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Summierung der Leerlaufspannungen
Wenn mehr als eine Schweißstromquelle gleichzeitig
in Betrieb ist, können sich deren Leerlaufspannungen
summieren und zu einer erhöhten elektrischen
Gefährdung führen. Schweißstromquellen müssen
so angeschlossen werden, dass diese Gefährdung
minimiert wird. Die einzelnen Schweißstromquellen,
mit ihren separaten Steuerungen und Anschlüssen,
müssen deutlich gekennzeichnet werden,
um erkennen zu lassen, was zu welchem
Schweißstromkreis gehört.
Verwendung von Schulterschlingen
Es darf nicht geschweißt werden, wenn die
Schweißstromquelle getragen wird, z.B. mit einer
Schulterschlinge.
Damit soll verhindert werden:
• Das Risiko, das Gleichgewicht zu verlieren, wenn
angeschlossene Leitungen oder Schläuche
gezogen werden.
• Die erhöhte Gefährdung eines elektrischen
Schlages, da der Schweißer mit Erde in Berührung
kommt, wenn er eine Schweißstromquelle der
Klasse I verwendet, deren Gehäuse durch ihren
Schutzleiter geerdet ist.
Schutzkleidung
• Während der Arbeit muss der Schweißer an sei-
nem ganzen Körper durch die Kleidung und den
Gesichtsschutz gegen Strahlen und gegen Ver-
brennungen geschützt sein.
• An beiden Händen sind Stulpenhandschuhe aus ei-
nem geeigneten Stoff (Leder) zu tragen, diese müs-
sen sich in einem einwandfreien Zustand befinden.
• Zum Schutz der Kleidung gegen Funkenflug und
Verbrennungen sind geeignete Schürzen zu tra-
gen. Wenn die Art der Arbeiten z.B. das Überkopf-
schweißen, es erfordert, ist ein Schutzanzug und
wenn nötig auch Kopfschutz zu tragen.
• Die verwendete Schutzkleidung und das gesamte
Zubehör muss der Richtlinie 89/686/EWG “Persön-
liche Schutzausrüstung” entsprechen.
Schutz gegen Strahlen und Verbrennungen
• An der Arbeitsstelle durch einen Aushang „Vor-
sicht nicht in die Flammen sehen!“ Auf die Gefähr-
dung der Augen hinweisen. Die Arbeitsplätze sind
möglichst so abzuschirmen, dass die in der Nähe
befindlichen Personen geschützt sind. Unbefugte
sind von den Schweißarbeiten fernzuhalten.
• In unmittelbarer Nähe ortsfester Arbeitsstellen sol-
len die Wände nicht hellfarbig und nicht glänzend
sein. Fenster sind mindestens bis Kopfhöhe gegen
durchlassen oder Zurückwerfen von Strahlen zu si-
chern, z.B. durch geeigneten Anstrich.
• Sprühende Schweißfunken können schmerzhafte
Brandverletzungen hervorrufen beachten Sie des-
halb folgende Hinweise:
- Tragen Sie stets eine Lederschürze
- Tragen Sie Lederhandschuhe
- Tragen Sie beim Schweißen über Kopf eine ge-
eignete Kopfbedeckung
- Tragen Sie festes und isolierendes Schuhwerk
Umgebung mit erhöhter elektrischer Gefährdung
Beim Schweißen in Umgebungen mit erhöhter
elektrischer Gefährdung sind folgende
Sicherheitshinweise zu beachten.
Umgebungen mit erhöhter elektrischer Gefährdung
sind zum Beispiel anzutreffen:
• An Arbeitsplätzen, an denen der Bewegungsraum
eingeschränkt ist, so dass der Schweißer in
Zwangshaltung (z. B. kniend, sitzend, liegend)
arbeitet und elektrisch leitfähige Teile berührt;
• An Arbeitsplätzen, die ganz oder teilweise
elektrisch leitfähig begrenzt sind und an denen
eine starke Gefährdung durch vermeidbares oder
zufälliges Berühren durch den Schweißer besteht;
• An nassen, feuchten oder heißen Arbeitsplätzen, an
denen Luftfeuchte oder Schweiß den Widerstand
der menschlichen Haut und die Isoliereigenschaften
oder Schutzausrüstung erheblich herabsetzt.
Auch eine Metallleiter oder ein Gerüst können eine
Umgebung mit erhöhter elektrischer Gefährdung
schaffen.
In derartiger Umgebung sind isolierte Unterlagen
und Zwischenlagen zu verwenden, ferner
Stulpenhandschuhe und Kopfbedeckungen aus
Leder oder anderen isolierenden Stoffen zu
tragen, um den Körper gegen Erde zu isolieren.
Die Schweißstromquelle muss sich außerhalb des
Arbeitsbereiches bzw. der elektrisch leitfähigen
Flächen und außerhalb der Reichweite des
Schweißers befinden.
Zusätzlicher Schutz gegen einen Schlag durch
Netzstrom im Fehlerfall kann durch Verwendung eines
Fehlerstrom-Schutzschalters vorgesehen sein, der bei
einem Ableitstrom von nicht mehr als 30 mA betrieben
wird und alle netzbetriebenen Einrichtungen in der
Nähe versorgt. Der Fehlerstrom-Schutzschalter muss
für alle Stromarten geeignet sein.
Es müssen Mittel zum schnellen elektrischen
Trennen der Schweißstromquelle oder des
Schweißstromkreises (z.B. Not-Aus-Einrichtung)
leicht zu erreichen sein. Bei der Verwendung von
Schweißgeräten unter elektrisch gefährlichen
Bedingungen, darf die Ausgangsspannung des
Schweißgerätes im Leerlauf nicht höher als 113
V (Scheitelwert) sein. Dieses Schweißgerät darf
aufgrund der Ausgangsspannung in diesen Fällen
verwendet werden.
Schweißen in engen Räumen
Beim Schweißen in engen Räumen kann es zu einer
Gefährdung durch toxische Gase (Erstickungsgefahr)
kommen. In engen Räumen darf nur dann geschweißt
werden, wenn sich unterwiesene Personen in
unmittelbarer Nähe aufhalten, die notfalls eingreifen
können. Hier ist vor Beginn des Schweißprozesses
eine Bewertung durch einen Experten vorzunehmen,
um zu bestimmen, welche Schritte notwendig sind, um
die Sicherheit der Arbeit sicherzustellen und welche
Vorsichtsmaßnahmen während des eigentlichen
Schweißvorganges getroffen werden sollten.