Calex FL - Si Series User manual

Bedienungsanleitung
User Manual
FL - Si/ GAi-Series
Pyrometer mit Lichtwellenleiter
Pyrometer with Fibre Optics

Inhalt
2
1 Allgemeines 3
1.1 Informationen zur Betriebsanleitung 3
1.2 Haftung und Gewährleistung 3
1.3 Entsorgung / Außerbetriebnahme 3
1.4 Lieferumfang 4
2 Grundlegende Hinweise und Sicherheitsbestimmungen 4/5
3 Anwendungsbereich und Funktionsprinzip 5
4 Ausstattungsmerkmale FL - Si/ GAi-Serie 6
5 Technische Daten 6
5.1 Optik 6
5.2 Technische Daten Gesamtüberblick 7
5.3 Geräteeinstellungen ab Werk 7
6 Installation und Inbetriebnahme 8
6.1 Vorbereitung 8
7 Installation des Pyrometers 8
7.1 Anforderungen an den Aufstellort 8
7.2 Anforderungen an das Bedienpersonal 9
8 Montage des Lichtwellenleiters, der Vorsatzoptik und des
Anschlusskabels 9/10
9 Inbetriebnahme des Pyrometers 10
9.1 Anschluss der Spannungsversorgung 10/11/12
10 Bedienung und Parametereinstellung 12
10.1 Bedienelemente und Anschlüsse 12
10.2 Einstellung des Emissionsgrads (EMI) 13
10.3 Vorbemerkung 13
10.4 Einstellung des Emissionsgrades mit HP 04 13
10.5 Einstellung des Emissionsgrades über AT - 301 USB und PC 13
11 Einstellung weiterer Parameter 14
11.1 Ansprechzeit Vorbemerkung 14
11.2 Einstellen der Ansprechzeit mit HP 04 15
11.3 Einstellen der Ansprechzeit über AT - 301 USB und PC 15
11.4 Einstellen des Teilmessbereiches über HP 04 15
11.5 Einstellen des Teilmessbereiches über AT - 301 USB und PC 15
11.6 Vorbemerkung Löschzeit 15
11.7 Einstellen der Löschzeit des Maximalwertspeichers mit HP 04 16
11.8 Einstellen der Löschzeit des Maximalwertspeichers über AT - 301 USB / PC 16
12 Übersicht einstellbarer Parameterwerte für FL - Si/ GAi-Serie mit
HP 04 und AT - 301 USB 16
13 Anhang 17
13.1 Technische Hintergrundinformation 17
14 Fachwörterverzeichnis 17/18/19
15 Physikalische Grundlagen 19
15.1 Technische Realisierung von Pyrometern 20
16 Zubehör für FL - Si/ GAi-Serie 20
17 Urheberrechte 20
Contents/ English 21
FL - Si/ GAi-Serie

1 Allgemeines
1.1 Informationen zur Betriebsanleitung
Wir gratulieren Ihnen zu Ihrem neuen Calex - Lichtleiterpyrometer der FL - Si/ GAi-Serie.
Sie erhalten ein hochwertiges, digitales Infrarot Lichtleiterpyrometer für die berührungslose
Temperaturmessung.
Bitte lesen Sie diese Betriebsanleitung mit allen Hinweisen zu Sicherheit, Bedienung und Wartung
sorgfältig Schritt für Schritt durch. Sie dient als wichtige Informationsquelle und Nachschlagewerk
für den Betrieb des Gerätes. Zur Vermeidung von Bedienungsfehlern muss diese Anleitung so
aufbewahrt werden, dass jederzeit darauf zugegriffen werden kann.
Sollten weitergehende Fragen auftreten, steht Ihnen unser technischer Kundendienst unter der
Rufnummer: +44 (0) 1525 373 178 telefonisch gerne zur Verfügung.
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1.2 Haftung und Gewährleistung
Alle Angaben und Hinweise für die Bedienung, Wartung und Reinigung dieses Gerätes erfolgen
unter Berücksichtigung unserer bisherigen Erfahrung nach bestem Wissen.
Calex übernimmt keine Haftung für die in diesem Handbuch aufgeführten Beispiele und Verfah-
ren oder für Schäden, die daraus eventuell entstehen könnten oder für den Fall, dass der Inhalt
dieses Dokuments möglicherweise unvollständig oder fehlerhaft ist.
Calex behält sich das Recht vor, Änderungen an diesem Dokument und den darin beschriebenen
Produkten vorzunehmen, ohne die Verpflichtung über solche Änderungen zu informieren.
Calex gibt auf die Geräte der FL - Si/ GAi-Serie eine Gewährleistung von zwei
Jahren ab Rechnungsdatum. Diese bezieht sich auf Fabrikationsfehler sowie
Fehler, die sich während des Betriebes einstellen und auf einen Fehler der
Firma Calex hinweisen.
Die Gewährleistung erlischt, wenn das Gerät ohne vorherige schriftliche
Zustimmung von Calex geöffnet oder zerlegt wurde.
Nach diesem Zeitraum wird im Reparaturfall eine 12-monatige Gewähr-
leistung auf alle reparierten Gerätekomponenten gewährt. Die Gewähr-
leistung erstreckt sich nicht auf elektrische Sicherungen, Primärbatterien und
Teile, die missbräuchlich verwendet bzw. zerstört wurden.
Selbstverschuldete Fehler, wie fehlerhafte Behandlung, Überspannung,
eigenmächtige Veränderungen oder grobes, mechanisches Einwirken fallen
nicht unter die Gewährleistung und müssen vom Betreiber selbst
übernommen werden.
1.3 Umweltschutzaspekte und Entsorgung (nach RL2002/96/EG)
Die bei den Pyrometern verwendeten Linsen bzw. deren Beschichtungen
können gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten, die bei
bestimmungsgemäßem Einsatz unschädlich sind.
Das Gerät darf nicht dem normalen Hausmüll beigefügt werden,
sondern muss fachgerecht entsorgt werden.
(Deutschland: Bitte entsorgen Sie das Gerät über Ihre kommunale
Entsorgungsstelle)
FL - Si/ GAi-Serie

