei Schnellabstiegen verbessern.

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Position Typ Durchmesser Material Hersteller
Top-Leinen yneema 989 1,1/ 1,3 mm yneema Cousin Trestec
Mittelleinen: yneema 989 1,3/ 1,5 mm yneema Cousin Trestec
Stammleinen: yneema 989 1,5 mm yneema Cousin Trestec
Bremsleinen yneema 989 1,1/ 1,3 /2,0mm yneema Cousin Trestec
6.6 Die Tragegurte
Bei den Green b Tragegurten hat KRILO ein weiteres
Augenmerkmal gesetzt. ie 3-fach-Tragegurte des Green b
sind bei jeder Größe unterschiedlich lang. Beim XS und S sind
sie 47 cm, bei M 50 cm und bei L 53 cm lang. Man kann davon
ausgehen, dass leichtere Piloten eher klein sind, schwere eher
grösser. Somit ergeben sich auch unterschiedliche Armlängen.
ie in der Länge optimierten Gurte ermöglicht sowohl eine un-
komplizierte Handhabung beim Start als auch das leichtes Er-
reichen der Leinenschlösser im Flug. as ausgeklügelte Über-
setzungsverhältnis des Flaschenzugsystems ist auf das Profil
abgestimmt und kombiniert eine Anstellwinkelverminderung mit
einer Wölbungsverringerung beim Beschleunigen über den Fuß-
strecker.
Zur besseren Übersichtlichkeit wurden die Tragegurte farblich
unterschiedlich gekennzeichnet: die A-Gurte sind in Rot, die der
B-Gurte in Gelb und die C-Gurte sind in blau ausgeführt. ie
Bremsleine wird von einer Rolle geführt. Sie ist an einem 6 cm langen Gurtsteg befestigt,
um dem Piloten größere Freiheiten in seiner Bremsenhaltung zu gewähren, ohne dass er
dabei negativen Einfluss auf die C-Gurte nimmt.
Wir liefern für die jeweilige Handgröße gerne Bremsgriffe in angepasster Größe. Für den
Green b XS oder S sind Bremsgriffe serienmäßig kleiner als für die Größen M und L.
ie definitive Einstellung der Bremsgriff-Position muss an Hand der Gurtzeugmaße, der
Pilotengröße und der individuellen Gewohnheiten vorgenommen werden (siehe Kapitel
Einstellmöglichkeiten).

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6.7 Das Beschleunigungssystem
as Beschleunigungssystem des Green b besteht funktio-
nal aus zwei Teilen: en Untersetzungen im Tragegurt zwischen
den verschiedenen Leinengruppen und dem Flaschenzugsys-
tem, das durch seine 1:3 Untersetzung ermöglicht, den vollen
Beschleunigungsweg des Green b ohne großen Kraftaufwand
zu nutzen.Verbindungsstelle zum Beinstrecker sind die Brummel-
haken an Tragegurt und Beschleunigerschnur, die vor dem Start
einfach durch eine 90°- rehung gegeneinander eingehängt wer-
den.
urch die profilspezifischen Verkürzungen der A-, B- und C-Gurte wird der Green b sehr
effektiv um ca. 14 km/h beschleunigt ohne dabei deutlich an Stabilität einzubüßen. Um das
Beschleunigungssystem zu montieren, ist eine Umlenkrolle unten am Gurtzeug erforderlich.
ie Beinstrecker-Leine läuft wie gewohnt über eine oder mehrere Umlenkrollen am Gurtzeug
nach vorne und muss in geeigneter Länge mit dem mitgelieferten Rohr verbunden werden.
