FreeX X-one User manual

1
Betriebsanleitung

2
Wichtiger Hinweis
Alle technischen Angaben in diesem Buch wurden von den Autoren mit größter
Sorgfalt erarbeitet. Trotzdem sind Fehler nicht vollständig auszuschließen. freeX
weist deshalb darauf hin, daß weder eine Garantie noch die juristische
Verantwortung oder irgendeine Haftung für Folgen, die auf fehlerhafte Angaben
zurückgehen, übernommen werden kann. Für die Mitteilung eventueller Fehler sind
die Autoren jederzeit dankbar.
Änderungen, die dem technischen Fortschritt dienen, bleiben vorbehalten.
Warenzeichen
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen
usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der
Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-
Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt
werden dürften.
freeX®ist ein eingetragenes Warenzeichen von FreeX GmbH
Copyright
© 2004 by FreeX GmbH, Abt-Goßwinstr 6 ,D-87629 Füssen
Tel. 08362 925205, Fax 08362 9396826
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form ohne
schriftliche Genehmigung der FreeX GmbH reproduziert oder anderweitig
weiterverarbeitet werden.
Text und Zeichnungen: Kevin Payne / Daniel Loritz

3
Grafik und Layout: Daniel Loritz
Stand: 19.08.2004
Rev.: V1R1

4
Wir beglückwünschen Sie
ganz herzlich zum Kauf Ihres freeX X-ONE!
Wir können Ihnen versichern, damit eine vorzügliche Wahl
getroffen zu haben und wünschen Ihnen schon jetzt viele beein-
druckend schöne Flüge und ebenso viele sichere Landungen
mit dem neuen Schirm!
Damit Ihnen der Einstieg möglichst leicht fällt und Sie schon bald
mit dem X-ONE und seinen Vorteilen vertraut sind, bitten wir
Sie, bevor Sie mit dem X-ONE in die Luft gehen, diese
Betriebsanleitung genau zu studieren und ihr Beachtung zu
schenken!
Ihr freeX-Team

5
Registrierung 6
Technische Daten 6
Personelle Anforderungen 7
Gerätebeschreibung 7
Der X-ONEim Detail 8
Die Schirmkappe 8
Das Leinensystem 9
Die Tragegurte 10
Das Beschleunigungssystem 11
Geeignete Gurtzeuge 12
Das Rettungsgerät 13
Der freeX-Packsack 13
Einstellmöglichkeiten 16
Bremsen 16
Beschleunigungssystem 19
Flugbetrieb 22
Start 22
Vorbereitungen 22
Starttechnik 24
Windenstart 25
Flugtechnik 26
Geschwindigkeitssteuerung 26
Über die Bremsen 26
Mit dem Beschleuniger 26
Kurvenflug 27
Fliegen im Aufwind 28
Fliegen in Turbulenzen 28

6
Schnellabstieg 29
Steilspirale 29
B-Stall 31
„Ohren-Anlegen“ 31
Landung 32
Extreme Flugmanöver 33
Kunstflug 33
Einklapper 33
Einseitiges Einklappen 34
Einklappen mit Verhänger 34
Frontales Einklappen 35
Strömungsabriß (Stall) 35
Sackflug 35
Dynamischer Stall/Fullstall 36
Trudeln 36
Bremsenausfall 37
Motorisiertes Fliegen 37
Pflege und Wartung 38
Instandhaltungsanweisung 40
Gegenstand der Prüfung 40
Nachprüfintervalle 40
Voraussetzung 41
Unterlagen 41
Prüfschritte 41
Prüfmittel 46
Dokumentation 46
Sicherheitshinweise und Haftung 47
Anhang 121

