Mechatron STC User manual

Betriebsanleitung
Vorsatzwechsler STC

Rev.09-03/2021
Copyright©mechatron GmbH, 2021
Betriebsanleitung
Hinweis:
Die Betriebsanleitung beinhaltet wichtige Informationen über die Hand-
habung des Produkts. Diese muss daher vor Gebrauch des Produkts sorgfältig
gelesen werden. Der Vorsatzwechsler darf nur dann in Betrieb genommen werden,
wenn die Betriebsanleitung vollständig verstanden worden ist. Den Anweisungen
in dieser Betriebsanleitung ist Folge zu leisten. Die Betriebsanleitung muss dem
Bediener jederzeit zur Verfügung stehen und ist bei Verlust oder Unbrauchbarkeit
unverzüglich zu ersetzen. Die Aufbewahrungspflicht gilt, solange man im Besitz
des Produkts ist.
Für die Vorsatzwechsler des Typs:
STC-65-24-ISO10-S
STC-80-24-ISO10-S
Haftungsbeschränkung
Die mechatron GmbH übernimmt keine Haftung für Personenschäden, Sachschäden, am
Gerät entstandene Schäden sowie Folgeschäden, die durch Nichtbeachtung dieser Betriebs-
anleitung, bei nicht bestimmungsgemäßer Verwendung des Geräts, bei Reparaturen und sonstigen
jeglichen Handlungen von nicht qualifizierten Fachkräften (siehe Kapitel 2 - Personalanforderung)
am Gerät oder bei der Verwendung von nicht zugelassenen Ersatzteilen entstehen oder entstanden
sind. Ebenso führt das nicht Einhalten von Wartungsintervallen und Instandhaltungsvorgaben von
Seiten des Herstellers (siehe Kapitel 9 - Wartung und Instandhaltung) zum Haftungsausschluss.
Außerdem ist es strengstens verboten, eigenmächtig Umbauten oder technische Veränderungen
am Gerät vorzunehmen.
www.mechatron-gmbh.de
mechatron GmbH
Werner-von-Siemens-Str. 35 – 64319 Pfungstadt, Germany
+49 6151 49 244 70
info@mechatron-gmbh.de

3
Inhaltsverzeichnis
1 Symbole, Abkürzungen, sonstige Hinweise .......................................................................... 5
2 Personalanforderung............................................................................................................. 6
2.1 Grundlegendes............................................................................................................. 6
2.2 Qualifikation................................................................................................................. 6
2.3 Unbefugte..................................................................................................................... 7
2.4 Verantwortung des Betreibers...................................................................................... 8
3 Sicherheitshinweise .............................................................................................................. 9
3.1 Risiken durch drehende Teile und Trümmerflug ........................................................... 9
4 Verwendungszweck..............................................................................................................10
5 Beschreibung des Produkts ................................................................................................12
5.1 Bauteile .......................................................................................................................12
5.2 Technische Daten ........................................................................................................13
6 Transport, Verpackung und Lagerung..................................................................................14
6.1 Transport.....................................................................................................................14
6.2 Verpackung .................................................................................................................14
6.3 Lagerung.....................................................................................................................14
7 Installation ...........................................................................................................................15
7.1 Prüfung auf Transportschäden....................................................................................15
7.2 Prüfung auf Vollständigkeit.........................................................................................15
7.3 Montage des Vorsatzwechslers...................................................................................17
7.4 Montage des Antriebsmotors......................................................................................18
7.5 Pneumatische Ansteuerung ....................................................................................... 22
8 Inbetriebnahme ....................................................................................................................24
8.1 Prüfungen vor jeder Inbetriebnahme ......................................................................... 24
8.2 Einlaufvorgang ...........................................................................................................24
8.3 Allgemeine Betriebsbedingungen im regelmäßigen Betrieb....................................... 26
9 Wartung und Instandhaltung............................................................................................... 26
9.1 Wartung und Kontrolle nach Erstinbetriebnahme....................................................... 27
9.2 Tägliche Wartung ....................................................................................................... 27
9.3 Instandhaltung, Ersatzteile und Zubehör.................................................................... 27
9.4 Fehlersuche und -behebung ...................................................................................... 28
10 Demontage/Außerbetriebnahme und Entsorgung............................................................... 30
10.1 Demontage/Außerbetriebnahme ................................................................................ 32
10.2 Entsorgung................................................................................................................. 33
11 Gewährleistung .................................................................................................................. 34
12 EG-Einbauerklärung............................................................................................................ 36

