Mechatron STC Series User manual

Betriebsanleitung
Vorsatzwechsler STC

Rev.10-10/2023
Copyright© mechatron GmbH, 2023
Betriebsanleitung
Hinweis:
Die Betriebsanleitung beinhaltet wichtige Informationen
über die Handhabung des Produkts. Diese muss daher vor
Gebrauch des Produkts sorgfältig gelesen werden. Der Vor-
satzwechsler darf nur dann in Betrieb genommen werden,
wenn die Betriebsanleitung vollständig verstanden worden
ist. Den Anweisungen in dieser Betriebsanleitung ist Folge zu
leisten. Die Betriebsanleitung muss dem Bediener jederzeit
zur Verfügung stehen und ist bei Verlust oder Unbrauchbar-
keit unverzüglich zu ersetzen. Die Aufbewahrungspicht gilt,
solange man im Besitz des Produkts ist.
Für die Vorsatzwechsler des Typs:
STC-65-24-ISO10-S
STC-80-24-ISO10-S
Haftungsbeschränkung
Die mechatron GmbH übernimmt keine Haftung für Personenschäden,
Sachschäden, am Gerät entstandene Schäden sowie Folgeschäden, die
durch Nichtbeachtung dieser Betriebsanleitung, bei nicht bestimmungs-
gemäßer Verwendung des Geräts, bei Reparaturen und sonstigen jeg-
lichen Handlungen von nicht qualizierten Fachkräften (siehe Kapitel 2
- Personalanforderung) am Gerät oder bei der Verwendung von nicht
zugelassenen Ersatzteilen entstehen oder entstanden sind. Ebenso führt
das nicht Einhalten von Wartungsintervallen und Instandhaltungsvorga-
ben von Seiten des Herstellers (siehe Kapitel 9 - Wartung und Instand-
haltung) zum Haftungsausschluss. Außerdem ist es strengstens verboten,
eigenmächtig Umbauten oder technische Veränderungen am Gerät
vorzunehmen.

3
Inhaltsverzeichnis
1 Symbole, Abkürzungen, sonstige Hinweise ............................................ 6
2 Personalanforderung................................................................................. 7
2.1 Grundlegendes................................................................................... 7
2.2 Qualikation......................................................................................... 7
2.3 Unbefugte............................................................................................ 8
2.4 Verantwortung des Betreibers .......................................................... 9
3 Sicherheitshinweise .................................................................................. 10
3.1 Risiken durch drehende Teile und Trümmerug ........................... 10
4 Verwendungszweck ................................................................................ 12
5 Beschreibung des Produkts .................................................................... 14
5.1 Bauteile............................................................................................... 14
5.2 Technische Daten ............................................................................. 15
6 Transport, Verpackung und Lagerung.................................................. 16
6.1 Transport............................................................................................. 16
6.2 Verpackung....................................................................................... 16
6.3 Lagerung............................................................................................ 16
7 Installation ................................................................................................. 17
7.1 Prüfung auf Transportschäden ....................................................... 17
7.2 Prüfung auf Vollständigkeit ............................................................. 18
7.3 Montage des Vorsatzwechslers...................................................... 19
7.4 Montage des Antriebsmotors.......................................................... 20
7.5 Pneumatische Ansteuerung ........................................................... 24
8 Inbetriebnahme ....................................................................................... 27
8.1 Prüfungen vor jeder Inbetriebnahme ........................................... 27
8.2 Einlaufvorgang ................................................................................. 27
8.3 Allgemeine Betriebsbedingungen im regelmäßigen Betrieb.... 29
9 Wartung und Instandhaltung ................................................................. 31
9.1 Wartung und Kontrolle nach Erstinbetriebnahme....................... 31
9.2 Tägliche Wartung.............................................................................. 31
9.3 Instandhaltung, Ersatzteile und Zubehör....................................... 32
9.4 Fehlersuche und -behebung .......................................................... 32
10 Demontage/Außerbetriebnahme und Entsorgung............................ 36
10.1 Demontage/Außerbetriebnahme ................................................. 36
10.2 Entsorgung ......................................................................................... 37
11 Gewährleistung ....................................................................................... 38
12 EG-Einbauerklärung ................................................................................ 41

