
8UH 6937 / 23.03.23 de / 715A
Frequenz-Messeingang
Der Frequenzmesseingang ist in 2 Bereiche aufgeteilt (AC 8 ... 280 V an
E1a-E2Lund E1b-E3L und AC16...690V an E1a-E2Hund E1b-E3H).Ist die
Messspannung stets höher als AC 16 V, so ist die Verwendung des oberen
Bereiches vorzuziehen.Die Messeingänge besitzen Tiefpasscharakter zur
Unterdrückung der Taktfrequenz der Frequenzumrichter. Gleichzeitig ist
die Eingangsempfindlichkeit an die Spannungs- / Frequenzkennlinie der
Umrichter angepasst.
Zu beachten ist, dass die Frequenz-Messeingänge an das gleiche
Einphasen- bzw. Dreiphasennetz angeschlossen werden müssen und für
die Überwachung der Drehrichtung ein Dreiphasennetz erforderlich ist.
Reset bei Alarmspeicherung, Auto-Reset
Im Betrieb Alarmspeicherung ist der Reset-Eingang zum Rücksetzen
des Alarmzustandes nach Überfrequenz, Unterfrequenz bzw. nach
einem Drehrichtungsfehler vorgesehen. Liegt am Eingang für länger als
1 Sekunde T1 an, wird im Gerät ein Reset durchgeführt. Ein erneuter
Reset ist erst möglich, nachdem das Signal am Reset-Eingang kurz
unterbrochen wurde. Im Auto-Reset Betrieb wird dieser Eingang nicht
berücksichtigt, da das Rücksetzen automatisch erfolgt.
Halbleiterausgänge
Halbleiterausgang 38 gibt den Zustand der Relais K1/K2 wieder. Sind die
Relais angezogen, ist der Halbleiterausgang 38 durchgeschaltet.
Halbleiterausgang 48 meldet Fehler im Gerät.Ist ein Fehler vorhanden wird
der Halbleiterausgang 48 durchgeschaltet.
Die Halbleiterausgänge sind nicht sicherheitsgerichtet. Sie sind als
Meldekontakt vorgesehen.
Einstellung der Frequenzschwellen
Bei den Überwachungsfunktionen „Fensterüberwachung innerhalb“ und
„Fensterüberwachung außerhalb“, wird zusätzlich zu der eingestellten
Hysterese noch eine Mindestdifferenz von unterer zu oberer Frequenz-
schwelle von 5 % von der oberen Frequenzschwelle erwartet. Dies wird bei
derEinstellung der Frequenzschwellen intern überprüft undbei fehlerhaften
Einstellungen eine Fehlermeldung angezeigt bzw. die Einstellung wird am
Displaynicht zugelassen.Diemaximal einstellbareuntere Frequenzschwelle
lässt sich wie folgt berechnen.
Überwachungsfunktion „Fensterüberwachung innerhalb“ :
Maximale untere Frequenzschwelle =
Obere Frequenzschwelle - (5 % + 2 x Hysterese) x Obere Frequenzschwelle
Beispiel:
Obere Frequenzschwelle 100 Hz, Hysterese 2 %
Maximale untere Frequenzschwelle =
100 Hz - (0,05 + 2 x 0,02) x 100 Hz = 91 Hz
Überwachungsfunktion „Fensterüberwachung außerhalb“ :
Maximale untere Frequenzschwelle =
Obere Frequenzschwelle - 5 % x Obere Frequenzschwelle
Beispiel:
Obere Frequenzschwelle 100 Hz, Hysterese beliebig
Maximale untere Frequenzschwelle = 100 Hz - 0,05 x 100 Hz = 95 Hz
Rückführkreis
Über die Klemme RF werden die Rückführkontakte der externen Schütze
eingelesen.Der Klemme RF wird dasTestsignalT2 über die Öffnerkontakte
der Schütze zugeführt, die an den Klemmen 14 und 24 angeschlossen
sind. Die Öffnerkontakte müssen geschlossen sein, sonst kann das Gerät
nicht gestartet werden.
WirdkeineKontakterweiterungbzw.Kontaktverstärkungverwendet,müssen
die Klemmen T2 und RF gebrückt werden.
Anlaufüberbrückungszeit tA
Die Anlaufüberbrückungszeit läuft nach dem Einschalten der
Hilfsspannung des Gerätes ab, sobald der Rückführkreis RF geschlossen
ist. Zusätzlich läuft die Anlaufüberbrückung nach einem Reset im
Betrieb Alarmspeicherung ab. Während dieser Zeit erfolgt keine
Frequenzauswertung, die LED „t“ blinkt und die Ausgangskontakte
13-14 und 23-24 bleiben solange geschlossen (in Abhängigkeit der
Drehrichtungsauswertung). Durch die Anlaufüberbrückung kann z. B. eine
Alarmmeldung während der Anlaufphase eines Generators oder Motors
unterdrückt werden. Ist nach einem Reset (im Betrieb Alarmspeicherung)
der Rückführkreis nicht geschlossen, geht das Gerät in einen sicheren
Fehlerzustand.