7
freeX ist sehr daran interessiert, Sie als Kunden optimal über
technische Entwicklungen und Neuerungen sowie jegliche
Informationen, die Ihren X-ONE betreffen, auf dem laufenden
zu halten. Um dazu auch zukünftig in der Lage zu sein, bitten wir
Sie, sich mittels der beiliegenden Rückantwortkarte registrieren
zu lassen.
In dem steten Bemühen, den Support optimal auf unsere Kun-
den abstimmen zu können, würden Sie uns sehr helfen, wenn
Sie die Fragen auf der Rückseite der Karte ebenfalls
beantworten könnten!
Selbstverständlich werden Ihre Angaben von uns vertraulich
behandelt und Sie erhalten alle Informationen, auch ohne die
Fragen beantwortet zu haben.
X-one
XS SML
Zoomfaktor 0.900 0.940 1.000 1.045
Startgewicht kg 50-75 60-85 80-105 100-130
Zellen 40 40 40 40
Kappengewicht kg 4.5 4.9 5.2 6.3
Ausgelegt Fläche m2 23.80 25.96 29.38 32.08
Spannweite m10.98 11.47 12.20 12.75
Streckung 5.07 5.07 5.07 5.07
Projeziert Fläche m2 21.14 23.06 26.10 28.50
Spannweite m9.17 9.5810.19 10.65
Streckung 3.98 3.98 3.98 3.98
Leinen (A/B/C/D) 3/4/3/3 3/4/3/3 3/4/3/3 3/4/3/3
V-Trim km/h
36 36 37 37
V-max. km/h
49 50 50 45
Sinken m/s 1.2 1.2 1.2 1.2
Zulassung Acpul Acpul Acpul Acpul
Windenschlepp Ja* Ja Ja Ja

8
Der freeX X-ONE hat die weltweit strengsten Tests erfolgreich
durchlaufen und die schweizerisch/französische
Musterprüfungs-Bestätigung in Form des Acpul-Gütesiegels
erhalten. Dabei wurde er in die Kategorie Standarteingestuft.
Er ist damit unter Berücksichtigung des Pilotenkönnens und der
Ausbildungsrichtlinien für den Anfänger und weniger erfahrenen
Piloten geeignet. Achtung: Erfahrungen unter thermischen und
turbulenten Flugbedingungen sollten unbedingt mit größter
Vorsicht und nur Stück für Stück erworben werden!
Das unkomplizierte Flugverhalten des X-ONE ermöglicht es,
sich sofort wohl zu fühlen. Auch der erfahrenere wird mit dem
X-ONE seine helle Freude haben, kann er doch das Potential,
das im Schirm steckt, voll ausnutzen. Der große Geschwin-
digkeitsbereich und die durchaus ansprechenden
Leistungsdaten führen zusammen mit dem sehr direkten und
besonders leichtgängigen Handling des X-ONE in der Praxis
oft zu befriedigerenden Ergebnissen und mehr Flugspaß, als
Schirme höherer Kategorie sie üblicherweise mitbringen.
Die Sorgfaltsplicht eines jeden Piloten sollte allerdings gebieten,
sich vorher ausreichend mit dem neuen Gerät theoretisch
anhand dieser Betriebsanleitung sowie in der Praxis an einem
geeigneten Übungshang vertraut zu machen. Dabei sei
insbesondere auf die Beachtung des Kapitels
Einstellmöglichkeiten verwiesen!
Der X-ONE ist das Ergebnis einer aufwendigen Entwicklung
durch das freeX-Entwicklungsteam. Dabei flossen die neuesten
Erkenntnisse der Gleitschirm-Aerodynamik und -Materialkunde
ein. Es entstand ein agiler, sicherer Basis-Intermediate höchster
Qualität, der sehr einfach zu starten ist, stabil in der Luft liegt und
in Handling und Flugleistung Maßstäbe setzt.