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC4
Vorwort
Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
vielen Dank, dass Sie sich für einen Vorsatzwechsler von mechatron ent-
schieden haben!
Dieses Produkt ist der ideale Einstieg in die Technologie der automati-
sierten Werkzeugwechsel-systeme – insbesondere dann, wenn Sie bereits
über eine Motorspindel aus unserem Hause verfügen. Das System lässt
sich jedoch auch mit weiteren Spindelfabrikaten und ähnlichen Antrie-
ben mit 65 mm oder 80 mm Gehäusedurchmesser kombinieren.
Bei der Entwicklung dieses Produkts haben wir großen Wert auf hochwer-
tige Verarbeitung und den Einsatz von hochwertigen Komponenten auf
dem aktuellen Stand der Technik gelegt, ohne die Kosten für die Verwen-
dung als Einsteigerprodukt aus den Augen zu verlieren.
Mit dem Erwerb haben Sie somit ein exzellent verarbeitetes und unseren
strengen Qualitätsstandards entsprechendes Produkt erworben.
Die Vorsatzwechsler STC aus der STANDARD-Line stehen für robuste, hoch-
wertige Technik zu einem moderaten Preis. Wir empfehlen den Einsatz
für einfache Anwendungen und die Bearbeitung von NE-Metallen und
weicheren Werkstoffen im Hobby- oder semiprofessionellen Bereich.
Das hohe Qualitätsniveau der Vorsatzwechsler wird durch die ständige
Weiterentwicklung dieses Produkts gewährleistet. Daraus können sich
Abweichungen zwischen der vorliegenden Betriebsanleitung und Ihrem
Vorsatzwechsler ergeben. Wir bitten um Verständnis, dass deshalb aus
den Angaben, Abbildungen, Tabellen und Beschreibungen keine An-
sprüche abgeleitet werden können. Wir wünschen Ihnen erfolgreiches
Arbeiten mit Ihrem neuen Vorsatzwechsler und stehen Ihnen stets mit Rat
und Tat zur Seite!
Sie haben ein Anliegen an uns, eine spezische Frage oder wünschen
allgemeine Informationen über mechatron und unsere Produkte? Dann
schreiben Sie uns, indem Sie unser Kontakt-Formular auf unserer Home-
page verwenden oder uns per E-Mail an info@mechatron-gmbh.de

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 5
benachrichtigen. Selbstverständlich stehen wir Ihnen gerne auch für ein
persönliches Gespräch zur Verfügung.
Auch für Lob, konstruktive Kritik und Anregungen sind wir Ihnen sehr dank-
bar, damit wir zukünftig noch spezischer auf Ihre Wünsche und Bedürf-
nisse eingehen können.
Ihr Rainer Wohlmann
Geschäftsleitung
mechatron GmbH

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC6
1 Symbole, Abkürzungen, sonstige Hinweise
Die in dieser Betriebsanleitung aufgeführten Symbole sollen den Leser
deutlich auf potenzielle Gefährdungen aufmerksam machen. Derarti-
ge Hinweise oder Warnungen können jedoch niemals Ersatz für die vor-
schriftsmäßige Unfallprävention darstellen!
Warnung vor allgemeiner Gefahr
Warnung vor gefährlicher elektrischer Spannung
Warnung vor heißer Oberäche
Der Inhalt dieser Betriebsanleitung ist auf Übereinstimmung mit der be-
schriebenen unvollständigen Maschine geprüft, jedoch können Abwei-
chungen und Fehler nicht ausgeschlossen werden. Technische und in-
haltliche Änderungen, Irrtümer und Druckfehler sind vorbehalten.
Diese Betriebsanleitung unterliegt dem Urheberrecht und darf ohne
schriftliche Genehmigung des Urhebers weder ganz, noch teilweise in
jedweder Form reproduziert, vervielfältigt oder verändert werden. Bei Zu-
widerhandlung droht strafrechtliche Verfolgung. Alle Rechte sind vorbe-
halten.
Im weiteren Verlauf dieser Betriebsanleitung werden die Vorsatzwechsler
STC-65-24-ISO10-S und STC-80-24-ISO10-S mit STC-65 bzw. STC-80 abge-
kürzt.