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC4
Vorwort
Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
vielen Dank, dass Sie sich für einen Vorsatzwechsler von mechatron entschieden haben!
Dieses Produkt ist der ideale Einstieg in die Technologie der automatisierten Werkzeugwechsel-
systeme – insbesondere dann, wenn Sie bereits über eine Motorspindel aus unserem Hause
verfügen. Das System lässt sich jedoch auch mit weiteren Spindelfabrikaten und ähnlichen
Antrieben mit 65 mm oder 80 mm Gehäusedurchmesser kombinieren.
Bei der Entwicklung dieses Produkts haben wir großen Wert auf hochwertige Verarbeitung und
den Einsatz von hochwertigen Komponenten auf dem aktuellen Stand der Technik gelegt, ohne die
Kosten für die Verwendung als Einsteigerprodukt aus den Augen zu verlieren.
Mit dem Erwerb haben Sie somit ein exzellent verarbeitetes und unseren strengen Qualitäts-
standards entsprechendes Produkt erworben.
Die Vorsatzwechsler STC aus der STANDARD-Line stehen für robuste, hochwertige Technik zu einem
moderaten Preis. Wir empfehlen den Einsatz für einfache Anwendungen und die Bearbeitung von
NE-Metallen und weicheren Werkstoffen im Hobby- oder semiprofessionellen Bereich.
Das hohe Qualitätsniveau der Vorsatzwechsler wird durch die ständige Weiterentwicklung dieses
Produkts gewährleistet. Daraus können sich Abweichungen zwischen der vorliegenden Betriebs-
anleitung und Ihrem Vorsatzwechsler ergeben. Wir bitten um Verständnis, dass deshalb aus den
Angaben, Abbildungen, Tabellen und Beschreibungen keine Ansprüche abgeleitet werden können.
Wir wünschen Ihnen erfolgreiches Arbeiten mit Ihrem neuen Vorsatzwechsler und stehen Ihnen
stets mit Rat und Tat zur Seite!
Sie haben ein Anliegen an uns, eine spezifische Frage oder wünschen allgemeine Informa-
tionen über mechatron und unsere Produkte? Dann schreiben Sie uns, indem Sie unser Kontakt-
Formular auf unserer Homepage verwenden oder uns per E-Mail an info@mechatron-gmbh.de
benachrichtigen. Selbstverständlich stehen wir Ihnen gerne auch für ein persönliches Gespräch
zur Verfügung.
Auch für Lob, konstruktive Kritik und Anregungen sind wir Ihnen sehr dankbar, damit wir zukünftig
noch spezifischer auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse eingehen können.
Ihr Rainer Wohlmann
Geschäftsleitung
mechatron GmbH

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 5
1 Symbole, Abkürzungen, sonstige Hinweise
Die in dieser Betriebsanleitung aufgeführten Symbole sollen den Leser deutlich auf potenzielle
Gefährdungen aufmerksam machen. Derartige Hinweise oder Warnungen können jedoch niemals
Ersatz für die vorschriftsmäßige Unfallprävention darstellen!
Warnung vor allgemeiner Gefahr
Warnung vor gefährlicher elektrischer Spannung
Warnung vor heißer Oberfläche
Der Inhalt dieser Betriebsanleitung ist auf Übereinstimmung mit der beschriebenen unvoll-
ständigen Maschine geprüft, jedoch können Abweichungen und Fehler nicht ausgeschlossen
werden. Technische und inhaltliche Änderungen, Irrtümer und Druckfehler sind vorbehalten.
Diese Betriebsanleitung unterliegt dem Urheberrecht und darf ohne schriftliche Genehmigung des
Urhebers weder ganz, noch teilweise in jedweder Form reproduziert, vervielfältigt oder verändert
werden. Bei Zuwiderhandlung droht strafrechtliche Verfolgung. Alle Rechte sind vorbehalten.
Im weiteren Verlauf dieser Betriebsanleitung werden die Vorsatzwechsler STC-65-24-ISO10-S und
STC-80-24-ISO10-S mit STC-65 bzw. STC-80 abgekürzt.