2 Grundlegende Hinweise und Sicherheitsbestimmungen
Bestimmungsgemäße Verwendung
Dieses Pyrometer dient ausschießlich zur berührungslosen Temperaturmessung. Ein nicht
bestimmungsgemäßer Einsatz, welcher der Beschreibung in dieser Bedienungsanleitung
widerspricht, kann zum Verlust jeglicher Garantieansprüche gegenüber dem Hersteller führen.
Allgemeine Gefahrenquellen
ACHTUNG: Bitte folgen Sie den Ausführungen zum elektrischen
Anschluss dieses Pyrometers wie in Abschnitt 9 ausgeführt. Bei
einer Betriebsspannung von 24 V besteht keine Gefahr für die
Gesundheit.
Verantwortung der Betreibers
Das Gerät wird in technisch einwandfreien Zustand ab Werk ausgeliefert (siehe Werkprüfschein
mit Stempel und Unterschrift), dadurch geht die Verantwortung der korrekten Benutzung des
Pyrometers auf den Betreiber über. Bei eventuellen Sach- oder Personenschäden ist der
Hersteller von der Haftung ausgeschlossen. Dies gilt dann nicht, wenn ein nachweisbarer Fehler
seitens des Herstellers festgestellt wird.
Wer darf das Gerät bedienen und warten?
Die Bedienung des Pyrometers ist nur Fachpersonal erlaubt, das vor Inbetriebnahme eine Einwei-
sung in die Installation und Anwendung des Gerätes erhalten hat. Diese Anweisung sollte durch
den fachlichen Vorgesetzten erfolgen oder kann nach Absprache mit dem Calex Kundendienst
geschehen.
Persönliche Schutzausstattung
Das Tragen einer persönlichen Schutzkleidung ist bei der Arbeit mit diesem Pyrometer nicht not-
wendig. Eventuell gefährliche Umgebungsbedingungen, in denen das Pyrometer eingesetzt wird,
können aber besondere persönliche Schutzvorkehrungen erfordern.
Sicherheitseinrichtungen
Der Betrieb des Pyrometers darf nur mit einer Schutzkleinspannung von 24V DC erfolgen, von
der keine Gefährdung für Gesundheit und Leben des Nutzers ausgeht.
Angaben über die Beschaffenheit von Arbeitsplätzen, die das Bedienpersonal
einzunehmen hat
Die Arbeitsplätze sollten den ergonomischen Richtlinien gemäß eingerichtet sein. Zum Aufbau
bzw. Anbringen des Pyrometers in verschiedenen Halterungsfunktionen wird hier auf den
Abschnitt 8 verwiesen. Die Handhabung muss den technischen Parametern des
Pyrometers, die in Abschnitt 5.2 dargelegt sind, entsprechen.
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1.4 Lieferumfang
► FL - Si- oder FL - GAi-Typ mit LVO 25 oder LVO 35 inkl. 1,5 m Lichtwellenleiter
(blau, mit Edelstahlummantelung)
► Werkprüfschein
► Bedienungsanleitung
► Lieferung in Box (ohne Anschlusskabel zur Spannungsversorgung)
FL - Si/ GAi-Serie

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Verbot eigenmächtiger Umbauten und Veränderungen am Gerät
Soweit nicht vom Hersteller genehmigt, ist es strengstens untersagt, technische Veränderungen
am Gerät vorzunehmen. Sollte dem zuwider gehandelt werden, übernimmt der Hersteller keine
Haftung für eventuell daraus entstehende Schäden und führt automatisch zum Verlust jeglicher
Garantieansprüche.
Wartung und Pflege
Das Gerät besitzt keine Teile, abgesehen von der Linse, die einer Wartung unterliegen.
Achtung: Die Linse kann bei leichter Verschmutzung mit trockener,
ölfreier Druckluft gereinigt werden. Bei stärkerer Verschmutzung verwendet
man am besten ein weiches, trockenes Tuch, wie es auch bei der Reinigung
von Kameraobjektiven zum Einsatz kommt.
Verpackungsvorschriften
Steht die Originalverpackung nicht mehr zur Verfügung, ist zum Transport des Gerätes ein mit
stoßdämpfenden Material ausgelegter Karton zu verwenden. Bei Überseeversand oder längerer
Lagerung in hoher Luftfeuchtigkeit sollte das Gerät durch eine verschweißte Folie gegen
Feuchtigkeit geschützt werden (evtl. Silikagel beilegen). Die Optik sollte mit der Schutzkappe oder
mit einer Folie separat geschützt werden.
Verwendung von Symbolen und Zeichen
Die in dieser Bedienungsanleitung verwendeten Symbole sollen hier aufgezeigt und erklärt
werden.
Dieses Symbol warnt allgemein vor Gefahren bzw. Gefahrenstellen.
Tipp: Wenn Sie das „Tipp“ Feld in einem grauen Kasten
sehen, bieten wir Ihnen eine Anregung, wie die dort geschilderte
Situation möglichst einfach gelöst werden kann.
Hinweis: Wenn Sie das „Hinweis“ Feld in einem grauen Kasten sehen, halten
wir nützliche Ratschläge zum sachgerechten Umgang mit dem
Pyrometer für Sie parat.
3 Anwendungsbereich und Funktionsprinzip
Die kompakten, digitalen Calex - Pyrometer der Serie FL - Si/ GAi sind speziell für den Industrie-
einsatz konzipiert. Sie eignen sich für Hochtemperaturmessungen an unterschiedlichsten Oberflä-
chen wie z.B. Metallen, Graphit oder Keramik.
Durch den soliden Aufbau im Edelstahlgehäuse ist ein Einsatz selbst unter rauen Umgebungs-
bedingungen möglich. Lichtwellenleiter und die Vorsatzoptik können bei Umgebungstemperaturen
bis zu 250°C eingesetzt werden.
Mit dem FL - Si/ GAi können Objekte ab 1,6 mm Durchmesser problemlos gemessen werden.
Je nach Vorsatzoptik sind Messdistanzen zwischen 80 mm und 1000 mm realisierbar.
Das FL - Si/ GAi beeindruckt durch seine schnelle Ansprechzeit von nur 20 ms (t90).
Das Gerät ist mit einer Geräte-Schnittstelle an der Rückseite ausgestattet. Durch den Anschluss
des optional erhältlichen Handprogrammierterminals HP 04 oder des universellen Schnittstellen-
moduls AT - 301 USB können Emissionsgrad, Teilmessbereich und Einstellzeit optimal an die
Anwendungen angepasst werden.
FL - Si/ GAi-Serie