7.0 Geeignete Gurtzeuge
ie Testflüge im Rahmen der Musterzulassung wurden mit einem klassischen Gurtzeug
durchgeführt. er Green b wurde auf die Verwendung mit jedem zugelassenen Gurt-
zeug hin konstruiert. Extrem ausgesteiften und sehr hoch aufgehängten Kreuzgurtzeugen
können allerdings die Eigenschaften des Green b´s im Handling und in der Steilspirale
ungünstig beeinflussen (siehe Kapitel „Schnellabstieg“!). er Green b ist für alle Brust-
gurt-Gurtzeuge zugelassen. Als optimale Konfiguration empfehlen wir, ein Gurtzeug mit
mittelhoher oder tieferer Aufhängung zu verwenden, um die Gewichtskraftunterstützung
im Kurvenhandling, auf die der Green b sehr gut anspricht, voll ausnutzen zu können.
Ebenso empfiehlt KRILO, für ein Maximum an passiver Sicherheit, ein Gurtzeug
mit geprüften Protektoren und Untersitzcontainer zu wählen. Ein gemäßigt wirksamer
(z.B. verstellbarer) Kreuzgurt wird besonders Piloten empfohlen, die Schirme mit einer
Streckung, wie sie der Green b aufweist, nicht gewohnt sind und in turbulenter Luft
erhöhten Komfort, d.h. noch geringere Hebelbewegungen um die Längsachse wünschen.
Bedenke bitte auch, dass die Aufhängungshöhe deines Gurtzeugs in die Einstellungen
der Bremsleinenlänge und des Beschleuniger eingeht (siehe Kapitel Einstellmöglichkeiten)!
Unbeschleunigt - Beschleunigt

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8.0 Das Rettungsgerät
Zum sicheren Betrieb eines Gleitschirms gehört das Mitführen eines zugelassenen Ret-
tungsgerätes! Bitte wende bei der Auswahl eines geeigneten Gerätes passender Größe
die gleiche Sorgfalt an, wie du es bei der Wahl deines KRILO-Gleitschirms getan
hast! Wir empfehlen unsere Rettungssysteme der Serie ORANGE.
9.0 Tragegurtesack, Innenpacksack und Packsack
er Tragegurtesack und Innenpacksack von KRILO wurde mit mittels Lasercutter mit
Belüftungslöchern gefertigt. ies gewährleistet ein schnelleres Trocknen des Schirmes
bzw. Atmungsaktivität bei Lagerung.
Wir haben eine neue Generation von Packsack entwickelt, die sich von der gewohnten
Standardware in vielen etails wesentlich abhebt. Zunächst ist der Green b-Packsack
ausreichend groß bemessen, um auch die umfangreichste und voluminöseste Ausrüstung
aufnehmen zu können. ie spezielle Geometrie und Gewichtsverteilung gewährleisten
dennoch einen hervorragenden Tragekomfort. as robuste Nylonmaterial und die aufwän-
dige Verarbeitung gewährleisten eine außergewöhnliche Langlebigkeit. Wird das Volumen
nicht voll ausgenutzt, so lässt sich der Sack mit den vier seitlichen Kompressionsriemen
im Umfang buzieren.
Achtung: enke stets daran, vor dem Bepacken die Kompressionsriemen wieder voll-
ständig zu öffnen! Neben dem riesigen Hauptfach besitzt der Green b Komfort-Pack-
sack noch eine große Tasche, in die Handschuhe und ähnliches verstaut werden können.

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0.0 Einstellmöglichkeiten und Werkseinstellung
Alle Leinen- und Gurtlängen des Green b sind vom Werk serienmäßig mit hoher Präzi-
sion auf die geprüften Maße gebracht worden. In einem mehrstufigen Qualitätssicherungs-
prozeß wird jeder Schirm vor der Auslieferung nochmals individuell daraufhin gecheckt.
Es besteht daher keinerlei Bedarf für ein Nach- oder Feintrimm. In Bezug auf Flugleistung,
Handling und Sicherheit hat dein Green b die optimale Einstellung erhalten.
Jede eigenmächtige Änderung an den Leinenlängen oder Tragegurten hat das Erlöschen
jeglicher Gewährleistungsansprüche zur Folge. Ausgenommen davon sind ausdrücklich
die Einstellung der Bremsgriffposition.