9
Sie haben mit dem X-ONE ein Gerät erworben, das technisch
auf dem allerneuesten Stand und in allen Punkten den härtesten
Anforderungen entsprechend dimensioniert ist.
Achtung: Jeder X-ONE entspricht zum Zeitpunkt der Ausliefe-
rung der homologierten Version. Jede eigenmächtige
Veränderung über die zulässigen Einstellmöglichkeiten hinaus
(siehe entsprechendes Kapitel) hat gefährliche Auswirkungen
auf das Flugverhalten und muß unterbleiben!
Die Kappe des X-ONE besteht aus neuesten, hochfestem,
spezialbeschichtetem Porcher Marine-Tuch, das sich bei
ordnungsgemäßem Umgang (siehe Kapitel Pflege und Wartung)
als außergewöhnlich alterungsresistent und luftdicht erwiesen
hat, so daß Sie sich über lange Zeit an der Sicherheit und
Wertstabilität Ihres X-ONE erfreuen können.
Für die Profilrippen wurde diagonalsteifes Porcher Marine-Tuch
gewählt, um in Verbindung mit den belastungs-optimierten
Krafteinleitungen die maximale Profilgenauigkeit zu
gewährleisten. Das Profil des X-ONE wurde speziell für die
Anforderungen eines modernen Gleitschirms berechnet und
weist einen ungewöhnlich hohen Anstellwinkelbereich sowie
sehr geringe Nickmomente auf.
Eintritts-und Austrittskante sind mit einem Polyesterband ver-
stärkt, die Öffnungen der Kappe zur Optimierung der Start-und
Schnellflugeigenschaften mit Mylar versteift.
Die geschwungene Form der Einlaßöffnungen wurde gewählt,
um ein ausgewogenes Spannungsverhältnis zwischen Ober-
und Untersegel zu gewährleisten und gleichzeitig die
leistungsschädliche Öffnung der Nase so klein wie möglich zu
halten.

10
Einen Stabilisator im traditionellen Sinne weist der X-ONE nicht
auf. Er ist zu einem profilierten Flügelabschluss auf das nützliche
Mindestmaß reduziert worden. So verringert er den induzierten
Widerstand, verleiht dem X-ONEhohe Spurtreue und
Kappenstabilität, ohne unnötige schädliche Widerstandsfläche
mitzuschleppen.
Der schädliche Leinenwiderstand konnte beim X-ONE noch
zusätzlich minimiert werden, indem die Leinen zwischen Kappe
und Tragegurt über drei, zum Teil vier Ebenen vergabelt und
ihre Durchmesser den auftretenden Belastungen angepaßt wur-
den, wie es üblicherweise nur bei reinrassigen Hochleistern der
Fall ist. Zur Anwendung kommen im X-ONE hochwertige
Cousin Trestec, Super-Aramid-und Dyneema-Leinen.
Diese High-Tech-Leinen erfüllen die hohen Anforderungen an
eine Gleitschirmleine in besonderem Maße: Die hervorragende
Dehnungsstabilität gewährleistet, daß die Leinenlängen auch
nach langem Gebrauch noch die Originalwerte aufweisen und
damit gefährliche Veränderungen der Flugeigenschaften durch
unterschiedliche Dehnungen ausgeschlossen sind. Gleichzeitig
erfüllt die Knickunempfindlichkeit auch härteste
Testanforderungen.
Die Leinengruppen A, B, C, und D führen jeweils getrennt zum
zugehörigen Tragegurt. Ein separater Zugriff, z.B. auf die B-
Ebene (siehe z.B. Kapitel Schnellabstieg) ist problemlos möglich.
Der Stabi (Flügelende) ist auf der B-Ebene aufgehängt. Um die
Ohren problemlos und schnell einklappen zu können , ist die
äußerste A-Leine separat auf dem getrennten Baby-A-Gurt
aufgehängt (s.Zeichnung „Die Tragegurte“). Die Leinen jeder
Gruppe besitzen vom Tragegurt bis zur Kappe durchgehend
spezifische Farben, um das Sortieren und die Orientierung bei
Abstiegs-oder Notmanövern zu erleichtern: A-, Stabi-und
Bremsleinen sind gelb, B-, C-und D-Leinen rot.

11
Die Tragegurte (beschleunigt/unbeschleunigt)
Die 4-fach-Tragegurte des X-ONE sind auf die einheitliche
Länge von 55 cm (S und XS 48 cm) eingestellt. Das ermöglicht
sowohl eine unkomplizierte Handhabung beim Start als auch das

