Novus ALTUS User manual

Manual
_DE _EN

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Danke für dein Vertrauen
Herzlichen Dank, dass du dich für ein Produkt von NOVA entschieden hast.
NOVA steht für innovative, technisch ausgereifte und qualitativ hochwertige
Produkte. Wir sind ein führender Hersteller in der Gleitschirmbranche und bieten
dir ein umfangreiches Netzwerk an Dienstleistern, die hochwertige Serviceleistun-
gen offerieren.
Dieses Handbuch enthält wichtige Hinweise zum Umgang mit deinem neuen
Gurtzeug. Wir empfehlen dir, es vor dem ersten Flug aufmerksam durchzulesen.
Bei Fragen oder Anregungen stehen wir oder ein NOVA-Partner gerne zur Seite.
Weitere Informationen zu diesem und zu unseren anderen Produkten findest du auf
www.nova.eu.
Wir wünschen dir großartige Flüge und stets sichere Landungen.
Dein NOVA-Entwicklungsteam
Philipp Medicus
Leitender Designer
ALTUS – Leichtigkeit
trifft Sicherheit

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Über NOVA
Angetrieben von der Idee, bessere Gleitschirme zu bauen, gründeten wir 1989
NOVA. Rasch wuchs daraus ein Unternehmen, das sich zu einem führenden Anbie-
ter entwickelte. Diese Stellung konnten wir festigen und ausbauen.
Unser Unternehmenssitz ist in Terfens nahe Innsbruck. Dank dieser Lage sind
wir in 20 Minuten am Fuße des Rofangebirges, das des Achensees und der damit
verbundenen Testmöglichkeiten wegen unser Hauptfluggebiet wurde. Alternativ
liegen das Zillertal, das Stubaital oder auch die Alpensüdseite sehr nahe.
Für uns als Gleitschirmhersteller ist die Nähe zu den Bergen essentiell: Einerseits
benötigen wir für eine hochwertige Entwicklungsarbeit ein entsprechendes Gelän-
de. Andererseits wollen wir am Puls der Zeit bleiben und eng mit unseren Kunden
verbunden sein. In Tirol und rundherum ist Fliegen für viele mehr als nur ein Sport.
Diese positive Einstellung überträgt sich auf unsere Arbeit und hilft uns, immer
noch bessere Produkte zu entwickeln – spezifiziert auf deine Ansprüche.
NOVA besteht aus einem hoch qualifizierten Team. Fast alle Mitarbeiter fliegen
selbst. Sie teilen mit dir deine Leidenschaft. Diese Begeisterung für den Flugsport
kombiniert mit unserem Know-how sind unser Antrieb für Innovation. Danke, dass
du dich für eines unserer Produkte entschieden hast!
Danke für dein Vertrauen 3
Über NOVA 5
Qualität 6
Fliegen und die Natur 7
Das ALTUS 8
Einführung 8
Features des ALTUS 10
Prolog 12
Sicherheitshinweise 12
Empfehlungen 13
Inbetriebnahme 14
Auslieferung 14
Lieferumfang 14
Airbag 14
Airbag: Einbau/Überprüfung der
Schaumstoffspinne 14
Einstellungen: Grundsätzliches 15
Grundeinstellungen 16
Einstellen des Beschleunigers 18
Optionaler Beinstrecker 18
Optionales Cockpit 18
Verbindung mit dem Rettungsschirm 18
Einbau des Rettungsschirms 20
Handhabung 26
Technische Features 26
In der Luft 28
Allgemein 28
Groundhandling 28
Start und Landung 29
Start-Check 29
Kurvenhandling 29
Beschleunigen 29
Beinstrecker 30
Wasserballast 30
Schulungsbetrieb 30
Windenschlepp 30
Akro-Fliegen 30
Tandemfliegen 31
Wartung, Pflege und Reparatur 31
Wartung 31
Airbag-Handhabung und Wartung 32
Check 33
Reparaturen 33
Weitere Hinweise 33
Entsorgung 33
Technische Daten 34
Materialien 34
Zulassung 34
Inhalt
_ ENGLISH MANUAL 36

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Fliegen und die Natur
Fliegen bedeutet einerseits, eine besondere Form von Freiheit zu erleben. Ander-
erseits gilt es Normen und ethische Grundregeln zu befolgen. Bitte zolle nicht nur
deinen Kolleginnen und Kollegen in der Luft Respekt, sondern beachte auch die
Interessen von Grundbesitzern (Start- und Landeplatz), die luftfahrtrechtlichen
Reglementierungen sowie dein Einwirken auf die Natur.
Wir bitten dich im Sinne unseres Sports und der Umwelt, das Gleitschirmfliegen
möglichst natur- und landschaftsschonend zu betreiben. Neben selbstverständ-
lichen Dingen wie keinen Müll zu hinterlassen, solltest du vermeiden, Tiere wie
Greifvögel oder Rotwild durch nahes Vorbeifliegen zu erschrecken. Gerade in der
kalten Jahreszeit kann dieser Stress für Tiere lebensbedrohlich sein.
Ein achtsamer Umgang mit den Bedürfnissen dieser Wildtiere ist dein Beitrag
zur Sicherung deren Lebensräume. Zudem vermeidet ein respektvolles Verhal-
ten potentielle Konflikte mit Interessengruppen wie Jägern, deren Einkommen an
einen intakten Wildbestand geknüpft ist.
Qualität
Wenn bei Gleitschirmen, Gurtzeugen und Zubehör über Qualität gesprochen wird,
ist der Fokus meist auf Sichtbares gerichtet: Auf Nähte, auf Materialien, auf Sym-
metrie in der Verarbeitung. Dies alles sind auch bei uns wichtige Indikatoren – wir
bei NOVA verstehen unter Qualität jedoch weit mehr.
Qualität bedeutet für uns ein Kreislauf an Prozessen, der mit der richtigen Idee
beginnt und bei einem tiefgreifenden Kundenservice endet. Dazwischen liegen
eine verantwortungsvolle Entwicklung und Erprobung; eine Serienproduktion mit
Stückprüfung und ein Netzwerk an verantwortungsvollen Händlern und autorisier-
ten Service-Betrieben.
Wir wollen dir nicht nur ein sehr gutes, sondern auch das richtige Produkt anbieten.
Das langfristige Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden, der verantwortungs-
volle Umgang damit, ist für uns das höchste Gut. Qualität setzen wir gleich mit
der Zufriedenheit unserer Kunden. Wenn wir deinen Erwartungen gerecht werden,
haben wir qualitätsvoll gearbeitet.