Mit dem LED Pilotlicht kann das Pyrometer exakt auf das Messobjekt justiert werden.
Das Pilotlicht ist in seiner Größe dem Messfeld identisch.
Die beiden Leitungen des 2-Leiter-Gerätes dienen gleichzeitig der Spannungsversorgung und der
Übertragung des Messsignales. Die Infrarotstrahlung des Messobjektes wird im Sensor auf einen
Detektor abgebildet und in ein elektrisches Signal umgewandelt. Dieses wird digital weiter-
verarbeitet und in das temperaturlineare Standardsignal 4 ... 20 mA umgewandelt. Dadurch lässt
es sich hervorragend in bestehende Mess- und Regelsysteme integrieren.
Das FL - Si/ GAi wird standardmäßig mit Steckeranschluss geliefert.
FL - Si/ GAi mit Geräte-Schnittstelle zum Anschluss von HP 04
oder AT - 301 USB und 5-poligem Stecker.
Abb. 1: Rückseite FL - Si/ GAi
4 Ausstattungsmerkmale FL - Si/ GAi
► Messung von metallischen Oberfl ächen, Keramik und Graphit von 300 bis 2500°C
► digitale interne Messwertverarbeitung
► Ausgang 4 ... 20 mA temperaturlinear, Bürde max. 700 Ohm bei 24 V
► Geräte-Schnittstelle zum Anschluss des optionalen HP 04 Programmierterminals oder
des AT - 301 USB zur Parametereinstellung am Pyrometer
► Ansprechzeit t90 ab 20 ms, einstellbar bis 10 s über AT - 301 USB oder HP 04
► Emissionsgrad ε : 0,05 ... 1,0 einstellbar mit HP 04 bzw. AT - 301 USB
5 Technische Daten
Im Folgenden werden die optischen, thermischen, elektrischen und physischen Merkmale jedes
Modells beschrieben (technische Änderungen vorbehalten).
5.1 Optik
Je nach Bestellung ist das Gerät mit einer der hier vorgestellten Lichtwellenleitervorsatzoptik
ausgestattet. Diese können Sie nicht nachträglich austauschen und müssen bereits bei der
Bestellung defi niert werden.
Hinweis: Das Messobjekt muss immer mindestens so groß sein
wie das Messfeld.
Lichtleiter-Vorsatzoptiken sind Variooptiken, d.h. die Messentfernung und der Messfl eck ist
entsprechend der Parameter der jeweiligen Optik frei einstellbar.
6
oder
Abb. 1: Rückseite
Bezeichnung Messdistanz in mm Lichtwellenleiter Messfl eck in mm Apertur Ø in mm
LVO 25 80...300 blau 1,6...4,3 17
LVO 35 250...1000 blau 3,5...11 28
FL - Si/ GAi-Serie

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5.2 Technische Daten Gesamtüberblick
Tipp: Das Verbindungskabel ist nicht im Standardlieferumfang enthalten.
Bitte bestellen Sie es separat entsprechend der von Ihnen
gewünschten Kabellänge.
5.3 Geräteeinstellungen ab Werk
Werkseitig ist der Emissionsgrad des Pyrometers auf ε = 1 eingestellt. Die Ansprechzeit ist
250 ms und der Teilmessbereich gleich dem Grundmessbereich. Auf Kundenwunsch können
abweichende Parameter bei Auslieferung voreingestellt werden.
Standardoptiken, Scharfpunkte fett, Angaben in mm, a = Abstand, M = Messfeld 0
Gerätetyp: FL - Si -18 FL - Si-25 FL - GAi-13 FL - GAi-18
Messbereich: 650 … 1800°C 800 ... 2500°C 300 ... 1300 °C 350 ... 1800°C
Spektralbereich: 0,8 … 1,1 µm 0,8 … 1,1 µm 1,45 … 1,8 µm 1,45 … 1,8 µm
Interne Messwertverarbeitung: Digital
Optiken: Variooptiken, verstellbare Messdistanz LVO 25: 80 bis 300 mm
LVO 35: 250 bis 1000 mm
(Messfelddurchmesser siehe Tabelle S.10)
Messausgang: 4 ... 20 mA temperaturlinear, Bürde max. 700 Ohm bei 24V
Spannungs-versorgung: 24 V DC + 25%, Restwelligkeit 500 mV, LED: 5 … 24 V DC, 35 mA
Messunsicherheit: 0,5% vom Messwert in °C +1°C (25°C, ε=1, t90 =1s)
Reproduzierbarkeit: 0,1 % vom Messwert in °C +1°C (25°C, ε=1, t90 =1s)
Ansprechzeit t90: einstellbar von 20 ms bis 10 s über Geräte-Schnittstelle
Werkseinstellung: 250 ms
Emissionsgrad ε: 0,05 … 1,0 über Geräte-Schnittstelle
Schnittstelle: Geräte-Schnittstelle für AT - 301 USB oder HP 04
Visiereinrichtung: LED-Pilotlicht
Betriebstemperatur: 0°C ... +70°C
Lagertemperatur: -20°C ... +70°C
Schutzart: IP 65 nach DIN 40050
Gewicht: ca. 700g Gerät mit Lichtwellenleiter (LWL)
Gehäuseabmessung: Gewinde M 40 x 1,5; Länge 138 mm
Einbaulage: Beliebig
Prüfgrundlagen: EN 55 011: 1998, Grenzklasse A
CE- Zeichen: Gemäß den EU-Richtlinien
LVO 25: Maße: Ø 25-0,1x 63,2 (Ø x L), Gehäuse: Edelstahl,
Betriebstemperatur: -25°C … 260°C, Anschluss-LWL: F-SMA 905
LVO 35: Maße: Ø 35-0,1x 76,3 (Ø x L), Gehäuse: Edelstahl,
Betriebstemperatur: -25°C … 260°C, Anschluss-LWL: F-SMA 905
Lichtwellenleiter blau: 400 µm, Edelstahlumantelung, max. Umgebungstemperatur: 250°C
Lieferumfang: FL - Si- oder GAi-Typ mit LVO 25 oder LVO 35;
1,5 m Lichtwellenleiter; Werkprüfschein; Bedienungsanleitung;
Ohne Anschlusskabel !
FL - Si/ GAi-Serie