0. Bremsen
ie Einstellung, in der dein Green b serienmäßig ausgeliefert wurde, entspricht ei-
ner mittleren Einstellung. iese Längen-Einstellung darf keinesfalls stark unterschritten
werden, der Bremsgriff darf also nicht um mehr als 5 cm höher angebracht werden! Ein
ständig angebremster Schirm wäre die Folge. Beachte bitte auch, dass durch den Luft-
widerstand die Bremse bereits schon Kräfte überträgt, bevor sie aus Sicht des Piloten
„gespannt“ erscheint! ie Auslieferung erfolgt mit einer Bremseneinstellung, die einen
„Leerweg“ von ca. 10 cm beinhaltet. iese Einstellung ist praxisgerechter, da sie nicht die
Gefahr birgt, den Schirm unbeabsichtigt anzubremsen. ie Markierung auf der Bremslei-
ne entspricht dieser Einstellung und sollte möglichst nicht unterschritten werden!
Achtung: In keinem Falle darf die Bremsleinen-Einstellung um mehr als 5 cm gegenüber
der aufgebrachten Markierung gekürzt werden! er Green b verfügt über ein angeneh-
mes Handling mit entsprechend der Klassifizierung mittel-kurzen Bremswegen. Er weist
eine gut spürbare Progression der Bremskräfte (Anstieg der Kräfte mit dem Bremsweg)
auf. Wichtig ist daher, dass jeder Pilot die für seine Körpergröße, Gurtzeugkombination
und persönlichen Gewohnheiten beste Einstellung vornimmt, um nicht durch eine unergo-
nomische Bremsenstellung rasch zu ermüden.
In jedem Falle muss der Bremsweg noch ohne Wickeln ausreichen, den Green b bei
der Landung zum Strömungsabriß zu bringen. ies kann auch dynamisch (unter Ausnut-
zen des Pendeleffekts) geschehen.

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Wir empfehlen das Wickeln der Bremsen um die Hände über Wasser und unter fachmän-
nischer Anleitung zu erlernen, denn durch die veränderte Armhaltung wird sich auch der
Steuerdruck weniger streng anfühlen und der Abreißpunkt muss neu ertastet und erlernt
werden. Trage stets gute Handschuhe; ies hilft, die Blutzirkulation in den Händen auf-
recht zu erhalten und ein unnötiges Unterkühlen der Finger zu verhindern. Mit einer sorg-
fältig eingestellten Bremse ist ermüdungsfreies Fliegen und volle Schirmbeherrschung in
allen Lagen – mit oder ohne zu Wickeln - möglich! ie werksseitig vorgenommene Einstel-
lung (an der Markierung) ist dabei nur als Aus-
gangsbasis zu verstehen, von der aus im Be-
darfsfall in kleinen Schritten von ca. 2 cm die
Bremse verlängert werden sollte, bis die opti-
male Stellung erreicht wird. Auf eine symmet-
rische Einstellung zwischen linker und rechter
Bremsleine ist zu achten! Für die Fixierung des
Bremsgriffes ist ein dauerhafter Knoten erfor-
derlich; Am Besten eignet sich der Palstek, da
er die Leine am wenigsten schwächt.
0.2 Beschleunigungssystem
as Beschleunigungssystem muss auf Pilot und Gurtzeug richtig eingestellt werden, um
den vollen Beschleunigungsweg zu gewährleisten.
azu werden zuerst die Tragegurte in die Karabiner des Gurtzeuges eingehängt und die
Beinstrecker-Leine mit dem Beschleunigungssystem am Tragegurt verbunden. ie Trage-
gurte sollten nun gestreckt werden, um die Situation im Flug zu simulieren. azu ist es am
günstigsten, wenn eine zweite Person behilflich ist.