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Mehr Kompaktheit
Großes Packmaß und hohes Gewicht waren gestern: Das ALTUS ist seines Pre-in-
flated Airbags wegen klein packbar und mit nur ab 3,5 Kilogramm (Größe S) außer-
ordentlich leicht – ohne dabei Abstriche bei der passiven Sicherheit zu machen.
Die Schaumstoffspinne lässt sich stark komprimieren; der Airbag wird – bis auf
den Stoff – zu Luft. Das ALTUS ist damit der perfekte Allround-Gurt für eine breite
Zielgruppe an Pilotinnen und Piloten.
In einem Tech-Film haben wir alle wesentlichen Funktionen in Kurzform erklärt.
Du findest ihn unter:
www.nova.eu/de/gurtzeuge/altus/#c6928
Das ALTUS
Einführung
Mit nur 3,5 Kilogramm (Größe S) ist das ALTUS außerordentlich leicht, höchst
komfortabel und bietet eine für seine Klasse einzigartige passive Sicherheit: Unter
dem Gesäß sitzt ein stets einsatzbereiter Pre-inflated Airbag. Einmal in der Luft,
umschließt der Airbag zudem den Rücken.
Mehr Sicherheit
Das ALTUS ist mit einem innovativen Pre-inflated Airbag ausgestattet: Bereits
beim Auspacken aus dem Rucksack entfaltet sich unter dem Sitzbrett eine al-
terungsbeständige und mechanische robuste Schaumstoffspinne, welche den
Airbag vorfüllt. Einmal in der Luft, wird der Schutz um ein dickes Luftpolster am
Rücken ergänzt. Der Rettungscontainer ist im Airbag verstaut, was das Verlet-
zungsrisiko im Falle eines Aufpralls ohne Notschirmauslösung minimiert.
Mehr Flugspaß
Eine innovative und größenabhängig adaptierte Geometrie (mehr dazu
unter Taylor-made Geometry) sorgen für das, was unseren Testpiloten
am wichtigsten ist: Eine durchdachte Kombination aus Dämpfung für
Turbulenzen und Wendigkeit für ein präzises Schirmhandling. Der Brustgurt bietet
ausreichend Verstellmöglichkeiten, was individuellen Wünschen zu Gute kommt.
Das steife und zugleich ergonomisch angenehme Sitzbrett ermöglicht ein sehr
präzises fliegen.

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Leicht und haltbar
Gewichtsreduzierte Gurtzeuge kombinieren ein niedriges
Gewicht mit einer hohen Alterungsbeständigkeit und
Robustheit. Möglich machen dies hochwertige Stoffe und
ausgefeilter Zuschnitt, die unnötigen Materialeinsatz auf
ein Minimum reduzieren.
Fest im Sattel
Ein Sitzbrett ist ein statisch definiertes Element, das für
eine hohe Formtreue des Gurtzeugs sorgt. Es bestimmt
sowohl die Breite der Sitzschale, als auch seine Länge.
Gurtzeuge mit Sitzbrett sind optimal für jene, die eine
hohe Stabilität schätzen.
Clever integriert
Ein Tube-Container ist eine Art Schacht, in dem der
Rettungsschirm von drei Seiten fest umschlossen ist – nur
eine Seite lässt sich öffnen. Dies garantiert eine gute
Lagebestimmung, eine einfache Öffnung und einen
hohen Schutz gegen äußere Einflüsse.
Features des ALTUS
Startklar vor dem Start
Unser Pre-inflated Airbag beseitigt einen Nachteil von klassi-
schen Airbag-Systemen: Er ist bereits vor dem Start vorgefüllt.
Man muss also nicht erst fliegen, damit der Fahrtwind den
Airbag füllt und damit wirksam macht.
Jedem das Besondere
Unsere kleinen und großen Größen sind kein skaliertes Abbild
der Mittelgröße. Jede Größe ist individuell. Das Resultat von
Tailor-made Geometric: Jede Pilotin und jeder Pilot kommen in
den Genuss einer optimalen Sitzposition – Schluss mit propor-
tionaler Geometrie von der Stange!
Der Saubermacher
Eine Landung am Hintern kann zu Kratzern und Verschmutzun-
gen führen, die sich nicht mehr entfernen lassen. Der Abrasion
Protector ist eine austauschbare Bodenplatte, welche entfernt
und durch eine neue ersetzt werden kann.
SEAT
BOARD
ABRASION
PROTECTOR

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Allgemeines zum Gleitschirmsport
Als Luftfahrtgerät sind Gleitschirme und in Folge die Benutzung von Gurtzeugen
einem Regelwerk unterworfen. Je nach Land ist eine Ausbildung zwingend vorge-
schrieben. Zudem gilt es,Vorschriften – etwa das geltende Luftrecht – zu befolgen.
Gleitschirmpiloten müssen eine gültige Berechtigung vorweisen können und sind
verpflichtet, sich den Vorschriften des Landes entsprechend zu versichern. Piloten
müssen in der Lage sein, das Wetter richtig einzuschätzen. Die Verwendung eines
Helms und Protektors sowie das Mitführen eines Rettungsschirms sind – je nach
Land – verpflichtend und dringend zu empfehlen.
Piloten tragen selbst das Risiko über die fachgerechte Ausübung ihres Sports.
Gleitschirmfliegen birgt die Gefahr schwerer Verletzungen oder des Todes in sich.
Wir als Hersteller können nicht für die unsachgemäße Ausübung des Sports zur
Haftung herangezogen werden.
Unerfahrenen Piloten oder Fliegern mit einem sehr hohen Sicherheitsbedürfnis
raten wir zu einem betreuten Fliegen im Rahmen einer Flugschule. Viele unserer
NOVA-Partner bieten solche Leistungen an.
Empfehlungen
Gurtzeug und Gleitschirm bilden eine wichtige Einheit. Nur wer sich sicher fühlt,
kann die volle Leistung seines Schirme ausschöpfen. Im Umkehrschluss führt eine
Überforderung mit einem Gerät nicht zu besseren Flugleistungen und birgt Gefah-
ren in sich.
Nach dem Neukauf empfehlen wir die Teilnahme an einem Sicherheitstraining.
Dabei sollten insbesondere jene Manöver geflogen werden, welche in der Praxis
auftreten können – insbesondere seitliche Klapper und Frontklapper.
Regelmäßiges Fliegen, Groundhandling sowie auch eine theoretische Fortbildung
sind ratsam. Wir empfehlen dir, dich kontinuierlich mit deiner Flugtechnik und den
Besonderheiten deines Materials auseinander zu setzen. Darüber hinaus bist du
als Halter deines Geräts verpflichtet, Überprüfungsvorschriften einzuhalten. Mehr
dazu im Kapitel »Pflege und Instandhaltung«.
Prolog
Das ALTUS richtet sich an eine breite Schicht an Pilotinnen und Piloten. Es bietet
eine hohe passive Sicherheit kombiniert mit einem niedrigen Gewicht und ausge-
zeichneten Flugeigenschaften. Im Vergleich zu den meisten Wendegurtzeugen
ist das ALTUS als Allround-Gurtzeug (nicht wendbar) für den Alltagsgebrauch ge-
dacht.
Sicherheitshinweise
• Unsere Gurtzeuge sind fürs Gleitschirmfliegen entwickelt und gebaut. Das ma-
ximal vorgesehene Pilotengewicht beträgt 130 Kilogramm (laut LTF-Zulassung).
• Unsere Gurtzeuge sind nicht für den Freifall geeignet. Auch die Rettungsaufhän-
gungen halten einer Freifallöffnung nicht stand.
• Der Pilot sollte sein Gurtzeug am Boden korrekt einstellen, nicht in der Luft. Die
richtige Einstellung ist eine maßgebliche und sicherheitsrelevante Eigenschaft.
• Der Aufprallschutz des Gurtzeugs erhöht die passive Sicherheit, er bietet jedoch
keinesfalls einen umfassenden und vollständigen Schutz vor Verletzungen. Die
Schutzmechanismen helfen, den etwaigen Aufprall zu dämpfen und senken das
Verletzungsrisiko bei einem Aufprall aus geringer Höhe. Dies betrifft insbesonde-
re Unfälle bei Starts und Landungen. Je höher die Aufprallenergie, desto geringer
der Nutzen.
• Führt man ein Sicherheitstraining durch, gilt es bei einer Notwasserung zu be-
achten, dass der Airbag Auftrieb erzeugt und einem den Kopf unter Wasser drü-
cken kann. Zudem können sich die Airbag-Kammern füllen, was einen nach unten
zieht. In Folge ist eine organisierte und schnelle Rettung aus dem Wasser wichtig.