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6 Installation und Inbetriebnahme
In diesem Abschnitt beschreiben wir, wie Sie Ihr neues Calex - Pyrometer installieren und die
ersten Schritte, es richtig in Betrieb zu nehmen.
6.1 Vorbereitung
Der Standort des Pyrometers und die einzustellenden Parameter werden durch die Anwendung
bestimmt. Bei der Entscheidung über den Standort müssen Sie die Umgebungstemperatur, die
atmosphärischen Bedingungen sowie eventuelle elektromagnetische Störfelder am Standort
berücksichtigen.
Falls ein Luftblasvorsatz geplant ist, muss eine entsprechende Luftversorgung gewährleistet sein
(Druck ca. 0,2 bis 2 bar, ölfrei). Weiterhin ist die Kabelführung für die verwendeten Anschlusskabel
des Pyrometers einschließlich der für den bei Bedarf verwendeten Computer (bei Anschluss von
AT - 301 USB an Schnittstelle) in die Planung einzubeziehen.
Umgebungstemperatur:
Die Umgebungstemperatur darf die Grenzen der Betriebstemperatur des Pyrometers von 0°C bis
+70°C nicht über- oder unterschreiten. Bei höheren Umgebungstemperaturen können Verfäl-
schungen des Messwertes oder auch Beschädigungen des Pyrometers auftreten. Der Einfluss
der Umgebungstemperatur kann durch entsprechendes Zubehör (z.B. ein Kühlgehäuse) minimiert
werden.
Atmosphärische Bedingungen:
Rauch, Dämpfe, Staub und andere Verunreinigungen in der Luft sowie eine verschmutzte Optik
stellen ein Problem für die Temperaturmessung dar. Wird die Optik zu stark verschmutzt, kann
das Pyrometer nicht ausreichend Infrarotenergie für die exakte Messung erfassen und es kann zu
Messfehlern kommen. Mit Hilfe eines Luftblasvorsatzes (siehe Zubehör unter Punkt 17) kann man
einer zu starken Verschmutzung entgegen wirken.
Elektromagnetische Störungen:
Das vorliegende Gerät hat die Prüfung zur Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) gemäß der
EU-Richtlinie bestanden. Darüber hinausgehende Störeinflüsse können die Funktion des Gerätes
beeinträchtigen.
Zur Verringerung elektrischer und elektromagnetischer Störfelder (Rauschen) können Sie bitte
folgende Maßnahmen einleiten:
► Montieren Sie die Messelektronik soweit wie möglich entfernt von potenziellen Stör-
quellen wie z.B. motorgetriebenen Anlagen, die hohe Störspitzen erzeugen.
► Verwenden Sie für alle Eingänge und Ausgänge ausschließlich geschirmte Kabel.
► Stellen Sie sicher, dass der Schirm des Kabels von der Messelektronik zum Anschluss
geerdet ist.
7 Installation des Pyrometers
7.1 Anforderungen an den Aufstellort
Die Calex - Lichtleiterpyrometer der Serie FL - Si/ GAi sollten auf einer stabilen, festen
Unterlage aufgestellt werden. Entsprechend den Abmessungen des Pyrometers von M 40 x
1,5; bei 138 mm Länge kann das Gerät bei Beachtung der unter 6.1 genannten Bedingungen
aufgestellt werden. Dabei sollten ergonomische und arbeitsschutzrechtliche Richtlinien beachtet
werden, um eine sichere Bedienung des Pyrometers zu gewährleisten.
FL - Si/ GAi-Serie

Es wird unbedingt empfohlen, das Pyrometer mit der dafür vorgesehenen Halterung durch einen
festen oder justierbaren Montagewinkel (siehe punkt 17-Zubehör) zu befestigen.
7.2 Anforderungen an das Bedienpersonal
Der Aufbau des Pyrometers sollte durch dafür qualifizierte Fachkräfte erfolgen.
Hinweis: Sollten Schäden durch den unsachgemäßen Aufbau und/ oder
Anschluss bzw. durch nicht qualifiziertes Personal erfolgen,
übernimmt der Hersteller keine Haftung.
8 Montage des Lichtwellenleiters, der Vorsatzoptik und des
Anschlusskabels
Wenn Sie einen Montagewinkel mit dem Gerät erworben haben, sollte dieser zuerst befestigt
werden (siehe folgende Abbildung).
Abb. 2:
Befestigung Montagewinkel 1. Überwurfmutter abdrehen
2. Montagewinkel aufsetzen
3. Überwurfmutter wieder fest anziehen
Anschluss von Lichtwellenleiter und Vorsatzoptik
Bitte entfernen Sie zuerst die Schutzkappen am Lichtwellenleiteranschluss des Pyrometers
und der Vorsatzoptik. Danach wird das blau gekennzeichnete Ende des Lichtwellenleiters am
Pyrometer angeschlossen. Das schwarze Ende des Lichtwellenleiters wird mit der Vorsatzoptik
verschraubt. Die Vorsatzoptik kann mit Hilfe der optionalen Halterung befestigt werden.
Hinweis: Bei der Verlegung des Lichtwellenleiters ist unbedingt darauf zu
achten, dass der minimale Biegeradius von 200 mm nicht
unterschritten wird!
Abb. 3: Lichtwellenleiter-Vorsatzoptik
9
FL - Si/ GAi-Serie

10
Schritte zur Einstellung der Vorsatzoptik:
1. Lichtwellenleiter (LWL) einstecken und festschrauben
2. Pyrometer in Betrieb nehmen, Pilotlicht einschalten
3. Optik auf Messobjekt ausrichten
4. Ringmutter lösen
5. Schraubanschluss LWL festhalten
6. Gehäuse soweit verdrehen bis Länge L erreicht ist oder das Pilotlicht das gewünschte
Messfeld abbildet
7. Ringmutter anziehen
LVO 25 (Angaben in mm)
LVO 35 (Angaben in mm)
Anschlusskabel
Neben den bereits beschriebenen Anforderungen an den Aufstellort und das Bedienpersonal ist
auch der Abstand des Pyrometers von der Spannungsversorgung zu beachten. Das Kabel für die
Spannungsversorgung sollte nicht länger als 100 Meter sein.
Ausrichten des Pyrometers
LED Pilotlicht: Das Gerät ist ausgestattet mit einem integrierten LED-Pilotlicht zum exakten Aus-
richten der Vorsatzoptik auf das Messobjekt. Die angegeben Messentfernung ist dabei einzuhal-
ten. Während der Anwendung ist das Pilotlicht dauerhaft eingeschaltet, wodurch die
Funktionsfähigkeit des Gerätes in keiner Weise beeinflusst wird. Beim Ausrichten ist immer der
richtige Messabstand zum Messobjekt zu beachten, um zu vermeiden, dass in einem zu großen
Messfeld noch andere Flächen eingeschlossen werden, die das Messergebnis verfälschen.
Tipp: Richten Sie vor Beginn einer Messung die Vorsatzoptik des Pyrometers
auf das Messobjekt aus!
9 Inbetriebnahme des Pyrometers
Bitte entfernen Sie zuerst die Schutzkappe an der Vorderseite der Vorsatzoptik.
9.1 Anschluss der Spannungsversorgung
Zum Betrieb der Geräte der FL - Si/ GAi-Serie wird eine Gleichspannung von 24 V ± 25%
benötigt.
Stecken Sie das Anschlusskabel in den dafür vorgesehenen 5-poligen Flanschstecker am
Pyrometer und verbinden Sie es mit einer 24 V Spannungsversorgung. (s. Abbildung 5) .
Messentfernung 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300
Messfleck 1,6 1,8 2 2,2 2,4 2,6 2,8 3,1 3,4 3,7 4 4,3
Optikkopf Gesamtlänge 63,2 60 58,1 56,2 55,4 54,6 54 53,6 53,1 52,7 52,4 52,1
Messentfernung 250 300 400 600 800 1000
Messfleck 3,5 4,5 5,5 7 9 11
Optikkopf Gesamtlänge 76,3 74,5 71,3 69,1 67,4 66,6
FL - Si/ GAi-Serie