Beschleunigungssystem-Einstellung: Beinstrecker-Leine über Umlenkrolle am Gurtzeug
nach vorne führen. Nun müssen noch die freien Leinenenden, wie von anderen Beschleu-
nigern gewohnt, über die Umlenkrolle(n) am Gurtzeug nach vorne geführt und das Fuß-
streckerrohr an den Enden angebracht werden.
Palstek

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iese Einstellung sollte einen guten Kompromiss darstellen zwischen „ausreichend lang“,
um im Flug „einsteigen“ zu können, und „kurz genug“, so dass der Arbeitsweg noch mög-
lich ist, den der volle Beschleunigungsbereich verlangt (Rolle auf Rolle).
Vor dem Flug brauchen nun lediglich die Tragegurte in die Karabiner eingehängt und die
Brummelhaken am Beschleunigungssystem verbunden werden.
.0 Flugbetrieb
iese Betriebsanleitung geht nur auf die grundlegenden und produktspezifischen Punkte
der Flugtechnik ein. Sie kann und soll nicht eine fundierte Flugausbildung in einer aner-
kannten Flugschule ersetzen! Eine solche Ausbildung ist unabdingbare Voraussetzung für
das sichere Fliegen eines Gleitschirms, so auch für das Fliegen des Green b.
. Startvorbereitung
Wir empfehlen dir, die ersten Flüge mit einem dir neuen Gleitschirm bei ruhigen Verhält-
nissen und in einem dir bekannten Fluggebiet zu machen.
Einige Aufziehübungen im einfachen Gelände stärken von Anfang an dein Vertrauen in
das direkte Handling des Green b.
Zunächst wird der Green b aus dem Schutzsack genommen und ausgelegt. abei zei-
gen die Eintrittsöffnungen nach oben und beschreiben einen deutlich gekrümmten Bogen,
so dass beim Start alle Leinen gleichmäßig Zug auf die Kappe ausüben können. a der
Green b eine deutliche Peilung der Vorderkante aufweist, liegt bei richtig ausgelegtem
Schirm auch die Hinterkante in einem rückgepfeilten Bogen.
ie Leinen sortiert man nun nach Leinengruppen, von der Bremse her von unten begin-
nend, über C-, B-,bis zu den oben liegenden A-Leinen.
ie spezielle, luftwiderstandsarme Leinengeometrie des Green b gebietet besondere
Sorgfalt beim Separieren der Leinengabelungspunkte; andernfalls besteht die Gefahr von
Verhängungen bzw. Knotenbildungen. Es muss beachtet werden, dass der Tragegurt un-
verdreht und auch nicht durch sich selbst durchgeschlagen ist: Weder dürfen die Leinen
verschiedener Gruppen miteinander verdreht sein, noch die Leinen einer Gruppe in sich
selbst verdreht: ie äußeren Leinen der Kappe sind auch an der Außenseite des Leinen-
schlosses eingehängt.

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ie Bremse muss vollkommen frei bis zur Umlenkrolle und von dort zum Bremsgriff laufen.
ie Leinenschlösser sind daraufhin zu überprüfen, ob sie alle sicher zugeschraubt sind.
Kontrolliere nun noch das Beschleunigungssystem. er Fußstrecker muss unbedingt frei
sein und darf beim Startvorgang nicht die Gurte verkürzen oder zum Stolpern führen.
Überprüfe nach dem Anlegen des Gurtzeugs, ob der Schirm hinter dir vollständig geöffnet,
alle Leinen frei, die Schnallen des Gurtzeugs wie vorgeschrieben geschlossen und die Ka-
rabiner richtig eingehängt und gegebenenfalls gesichert sind. Wenn die Windverhältnisse
stimmen und der Luftraum frei ist, steht dem Start nichts mehr im Wege.