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der Regel fest verbaut. In Einzelfällen kann es vorkommen, dass eine Überprüfung des
korrekten Einbaus notwendig ist. Solltest du den Eindruck haben, dass der Pre-infla-
ted Airbag sich nicht ordnungsgemäß befüllt, kontrolliere bitte Folgendes:
• Öffne den Reißverschluss hinter dem Abrasion Protector und entleere das Staufach.
• Im Staufach befindet sich ein weiterer Reißverschluss. Öffne auch diesen.
• Innerhalb dieses zweiten Fachs befinden sich drei Module aus verkleidetem Schaum-
stoff: Ein Großes mit Krümmung sowie zwei längliche Quader. Alle drei Schaumstoff-
module sind mit Klettverschlusslaschen und flächig vernähtem Klett mit dem Gurt-
zeug verbunden.
• Die länglichen Quader sorgen für die seitliche Krümmung; der große Schaum gibt
dem Boden seine Form. Der große Schaustoff muss so ins Gurtzeug eingeführt sein,
dass jenes Ende mit zwei nahe beinander liegenden Klettstreifen näher am Reißver-
schluss (Öffnung des Fachs) ist. Bei den länglichen Quadern muss der Spitz Richtung
Sitzbrett zeigen.
• Die Adjustierung ist dann richtig, wenn alle drei Schaumstoffmodule über den Klett-
verschluss an der je richtigen Stelle fest mit dem Gurtzeug verbunden sind. Laschen
und Flächen müssen korrekt verbunden sein.
• Sollten sich die Module nicht korrekt fixieren lassen, ist ein Service-Partner zu kon-
taktieren.
Bei einer Wartung/Überprüfung des Gurtzeugs ist diese Kontrolle des Pre-inflated Air-
bags ein wichtiger und notwendiger Schritt.
Einstellungen: Grundsätzliches
Bitte stelle dein Gurtzeug vor dem ersten Flug am Boden ein. Hänge es dazu mit den
Karabinern an einer stabilen Befestigung ein, setze dich und schließe die Schnallen.
Noch realistischer wird es, wenn du deine Flugbekleidung trägst – eine dicke Jacke
kann erheblichen Einfluss auf die Sitzposition haben.
Ausgeliefert wird das ALTUS in der Grundeinstellung. Du erkennst diese an der roten
Vernähung am schwarzen Gurtband.
Bitte beachte: Egal, wie du dein Gurtzeug einstellst – wichtig ist, das Gurtzeug stets
symmetrisch einzustellen. Asymmetrie kann zu Richtungsfliegen und zu negativen Fol-
gen im Extremflug führen.
Bitte teste die gewählte Voreinstellung bei einem ruhigen Gleitflug. Merke dir in
der Luft, welche Veränderungen du vornehmen möchtest. Nach dem Flug kannst
du das Prozedere der Ersteinstellung wiederholen und den Gurt entsprechend an-
passen.
Inbetriebnahme
Auslieferung
Jeder Partner von NOVA muss das Gurtzeug vor dem Verkauf kontrollieren und auf die
korrekte Grundeinstellung überprüfen. Etwaige Mängel am Produkt sollten bereits vor
dem Kauf mitgeteilt werden.
Lieferumfang
Dein Gurtzeug wird mit:
• zwei NOVA-Stratus-Karabinern
• Rettungsgriff
• Integrierte V-Leine
• Betriebshandbuch
• Stickern (Aufkleber)
ausgeliefert.
Airbag
Das NOVA ALTUS ist mit zwei Airbag-Systemen ausgestattet:
• Einem Pre-inflated Airbag, welcher sich unter dem Sitzbrett befindet. Er beseitigt
einen Nachteil von klassischen Airbag-System: Der Pre-inflated Airbag ist bereits vor
dem Start vorgefüllt. Dies garantiert einen Schutz bereits vor dem Abheben.
• Zudem befindet sich hinter dem Rücken ein über zwei Einlassstutzen (Air Scoops)
befüllter Airbag. Dieser sorgte für zusätzlichen Schutz im Bereich der Wirbelsäule.
Das ALTUS bietet mit dieser Kombination aus zwei Schutzsystemen eine sehr hohe
passive Sicherheit. Es ist jedoch zu bedenken, dass die Schutzfunktion eines jeden
Protektors Grenzen kennt. Vorausschauendes, bewusstes Fliegen und das richtige
Einschätzen von Risiken sind die besten Sicherheitsmaßnahmen.
Airbag: Einbau/Überprüfung der Schaumstoffspinne
Der Pre-inflated Airbag funktioniert dank einer Schaumstoffspinne, welche der Unter-
seite des Gurtzeugs eine vordefinierte Form verleibt. Diese Schaumstoffspinne ist in
Airbag Protection
Pre-inflated Airbag