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC6
2 Personalanforderung
2.1 Grundlegendes
Als Personal sind nur Personen zugelassen, von denen zu erwarten ist, dass sie ihre Arbeit
zuverlässig ausführen. Personen, deren Reaktionsfähigkeit beeinflusst ist, z. B. durch Drogen,
Alkohol oder Medikamente, sind nicht zugelassen. Bei der Personalauswahl sind die am Einsatzort
geltenden alters- und berufsspezifischen Vorschriften zu beachten.
Warnung: Verletzungsgefahr bei unzureichender Qualifikation
Unsachgemäßer Umgang mit dem Produkt kann zu erheblichen Personen- und
Sachschäden führen. Alle Tätigkeiten nur durch dafür qualifiziertes Personal
durchführen lassen.
2.2 Qualifikation
Die in dieser Betriebsanleitung beschriebenen Aufgaben stellen unterschiedliche persönliche und
fachliche Anforderungen an die Qualifikation der Personen dar, die mit diesen Aufgaben betraut sind.
In der Betriebsanleitung werden daher folgende Qualifikationen für verschiedene Tätigkeitsbereiche
benannt und gefordert:
Fachkraft
ist aufgrund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrung sowie Kenntnis der
einschlägigen Normen und Bestimmungen in der Lage, die ihm übertragenen Arbeiten zu beurteilen
und auszuführen. Des Weiteren ist er befähigt, mögliche Gefahren selbstständig zu erkennen und
zu vermeiden.
Elektrofachkraft
ist aufgrund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrung sowie Kenntnis der ein-
schlägigen Normen und Bestimmungen in der Lage, die ihm übertragenen Arbeiten zu beurteilen
und auszuführen. Des Weiteren ist er befähigt, mögliche Gefahren selbstständig zu erkennen und
zu vermeiden.
Elektrotechnische Arbeiten dürfen nur durch Elektrofachkräfte oder unter deren Leitung und
Aufsicht ausgeführt werden.
Die fachlichen Anforderungen der Elektrofachkraft erfordern:

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 7
• Fachliche Ausbildung (Elektrotechnik)
• Kenntnisse und Erfahrungen im jeweiligen Tätigkeitsfeld
• Kenntnisse der einschlägigen Normen
• Beurteilung der ihr übertragenen Arbeiten
• Erkennen von Gefahren
Unterwiesenes Personal
sind Beschäftigte, die sich sicher an ihrem Arbeitsplatz verhalten können. Dazu müssen sie über
die möglichen Gefährdungen, die aus den ihr übertragenen Aufgaben resultieren, informiert
werden. Darüber hinaus sollen sie den Zweck der Arbeitsschutzmaßnahmen erkennen und Eigen-
verantwortung für ihr gesundheitsgerechtes Verhalten übernehmen.
Zu diesem Zweck müssen sie durch den Betreiber über die ihr übertragenen Aufgaben und
möglichen Gefahren bei unsachgemäßem Verhalten unterrichtet werden. Entsprechende Wirksam-
keitskontrollen von Seiten des Betreibers werden angeraten.
Hinweis: Das Personal muss regelmäßig und ausreichend vom Betreiber unterwiesen werden.
Näheres hierzu wird in den nationalen Arbeitssicherheitsgesetzen und Vorschriften geregelt. Zur
besseren Nachverfolgung muss die Durchführung der Unterweisung protokolliert werden.
2.3 Unbefugte
Unbefugtes Personal
Unbefugte Beschäftigte, die die hier beschriebenen Anforderungen nicht erfüllen, kennen die
Gefahren im jeweiligen Arbeitsbereich nicht. Ein Missachten der Personalanforderung kann zu
schweren Verletzungen bis hin zum Tode führen.
Deshalb:
• Unbefugte Personen vom Gefahren- und Arbeitsbereich fernhalten.
• Im Zweifel Personen ansprechen und sie aus dem Gefahren- und Arbeitsbereich
weisen.
• Die Arbeiten unterbrechen, solange sich Unbefugte im Gefahren- und Arbeitsbreich
aufhalten.
• Erlassen eines Zugangsverbots für Unbefugte.