Alarmverzögerungszeit tv
Die Alarmverzögerungszeit läuft ab, nachdem das Gerät erkannt hat,
dass sich die Frequenz außerhalb des Gutzustandes befindet. Erst
nach Ablauf der Alarmverzögerungszeit werden die Ausgangskontakte
13-14 und 23-24 ausgeschaltet. Geht die Frequenz während des
Ablaufes der Alarmverzögerungszeit wieder in den Gutzustand, wird die
Alarmverzögerung gestoppt. Während dem Zeitablauf blinkt die LED „t“.
Freigabeverzögerungszeit tF
Die Freigabeverzögerungszeit ist die Zeit, die abläuft, bis nach erkanntem
Gutzustand (Frequenz innerhalb des gewünschten Bereiches) die
Ausgangskontakte 13-14 und 23-24 durchgeschaltet werden (in
Abhängigkeit der Drehrichtungsauswertung). Geht die Frequenz
während des Ablaufes der Freigabeverzögerungszeit wieder in den
Alarmzustand (Frequenz außerhalb des gewünschten Bereiches) wird die
Freigabeverzögerung gestoppt. Während dem Zeitablauf blinkt die LED „t“.
Die Anlaufüberbrückungszeit ist der Freigabeverzögerungszeit
übergeordnet, d.h. wenn die Ausgangskontakte durch die
Anlaufüberbrückung durchgeschaltet werden, wird die
Freigabeverzögerungszeit ignoriert (Ausgangskontakte 13-14 und 23-24
geschlossen). Auch direkt nach Ablauf der Anlaufüberbrückungszeit wird
die Freigabeverzögerungszeit nicht mehr gestartet.
Anlauf-Toleranz nA
Die Anlauf-Toleranz läuft nach dem Einschalten der Hilfsspannung des
Gerätes ab, sobald der Rückführkreis RF geschlossen ist. Zusätzlich läuft
die Anlauf-Toleranz nach einem Reset im Betrieb Alarmspeicherung ab.
Während dieser Zeit erfolgt keine Drehrichtungsauswertung,
die LED „t“ blinkt und die Ausgangskontakte 13-14 und 23-24 bleiben
solangegeschlossen (in Abhängigkeitder Frequenzauswertung).Durch die
Anlauf-Toleranz kann z. B. eine Alarmmeldung während der Anlaufphase
eines Generators oder Motors unterdrückt werden. Ist nach einem Reset
(im Betrieb Alarmspeicherung) der Rückführkreis nicht geschlossen, geht
das Gerät in einen sicheren Fehlerzustand.
Alarm-Toleranz nV
Die Alarm-Toleranz läuft ab, nachdem das Gerät erkannt hat, dass die
Drehrichtung nicht der eingestellten Vorgabe entspricht. Erst nach Ablauf
der Alarm-Toleranz werden die Ausgangskontakte 13-14 und 23-24
ausgeschaltet.Gehtdie Frequenz währenddes Ablaufes derAlarm-Toleranz
wieder in den Gutzustand, wird der Ablauf der Alarm-Toleranz
gestoppt. Während dem Ablauf blinkt die LED „t“.
Mindestfrequenz
Die Überwachung der Drehrichtung erfolgt nur oberhalb der eingestellten
Mindestfrequenz. Liegt die Frequenz an einem der beiden Frequenz-
Messeingänge unterhalb dieser eingestellten Mindestfrequenz, wird die
Drehrichtung als richtig angesehen.
Diskrepanzzeit
Innerhalb der Diskrepanzzeit werden unterschiedliche Frequenzen an
den beiden Messeingängen toleriert. Dauert die Diskrepanz zwischen
den Frequenzen an den Messeingängen länger als die eingestellte
Diskrepanzzeit, geht das Gerät in einen sicheren Fehlerzustand.
Display
Im normalen Betriebsmodus können durch Betätigen der „Auf“- oder „Ab“ -
Taste alle eingestellten Werte jederzeit kontrolliert werden. Zusätzlich wird
dieaktuelle Frequenzangezeigt.Diese Frequenz entspricht jedoch nichtder
Genauigkeit des Gerätes und dient ausschließlich zu Diagnosezwecken!
Bei Verdrahtungs- und Systemfehlern werden diese am Display mit den
entsprechenden Diagnosemeldungen angezeigt.
Parametrierung anhand des Displays
Siehe beigelegtes Formblatt Seite 47.
Änderungsverfolgung der Einstellungen
Um unerlaubte Änderungen der Einstellungen im Nachhinein erkennen zu
können, ist der Menüpunkt „Änderungsverfolgung“ vorgesehen. In diesem
Punkt kann ein Zähler einmalig aktiviert werden, der dann bei jeder
übernommenen Änderung hochgezählt wird. Nach der Aktivierung ist es
für den Anwender nicht mehr möglich den Zähler zurückzusetzen oder zu
deaktivieren.
Hinweise Hinweise