11
Anschlusskabel zur Spannungsversorgung wird in 5-poligen
Anschluss am Pyrometer gesteckt.
Abbildung 4: Pyrometerrückwand
Hinweis: Das Gerät ist mit einem Verpolschutz ausgerüstet.
Beim Anschluss der Versorgungsspannung ist auf eine richtige Polarität zu achten. (siehe Ab-
bildung 5) Der „+“ Anschluss (weiß) ist auf „+“ und der „-“ Anschluss (braun) auf den „-“ Anschluss
zu klemmen. Der Stromverbrauch (in diesem Fall: 4 ... 20 mA) ist auch gleichzeitig das Messsig-
nal (2-Leiter Prinzip).
Der blaue und der graue Anschluss dienen der Stromversorgung des integrierten Pilotlichtes.
Dabei muss „blau“ mit „+“ Anschluss und „grau“ mit „-“ verbunden werden. Der Stromverbrauch
beträgt 5 - 35 mA.
Hinweis: Das Gerät benötigt keine Vorwärm- oder Anlaufzeit und ist sofort
betriebsbereit! Ein Ausgleich mit der Umgebungstemperatur sollte
abgewartet werden.
Achtung:
Der Betrieb des Pyrometers ist nur in der angegebenen
Spannungsgrenze von 24 V DC ± 25% erlaubt.
Abb. 5: Beispiel für Anschlussplan mit
Spannungsversorgung
Anschlusskabel zur Spannungsversorgung wird in 5-poligen
Anschluss am Pyrometer gesteckt.
Abbildung 4: Pyrometerrückwand
FL - Si/ GAi-Serie

12
Zusatzgeräte wie z.B. eine Digitalanzeige, die das Ausgangsignal 4-20 mA verarbeiten, können in
die Stromschleife integriert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die maximale Bürde 700 Ω
bei 24V DC beträgt.
Hinweis: Zusätzliche Geräte mit Stromeingang, z.B. ein Regler, können
dem Anschlussbild gemäß in Reihe zu dem Anzeigegerät
geschaltet werden.
Um den Anforderungen an die elektromagnetische Verträglichkeit gerecht zu werden (EMV), ist es
notwendig, dass Anschlusskabel in geschirmter Ausführung zu verwenden.
Die Abschirmung des 2-adrigen Verbindungskabels ist gewöhnlich nur auf der Pyrometerseite
angeschlossen. Wird das Kabel verlängert, so muss die Abschirmung mit verlängert werden. Auf
der Seite der Spannungsquelle bleibt die Abschirmung offen, um Masseschleifen zu verhindern.
Tipp: Ist das Gerät montageseitig geerdet, darf die Abschirmung nicht
angeschlossen werden. Ansonsten ist das Pyrometer immer zu erden.
10 Bedienung und Parametereinstellung
10.1 Bedienelemente und Anschlüsse
Die Bedienelemente und Anschlüsse des FL - Si bzw. GAi Pyrometers befi nden sich wie in den
Abbildungen 6 und 7 dargestellt an der Rückseite des Messgerätes.
Verschlussschraube
Unter der Verschlussschraube befi ndet sich die Geräte-Schnitt-
stelle zum Anschluss des optional erhältlichen Programmier-
terminals HP 04 oder des Interface AT 301 - USB mit USB.
! IP65 nur bei eingedrehter Verschlussschraube !
Steckeranschluss
Der 5-polige Stecker dient einerseits der Spannungsversorgung
für Pyrometer bzw. Pilotlicht und andererseits zum Übertragen
des Messsignals (4 ... 20 mA).
Abb. 6
Geräte-Schnittstelle
Anschluss von HP 04 oder AT - 301USB zum Einstellen von
Emissionsgrad, Ansprechzeit, grafi scher Auswertung
(nur über IP 10-USB)
HP 04: Folgende Parameter sind mit dem HP 04 veränderbar:
Teilmessbereich, Emissionsgrad, Ansprechzeit, Löschzeit des
Maximalwertspeichers und °C/°F Temperaturskala.
AT - 301 USB: Folgende Parameter sind mit dem AT - 301 USB
veränderbar: Teilmessbereich, Emissionsgrad, Ansprechzeit,
Löschzeit des Maximalwertspeichers und °C/°F Temperaturskala.
Die grafi sche Darstellung und Auswertung dieser Parameter ist
mit Hilfe der zum AT - 301 USB mitgelieferten Software
PyroControl am PC / Laptop möglich.
Unter der Verschlussschraube befi ndet sich die Geräte-Schnitt-
stelle zum Anschluss des optional erhältlichen Programmier-
terminals
Der 5-polige Stecker dient einerseits der Spannungsversorgung
für Pyrometer bzw. Pilotlicht und andererseits zum Übertragen
des Messsignals (4 ... 20 mA).
Emissionsgrad, Ansprechzeit, grafi scher Auswertung
(nur über
Teilmessbereich, Emissionsgrad, Ansprechzeit, Löschzeit des
Maximalwertspeichers und °C/°F Temperaturskala.
veränderbar: Teilmessbereich, Emis
Löschzeit des Maximalwertspeichers und °C/°F Temperatur
Abb. 7
FL - Si/ GAi-Serie

13
10.2 Einstellung des Emissionsgrads (EMI)
10.3 Vorbemerkung
Nur bei genauer Kenntnis des Emissionsgrades ε (Epsilon) des Messobjektes und der exakten
Einstellung am Pyrometer können Sie die Objekttemperatur korrekt ermitteln.
Unter dem Emissionsgrad versteht man das Verhältnis der abgestrahlten Leistung eines
beliebigen Körpers zur abgestrahlten Leistung eines schwarzen Strahlers gleicher Temperatur.
Der Emissionsgrad ist materialabhängig und liegt immer zwischen 0 und 1 (oder auch 0% und
100%). Ist ε = 1, so bedeutet das, ein Körper absorbiert alle einfallenden Strahlen. Er ist damit im
Idealfall ein absolut schwarzer Körper (ein so genannter schwarzer Strahler). Je mehr Strahlen
reflektiert werden, desto geringer ist der Emissionsgrad und bedarf einer entsprechenden
Einstellung (über die Service-Schnittstelle am Pyrometer).
Für eine exakte Einstellung von ε sollte eine Vergleichsmessung durchgeführt werden. Das kann
wie folgt geschehen:
1. Bestimmen Sie zunächst die Temperatur mit Hilfe eines Berührungsthermometers.
Messen Sie dann die Temperatur mit dem Pyrometer. Verstellen Sie nun solange den
Emissionsgrad, bis die Temperaturanzeige mit der zuvor gemessenen übereinstimmt.
2. Tragen Sie, wenn möglich, an einer Stelle matten schwarzen Lack oder Russ auf.
Lack oder Russ haben einen hohen Emissionsgrad (ε = 0,95) und nehmen die
Temperatur des Messobjektes an. Messen Sie anschließend die Temperatur an einem
angrenzenden Bereich und verstellen Sie den Emissionsgrad solang, bis der Wert der
vorherigen Messung erreicht ist.
Hinweis: Je kleiner der Emissionsgrad eines Materials ist, umso größer
kann der Messfehler ausfallen.
10.4 Einstellung des Emissionsgrades mit HP 04
Details zur genauen Bedienung und Menüführung des HP 04 entnehmen Sie bitte der
entsprechenden Bedienungsanleitung.
Das HP 04 ist als Zubehörteil für das FL - Si und das FL - GAi erhältlich.
Es ermöglicht, Parameter wie
Emissionsgrad, Ansprechzeit, Löschzeit des Maximalwertspeichers und Teilmessbereich
individuell vor Ort einzustellen.
1. Das HP 04 wird über die Geräte-Schnittstelle eingebunden.
2. Wählen Sie den Parameter „Emissionsgrad“ im Menü des HP 04.
3. Mit den Pfeiltasten [↑↓] können sie den gewünschten Emissionsgrad in
tausendstel Schritten zwischen 0,05 und 1,000 exakt einstellen.
4. Zum Bestätigen drücken Sie die ENTER-Taste.
10.5 Einstellung des Emissionsgrades über AT - 301 USB und PC
Eine ausführliche Darstellung der Bedienung der Software PyroControl für das AT - 301 USB
finden Sie in der Bedienungsanleitung, die Ihnen mit dem AT - 301 USB ausgehändigt wurde.
FL - Si/ GAi-Serie