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Grundeinstellungen
Schultergurte
Die Schultergurte sind auf die PilotInnengröße richtig einzustellen. Richtig bedeu-
tet, in sitzender Position locker und nicht auf die Schulter drückend adjustieren;
jedoch gleichzeitig straff genug, um den Piloten ausreichend gut zu stützen.
Die Länge der Gurte kann stufenlos eingestellt werden. Mit den orangen Schlaufen
lassen sie sich kürzen, mit den blauen weiten. Wichtig ist, beide Gurte symmet-
risch einzustellen.
Rückengurte
Mit den Rückengurten lässt sich die Sitzposition einstellen. Manche PilotInnen
bevorzugen eine leicht liegende, andere eine sehr gerade Position. Allgemein emp-
fehlen wir die Grundposition (rote Vernähung an der Metallverbindung).
Mit ziehen an der Schlaufe wird die Sitzposition steiler. Mit einem Betätigen der
Schnallenöffnung weitet sich der Gurt und der Sitzwinkel wird flacher. Wichtig ist
wiederum, beide Gurte symmetrisch einzustellen.
Beingurte
Die Beingurte verbinden den Piloten mit dem Sitzbrett und in Folge mit dem Gurt-
zeug. Die Gurte sollen straff sitzen, gleichzeitig jedoch ausreichend Raum für den
Start bieten. Zieht man die Beingurte zu eng, behindern sie beim Laufen.
Die linke Schnalle ist mit roter Farbe, die rechte mit grüner markiert. Dies hilft, ein
seitenverkehrtes Schließen möglichst zu unterbinden. Vom linken Beingurt führt
eine Herausfallsicherung hinauf zum Brustgurt, welcher sich ohne diese Sicherung
nicht schließen lässt.
Brustgurt
Die Brustgurtweite beeinflusst maßgeblich die Flugeigenschaften deines Gleit-
schirms. Je weiter, desto agiler. Je schmäler, desto gedämpfter. Wir empfehlen
bewusst keinen generellen Wert: Die richtige Einstellung ist eine Frage persönli-
cher Präferenzen. Mit ziehen an der Verstellschlaufen kannst du den Gurt im Flug
enger ziehen.
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Prüfe vor jedem Start, ob alle Schnallen richtig verbunden und zu sind. Ein richti-
ges Schließen erkennst du an einem markanten »Klick«-Geräusch. Ein Start mit
offenen Schnallen kann einen Unfall mit Todesfolge bedeuten.
Die Aufhängepunkte und die Karabiner sind farblich differenziert: Links ist Rot,
rechts ist grün. Beim PRION 3, unserem Allround-Schirm, setzt sich dieses Sche-
ma am Tragegurt fort. Dies hilft, ein seitenverkehrtes Einhängen möglichst zu ver-
meiden.
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Auswahl des Rettungsschirms
Der Tube-Container des ALTUS ist im Rückenbereich verbaut. Einmal in der Luft,
wird er vom Airbag umschlossen. Bei einer Auslösung des Retters bleibt dieser
gefüllt.
Das Volumen des Tube-Containers kann mit einem Klettverschluss variiert werden.
Wähle das Volumen so, dass dein Rettungsschirm gut lagegesichert ist, jedoch
nicht zu straff sitzt. Er darf sich einerseits nicht bewegen oder gar drehen im Con-
tainer; muss andererseits aber leicht auslösbar sein.
Moderne Rettungsschirme finden in der Regel gut Platz im Container. Bei sehr
großvolumigen Rettungen – in der Regel älteren Baujahres – kann der Platz im Con-
tainer eng werden. Sollte der Retter zu straff sitzen, empfehlen wir dir, von dieser
Kombination Abstand zu halten.
In jedem Fall muss ein Kompatibilitätstest durchgeführt werden. Also wie bezie-
hungsweise ob Rettungsschirm und Gurtzeug überhaupt zueinander passen. Bei
Inkompatibilität gilt es, einen anderen Rettungsschirm auszuwählen.
Steuerbare Rettungsschirme
Das ALTUS kann mit einem steuerbaren Rettungsschirm wie den von NOVA produ-
zierten BEAMER ausgerüstet werden. Dazu müssen die standardmäßig verbauten
roten Verbindungsgurte ausgebaut und jene des steuerbaren Retters im selben
Kanal neu verlegt werden. Befestigt werden sie mit Schraubkarabinern (mindes-
tens 2400 daN Festigkeit) an den Schulterschlaufen, welche unterhalb einer
Stretch-Abspannung zu finden sind. Bitte sichere beide Gurte mit O-Ringen gegen
ein Verrutschen.
Bei steuerbaren Rettungsschirmen gilt es – analog wie bei nicht steuerbaren –,
einen Kompatibilitätstest durchzuführen. NOVA empfiehlt, diesen von einem
Service-Partner durchführen zu lassen.
Einstellen des Beschleunigers
Die Beschleunigerschnüre werden durch je zwei Rollen (eine davon befindet sich
hinter der Seitentasche) hindurch in Richtung des Ende des Sitzbretts (Kniekehle)
geführt. Dort werden sie noch durch zwei Metallringe gefädelt, welche an einem
Gummizug befestigt sind. Nun gilt es, die Schnüre mit dem Beschleuniger symme-
trisch (!) zu verknoten.
Wichtig ist die richtige Einstellung der Länge. Bei zu kurzer Einstellung besteht die
Gefahr, dass der Schirm ständig beschleunigt wird, was in jedem Fall zu vermeiden
ist. Zudem kann das Beschleunigerpedal durch eine zu kurze Seileinstellung für die
Füße unerreichbar werden.
Bei zu langer Einstellung ist es nicht mehr möglich, den Schirm bis zu seiner Maxi-
malgeschwindigkeit zu beschleunigen.
Wir empfehlen, den Beschleuniger bei der Montage etwas zu lang einzustellen und
im Flug den Leerweg abzuschätzen. In Folge kann der Beschleuniger um diesen
Leerweg verkürzt werden.
Optionaler Beinstrecker
Das ALTUS ist mit Laschen ausgestattet, welche zur Aufnahme eines Beinstre-
ckers gedacht sind. Mit Schraubkarabinern werden Beinstrecker und Gurtzeug
miteinander verbunden. Ein Gummizug dient zur Fixierung des Beschleunigers am
Beinstrecker.
Bitte verwende ausschließlich den von uns empfohlenen Beinstrecker.
Optionales Cockpit
Die Karabiner an der Hauptaufhängung können zum Befestigen eines optionalen
Cockpits benutzt werden
Verbindung mit dem Rettungsschirm
Allgemeines
Das Paket aus Gurtzeug und Rettungsschirm ist kein standardisierbares: Ret-
tungsschirme variieren je nach Größe und Packweise in deren Volumen. Wir tra-
gen dem Rechnung, indem der Tube-Container des ALTUS seitens seiner Größe
einstellbar ist. Das maximale Volumen des Rettungsschirms darf fünf Liter nicht
überschreiten.
Der Einbau eines Rettungsgeräts und die Überprüfung der Kompatibilität beider
Systeme sollten – zu Gunsten deiner Sicherheit –von einem Experten durchgeführt
werden. Wir empfehlen dir, dazu einen NOVA-Service-Partner zu kontaktieren:
www.nova.eu/de/try-buy/