12
leichte Erreichen der Leinenschlösser im Flug. Das
ausgeklügelte Übersetzungsverhältnis des Flaschenzugsystems
ist auf das Profil abgestimmt und kombiniert eine Anstellwinkel-
verminderung mit einer Wölbungsverringerung beim Beschleu-
nigen über den Fußstrecker.
Zur besseren Übersichtlichkeit wurden die oberen Nahtriegel am
A-Gurt in Gelb, die der B-Gurte in Rot (=Notmanöver „B-Stall“)
ausgeführt.
Die Bremsleine wird von einer Rolle geführt. Sie ist an einem 12
cm langen Gurtsteg befestigt, um dem Piloten größere Freiheiten
in seiner Bremsenhaltung zu gewähren, ohne daß er dabei
negativen Einfluß auf die D-Gurte nimmt.
Die definitive Einstellung der Bremsgriff-Position muß an Hand
der Gurtzeugmaße, der Pilotengröße und der individuellen
Gewohnheiten vorgenommen werden (siehe Kapitel
Einstellmöglichkeiten).

13
Beschleunigungssystem
Das Beschleunigungssystem des X-ONE besteht funktional
aus zwei Teilen: Den Untersetzungen im Tragegurt zwischen
den verschiedenen Leinengruppen und dem
Flaschenzugsystem, das durch seine 1:3 Untersetzung
ermöglicht, den vollen Beschleunigungsweg des X-ONE von
10 cm (Grösse M 12 cm) am A-Gurt ohne großen Kraftaufwand
zu nutzen.
Verbindungsstelle zum Beinstrecker sind die Brummelhaken an
Tragegurt und Beschleunigerschnur, die vor dem Start einfach
durch eine 90°-Drehung gegeneinander eingehängt werden.
Durch die profilspezifischen Verkürzungen der A-, B-und C-
Gurte wird der X-ONE sehr effektiv um ca. 14 km/h beschleu-
nigt, ohne dabei deutlich an Stabilität einzubüßen. Um das Be-
schleunigungssystem zu montieren, ist eine Umlenkrolle unten
am Gurtzeug erforderlich.
Das Beinstrecker-Seil läuft wie gewohnt, über eine oder mehrere
Umlenkrollen am Gurtzeug nach vorne und muß in geeigneter
Länge mit dem mitgelieferten Rohr verbunden werden.
Die Testflüge im Rahmen der Musterzulassung wurden mit
einem klassischen Gurtzeug wie dem freeX CARRERA
durchgeführt.
Der X-ONE wurde jedoch auf die Verwendung mit jedem
zugelassenen Gurtzeug hin konstruiert. Extrem ausgesteifte und
sehr hoch aufgehängte Kreuzgurtzeuge können allerdings die
Eigenschaften des X-ONEs im Handling und in der Steilspirale
ungünstig beeinflussen (siehe Kapitel „Schnellabstieg“!).
Der X-ONE ist für alle Brustgurt-Gurtzeuge zugelassen. Als
optimale Konfiguration empfehlen wir, ein Gurtzeug mit
mittelhoher oder tieferer Aufhängung zu verwenden, um die

14
Gewichtskraftunterstützung im Kurvenhandling, auf die der X-
ONE sehr gut anspricht, voll ausnutzen zu können. Ebenso
empfielt freeX Ihnen, für ein Maximum an passiver Sicherheit ein
Gurtzeug mit geprüften Protektoren und Seiten-oder Untersitz-
container zu wählen. Das freeX CARRERA ist ein solches
modernes Gurtzeug mit DHV-Gütesiegel und ist ganz besonders
für den Betrieb mit dem X-ONE geeignet. Ihr freeX-Händler
kann Sie eingehender darüber informieren.
Ein gemäßigt wirksamer (z.B. verstellbarer) Kreuzgurt wird
besonders Piloten empfohlen, die Schirme mit einer Streckung,
wie sie der X-ONE aufweist, nicht gewohnt sind und in
turbulenter Luft erhöhten Komfort, d.h. noch geringere
Hebelbewegungen um die Längsachse wünschen.
Bedenken Sie bitte auch, daß die Aufhängungshöhe Ihres Gurt-
zeugs in die Einstellungen der Bremsleinenlänge und des
Beschleuniger eingeht (siehe Kapitel Einstellmöglichkeiten)!
Zum sicheren Betrieb eines Gleitschirms gehört das Mitführen
eines zugelassenen Rettungsgerätes, selbst wenn die Gefahr
eines Geräteversagens als vernachlässigbar gering angesehen
werden kann. Bitte wenden Sie bei der Auswahl eines
geeigneten Gerätes passender Größe die gleiche Sorgfalt an,
wie Sie es bei der Wahl Ihres freeX-Gleitschirms taten!
Wir haben eine neue Generation von Packsack entwickelt, die
sich von der gewohnten Standardware in vielen Details
wesentlich abhebt.
Zunächst ist der freeX-Packsack ausreichend groß bemessen,
um auch die umfangreichste und voluminöseste Ausrüstung
aufnehmen zu können. Die spezielle Geometrie und
Gewichtsverteilung gewährleisten dennoch einen