14
Nachdem Sie Ihr FL - Si oder GAi angeschlossen und angemeldet haben sehen sie den Startbild-
schirm (Abbildung: 8). Im Feld „Parameter“ können Sie den Emissionsgrad mit Hilfe des Auf/Ab
Pfeil-Buttons in tausendstel Schritten einstellen. Sie können auch direkt in das Feld klicken und
eine Zahl zwischen 0,05 und 1,000 eingeben. Drücken Sie danach die „ENTER-Taste“, um die
Eingabe zu bestätigen.
Abbildung 8: Softwareoberfläche PyroControl
11 Einstellung weiterer Parameter
11.1 Ansprechzeit Vorbemerkung
Die Ansprechzeit ist die Zeitspanne zwischen
dem Zeitpunkt einer sprunghaften Änderung des
Wertes der Messtemperatur und dem Zeitpunkt
von dem ab der Messwert des Pyrometers
innerhalb vorgegebener Grenzen bleibt. Die Zeit
bezieht sich dabei auf 90% des gemessenen
Temperatursprungs.
Abbildung 9: Verhalten der Ansprechzeit
t
°C
Zeit
Temperatur
Ansprechzeit t
FL - Si/ GAi-Serie

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11.2 Einstellen der Ansprechzeit mit HP 04
1. Das HP 04 wird über die Geräte-Schnittstelle eingebunden.
2. Wählen Sie den Parameter „Ansprechzeit“ im Menü des HP 04.
3. Mit den Pfeiltasten [↑↓] können sie die gewünschte Ansprechzeit in den festgelegten
Schritten exakt einstellen.
4. Zum Bestätigen drücken Sie die ENTER-Taste.
11.3 Einstellen der Ansprechzeit über AT - 301 USB und PC
Im Feld „Parameter“ (siehe Abbildung 8) können Sie die Ansprechzeit in dem entsprechenden
Listenfeld auswählen. Klicken Sie auf den Pfeil und wählen Sie den für Sie gewünschten Eintrag
aus. Der neu gewählte Wert wird sofort an das Pyrometer übertragen.
11.4 Einstellen des Teilmessbereiches über HP 04
1. Das HP 04 wird über die Geräte-Schnittstelle eingebunden.
2. Wählen Sie den Parameter „Teilmessbereich“ im Menü des HP 04.
3. Mit den Pfeiltasten [↑↓] können sie den gewünschten Teilmessbereich (oberen
bzw. unteren Wert) einstellen.
4. Zum Bestätigen drücken Sie die ENTER-Taste.
11.5 Einstellen des Teilmessbereiches über AT - 301 USB und PC
Im Feld „Parameter“ können Sie den Teilmessbereich in den entsprechenden Textfeldern ein-
tragen. Der Teilmessbereich kann nicht den Messbereich Ihres Pyrometers überschreiten, wie er
Ihnen in der Statuszeile angezeigt wird. Außerdem müssen Teilmessbereichsanfang und -ende
mindestens einen Abstand von 51°C haben. Geben Sie die gewünschten Werte ein und betätigen
Sie den „Übernehmen“ Button. Alternativ können Sie auch bei Eingabe in eines der Textfelder die
„ENTER“ Taste betätigen. Bei Fehleingabe erscheint eine entsprechende Fehlermeldung.
11.6 Vorbemerkung Löschzeit
Ein Maximalwertspeicher speichert den höchsten erreichten Wert. Sie können je nach Bedarf
einstellen, wie lange dieser Wert gehalten werden soll, bevor er gelöscht und durch einen neuen,
aktuellen Wert ersetzt wird. Angewendet wird ein solcher Speicher z.B. bei schwankenden
Temperaturen, wo die Anzeige sehr „unruhig“ ist oder das Messobjekt nur kurz am Messstrahl
vorbeigeht. Damit dieser Wert für jedes Messobjekt neu ermittelt werden kann, ist es sinnvoll, den
Speicher regelmäßig oder vor der Messung eines neuen Messobjekts zu löschen. Sie müssen
nun selber entscheiden, welche Löschart und -zeit sinnvoll ist und für Ihre Messaufgabe die
besten Ergebnisse bringt.
Folgende Einstellungen sind möglich:
1. Bei Löschzeit „Aus“ ist der Maximalwertspeicher abgeschaltet und der Momentanwert
wird gemessen.
2. Wird eine von „Aus“ abweichende Löschzeit (in Sekunden) eingegeben, wird der Maxi-
malwert ermittelt und im Doppelspeicher festgehalten. Nach der eingegebenen Zeit wird
er wieder gelöscht.
FL - Si/ GAi-Serie