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 7
2 Personalanforderung
2.1 Grundlegendes
Als Personal sind nur Personen zugelassen, von denen zu erwarten ist, dass
sie ihre Arbeit zuverlässig ausführen. Personen, deren Reaktionsfähigkeit
beeinusst ist, z. B. durch Drogen, Alkohol oder Medikamente, sind nicht
zugelassen. Bei der Personalauswahl sind die am Einsatzort geltenden al-
ters- und berufsspezischen Vorschriften zu beachten.
Warnung: Verletzungsgefahr bei unzureichender Qualikation
Unsachgemäßer Umgang mit dem Produkt kann zu erheb-
lichen Personen- und Sachschäden führen. Alle Tätigkeiten
nur durch dafür qualiziertes Personal durchführen lassen.
2.2 Qualikation
Die in dieser Betriebsanleitung beschriebenen Aufgaben stellen unter-
schiedliche persönliche und fachliche Anforderungen an die Qualika-
tion der Personen dar, die mit diesen Aufgaben betraut sind. In der Be-
triebsanleitung werden daher folgende Qualikationen für verschiedene
Tätigkeitsbereiche benannt und gefordert:
Fachkraft
ist aufgrund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrung so-
wie Kenntnis der einschlägigen Normen und Bestimmungen in der Lage,
die ihm übertragenen Arbeiten zu beurteilen und auszuführen. Des Wei-
teren ist er befähigt, mögliche Gefahren selbstständig zu erkennen und
zu vermeiden.
Elektrofachkraft
ist aufgrund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrung so-
wie Kenntnis der einschlägigen Normen und Bestimmungen in der Lage,
die ihm übertragenen Arbeiten zu beurteilen und auszuführen. Des Wei-
teren ist er befähigt, mögliche Gefahren selbstständig zu erkennen und
zu vermeiden.

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC8
Elektrotechnische Arbeiten dürfen nur durch Elektrofachkräfte oder unter
deren Leitung und Aufsicht ausgeführt werden.
Die fachlichen Anforderungen der Elektrofachkraft erfordern:
• Fachliche Ausbildung (Elektrotechnik)
• Kenntnisse und Erfahrungen im jeweiligen Tätigkeitsfeld
• Kenntnisse der einschlägigen Normen
• Beurteilung der ihr übertragenen Arbeiten
• Erkennen von Gefahren
Unterwiesenes Personal
sind Beschäftigte, die sich sicher an ihrem Arbeitsplatz verhalten können.
Dazu müssen sie über die möglichen Gefährdungen, die aus den ihr über-
tragenen Aufgaben resultieren, informiert werden. Darüber hinaus sollen
sie den Zweck der Arbeitsschutzmaßnahmen erkennen und Eigenverant-
wortung für ihr gesundheitsgerechtes Verhalten übernehmen.
Zu diesem Zweck müssen sie durch den Betreiber über die ihr übertrage-
nen Aufgaben und möglichen Gefahren bei unsachgemäßem Verhalten
unterrichtet werden. Entsprechende Wirksamkeitskontrollen von Seiten
des Betreibers werden angeraten.
Hinweis: Das Personal muss regelmäßig und ausreichend vom Betreiber
unterwiesen werden. Näheres hierzu wird in den nationalen Arbeitssicher-
heitsgesetzen und Vorschriften geregelt. Zur besseren Nachverfolgung
muss die Durchführung der Unterweisung protokolliert werden.
2.3 Unbefugte
Unbefugtes Personal
Unbefugte Beschäftigte, die die hier beschriebenen Anforderungen nicht
erfüllen, kennen die Gefahren im jeweiligen Arbeitsbereich nicht. Ein Miss-
achten der Personalanforderung kann zu schweren Verletzungen bis hin
zum Tode führen.