15
hervorragenden Tragekomfort. Das robuste Nylonmaterial und
die aufwendige Verarbeitung gewährleisten eine außer-
gewöhnliche Langlebigkeit.
Wird das Volumen nicht voll ausgenutzt, so läßt sich der Sackmit
den vier seitlichen Kompressionsriemen im Umfang reduzieren.
Achtung: Denken Sie stets daran, vor dem Bepacken die Kom-
pressionsriemen wieder vollständig zu öffnen!
Neben dem riesigen Hauptfach besitzt der freeX Komfort-Pack-
sack noch eine große Deckeltasche, in die Helm, Overall, Hand-
schuhe u.ä. verstaut werden können.
Auch voluminöse Gurtzeuge mit modernen Rücken-und Seiten-
protektoren finden hier Platz. Das gelingt am einfachsten, wenn
Sie den Schirm in den Gurt stellen und beides zusammen mit
dem Schirm zum Rucksackrücken in den Packsack packen.
Wird das Gurtzeug dabei umgedreht, d.h. mit dem Sitzbrett über
dem Schirm eingepackt, finden Voluminöse Protektoren noch
besser Platz.
Die flachen Außentaschen auf den Seiten nimmt Trinkflasche,
Brotzeit oder andere Dinge, die schnell greifbar sein sollen auf.

16
Alles hat seinen Platz im freeX-Komfort-Packsack
Den optimalen Tragekomfort, auch für größere Bergtouren, bietet
der freeX-Rucksack mit dem effektiven Hüftgurt. Experimentieren
Sie mit den Gurteinstellungen, um den Schwerpunkt nahe
genug am Körper zu halten aber möglichst viel Last auf die
Hüften zu verlagern! Für schnelles Laufen mit vollem Sack ist der
verstellbare Brustgurt eine willkommene Hilfe.
Den leeren Packsack sollten Sie sehr sorgfältig einrollen, damit
er in Ihrem Gurtzeug Platz findet: Legen sie ihn dazu am Besten
flach aus, falten Sie die Seitenteile zwischen Rücken-und Vor-
derteil, klappen Sie die Hüftgurtflügel ein und rollen Sie den

17
Rucksack von unten her -unter gleichzeitigem Ausstreichen der
Luft -eng zusammen.
Einrollen des Rucksacks 1
Einrollen des Rucksacks 2

18
Alle Leinen-und Gurtlängen des X-ONE sind vom Werk
serienmäßig mit hoher Präzision auf die geprüften Maße
gebracht worden. In einem mehrstufigen
Qualitätssicherungsprozeß wird jeder Schirm vor der Aus-
lieferung nochmals individuell daraufhin gecheckt.
Es besteht daher keinerlei Bedarf für ein Nach-oder Fein-
trimmen. In Bezug auf Flugleistung, Handling und Sicherheit hat
Ihr X-ONE die optimale Einstellung erhalten.
Jede eigenmächtige Änderung an den Leinenlängen oder
Tragegurten hat das Erlöschen jeglicher
Gewährleistungsansprüche zur Folge. Ausgenommen davon
sind ausdrücklich die Einstellung der Bremsgriffposition und des
Overdrive.
Die Einstellung, in der Ihr X-ONE serienmäßig ausgeliefert
wurde, entspricht einer mittleren Einstellung.
Diese Längen-Einstellung darf keinesfalls stark unterschritten
werden, der Bremsgriff also nicht um mehr als 5 cm höher
angebracht werden! Ein ständig angebremster Schirm wäre die
Folge. Beachten Sie bitte auch, daß durch den Luftwiderstand
die Bremse bereits schon Kräfte überträgt, bevor sie aus Sicht
des Piloten „gespannt“ erscheint!
Die Auslieferung erfolgt mit einer Bremseneinstellung, die einen
„Leerweg“ von ca. 10 cm beinhaltet. Diese Einstellung ist
praxisgerechter, da sie nicht die Gefahr birgt, den Schirm
unbeabsichtigt anzubremsen. Die Markierung auf der
Bremsleine entspricht dieser Einstellung und sollte möglichst
nicht unterschritten werden!
Achtung: In keinem Falle darf die Bremsleinen-Einstellung um
mehr als 5 cm gegenüber der aufgebrachten Markierung gekürzt
werden!