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FL - Si/ GAi-Serie
3. Der Modus „Auto“ wird für diskontinuierliche Messaufgaben verwendet. Es werden z.B.
Objekte auf einem Förderband transportiert und passieren das Pyrometer nur für einige
Sekunden. Dabei soll die Maximaltemperatur von jedem Teil erfasst werden. In diesem
Modus wird der Maximalwert so lange gehalten, bis ein neues heißes Objekt in den Mess-
strahl kommt. Die Temperatur, die als „heiß“ erkannt werden soll, ist dabei durch den
unteren bzw. oberen Rand des eingestellten Teilmessbereichs definiert. Der gespeicherte
Maximalwert wird dann gelöscht, wenn die Temperatur eines neuen heißen Objektes die
untere Grenze des eingestellten Teilmessbereichs um 1% oder mindestens 2°C über-
schreitet. Machen Sie keine Angaben zum Teilmessbereich, wird der Maximalwertspeicher
gelöscht, wenn die untere Schwelle des Grundmessbereichs überschritten wird.
11.7 Einstellen der Löschzeit des Maximalwertspeichers mit HP 04
1. Das HP 04 wird über die Geräte-Schnittstelle eingebunden.
2. Wählen Sie den Parameter „Löschzeit“ im Menü des HP 04.
3. Mit den Pfeiltasten [↑↓] können Sie folgenden Einstellungen vornehmen:
„Aus“ – eine Löschzeit ist nicht eingestellt,
„Auto“ – die Löschzeit wird wie oben beschrieben automatisch angepasst.
Sie können die Löschzeit (in Sekunden) Ihren Bedürfnissen entsprechend ändern.
4. Zum Bestätigen drücken Sie die ENTER-Taste.
11.8 Einstellen der Löschzeit des Maximalwertspeichers
über AT - 301 USB/ PC
Im Feld Parameter (siehe Abbildung 8) können Sie die Löschzeit einstellen. Sie können die
Einstellungen vornehmen: „Aus“, „Auto“ bzw. die Löschzeit (in Sekunden) Ihren Bedürfnissen
entsprechend einstellen. Der neu gewählte Wert wird sofort an das Pyrometer übertragen. Für
nähere Ausführungen sehen Sie bitte unter „Vorbemerkung Löschzeit“.
12 Übersicht einstellbarer Parameterwerte für FL - Si und GAi mit
HP 04 und AT - 301 USB
Parameter Wert
Emissionsgrad stufenlos zwischen 0,200 und 1,000
Ansprechzeit min, 0,05 s; 0,25 s;1,0 s; 3 s; 10 s
Löschzeit Maximalwertspeicher aus, 0,01 s; 0,05 s; 0,25 s; 1,0 s; 5,0 s; 25 s
Teilmessbereich max. Gesamtmessbereich, mind. Abstand von 51°C
Maßeinheit °C, °F

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13 Anhang
13.1 Technische Hintergrundinformation
Von jedem Körper, dessen Temperatur oberhalb des absoluten Nullpunktes liegt (-273,15°C), geht
eine Wärmestrahlung aus. Ein Hauptteil dieser Strahlung hat Wellenlängen oberhalb des
sichtbaren, roten Lichts im Infrarotbereich.
Calex Pyrometer sind Messgeräte, die diese Wärmestrahlung über eine Optik auf einen Detektor
abbilden und in ein elektrisches Signal umwandeln. Dieses Signal wird digital
linearisiert und in standardisierte analoge und digitale Ausgangssignale umgewandelt.
Um für jede Messaufgabe die Messfehler so gering wie möglich zu halten, ist es notwendig,
durch verschiedene optische Filter den für das jeweilige Messobjekt benötigten Spektralbereich
auszuwählen.
Ein integrierter Mikroprozessor übernimmt im Pyrometer die digitale Signalverarbeitung für alle
notwendigen Rechen- und Speicherfunktionen. Mit Hilfe einer zusätzlichen Umgebungs-
temperaturkompensation sorgt er für ein optimales Messergebnis.
Das FL - Si/ GAi besitzt eine Geräte-Schnittstelle. Diese erlaubt den Anschluss des HP 04 oder
des AT - 301 USB. Mit diesen optionalen Anschlussgeräten können Emissionsgrad, Teilmessbe-
reich und Ansprechzeit verändert werden. Über das Schnittstellenmodul AT - 301 USB kann das
Pyrometer direkt an einen PC angeschlossen werden (galvanisch getrennt!) und mit der mit-
gelieferten Software PyroControl konfiguriert werden. Das HP 04 ermöglicht es außerdem, mit
Hilfe des dazugehörigen Temperaturfühlers den Emissionsgrad selbst zu ermitteln.
14 Fachwörterverzeichnis
Im nachfolgenden Glossar finden Sie die wichtigsten Fachbegriffe für die berührungslose
Temperaturmessung.
°C (Celsius) ►Temperaturskala. Basiert auf den Fixpunkt 0° (Null Grad) als
Gefrierpunkt von Wasser und 100° als Verdampfungspunkt von
Wasser bei Normaldruck [ °C = (°F-33) / 1,8]
absoluter Nullpunkt ►-273,18°C. Bei dieser Temperatur ist die Molekularbewegung
zum Stehen gekommen und ein Körper besitzt keine thermische
Energie mehr.
Apertur ►Öffnung der Blende eines Objektivs
Blasaufsatz ►Zubehör zum Freihalten der Optik vor Staub und anderen
Verschmutzungen
Blende ►Einrichtung zur Verkleinerung und Vergrößerung der
Objektivöffnung; durch Zahl bezeichnete Offnungsweite des
Objektivs, meist veränderliche Vorrichtung zur Begrenzung eines
durch Linsen fallenden Lichtbündels
Brennpunkt ►Der Punkt bzw. die Entfernung vom Messgerät, bei der das
oder Brennweite Objekt auf dem Detektor im Messgerät fokussiert ist. Die
Messentfernung, bei der die optische Auflösung am größten ist.
Datenspeicher ►Gerät zum Speichern von Messwerten, ermöglicht das spätere
Auslesen und Analysieren der Werte
FL - Si/ GAi-Serie

18
Detektor ►Strahlungsempfänger, welcher die Wärmestrahlung in ein
elektrisches Signal umwandelt.
Durchblickvisier ►Optische Baugruppe zum exakten Justieren von Pyrometern.
Eichen ►Amtliches Kalibrieren durch ein Eichamt
Emissionsgrad ►Verhältnis der von einem Objekt bei einer bestimmten
Temperatur und in einem bestimmten spektralen Bereich
abgestrahlten Infrarotenergie zur Strahlungsenergie eines
perfekten Strahlers (Schwarzstrahler) bei gleicher Temperatur
und gleichem Spektralbereich. Bei einem echten schwarzen
Strahler ist der Emissionsgrad bei allen Wellenlängen gleich 1
Emissionsgradverhältnis ►Das Verhältnis der Emissionsgrade zweier Spektralbänder
eines Quotientenpyrometers. Der Emissionsgrad der kürzeren
Wellenlänge wird durch den Emissionsgrad des längeren
Wellenbandes geteilt. Das Emissionsgradverhältnis kann größer
als, gleich oder kleiner als 1 sein. Das Emissionsgradverhältnis
wird wichtig, wenn sich der Emissionsgrad mit der Wellenlänge
ändert.
Festoptik ►Optik mit fester Brennweite ohne Scharfeinstellung
Gesamtstrahlungs- ►Pyrometer, das nahezu im gesamten Spektralbereich der
pyrometer Wärmestrahlung sensibel ist.
Grauer Strahler ►Strahlung aussendender Körper, dessen Emissionsgrad kleiner
als 1 ist, jedoch auf allen Wellenlängen konstant bleibt.
Intensität ►Strahlungsleistung
Kalibrieren ►Auf genaues Maß bringen, vergleichen mit der internationalen
Temperaturskala
Kalibrierstrahler ►Realisierung eines schwarzen Strahlers, zur Kalibrierung von
Pyrometern
Laser - Pointer ►Zubehör zum exakten Justieren, verwendet einen Laser als
Lichtquelle
Lagertemperaturbereich ►Temperaturbereich, in dem das Thermometer bei
Nichtbetrieb unbedenklich gelagert werden und demzufolge auch
gemäß seinen angegebenen Leistungsspezifikationen arbeiten
kann.
Lichtleiterpyrometer ►Pyrometer, dessen separater Optikkopf über einen Lichtleiter mit
dem Messumformer verbunden ist
Maximalwertspeicher ►Zubehör, speichert den jeweils höchsten auftretenden Tempera
turmesswert in einen vorgegebenen und einstellbaren Zeitintervall
Messabstand ►Entfernung zwischen Messobjekt und Optikvorderkante
der Vorsatzoptik.
Messfeld ►Der Durchmesser der Fläche auf dem Messobjekt, für die eine
Temperaturbestimmung vorgenommen wird. Das Messfeld wird
durch die Kreisfläche definiert, die es typischerweise gestattet,
90 % der vom Messobjekt auf die optische Eintrittsöffnung des
Messgerätes abgestrahlten Infrarotenergie zu erfassen.
Messobjekt (Ziel) ►Objekt, an dem die Temperaturbestimmung vorgenommen
werden soll.
FL - Si/ GAi-Serie