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC8
2.4 Verantwortung des Betreibers
Beim Betreiber selbst wird davon ausgegangen, dass dieser über die erforderlichen Qualifika-
tionen und speziellen Fachkenntnisse im Umgang mit Werkzeugmaschinen und Anlagen verfügt
und entsprechend mit den aktuellen Sicherheits-, Unfallverhütungs- und Umweltschutzvor-
schriften vertraut ist. Sofern der Betreiber die erforderlichen Arbeiten nicht selbst ausführt, so
ist für die fachgerechte Installation, Inbetriebnahme, Wartung und Instandhaltung, Demontage/
Außerbetriebnahme/Entsorgung entsprechendes Personal hinzuzuziehen!
Weitere Pflichten des Betreibers:
• Erstellen von Gefährdungsbeurteilungen vor dem Einsatz des Vorsatzwechslers.
• Erstellen von Betriebsanweisungen inkl. deren stetige Aktualisierung.
• Schulung, Unterweisung und Qualifikation des eingesetzten Personals in regel-
mäßigen Abständen.
• Dafür Sorge tragen, dass alle Mitarbeiter im Einsatzbereich des Vorsatzwechslers
die Betriebsanleitung gelesen, verstanden und einzuhalten haben.
• Regeln der Zuständigkeit für Installation, Inbetriebnahme, Wartung und Instand-
haltung, Demontage/Außerbetriebnahme/Entsorgung unter Berücksichtigung
der erforderlichen Qualifikation des Personals.
• Ausstattung des Personals mit der entsprechenden Schutzausrüstung.

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 9
3 Sicherheitshinweise
Vor Verwendung sind alle Sicherheitshinweise und Anweisungen zu lesen! Ver-
säumnisse bei der Einhaltung der Sicherheitshinweise und Anweisungen können
u. a. elektrischen Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen verursachen.
Alle Sicherheitshinweise und Anweisungen sind für die Zukunft aufzubewahren.
3.1 Risiken durch drehende Teile und Trümmerflug
Maschinenkapselung verwenden!
Die hohe Drehzahl von Werkzeugen bis 24.000 U/min birgt Verletzungs-
gefahren durch Spanflug oder Bersten des Werkzeugs. Bruchstücke erreichen
hohe Fluggeschwindigkeiten und können mitunter lebensgefährliche Verletzungen
verursachen. Es ist daher eine trennende Schutzeinrichtung (Maschinen-
kapselung) zu verwenden, die zuverlässig vor Span- und Trümmerflug schützt
und ferner einen Sicherheitsschalter besitzt, der den Antrieb allpolig von der
Energieversorgung trennt, solange die Kapselung nicht geschlossen ist.
Vom Stillstand des Werkzeugs überzeugen!
Vor dem Öffnen der Maschine oder deren Schutzvorrichtungen stets vom Still-
stand des Vorsatzwechslers überzeugen. Die Welle kann noch einige Zeit (je nach
Typ und Werkzeug mitunter länger als eine Minute) nachlaufen. Bei Werkzeug-
wechsel oder Arbeiten an der Werkzeugaufnahme ist unbedingt sicherzustellen,
dass ein versehentlicher Anlauf des Vorsatzwechslers ausgeschlossen ist.
Nur geeignetes und unbeschädigtes Werkzeug verwenden!
Die verwendeten Werkzeuge müssen aufgrund hoher Drehzahlen gut ausgewuchtet sein.
Werkzeuge so kurz wie möglich einspannen. Beschädigte Werkzeuge und Spannmittel
verursachen Vibrationen, welche zur Beschädigung des Vorsatzwechslers und des Werkzeugs bis
hin zum Werkzeugbruch führen. Nach einem Werkzeugwechsel ist stets zu prüfen, ob die Maschine
unzulässig starke Vibrationen aufweist. In diesem Fall ist der Vorsatzwechsler umgehend zu stoppen
und das Werkzeug zu wechseln.
Werkzeuge nur im zulässigen Drehzahlbereich betreiben!
Die maximale Drehzahl der vom Werkzeughersteller festgelegten Grenzwerte sind einzuhalten.
Das Überschreiten der Maximaldrehzahl kann unzulässige Vibrationen hervorrufen, welche zur