19
Der X-ONE verfügt über ein angenehmes Handling mit mittel-
kurzen Bremswegen. Er weist eine mäßige Progression der
Bremskräfte (Anstieg der Kräfte mit dem Bremsweg) auf. Wichtig
ist daher, daß jeder Pilot die für seine Körpergröße,
Gurtzeugkombination und persönlichen Gewohnheiten beste
Einstellung vornimmt, um nicht durch eine unergonomische
Bremsenstellung rasch zu ermüden.
Der Bereich zwischen Schulter-und Brusthöhe eignet sich nur
sehr schlecht zum Krafteinsatz, die Arme befinden sich dort im
Übergangsbereich zwischen Ziehen und Drücken.
Bremsenbereiche
Er sollte daher als Hauptsteuerbereich gemieden werden, bei
Gurtzeugen mit niedriger Aufhängung oder sehr großen Piloten
durch Verlängern der Bremsleinen. Da oberhalb der Schulter
nicht genügend Weg zur Verfügung steht, muß der
Bremsbereich dann in die Druckzone verlagert werden.
Piloten, die kleiner sind oder ein höher aufgehängtes Gurtzeug
besitzen, haben meist die Wahl, ihrer Neigung folgend, die
Bremsen auf der kurzen Einstellung zu belassen und in der
Ungünstiger
Übergangsbereich

20
Zugzone (oberhalb der Schultern) zu steuern, oder die Bremsen
deutlich länger einzustellen und in der tieferen Armstellung
unterhalb Brusthöhe zu steuern.
In jedem Falle muß der Bremsweg noch ohne Wickeln ausrei-
chen, den X-ONE bei der Landung zum Strömungsabriß zu
bringen. Dies kann auch dynamisch (unter Ausnutzen des
Pendeleffekts) geschehen.
Wie empfehlen das Wickeln der Bremsen um die Hände über
Wasser und unter fachmänischer Anleitung zu erlernen, denn
durch die veränderte Armhaltung wird sich auch der Steuerdruck
weniger streng anfühlen und der Abreispunkt muss neu ertastet
und erlernt werden. Tragen Sie stehts gute Handschuhe dies
hilfte die Blutzirkulation in den Händen aufrecht zu erhalten und
ein unnötiges Unterkühlen der Finger zu verhindern.
Eine weitere Möglichkeit eine straffere Verbindung mit dem
Bremsgriff zu erziehlen ist durch die „Skistock“-Methode (mit der
Handfläche nach oben durch den Bremsgriff fahren und den Griff
dann von hinten am D-Ring greifen).
Mit einer sorgfältig eingestellten Bremse ist ermüdungsfreies Flie-
gen und volle Schirmbeherrschung in allen Lagen –mit oder
ohne zu wickeln -möglich! Die werksseitig vorgenommene
Einstellung (an der Markierung) ist dabei nur als Ausgangsbasis
zu verstehen, von der aus im Bedarfsfall in kleinen Schritten von
ca. 2 cm die Bremse verlängert werden sollte, bis die optimale
Stellung erreicht wird. Auf eine symmetrische Einstellung
zwischen linker und rechter Bremsleine achten!
Für die Fixierung des Bremsgriffs ist ein dauerhafter Knoten er-
forderlich; am Besten eignet sich der Spierenstich, da er die
Leine am Wenigsten schwächt.
Table of contents
Languages:
Other FreeX Aircraft manuals