_21 _DE_20
3Rettungscontainer einsetzen
Wirft man den Rettungsschirm, öffnet sich auf der rechten Seite ein Reißver-
schluss. Diesen Reißverschluss gilt es zum Einbau des Rettungsschirms ebenfalls
zu öffnen. Wichtig ist, den Reißverschluss bis ganz zum Ende zu öffnen und beide
Zipper wieder zurück zu den Versplintungspunkten zu führen, von wo aus er später
neu eingefädelt wird.
Nun wird der Rettungscontainer hochkantig, also mit der langen Seite parallel zum
Rücken, in den Innencontainer eingeführt. Der Griff muss nach außen zeigen.
4Tube-Container-Größe anpassen
Während und nach dem Verbauen des Rettungsschirms im Tube-Container muss
die bereits angesprochene Kompatibilätsprüfung (erster Schritt) durchgeführt
werden. Die Größe des Containers kann durch einen Klettverschluss auf der Rück-
seite verstellt werden.
Sitzt der Retter trotz geöffneten Klettverschlusses sehr straff oder er lässt sich
nur mit Kraftaufwand einführen, so ist der Rettungsschirm vermutlich zu groß.
Einbau des Rettungsschirms
1Verbindung zum Gurtzeug
Erster Arbeitsschritt ist das Verbinden des Rettungsschirms mit dem Gurtzeug.
Dazu müssen der Verbindungsgurt des Gurtzeugs und jener des Retters mitei-
nander verschraubt werden. Wir empfehlen, ovale Karabiner mit einer Bruchlast
von 2500 Kilogramm (>2500 daN) oder mehr zu verwenden. Bewährt hat sich das
Modell Normal Maillon Rapide mit ausreichend hoher Bruchlast (Abhängig vom
Durchmesser).
Die beiden Verbindungsgurte gilt es mit O-Ringen aus Gummi gegen eine Lagever-
änderung zu sichern. Anschließend den Karabiner mit einem Schraubenschlüssel
mit korrektem Drehmoment verschließen. Bitte halte dich dabei an die Empfehlun-
gen des Karabinerherstellers.
Achtung: Keinesfalls mit zu hohem Drehmoment anziehen. Dies kann zu Schäden
am Gewinde führen und die Bruchlast markant senken.
2Auslösegriff verbauen
Danach gilt es, den Auslösegriff mit dem Container des Rettungsschirms zu ver-
binden. Wähle dazu die seitliche Schlaufe des Innencontainers, welche in Wurf-
richtung nach außen zeigt und fädle die blaue Bandschleife des Rettungsgriffs
durch diese Container-Schlaufe. Führe im Anschluss den roten Rettergriff durch
die blaue Bandschleife und verbinde damit Container und Auslösegriff.
Ziehe den entstandenen
Schlaufknoten fest. Die
blaue Bandschleife und die
Schlaufe des Innencont-
ainers der Rettung müssen
ohne Spiel ineinander ver-
schlauft sein.

_23 _DE_22
6Reißverschluss verschließen
Der Tube-Container wird vom Airbag umschlossen und zum Schutz vor äußeren
Einflüssen durch die Außenhaut geschützt. Dazu gilt es, in einem ersten Schritt
den Auslösegriff am Klett zu fixieren und die beiden gelben Loops wiederum mit
Gleitschirmleinen zu versehen.
Im Anschluss muss der Reißverschluss eingefädelt und verschlossen werden.
Achtung: Der Reißverschluss verträgt bei nicht verschlossenen Loops kaum an
Zugkraft. Es ist ein sanfter Umgang mit dem Gurtzeug beim Schließen der Loops
von Nöten.
5Tube-Container verschließen
Passt der Sitz, wird ein Stück Leine durch den gelben Loop gefädelt, welcher am
untersten Kleeblatt zu finden ist. In Folge wird erst das gegenüberliegende Klee-
blatt gefolgt vom rechten eingeschlauft. Danach wird der Splint durch den gel-
ben Loop gesteckt. Das Kunststoffdreieck dient im Falle eines Retterwurfs zum
schnellen Öffnen des Reißverschlusses. Es muss außerhalb des Tube-Containers,
also zwischen Tube-Container und Rückenschale, parallel zum Reißverschluss
platziert werden.
Ist der Tube-Container verschlossen, muss die Auslösbarkeit des Rettungsschirms
überprüft werden. Belasse dazu die Gleitschirmleine im gelben Loop und ziehe am
roten Rettungsgriff. Wenn alles richtig verbaut wurde, löst sich erst der Splint und
der Rettungsschirm lässt sich im Anschluss mit geringem Kraftaufwand aus dem
Tube-Container ziehen. Die Auslösekraft darf sieben (7) daN nicht überschreiten.
Ist die Auslösekraft deutlich höher, ist vermutlich der Rettungsschirm zu groß oder
der Tube-Container zu klein eingestellt worden. Sollte der Splint nicht auslösen,
ist die richtige Einschlaufung zu überprüfen. Bei Unsicherheiten raten wir dir drin-
gend an, einen NOVA-Service-Partner oder deinen Fachhändler zu kontaktieren.
Nach dem Auslösetest muss der Tube-Container erneut verschlossen und die
Gleitschirmleine vorsichtig, also langsam, abgezogen werden. Die rote V-Leine,
welche hinauf zu den Schulterpunkten führt, sowie die blaue Bandschleife des
Auslösegriffs führen aus dem Container heraus.