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC10
Beschädigung des Vorsatzwechslers und des Werkzeugs bis hin zum Werkzeugbruch führen.
Hinweis auf bauartbedingte Gefahren
Auf die Überwachung der Spannstellung des Werkzeugs wurde aus Gründen der Baugröße, des
Gewichts und der Herstellkosten verzichtet. Es wird aus diesem Grunde nochmals explizit auf die
Gefahren hingewiesen, welche sich hierdurch ergeben:
• Wird das Werkzeug nicht korrekt gespannt und die Spindel gestartet, kann sich
der Werkzeughalter aus der Aufnahme lösen und herausgeschleudert werden.
Daher ist unbedingt eine trennende Schutzeinrichtung zu verwenden.
• Durch nicht korrekt gespannte bzw. nicht korrekt gelöste Werkzeuge können bei
automatisiertem Werkzeugwechsel Kollisionen entstehen. Hierdurch besteht die
Gefahr von Trümmerflug (absplitternde Werkzeugbruchstücke) sowie Schäden an
der Maschine. Auch hier wird auf die Notwendigkeit einer trennenden Schutz-
einrichtung hingewiesen. Es ist darauf zu achten, dass Maschinenschäden durch
die Verwendung von elastischen Werkzeugmagazinen, Sollbruchstellen etc.
sowie durch eine Kraftbegrenzung an den Vorschubachsen vermieden werden.
• Weiterhin darf der Vorsatzwechsler nur im Stillstand mit Druck beaufschlagt werden.
Eine Missachtung dieser Anweisung führt zu einer schweren Beschädigung am
Vorsatzwechsler.
4 Verwendungszweck
Der Vorsatzwechsler ist als unvollständige Maschine für den Einbau in Werkzeugmaschinen vor-
gesehen, welche unter die Definition eines ortsfesten industriellen Großwerkzeugs fallen. Der Ein-
bau hat durch den Hersteller der Werkzeugmaschine zu erfolgen, da die erforderlichen Kenntnisse
zum fachgerechten Einbau vom Endnutzer nicht erwartet werden können.
Innerhalb dieser Maschine ist der Zweck des Vorsatzwechslers, ein rotierendes Werkzeug
(i. d. R. Fräswerkzeug, Bohrer) anzutreiben und zu führen und mit diesem durch Bohren oder
Fräsen ein Werkstück spanend zu bearbeiten. Der Antrieb von Werkstücken, Werkstückaufnahmen
(z. B. in Drehmaschinen) oder Werkzeugen anderer Bearbeitungsverfahren (z. B. Polierwerkzeuge)
ist unzulässig.
Der Vorsatzwechsler verfügt über keinen eigenen Antrieb, sondern wird über einen externen
Antrieb, i. d. R. eine vorhandene Motorspindel der Maschine, angetrieben. Dies wird über die