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 9
Deshalb:
• Unbefugte Personen vom Gefahren- und Arbeitsbereich
fernhalten.
• Im Zweifel Personen ansprechen und sie aus dem Gefahren-
und Arbeitsbereich weisen.
• Die Arbeiten unterbrechen, solange sich Unbefugte im Ge-
fahren- und Arbeitsbreich aufhalten.
• Erlassen eines Zugangsverbots für Unbefugte.
2.4 Verantwortung des Betreibers
Beim Betreiber selbst wird davon ausgegangen, dass dieser über die er-
forderlichen Qualikationen und speziellen Fachkenntnisse im Umgang
mit Werkzeugmaschinen und Anlagen verfügt und entsprechend mit den
aktuellen Sicherheits-, Unfallverhütungs- und Umweltschutzvorschriften
vertraut ist. Sofern der Betreiber die erforderlichen Arbeiten nicht selbst
ausführt, so ist für die fachgerechte Installation, Inbetriebnahme, War-
tung und Instandhaltung, Demontage/Außerbetriebnahme/Entsorgung
entsprechendes Personal hinzuzuziehen!
Weitere Pichten des Betreibers:
• Erstellen von Gefährdungsbeurteilungen vor dem Einsatz
des Vorsatzwechslers.
• Erstellen von Betriebsanweisungen inkl. deren stetige Aktu-
alisierung.
• Schulung, Unterweisung und Qualikation des eingesetzten
Personals in regelmäßigen Abständen.
• Dafür Sorge tragen, dass alle Mitarbeiter im Einsatzbereich
des Vorsatzwechslers die Betriebsanleitung gelesen, verstan-
den und einzuhalten haben.
• Regeln der Zuständigkeit für Installation, Inbetriebnahme,
Wartung und Instandhaltung, Demontage/Außerbetrieb-

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC10
nahme/Entsorgung unter Berücksichtigung der erforderli-
chen Qualikation des Personals.
• Ausstattung des Personals mit der entsprechenden Schutz-
ausrüstung
3 Sicherheitshinweise
Vor Verwendung sind alle Sicherheitshinweise und Anwei-
sungen zu lesen! Versäumnisse bei der Einhaltung der Sicher-
heitshinweise und Anweisungen können u. a. elektrischen
Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen verursachen.
Alle Sicherheitshinweise und Anweisungen sind für die Zu-
kunft aufzubewahren.
3.1 Risiken durch drehende Teile und Trümmerug
Maschinenkapselung verwenden!
Die hohe Drehzahl von Werkzeugen bis 24.000 U/min birgt
Verletzungsgefahren durch Spanug oder Bersten des Werk-
zeugs. Bruchstücke erreichen hohe Fluggeschwindigkei-
ten und können mitunter lebensgefährliche Verletzungen
verursachen. Es ist daher eine trennendeSchutzeinrichtung
(Maschinenkapselung) zu verwenden, die zuverlässig vor
Span- und Trümmerug schützt und ferner einen Sicherheits-
schalter besitzt, der den Antrieb allpolig von der Energiever-
sorgung trennt, solange die Kapselung nicht geschlossen ist.
Vom Stillstand des Werkzeugs überzeugen!
Vor dem Öffnen der Maschine oder deren Schutzvorrichtun-
gen stets vom Stillstand des Vorsatzwechslers überzeugen.
Die Welle kann noch einige Zeit (je nach Typ und Werkzeug
mitunter länger als eine Minute) nachlaufen. Bei Werkzeug-
wechsel oder Arbeiten an der Werkzeugaufnahme ist un-

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 11
bedingt sicherzustellen, dass ein versehentlicher Anlauf des
Vorsatzwechslers ausgeschlossen ist.
Nur geeignetes und unbeschädigtes Werkzeug verwenden!
Die verwendeten Werkzeuge müssen aufgrund hoher Drehzahlen gut
ausgewuchtet sein. Werkzeuge so kurz wie möglich einspannen. Beschä-
digte Werkzeuge und Spannmittel verursachen Vibrationen, welche zur
Beschädigung des Vorsatzwechslers und des Werkzeugs bis hin zum Werk-
zeugbruch führen. Nach einem Werkzeugwechsel ist stets zu prüfen, ob
die Maschine unzulässig starke Vibrationen aufweist. In diesem Fall ist der
Vorsatzwechsler umgehend zu stoppen und das Werkzeug zu wechseln.
Werkzeuge nur im zulässigen Drehzahlbereich betreiben!
Die maximale Drehzahl der vom Werkzeughersteller festgelegten Grenz-
werte sind einzuhalten. Das Überschreiten der Maximaldrehzahl kann un-
zulässige Vibrationen hervorrufen, welche zur Beschädigung des Vorsatz-
wechslers und des Werkzeugs bis hin zum Werkzeugbruch führen.
Hinweis auf bauartbedingte Gefahren
Auf die Überwachung der Spannstellung des Werkzeugs wurde aus Grün-
den der Baugröße, des Gewichts und der Herstellkosten verzichtet. Es wird
aus diesem Grunde nochmals explizit auf die Gefahren hingewiesen, wel-
che sich hierdurch ergeben:
• Wird das Werkzeug nicht korrekt gespannt und die Spin-
del gestartet, kann sich der Werkzeughalter aus der
Aufnahme lösen und herausgeschleudert werden.
Daher ist unbedingt eine trennende Schutzeinrichtung zu
verwenden.
• D u r c h n i c h t ko r r e k t g e s p a n n t e b z w. n i c h t ko r r e k t g e l ö s t e We r k -
zeuge können bei automatisiertem Werkzeugwechsel Kollisi-
onen entstehen. Hierdurch besteht die Gefahr von Trümmer-
ug (absplitternde Werkzeugbruchstücke) sowie Schäden
an der Maschine. Auch hier wird auf die Notwendigkeit einer
trennenden Schutz-einrichtung hingewiesen. Es ist darauf zu
achten, dass Maschinenschäden durch die Verwendung
von elastischen Werkzeugmagazinen, Sollbruchstellen etc.