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Objektiv ►Optisches System, das aus einer oder mehreren Linsen oder
Spiegeln besteht und das Messobjekt im Pyrometer auf den
Detektor abbildet
Prüfzertifikat ►Bescheinigung über die Messunsicherheit eines Messgerätes
optisches Pyrometer ►System, bei dem durch den Vergleich einer Quelle, deren
Temperatur bestimmt werden soll, mit einer standardisierten
Beleuchtungsquelle (üblicherweise mit Hilfe des menschlichen
Auges) die Temperatur der ersteren Quelle bestimmt wird
Pyrometer ►Eine umfangreiche Klasse von Temperaturmessgeräten, die
ursprünglich für hohe Temperaturen entwickelt wurden, heute
jedoch in jedem Temperaturbereich Anwendung finden.
Quotientenpyrometer ►Pyrometer, das mit Signalen aus zwei benachbarten Spektral-
bereichen und einer Quotientenbildung die Temperatur ermittelt.
Reproduzierbarkeit ►Die Unsicherheit, mit der ein Messwert unter gleichen
Bedingungen wiederholt werden kann
RS232 ►Standardisierte serielle Schnittstelle für digitale Kommunikation
RS485 ►Erlaubt eine höhere Anzahl von Empfängern und Sendern
auf der Leitung
Schwarzer Strahler ►Idealer Strahler, Strahlungsquelle mit einer Reflexion von 0,
(Black Body) bzw. Strahlungsquelle, die eine maximal mögliche Strahlung
(für alle Wellenlängen) bei einer bestimmten Temperatur zeigt.
Der schwarze Stahler besitzt einen Emissionsgrad von 1.
Schwenker ►Vorrichtung zum Auslenken des Pyrometerstrahlenganges
auf einer Linie senkrecht zur optischen Achse, so dass ein
Abtasten der Messobjektoberfläche erfolgt. Er bewegt das
Messfeld über das Objekt.
Spektralbereich ►Bereich des Strahlungsspektrums, das vom Pyrometer zur
Messung benutzt wird.
Transmissionsgrad ►Verhältnis zwischen Menge der durch ein Messobjekt durch-
tretenden Infrarotstrahlungsenergie und der gesamten, vom Mess
objekt empfangenen Infrarotenergie eines beliebigen Spektral-
bereichs. Die Summe der prozentualen Anteile von Emission,
Reflexion und Transmission ergibt 1
Umgebungstemperatur- ►Korrekturmöglichkeit eines Gerätes zur
Kompensation (Tamb) Erzielung größerer Genauigkeit, wenn die Umgebungstemperatur
des Gerätes sich von der Vordergrundtemperatur des Messobjektes
(reflektierte Energie) unterscheidet.
Wellenlänge ►Physikalische Größe: Bezeichnet die Länge zwischen Punkten
gleicher Phase einer Welle
15 Physikalische Grundlagen
Über dem absoluten Nullpunkt (-273°C) strahlen alle Körper Energie in Form von elektro-
magnetischen Wellen ab. Diese Strahlungsenergie wird oft als Wärme- oder Temperaturstrahlung
bezeichnet. Mit zunehmender Temperatur verschiebt sich die Wellenlänge maximaler Energie-
abstrahlung mehr und mehr in den sichtbaren Bereich. Dieses Phänomen lässt sich leicht an
der zuerst dunkelroten, dann hellrot bis gelben und schließlich weißen Farbe glühender Körper
beobachten.
FL - Si/ GAi-Serie

20
FL - Si/ GAi-Serie
15.1 Technische Realisierung von Pyrometern
Pyrometer sind komplexe Systeme aus optischen, elektronischen und mechanischen Komponen-
ten. Das Objektiv hat die Aufgabe, einen geometrischen Bereich (Messfleck) eines Mess-
objektes, das sich in einiger Entfernung vom Pyrometer befindet, auf einen Detektor abzubilden.
Die genaue Justierung des Pyrometers zum Messobjekt kann leicht mit einem Durchblickvisier
oder mit einem Pilotlicht vorgenommen werden. Der eingebaute Detektor wandelt die
einfallende Strahlungsleistung in ein elektrisches Signal um, welches dann von einer nachge-
schalteten Auswerteelektronik bearbeitet wird. Im Messbereich ist das Ausgangssignal des
Pyrometers somit temperaturlinear. Zur Verarbeitung der Ausgangssignale des Pyrometers
werden weitere Komponenten wie Anzeigegeräte, Maximalwertspeicher und Regler angeboten.
16 Zubehör für FL - Si/ GAi-Serie
Kugelgelenkhalterung mit LVO 25 - Aufnahme
Kugelgelenkhalterung mit LVO 35 - Aufnahme
90° Umlenkspiegelvorsatz für LVO 25
Blasvorsatz für LVO 25
Blasvorsatz für LVO 35
Anschlusskabel 2 m
Anschlusskabel 5 m
Anschlusskabel 10 m
Tipp: Das Anschlusskabel zur Spannungsversorgung ist nicht im Standard-
lieferumfang enthalten.
Bitte bestellen Sie es separat entsprechend der von Ihnen
gewünschten Kabellänge. (Sonderlängen auf Anfrage)
19 Urheberrechte
Calex übernimmt keine Haftung für die in diesem Handbuch
aufgeführten Beispiele und Verfahren, oder für Schäden, die daraus eventuell entstehen könnten.
Alle Rechte vorbehalten. Die fotomechanische Vervielfältigung oder Veröffentlichung dieses
Handbuches, auch nur in Auszügen, bedarf der vorherigen Zustimmung von Calex.
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