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 11
Kupplung der Antriebswelle des Vorsatzwechslers und der Abtriebswelle der Motorspindel mittels
einer elastischen Klauenkupplung realisiert.
Der Einbau in bewegliche Maschinen oder andere Maschinen, welche nicht unter die Definition
eines ortsfesten industriellen Großwerkzeugs fallen, ist unzulässig.
Der Zustellmechanismus muss eine Selbsthemmung vorweisen und in der Lage sein, das Gewicht
der gesamten Antriebs-Vorsatzwechsler-Baugruppe sicher zu tragen. Dies ist insbesondere bei der
CE-konformen Konstruktion der weiteren Maschinenelemente zu beachten. Eine Zustellung und/
oder Führung per Hand ist strengstens untersagt!
Der Betrieb des Vorsatzwechslers darf ausschließlich durch nachweisbar geschultes Personal er-
folgen. Eine vom Verwendungszweck abweichende Nutzung ist nicht zulässig, jegliche direkte oder
indirekte Haftung schließen wir hierfür aus!
Empfohlene Schnittwerte
Die Spindel-Vorsatzwechsler-Einheit ist aus zwei Komponenten zusammengesetzt. Aus diesem
Grund kann es je nach Bearbeitungsfall dazu kommen, dass die Schnittwerte geringer gewählt
werden müssen als bei der Bearbeitung ohne Vorsatzwechsler. Bei zu hohen Schnittkräften kann
es zum Durchrutschen des Kegels kommen, was zu einer Beschädigung des Kegels der Werkzeug-
aufnahme und des Vorsatzwechslers führt. Zudem kann es zur Beschädigung oder zum Versagen
des Werkzeuges kommen.
Als Ergebnis ausführlicher Tests wurde ein Eingriffsquerschnitt von 12 mm² (ap x ae) in Aluminium
EN AW 2007 als sicheren Grenzwert für die sinnvolle Bearbeitung festgelegt. Die Bearbeitung er-
folgte mit 18.000 U/min und einem Zahnvorschub fz von 0,05 mm bei einem 6 mm Fräser.
Diese Grenzwerte dienen lediglich als Richtwert und müssen durch den Nutzer selbst verifiziert
werden, insbesondere, wenn andere Materialien bearbeitet werden sollen.
In jedem Fall ist eine vorsichtige Herangehensweise angeraten, um Schäden an Werkzeug und
Vorsatzwechsler zu vermeiden.

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC12
5 Beschreibung des Produkts
5.1 Bauteile
1. Gehäuse
2. Werkzeugschnittstelle ISO10
3. Zentrierbund mit Kühlkanälen
4. Pneumatikanschluss für Lösedruck
5. Pneumatikanschluss für Sperrluft
6. Antriebswelle mit Klauenkupplung
Abb. 1: Beispiel: Bauteile STC-80
6
2
4
3
1
5

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 13
5.2 Technische Daten
Bezeichnung Technische Daten
Antriebsleistung Max. 2,2 kW
Antriebsmoment Max. 0,9 Nm
Drehzahl Max. 24.000 U/min
Beschleunigungs- und
Verzögerungszeit
Mind. 5 s für Beschleunigung 0 auf 24.000 U/min oder
Verzögerung von 24.000 auf 0 U/min
Werkzeugaufnahme ISO10
Spannbereich ER11 (1-8 mm), ER16 (1-12 mm)
Lösedruck Min. 6 bar,
bis 15 bar mit Druckbooster (optionales Zubehör)
Sperrluftdruck 0,5-1,0 bar
Gewicht STC-65: 1,1 kg
STC-80: 1,7 kg
Tabelle 1: Technische Daten

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC14
6 Transport, Verpackung und Lagerung
6.1 Tr anspor t
Der Vorsatzwechsler ist vorzugsweise in der Originalverpackung oder vergleichbarer Verpackung
mit ausreichender Polsterung zu transportieren.
Beim Transport des Vorsatzwechslers müssen die geltenden nationalen Unfallverhütungsvor-
schriften und die betriebsinternen Arbeits- und Sicherheitsvorschriften beachtet und eingehalten
werden.
Der Transport darf nur durch ein qualifiziertes Fachunternehmen oder durch qualifiziertes Personal
durchgeführt werden.
Die Nichteinhaltung der geltenden Vorschriften kann zur Beschädigung des Produkts und zu
schweren bzw. tödlichen Verletzungen führen.
Maße und Gewichtsinformationen finden sind in Kapitel 5.2 Technische Daten dieser Betriebs-
anleitung und als technisches Datenblatt zum Download unter www.mechatron-gmbh.de.
6.2 Verpackung
Die Verpackung soll den Vorsatzwechsler bis zur Montage vor Transportschäden, Korrosion und
anderen Beschädigungen bzw. äußeren Einflüssen schützen. Daher die Verpackung nicht zerstören
und erst kurz vor der Montage entfernen. Nach dem Entpacken ist der Karton nach Möglichkeit
aufzubewahren. Er kann bei einer späteren Einlagerung oder Rücksendung des Produkts behilflich
sein.
Hinweise zur Entsorgung der Verpackungsmaterialien siehe Kapitel 10.2 Entsorgung.
6.3 Lagerung
Der Vorsatzwechsler ist unter folgenden Bedingungen zu lagern:
• Die Lagerung des Vorsatzwechslers muss senkrecht erfolgen
• Optimale Lagertemperatur: -5°C bis 50°C
• Relative Luftfeuchtigkeit: < 40%
• Nicht im Freien aufbewahren