_25 _DE_24
8Auslösegriff positionieren
Der Auslösegriff kann am ALTUS in einem Winkel von 90 Grad variiert werden.
Wähle die für dich beste Position aus.
9Kompatibilitätsprüfung
Zum Schluss muss die Montage mittels Probeauslösung überprüft werden. Dazu
wird das Gurtzeug an den Karabinern aufgehängt, die Pilotin oder der Pilot nimmt
Platz und löst den Rettungsschirm aus. Die Auslösung muss aus diversen Flugpo-
sitionen heraus einfach und entsprechend den Bauvorschriften möglich sein. Die
Auslösekraft darf sieben (7) daN nicht überschreiten.
Kontrolliere bei der Kompatibilitätsprüfung weiters, dass der Beschleuniger oder
Beinstrecker bei der Retterauslösung nicht behinderlich sind.
Anmerkungen
• Kontrolliere vor jedem Flug den richtigen Verschluss des Containers. Prüfe dazu,
ob die gelben Stifte in den durchsichtigen Laschen stecken.
• Mache dich mit der Position des Rettungsgriffs vertraut. Greife im Flug probehal-
ber – in ruhigen Bedingungen – nach dem Griff und simuliere gedanklich die Aus-
lösung (natürlich nicht daran ziehen!).
• Der Griff kann für die Verwendung
nur zum Groundhandling oder
am Übungshang demontiert wer-
den, indem die beiden Metallqua-
der voneinander ausgeschlauft
werden. Wir mahnen jedoch zur
Vorsicht: Der Griff muss vor dem
nächsten Flug wieder montiert
werden!
• Kontrolliere in Folge vor jedem
Flug, ob der Rettungsgriff vorhan-
den und richtig platziert ist.
7Außen-Loops verschließen
Nun gilt es, die beiden gelben Loops mit Hilfe der Gleitschirmleine durch die Ösen
zu fädeln.
In Folge werden die kunststoffummantelten Stifte des Rettungsauslösegriffs
durch die Loops hindurch gefädelt.
Die über den Loop hinausstehenden Stifte werden in den durchsichtigen Kunst-
stoffschlaufen verstaut. Ist alles verbaut, kannst du wiederum vorsichtig, also
langsam, die beiden Gleitschirmleinen abziehen.

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Brustgurt-Verkleidung
Für den intensiven Gebrauch zum
Groundhandeln haben wir das
ALTUS mit einer Verkleidung am Brust-
gurt ausgestattet. Beim Schließen der
Schnallen muss der rechte Gurt unter
dem Band hindurch gefädelt werden.
Weitere technische Details
Auf der rechten Schulter ist ein Stück
Klett zur Befestigung eines Mini-Varios
vernäht.
Oberhalb des Airbags befindet sich
ein kleines Staufach. Das Hauptstau-
fach befindet sich hinter dem Abrasion
Protector. Dort kann der Packsack ver-
staut werden.
Am Brustgurt ist eine Tasche zum Ver-
stauen eines Funkgeräts befestigt.
Auf der rechten Seite ist eine Tasche
zu finden, in welcher beispielsweise
eine Kamera untergebracht werden
kann.
Handhabung
Technische Features
Abrasion Protector
Eine Landung am Hintern kann zu Krat-
zern und Verschmutzungen führen, die sich
nicht mehr entfernen lassen. Der Abrasion
Protector ist eine austauschbare Boden-
platte aus LKW-Plane, welche entfernt und
einfach gereinigt beziehungsweise durch
eine neue ersetzt werden kann. Damit las-
sen sich mit wenigen Handgriffen die Spu-
ren einer verpatzten Landung rückstands-
los beseitigen.
Scoop Protector
Der Einfüllstutzen, der so genannte Scoop,
ist jenes Bauteil, das für eine schnelle Füllung des Airbags entscheidend ist. Beim
Packen des Gurtzeugs in den Rucksack kann dieser Scoop jedoch beschädigt wer-
den, was sich wiederum stark nachteilig auf die Befüllung auswirkt – im Extremfall
bleibt der Airbag leer und bietet keinen Schutz.
Der Scoop Protector ist ein Reißverschluss, der – wenn geöffnet – dem Scoop sei-
ne Bogenform nimmt. Der knickempfindliche Kunststoff schmiegt sich dann an das
Gurtzeug an und kann gut geschützt im Rucksack verpackt werden. Somit ist der
Scoop und in Folge auch der Airbag gegen Folgen der Alterung geschützt.
Wichtig ist:
• Den Reißverschluss vor jedem Flug zu schließen.
• Beziehungsweise ihn vor jedem Packen zu öffnen.

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In der Luft
Allgemein
Das ALTUS ist für den Flug mit aufrechter bis leicht geneigter Sitzposition kon-
zipiert worden. Dies ermöglicht eine gute Kontrolle über den Schirm, ein exaktes,
sehr feinfühliges Manövrieren und bedeutet eine gute Rundumsicht.
Neben seiner sehr bequemen, ergonomisch ausgeklügelten Sitzposition ist die
passive Sicherheit die große Stärke des ALTUS:
• Bereits vor dem Start entfaltet sich unter dem Gesäß der Pre-inflated Airbag.
Eine Schaumstoffspinne bringt den Airbag in Form – es ist kein Fahrtwind zur
Füllung von Nöten. Der Pre-inflated Airbag ist insbesondere beim Start von gro-
ßer Bedeutung.
• Einmal in der Luft, füllt sich hinter dem Rücken ein weiterer Airbag mit großem
Volumen. Die Pilotin beziehungsweise der Pilot ist damit nicht nur im Bereich des
Gesäßes, sondern auch am Rücken gegen einen Aufprall geschützt.
• Das Hauptstaufach hinter dem Abrasion Protector bietet zusätzlichen Schutz:
Einmal gefüllt mit dem zusammengefalteten Rucksack (Packsack), dient es eben-
falls als Puffer.
Groundhandling
Dank seiner Splittung in Beingurte und Brustgurt ist das ALTUS perfekt zum
Groundhandeln geeignet. Es zwickt nicht im Schritt beim Aufziehen des Schirms.
Der hinter dem Rücken verbaute Rettungsschirm unterstützt die guten Boden-
handling-Eigenschaften des ALTUS. Das Gewicht des Rettungsschirms wandert
dadurch Richtung Körperschwerpunkt, was mehr Agilität am Boden bedeutet.
Start und Landung
Die Bewegungsfreiheit des ALTUS ist sehr hoch. Es ist einfach, von einer sitzen-
den in eine stehende Position zu wechseln.
Start-Check
Bitte führe vor jedem Start den Fünf-Punkte-Check durch:
1. Angeschnallt: Beingurte und Brustgurt am Gurtzeug geschlossen, Kinnband
am Helm zu
2. Eingehängt: Tragegurte nicht verdreht zu Karabiner eingehängt, Beschleuniger
korrekt eingehängt, Karabiner verschlossen
3. Leinen: A-Leinen oben, sämtliche Leinen sortiert, Bremsleine läuft frei zur
Bremsrolle
4. Kappe: Kappe liegt bogenförmig mit geöffneter Eintrittskante am Startplatz
5. Wind und Luftraum: Wind ist passend für den Start, Luftraum ist frei
Kurvenhandling
Du kannst die Agilität deines Gurtzeugs durch Verstellen des Brustgurts variieren.
Je enger der Brustgurt, desto höher die Dämpfung. Je weiter, desto agiler.
Es gibt keine optimale Weite. Die richtige Einstellung ist eine Frage deines persön-
lichen Geschmacks.
Beschleunigen
Betätigt man den Beschleuniger, ändert sich dadurch die Sitzposition. Der Ober-
körper wandert nach hinten, die Sitzposition wird flacher.
Verbinde den Beschleuniger unbedingt mit den Metallringen am Ende des Sitz-
bretts. Diese ziehen den Beschleuniger zurück in seine Ausgangsposition und
verhindern im Falle einer Notschirmauslösung, dass sich Innencontainer und Be-
schleuniger in die Quere kommen.
Wir raten dir dringend an, bei jedem Flug den Beschleuniger einzuhängen. Er kann
in einigen Situationen dir zusätzliche Sicherheit bieten.