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC12
sowie durch eine Kraftbegrenzung an den Vorschubachsen
vermieden werden.
• Weiterhin darf der Vorsatzwechsler nur im Stillstand mit Druck
beaufschlagt werden. Eine Missachtung dieser Anweisung
führt zu einer schweren Beschädigung am Vorsatzwechsler.
4 Verwendungszweck
Der Vorsatzwechsler ist als unvollständige Maschine für den Einbau in
Werkzeugmaschinen vor-gesehen, welche unter die Denition eines orts-
festen industriellen Großwerkzeugs fallen. Der Einbau hat durch den Her-
steller der Werkzeugmaschine zu erfolgen, da die erforderlichen Kennt-
nisse zum fachgerechten Einbau vom Endnutzer nicht erwartet werden
können.
Innerhalb dieser Maschine ist der Zweck des Vorsatzwechslers, ein rotie-
rendes Werkzeug (i. d. R. Fräswerkzeug, Bohrer) anzutreiben und zu füh-
ren und mit diesem durch Bohren oder Fräsen ein Werkstück spanend
zu bearbeiten. Der Antrieb von Werkstücken, Werkstückaufnahmen
(z. B. in Drehmaschinen) oder Werkzeugen anderer Bearbeitungsverfah-
ren (z. B. Polierwerkzeuge) ist unzulässig.
Der Vorsatzwechsler verfügt über keinen eigenen Antrieb, sondern wird
über einen externen Antrieb, i. d. R. eine vorhandene Motorspindel der
Maschine, angetrieben. Dies wird über die Kupplung der Antriebswelle
des Vorsatzwechslers und der Abtriebswelle der Motorspindel mittels ei-
ner elastischen Klauenkupplung realisiert.
Der Einbau in bewegliche Maschinen oder andere Maschinen, welche
nicht unter die Denition eines ortsfesten industriellen Großwerkzeugs fal-
len, ist unzulässig.
Der Zustellmechanismus muss eine Selbsthemmung vorweisen und in der
Lage sein, das Gewicht der gesamten Antriebs-Vorsatzwechsler-Bau-
gruppe sicher zu tragen. Dies ist insbesondere bei der CE-konformen Kon-
struktion der weiteren Maschinenelemente zu beachten. Eine Zustellung
und/oder Führung per Hand ist strengstens untersagt!

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 13
Der Betrieb des Vorsatzwechslers darf ausschließlich durch nachweis-
bar geschultes Personal erfolgen. Eine vom Verwendungszweck abwei-
chende Nutzung ist nicht zulässig, jegliche direkte oder indirekte Haftung
schließen wir hierfür aus!
Empfohlene Schnittwerte
Die Spindel-Vorsatzwechsler-Einheit ist aus zwei Komponenten zusam-
mengesetzt. Aus diesem Grund kann es je nach Bearbeitungsfall dazu
kommen, dass die Schnittwerte geringer gewählt werden müssen als bei
der Bearbeitung ohne Vorsatzwechsler. Bei zu hohen Schnittkräften kann
es zum Durchrutschen des Kegels kommen, was zu einer Beschädigung
des Kegels der Werkzeugaufnahme und des Vorsatzwechslers führt. Zu-
dem kann es zur Beschädigung oder zum Versagen des Werkzeuges kom-
men.
Als Ergebnis ausführlicher Tests wurde ein Eingriffsquerschnitt von 12 mm²
(ap x ae) in Aluminium EN AW 2007 als sicheren Grenzwert für die sinnvolle
Bearbeitung festgelegt. Die Bearbeitung erfolgte mit 18.000 U/min und
einem Zahnvorschub fz von 0,05 mm bei einem 6 mm Fräser.
Diese Grenzwerte dienen lediglich als Richtwert und müssen durch den
Nutzer selbst veriziert werden, insbesondere, wenn andere Materialien
bearbeitet werden sollen.
In jedem Fall ist eine vorsichtige Herangehensweise angeraten, um Schä-
den an Werkzeug und Vorsatzwechsler zu vermeiden.