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 15
• Trocken und staubfrei lagern
• Keinen aggressiven Medien aussetzen
• Vor Sonneneinstrahlung schützen
• Mechanische Erschütterungen vermeiden
Hinweis: Je nach Lagerdauer/Stillstandszeit bzw. Lageposition der Motorspindel und des
Vorsatzwechslers während der Lagerung kann ein erneutes Einlaufen der Motorspindel und
des Vorsatzwechslers gemäß Kapitel 8.2 Einlaufvorgang nötig sein. Diese Angaben beziehen
sich lediglich auf Produkte von mechatron. Für Fremdfabrikate siehe Bedienungsanleitung des
jeweiligen Herstellers.
Die maximale Einlagerungszeit beträgt 12 Monate.
Anschließend muss eine Prüfung durch vom Hersteller autorisiertes Fachpersonal erfolgen.
7 Installation
7.1 Prüfung auf Transportschäden
Trotz größter Sorgfalt bei Verpackung und Versand unserer Produkte kann es infolge unsachge-
mäßer Behandlung oder höherer Gewalt auf dem Versandweg zu Transportschäden kommen. Vor
Installation des Vorsatzwechslers ist dieser auf etwaige Transportschäden zu prüfen.
Fehlerhafte bzw. beschädigte Produkte sind umgehend außer Betrieb zu nehmen.
Der Vorsatzwechsler ist stets in einem einwandfreien Zustand zu verwenden.
Bei Unsicherheiten und Fragen ist umgehend der technische Service der mechatron GmbH zu
kontaktieren.
7.2 Prüfung auf Vollständigkeit
Der Inhalt der Warensendung ist auf Vollständigkeit zu prüfen. Unregelmäßigkeiten sind dem
Lieferanten sofort anzuzeigen.
Bis zur Klärung ist der Vorsatzwechsler außer Betrieb zu nehmen.

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC16
Lieferumfang:
• Vorsatzwechsler (Beispiel: STC-80)
• Klauenkupplung
• Pneumatikanschluss für Lösedruck
• Pneumatikanschluss für Sperrluft
Abb. 2: Komponenten Vorsatzwechsler
Vorsatzwechsler
Klauenkupplung
Pneumatikanschluss
für Sperrluft Ø4
Pneumatikanschluss
für Lösedruck Ø6

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 17
7.3 Montage des Vorsatzwechslers
Zur Montage des Vorsatzwechslers an der Werkzeugmaschine ist eine Klemmhalterung zu verwen-
den, welche den Vorsatzwechsler über die Mantelfläche des Gehäuses großflächig kraftschlüssig
einspannt. Der von mechatron empfohlene Bereich für die Klemmhalterung ist den Abb. 3 und 4
zu entnehmen. Sofern eine Halterung eigens hierfür konstruiert wird, ist darauf zu achten, dass:
• die Halterung das Gewicht des Vorsatzwechslers und des Antriebsmotors tragen
kann,
• die Halterung zusätzlich die beim Arbeitsprozess auftretenden statischen und
dynamischen Kräfte aufnehmen kann,
• die Kühlkanäle nicht vom Spindelhalter verdeckt werden, um eine sachgemäße
Belüftung zu gewährleisten,
• die Klemm-Krafteinleitung in die Mantelfläche des Vorsatzwechslers keinesfalls
punktuell, sondern flächig erfolgt. Die optimale Breite des Halters beträgt für die
Vorsatzwechsler 75 mm.
Ferner ist darauf zu achten, dass die Klemmkraft z. B. durch Vibrationen mit der Zeit nicht nach-
lässt. Die Schrauben sind hierfür ggf. mit einer Schraubensicherung zu sichern.
Eine unzureichend stabile Halterung oder ein sich lösender Vorsatzwechsler im
Betrieb können schwere Beschädigungen der Maschine verursachen und führen
zu erhöhtem Unfallrisiko. Es ist darauf zu achten, dass der Vorsatzwechsler fest
und zuverlässig gespannt ist.