Start-Check in Stichpunkten:
1. Alle Gurtzeugschnallen, Karabiner und Helm geschlossen?
2. Leinen frei?
3. Eintrittskante offen?
4. Luftraum ringsum frei?
5. Windstärke und Richtung in Ordnung?
.2 Starttechnik
er Green b lässt sich ohne größeren Kraftaufwand durch einen gleichmäßigen Zug
an den A-Gurten leicht aufziehen (die beiden Baby- A-Gurte sind mit einem Magnet ver-
bunden und werden zusammen ergriffen). ie nach hinten ausgestreckten Arme stellen
dabei eine Verlängerung der Leinen bis zur Schulter dar, die Hände greifen die Gurte in
Höhe der Leinenschlösser. ie Arme führen die A-Gurte lediglich, ohne sie explizit zu ver-
kürzen bis zum Scheitelpunkt, an diesem Punkt lässt auch der Zug der Tragegurte nach.
er Green b kommt rasch über den Piloten, ohne hängenzubleiben oder ihn zu über-
holen. Erst wenn der Schirm senkrecht über dem Piloten steht, werden die Gurte freige-
geben und die Bremse leicht gezogen. ies ermöglicht in aller Ruhe und bei konstanter
Schrittgeschwindigkeit einen sorgfältigen Kontrollblick und verringert die nötige Abhebe-
geschwindigkeit. Außerdem wird die Kappe so gegen Entlastungen – z.B. durch Boden-
wellen – stabilisiert. Sollte sich eine Unregelmäßigkeit an der Kappe oder den Leinen
zeigen, so kann, je nach Startplatzverhältnissen, noch eine Korrektur – meist über die
Bremsen – versucht werden. Zeigt dies keinen Erfolg, so muss der Start umgehend durch
urchziehen einer Bremsleine und hangparalleles Auslaufen abgebrochen werden!

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Ist jedoch alles einwandfrei, so hebt der Green b mit weiter beschleunigten Schrit-
ten (Schrittlänge, nicht Schrittfrequenz steigern) rasch ab. er Abflug erfolgt aufrecht und
laufbereit.
Bei starkem Wind kann der Green b durch Halten der C-Tragegurte wesentlich einfa-
cher und gleichmässiger am Boden gehalten werden als mit den Bremsen. as Aufziehen
der Kappe erfolgt nun vorzugsweise mit einer Rückwärtsstarttechnik. Nun muss der Green
b vorsichtiger, d.h. mit weniger Zug, an den A-Gurten aufgezogen werden, damit
er nicht den Piloten aushebelt oder überschießt. Um den ruck zu verringern und die
Steigphase zu verkürzen, kann man dabei der aufsteigenden Kappe ein paar Schritte
entgegengehen.
.3 Windenstart
urch seine hervorragenden Starteigenschaften ist der Green b prädestiniert für den
Windenstart. Trotzdem empfehlen wir für Windenstarts immer eine Schlepphilfe zu ver-
wenden. Grundhaltung und Aufziehtechnik entsprechen dabei dem Standard-Bergstart.
urch seine Wendigkeit sind Korrekturen der Flugrichtung am Schleppseil mit dem
Green b problemlos auszuführen. ie Gefahr eines unbeabsichtigten ein- oder beidseiti-
gen Strömungsabrisses besteht bei situationsgerechtem Bremseneinsatz zu keiner Zeit.
ie vorgeschriebenen Regeln für den Windenstart sind zu beachten. Es darf nur zugelas-
senes Zubehör verwendet werden. Eine Ausbildung in der Windenstarttechnik ist unab-
dingbare Voraussetzung für das sichere urchführen dieser Startmethode!
.4 Motorisierte Starts
Für Fragen rund um dieses Thema stehen wir dir gerne zur Verfügung.
Zum sicheren Betreiben des Motor-Gleitschirmfliegens muss unbedingt eine entsprechen-
de Ausbildung durchlaufen werden.
Informationen dazu erhältst du beim ULV ( eutscher Ultraleichtflug-Verband).
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