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC14
5 Beschreibung des Produkts
5.1 Bauteile
1. Gehäuse
2. Werkzeugschnittstelle ISO10
3. Zentrierbund mit Kühlkanälen
4. Pneumatikanschluss für Lösedruck
5. Pneumatikanschluss für Sperrluft
6. Antriebswelle mit Klauenkupplung
Abb. 1: Beispiel: Bauteile STC-80
2
1
5
4
3
6

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 15
5.2 Technische Daten
Bezeichnung Technische Daten
Antriebsleistung Max. 2,2 kW
Antriebsmoment Max. 0,9 Nm
Drehzahl Max. 24.000 U/min
Beschleunigungs- und
Verzögerungszeit
Mind. 5 s für Beschleunigung
0 auf 24.000 U/min oder Verzögerung von
24.000 auf 0 U/min
Werkzeugaufnahme ISO10
Spannbereich ER11 (1-8 mm), ER16 (1-12 mm)
Lösedruck Min. 6 bar
Sperrluftdruck 0,5-1,0 bar
Gewicht STC-65: 1,1 kg
STC-80: 1,7 kg
Tabelle 1: Technische Daten

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC16
6 Transport, Verpackung und Lagerung
6.1 Transport
Der Vorsatzwechsler ist vorzugsweise in der Originalverpackung oder ver-
gleichbarer Verpackung mit ausreichender Polsterung zu transportieren.
Beim Transport des Vorsatzwechslers müssen die geltenden nationalen
Unfallverhütungsvorschriften und die betriebsinternen Arbeits- und Si-
cherheitsvorschriften beachtet und eingehalten werden.
Der Transport darf nur durch ein qualiziertes Fachunternehmen oder
durch qualiziertes Personal durchgeführt werden.
Die Nichteinhaltung der geltenden Vorschriften kann zur Beschädigung
des Produkts und zu schweren bzw. tödlichen Verletzungen führen.
Maße und Gewichtsinformationen nden sind in Kapitel 5.2 Technische
Daten dieser Betriebs-anleitung und als technisches Datenblatt zum
Download unter www.mechatron-gmbh.de.
6.2 Verpackung
Die Verpackung soll den Vorsatzwechsler bis zur Montage vor Transport-
schäden, Korrosion und anderen Beschädigungen bzw. äußeren Einüs-
sen schützen. Daher die Verpackung nicht zerstören und erst kurz vor der
Montage entfernen. Nach dem Entpacken ist der Karton nach Möglich-
keit aufzubewahren. Er kann bei einer späteren Einlagerung oder Rück-
sendung des Produkts behilich sein.
Hinweise zur Entsorgung der Verpackungsmaterialien siehe Kapitel 10.2
Entsorgung.
6.3 Lagerung
Der Vorsatzwechsler ist unter folgenden Bedingungen zu lagern:
• Die Lagerung des Vorsatzwechslers muss senkrecht erfolgen
• Optimale Lagertemperatur: -5°C bis 50°C

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 17
• Relative Luftfeuchtigkeit: < 40%
• Nicht im Freien aufbewahren
• Trocken und staubfrei lagern
• Keinen aggressiven Medien aussetzen
• Vor Sonneneinstrahlung schützen
• Mechanische Erschütterungen vermeiden
Hinweis: Je nach Lagerdauer/Stillstandszeit bzw. Lageposition der Motor-
spindel und des Vorsatzwechslers während der Lagerung kann ein erneu-
tes Einlaufen der Motorspindel und des Vorsatzwechslers gemäß Kapitel
8.2 Einlaufvorgang nötig sein. Diese Angaben beziehen sich lediglich auf
Produkte von mechatron. Für Fremdfabrikate siehe Bedienungsanleitung
des jeweiligen Herstellers.
Die maximale Einlagerungszeit beträgt 12 Monate.
Anschließend muss eine Prüfung durch vom Hersteller autorisiertes Fach-
personal erfolgen.
7 Installation
7.1 Prüfung auf Transportschäden
Trotz größter Sorgfalt bei Verpackung und Versand unserer Produkte kann
es infolge unsachgemäßer Behandlung oder höherer Gewalt auf dem
Versandweg zu Transportschäden kommen. Vor Installation des Vorsatz-
wechslers ist dieser auf etwaige Transportschäden zu prüfen.
Fehlerhafte bzw. beschädigte Produkte sind umgehend außer Betrieb zu
nehmen.
Der Vorsatzwechsler ist stets in einem einwandfreien Zustand zu verwen-
den.
Bei Unsicherheiten und Fragen ist umgehend der technische Service der
mechatron GmbH zu kontaktieren.