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Beinstrecker
Das ALTUS kann optional mit einem Beinstrecker geflogen werden (nicht im Liefer-
umfang). Dieser ermöglicht es, die Beine auszustrecken, was speziell auf langen
Flügen zusätzlichen Komfort bietet.
Wir empfehlen, ausschließlich den von uns angebotenen Beinstrecker zu verwen-
den. Das integrierte Gummiband dient zur Verbindung mit dem Beschleuniger.
Wasserballast
Das ALTUS ist nicht fürs Fliegen mit Wasserballast entwickelt worden. Geringe
Mengen (bis zu vier Liter) können jedoch im Hauptstaufach hinter dem Abrasion
Protector untergebracht werden.
Ein großer Wassersack mit Bandschlaufen kann an den Hauptkarabinern einge-
hängt werden. Prüfe jedoch den Abstand: Der Wassersack darf nicht kürzer als
der Brustgurt sein. Zudem verändert ein Wassersack an der Hauptaufhängung das
Flugverhalten.
Schulungsbetrieb
Das Gurtzeug eignet sich hervorragend für den Schulungsbetrieb. Es ist leicht,
bietet eine hohe passive Sicherheit und die perfekte Sitzposition für Einsteiger.
Das Funkgerät kann in der praktischen Tasche am Brustgurt verstaut werden.
Wichtig waren uns auch die Groundhandling-Eigenschaften. Dank seines
Verschlusssystems mit separaten Beingurten zwickt das ALTUS nicht im Schritt.
Der Rettungscontainer hinter dem Rücken verbessert die Agilität am Boden.
Windenschlepp
Das ALTUS ist für den Windenschlepp geeignet. Wende dich bei Fragen an dei-
nen NOVA-Partner und konsultiere vor einem Start – insbesondere an einer neuen
Winde – den Windenfahrer.
Wichtig ist, einen separaten Karabiner oder eine Schleppklinke zu verwenden.
Akro-Fliegen
Mit dem ALTUS können problemlos Akro-Manöver geflogen werden. Es bietet
jedoch nur Raum für einen Rettungsschirm – beim Akro-Fliegen sollten zwei ein-
gebaut sein.
Piloten mit sehr hohem Sicherheitsbedürfnis können das ALTUS mit einem zusätz-
lichen Frontcontainer ausrüsten. V-Leine und Container sind dabei an den Haupt-
karabinern einzuhängen.
Tandemfliegen
Das Gurtzeug ist weder für den Passagier und noch weniger für den Piloten eines
Tandemschirms geeignet.
Wartung, Reparatur & Pflege
Wartung
Unsere Gurtzeuge sind aus widerstandsfähigen Materialien gebaut und halten
großen Beanspruchungen stand. Ein wesentlicher Einflussfaktor bezogen auf die
Nutzungsdauer ist jedoch der Umgang mit dem Gurtzeug. In Folge empfehlen wir,
das Gurtzeug immer wieder auf mögliche Abnutzungen und schadhafte Nähte
oder Gurte zu untersuchen.
Solltest du Mängel entdecken, raten wir dringend an, umgehend einen NOVA Ser-
vice-Partner zu kontaktieren. Bei Mängeln an tragenden Teilen (Gurte, Schnallen,
Aufhängungspunkten) raten wir dir dringend vom Gebrauch des Gurtzeugs ab!
Führe nicht selbstständig Modifikationen an deinem Gurtzeug durch. Bitte wende
dich im Falle einer Reparatur an uns oder einen unserer Service-Betriebe.
Zumindest einmal im Jahr sollte das Gurtzeug einer Komplettkontrolle unterzogen
werden. Überprüfe dabei alle Nähte, Gurte und Schnallen. Dies lässt sich mit dem
Neupacken des Rettungsschirms kombinieren. Sollte der Rettungsschirm gewor-
fen worden sein, empfehlen wir zudem eine Überprüfung der Verbindungsleine und
Aufhängungspunkte. Ein Service-Center sollte diese Überprüfung durchführen.
Setze das Gurtzeug nicht unnötiger UV-Strahlung aus. Meide Temperaturen von
weniger als -20 Grad beziehungsweise mehr als 60 Grad Celsius. Schütze es vor
Feuchtigkeit, Salzwasser, sauren oder basischen Flüssigkeiten. Behandle das
Gurtzeug schonend und lagere es sachgemäß.
Folgende Punkte sind darüber hinaus wichtig im Bezug auf die Lebensdauer dei-
nes Gurtzeugs:
• Setze das Gurtzeug nicht unnötig großen Temperaturschwankungen aus (bei-
spielsweise im Auto) und stelle bei dauerhafter Lagerung eine gute Luftzirkulati-
on sicher (verhindert die Bildung von Kondenswasser).
• Packe das Gurtzeug nach dem Flug zügig in deinen Rucksack. So schonst du es
vor unnötiger UV-Belastung.