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC18
7.4 Montage der Motorspindel
Der Vorsatzwechsler STC ist für die Verwendung an mechatron Motorspindeln ausgelegt, kann
jedoch auch mit weiteren Spindelfabrikaten und ähnlichen Antrieben kombiniert werden.
Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass als Antrieb eine Motorspindel mit Spannzange und
demselben Nenndurchmesser wie der des Vorsatzwechslers verwendet wird (65 mm bzw. 80 mm).
Für abweichende Fälle ist der technische Service der mechatron GmbH zu kontaktieren.
Die Verbindung der Motorspindel mit dem Vorsatzwechsler erfolgt über eine Klemmverbindung.
Wir empfehlen hierfür einen Standard-Spindelhalter mit einer Mindestlänge von 75 mm (siehe Abb.
5 und 6 - in Schnittdarstellung). Dieser Standard-Spindelhalter kann bei der mechatron GmbH als
Zubehör erworben werden.
Abb. 3: Klemmbereich STC-65 Abb. 4: Klemmbereich STC-80

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 19
Abb. 7: Einbau der Klauenkupplung am Beispiel
HFSAC-8022-24-ER16 mit STC-80
Abb. 5: Beispiel: STC-65 mit
HFSAC-6508-24-ER11
Abb. 6: Beispiel: STC-80 mit
HFS-8022-24-ER16

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC20
Die Übertragung des Antriebsmoments der Motorspindel auf den Vorsatzwechsler erfolgt mittels
einer Klauenkupplung. Hierzu muss der eine Teil der Kupplung in die Spindel eingespannt werden.
Anschließend sind die Klemmschrauben mit dem Drehmomentschlüssel und dem vorgeschriebe-
nen Anzugsdrehmoment von 1 Nm festzuziehen. Die linke und rechte Klemmschraube darf nicht
beim ersten Mal mit einem Anzugsmoment von 1 Nm angezogen werden. Es ist darauf zu achten,
dass zwischen der linken und rechten Klemmschraube zwei bis drei Mal gewechselt wird, um das
endgültige Anzugsmoment von 1 Nm zu erreichen. Danach ist die Spindel in den dafür vorge-
sehenen Vorsatzwechsler zu schieben. Es ist darauf zu achten, dass die Kupplungshälften bündig
zusammen liegen (siehe Abb. 7). Anschließend ist der Vorsatzwechsler um 0,5 - 0,8 mm zurückzu-
ziehen, sodass zwischen den Kupplungsteilen des Vorsatzwechslers und der Spindel ein Luftspalt
(Axialspalt) entsteht. Danach ist die Spindel im Spindelhalter zu spannen.
Fehlstellungen bei der Montage des Vorsatzwechslers und der Spindel mithilfe einer Klauen-
kupplung sind möglichst zu vermeiden. Beachte hierzu die zugelassenen Toleranzwerte in
nachstehender Tabelle 2.
Fehlstellung Darstellung Toleranz
Winkelversatz Max. 1 °
Radialversatz Max. 0,1 mm
Axialversatz Max. 0,8 mm
Axial
Radial
Tabelle 2: Zulässige Fehlstellungen der Klauenkupplung
Winkel
This manual suits for next models
2
Table of contents
Languages:
Other Mechatron Adapter manuals