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC18
7.2 Prüfung auf Vollständigkeit
Der Inhalt der Warensendung ist auf Vollständigkeit zu prüfen. Unregel-
mäßigkeiten sind dem Lieferanten sofort anzuzeigen.
Bis zur Klärung ist der Vorsatzwechsler außer Betrieb zu nehmen.
Lieferumfang:
• Vorsatzwechsler (Beispiel: STC-80)
• Klauenkupplung
• Pneumatikanschluss für Lösedruck
• Pneumatikanschluss für Sperrluft
Abb. 2: Komponenten Vorsatzwechsler
Vorsatzwechsler
Klauenkupplung
Pneumatikanschluss
für Sperrluft Ø4
Pneumatikanschluss
für Lösedruck Ø6

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC 19
7.3 Montage des Vorsatzwechslers
Zur Montage des Vorsatzwechslers an der Werkzeugmaschine ist eine
Klemmhalterung zu verwenden, welche den Vorsatzwechsler über die
Manteläche des Gehäuses großächig kraftschlüssig einspannt. Der von
mechatron empfohlene Bereich für die Klemmhalterung ist den Abb. 3
und 4 zu entnehmen. Sofern eine Halterung eigens hierfür konstruiert wird,
ist darauf zu achten, dass:
• die Halterung das Gewicht des Vorsatzwechslers und des
Antriebsmotors tragen kann,
• die Halterung zusätzlich die beim Arbeitsprozess auftreten-
den statischen und dynamischen Kräfte aufnehmen kann,
• die Kühlkanäle nicht vom Spindelhalter verdeckt werden,
um eine sachgemäße Belüftung zu gewährleisten,
• die Klemm-Krafteinleitung in die Manteläche des Vorsatz-
wechslers keinesfalls punktuell, sondern ächig erfolgt. Die
optimale Breite des Halters beträgt für die Vorsatzwechsler
75 mm.
Ferner ist darauf zu achten, dass die Klemmkraft z. B. durch Vibrationen
mit der Zeit nicht nachlässt. Die Schrauben sind hierfür ggf. mit einer
Schraubensicherung zu sichern.
Eine unzureichend stabile Halterung oder ein sich lösender
Vorsatzwechsler im Betrieb können schwere Beschädigun-
gen der Maschine verursachen und führen zu erhöhtem Un-
fallrisiko. Es ist darauf zu achten, dass der Vorsatzwechsler
fest und zuverlässig gespannt ist.

Betriebsanleitung | mechatron Vorsatzwechsler STC20
7.4 Montage der Motorspindel
Der Vorsatzwechsler STC ist für die Verwendung an mechatron Motorspin-
deln ausgelegt, kann jedoch auch mit weiteren Spindelfabrikaten und
ähnlichen Antrieben kombiniert werden.
Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass als Antrieb eine Motor-
spindel mit Spannzange und demselben Nenndurchmesser wie der des
Vorsatzwechslers verwendet wird (65 mm bzw. 80 mm). Für abweichende
Fälle ist der technische Service der mechatron GmbH zu kontaktieren.
Die Verbindung der Motorspindel mit dem Vorsatzwechsler erfolgt über
eine Klemmverbindung. Wir empfehlen hierfür einen Standard-Spindel-
halter mit einer Mindestlänge von 75 mm (siehe Abb. 5 und 6 - in Schnitt-
darstellung). Dieser Standard-Spindelhalter kann bei der mechatron
GmbH als Zubehör erworben werden.
Abb. 3: Klemmbereich STC-65 Abb. 4: Klemmbereich STC-80
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