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• Wird das Gurtzeug feucht, trockne es bei Zimmertemperatur drinnen oder drau-
ßen an einem schattigen Platz. Achtung: Rettungsschirm neu packen (lassen)!
• Kommt das Gurtzeug mit Salzwasser in Kontakt, ist es mit Süßwasser gründlich
zu reinigen. Bitte befolge danach die Schritte von zuvor.
• Lasse das Gurtzeug nach einer harten Beanspruchung, etwa einem Aufprall, von
einem Fachmann untersuchen.
• Reinige das Gurtzeug nur mit frischem Wasser und einer sanften Bürste.
• Überprüfe regelmäßig die Gurte, Nähte und Schnallen des Gurtzeugs. Sie müs-
sen unbeschädigt sein.
• Überprüfe regelmäßig die Verbindungsleine zum Rettungsschirm.
• Überprüfe regelmäßig den Notschirmgriff. Insbesondere die Stifte und/oder
Splinte.
Bitte lese auch die Betriebsanleitung deines Rettungsschirms und informiere dich
über die notwendigen Packintervalle. Wird die Rettung sehr heiß, mechanisch hoch
beansprucht oder feucht/nass, so kann/muss ein sofortiges lüften und neu packen
die notwendige Folge sein.
Airbag-Handhabung und Wartung
Wichtig ist, den Scoop Protector vor dem Packen zu öffnen
(Reißverschluss aufzippen). Dies verhindert eine Beschä-
digung und eine dadurch verminderte Luftansaugung. Vor
jedem Flug muss der Scoop Protector wieder geschlossen
werden (Reißverschluss zuzippen). Geschieht dies nicht, füllt
sich der Airbag nicht ordnungsgemäß und die Funktion ist
stark eingeschränkt.
Nach einer harten Landungen ist die Funktion des Airbags
von einem Experten (NOVA Service-Partner) zu überprüfen. Spitze Gegenstände,
etwa ein Stacheldraht, können ebenfalls zu einer Beschädigung des Airbags füh-
ren.
Im Falle einer längeren Lagerung raten wir dringend an, das Gurtzeug aus dem-
Packsack zu nehmen und mit der Sitzfläche nach unten kompressionsfrei aufzube-
wahren. Dies schont die Schaumstoffspinne.
Check
Dein Gurtzeug muss alle 24 Monate (zwei Jahre) oder nach mehr
als 150 Flugstunden einem NOVA Full Service unterzogen werden.
Dabei wird das gesamte Gurtzeug auf mögliche Schadstellen hin
untersucht.
Full-Service-Partner findest du unter: www.nova.eu/de/try-buy/
Reparaturen
Versuche nie selbst, Reparaturen an deinem Gurtzeug durchzuführen. Kontaktiere
dazu uns oder einen autorisierten Servicebetrieb.
Weitere Hinweise
• Die Karabiner sind nach 1500 Flugstunden oder fünf Jahren (jener Wert, der frü-
her erreicht wird) auszutauschen
• Die Bodenplatte kann ausgetauscht werden (Abrasion Protector). Damit lassen
sich die Spuren harter Landungen entfernen.
Entsorgung
Die in einem Gurtzeug eingesetzten Kunststoff-Materialien erfordern eine sach-
gerechte Entsorgung. Bitte ausgediente Geräte an NOVA oder Deinen lokalen
NOVA-Partner zurückschicken: Dort werden sie fachgerecht in ihre Einzelteile zer-
legt und entsorgt.

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Technische Daten
Materialien
Außenstoff, Innenstoff Nylon Ripstop
Haupt- und Schultergurte Polyester
Beingurte Polyester
Brustgurt Polyamid
Karabiner AustriAlpin Stratus
Verschlussystem Alu-Leichtschnallen, T-Lock-System
Schutzsystem Pre-inflated Airbag
Zulassung
Das Gurtzeug ist laut LTF 91/09 auf 130 Kilogramm und laut EN 1651 auf 100
Kilogramm Einhängegewicht geprüft und zugelassen.
Es darf nur mit dem mitgelieferten Rettungsschirm-Auslösegriff verwendet
werden. Bei baulichen Veränderungen erlischt die Zulassung.
PilotInnengröße cm <171 170-180 >180
Gewicht Gurtzeug kg 3.5 3.7 4,0
Zulassung (EN & LTF) PH 130.2015
Maximales Einhängegewicht 130 kg lt. LTF
Verzögungswert Protektor g 24
Farbe NOVA Red
S M L

_37 _EN_36
Thank you for your trust
Many thanks for choosing a NOVA product. NOVA stands for innovative,
technically sophisticated, high quality products. We are a leading brand
in the paragliding market and have a large network of partners offering
a high quality service.
This manual contains important information on using your harness.
We recommend reading it carefully before using it. Please contact us or
your NOVA partner with any queries or suggestions.
Further information on this and other products can be found at
www.nova.eu.
We wish you great flights and safe landings.
Your NOVA development team
Philipp Medicus
Chief designer
ALTUS – lightness meets safety

_39 _EN_38
About NOVA
Driven by the idea of creating better wings, we founded NOVA in 1989. The com-
pany quickly grew into a significant manufacturer. We rapidly consolidated and ex-
panded our market position.
Our headquarters are in Terfens, near Innsbruck. Thanks to this location we are 20
minutes from our local flying site, the Rofan. Due to its proximity to the Achensee
lake, it is ideal for product testing. Alternatively, the Zillertal, the Stubaital or the
southern Alps are close by.
As a paragliding manufacturer, being close to mountains is essential. Firstly we
need appropriate terrain for good development work. Secondly, we need to have
our finger on the pulse and need to be closely connected to our customers. In Tyrol
and the surrounding areas, paragliding is more than a sport. This positive environ-
ment translates into our products, which assists us to keep making better paragli-
ders – tailored to the demands of our customers.
NOVA has a highly qualified staff team, nearly all of whom share the same passion
for flight as the pilots who choose to fly NOVA wings. This passion and our know-
how are the drivers of our innovation. For example, it led us to being pioneers in the
area of flow simulation, where we can reasonably accurately predict many of the
characteristics of a new wing design on a computer.
Thank you for your trust 37
About NOVA 39
Quality 40
Flying and nature 41
The ALTUS 42
Introduction 42
Features | ALTUS 44
Preamble 46
Safety notices 46
General information 47
Recommendations 47
On receiving your harness 48
Delivery 48
Accessories included 48
Airbag 48
Airbag: fitting/checking the
foam mesh 49
Adjustments: basics 49
Basic settings 51
Adjusting the speed system 52
Optional stirrup 52
Optional cockpit 52
Installing the parachute 52
Fitting the parachute 54
Operation 60
Technical features 60
In the air 62
General 62
Groundhandling 62
Launch and landing 63
Pre-flight check 63
Turns 63
Acceleration 63
Stirrup 63
Water ballast 64
Schools 64
Towing 64
Acro 64
Tandem 64
Care, repair and maintenance 65
Maintenance 65
Airbag care and maintenance 66
Inspection 66
Repairs 66
Additional information 66
Disposal 67
Technical Data 67
Materials 67
Certification 67
Contents
_ GERMAN MANUAL 2
Table of contents
Languages:
Popular Sport & Outdoor manuals by other brands

Little Tikes
Little Tikes Easy Score 620829 quick guide

NBA
NBA UGO-20433WM instruction manual

Skywalker
Skywalker SWGM100 Assembly, maintenance & user manual

RUSTA
RUSTA ADVANCED manual

Russell Corporation
Russell Corporation Huffy Sports Portable Basketball System owner's manual

DS Produkte
DS Produkte 06900 instruction manual