
CUC 7303
GRUNDIG Service 2 - 1
Schaltungsbeschreibung / Circuit Description
Beschreibung
1. Netzteil
1.1 Prinzipschaltung
SperrwandlerkönnensubharmonischeSchwingungenaufweisenwenn
sie mit einem Arbeitstakt > 50% bei kontinuierlichem Induktionsstrom
betrieben werden. Diese Instabilität ist unabhängig von den Eigen-
schaftengeschlossenerReglerkreise und wird durchdiegleichzeitige
Messung der Festfrequenz und des Spitzenstroms verursacht.
InFig.1 ist diese Erscheinung graphisch dargestellt. An t0beginnt der
Einschaltvorgang und damit steigt der Induktionsstrom mit einer
Steigung m1an. Dieser Anstieg ist eine Funktion der Eingangs-
spannung im Verhältnis zur Induktanz. An t1ist die maximale Strom-
stärke erreicht, die von der Steuerspannung festgelegt ist. Dadurch
wirddieSperrphaseeingeleitetundderStromfälltineinerKurvem2ab
bis zum nächsten Schwingungsvorgang. Die Instabilität läßt sich
zeigen,indemmaneinStörsignalzurSteuerspannungaddiert.Daraus
ergibt sich die kleine Stromänderung ∆I (gestrichelte Linie). Bei einer
festenSchwingungsdauerverkürztsichdieSperrphaseunddieMindest-
stromstärke in der Leitphase (t2) erhöht sich um ∆I + ∆I m2/m1. Die
Mindeststromstärke beim nächsten Zyklus (t3) fällt auf (∆l + ∆l m2/m1)
(m2/m1) ab. Diese Störgröße multipliziert sich mit m2/m1 bei jedem
folgenden Zyklus, so daß der Induktionsstrom beim Umschalten der
Polarität abwechselnd steigt und fällt. Bis der Induktionsstrom Null
erreicht, sind mehrere Schwingungszyklen notwendig. Anschließend
beginnt der Vorgang von neuem. Ist m2/m1größer als 1, wird der
Sperrwandler instabil. Addiert man zur Steuerspannung eine künstli-
che Sägezahnspannung, die mit dem Pulsbreitenmodulations-Takt
synchronisiert wird, wie in Figur 1 dargestellt, verringert sich die
Störgröße ∆I in den nachfolgenden Zyklen und wird Null. Damit eine
Stabilität erzielt werden kann, muß die Steilheit dieser Korrektur-
spannunggleichoder etwas größer als m2/2sein.Beieiner Korrektur-
spannung von m2/2 richtet sich der durchschnittliche Induktionsstrom
nach der Steuerspannung, so daß sich eine echte Stromregelung
ergibt. Die Korrekturspannung wird aus dem Oszillator abgeleitet und
entweder dem Spannungsrückkopplungs- oder dem Strommeßein-
gang zugeführt (Fig. 2).
Fig. 1
Fig. 2
1.2 Normalbetrieb / Regelbetrieb
Zur Stromversorgung des Gerätes wird ein Sperrwandlernetzteil mit
einerSchaltfrequenzvonca.50kHzverwendet(beiNormalbetriebund
einer Netzspannung von 230V).
Der Kollektoranschluß des Leistungstransistors T665 liegt über der
Primärwicklung 3/1 des Sperrwandlertrafos TR601 an der gleich-
gerichteten Netzspannung, D621…D624. Am Ladeelko C626 steht
bei 230V Netzspannung ca. +320V.
∆l + ∆l
m2
m
m2
1∆l + ∆lm
m2
1m
m2
1
())(
m1
Inductor
Current
Control Voltage
∆l
t0t1t2t3
Oscillator Period
(A)
t45
tt
6
∆lm1 m2
m3
Inductor
Current
Oscillator Period
Control Voltage (B)
Die Ansteuerung sowie die Regel- und Überwachungsfunktionen des
bipolarenLeistungstransistorsT665übernimmtderIC630.DieVersor-
gungsspannung des Regel-ICs (Pin 7) liegt bei 12V. Nach dem
Erreichen der Einschaltschwelle an Pin 7 über den Widerstand R633
und den Kondensator C667 gibt der IC an Pin 6 einen positiven Start-
Impuls (1µs) von 10Vss ab. Nach dem Anlauf des ICs wird die
VersorgungsspannungüberdieDiodeD667ausderWicklung5/7des
Wandlertrafos gewonnen. Während der Leitphase des Transistors
wirdEnergieimÜbertragergespeichertundinderSperrphaseüberdie
Sekundärwicklung abgegeben. Der IC630 regelt an Pin 6 über das
Tastverhältnis des Transistors T665 so nach, daß die Sekundär-
spannungenweitgehendunabhängigvonNetzspannung,Netzfrequenz
und Last stabil bleiben.
Den Leistungstransistor T665 steuert ein Impulsbreitenmodulator an,
dervoneinemimICintegriertenOszillatorgetaktetwird.DieFrequenz
bestimmen die Bauteile C652 und R652. Zur Stabilisierung vergleicht
der IC630 die über D654 gleichgerichtete Rückkopplungsspannung
mit der Referenzspannung von 5V an IC630-(8). Sinkt die Rückkopp-
lungsspannung durch größere Last geringfügig, wird der Ansteuer-
impulsan TransistorT665breiter. Dadurchverlängertsich dieLeitzeit
vonT665,sodaßmehrEnergiezurKompensationderLastübertragen
wird. Am IC630-(3) liegt der Strom-Meßeingang. Zieht die Sekundär-
seite zu viel Strom, wird über den Strom-Meßeingang Pin 3 die
Ansteuerung IC630-(6) des T665 unterbrochen.
Bei einem Kurzschluß des Transistors T665 würde der Schaltkreis
UC3842zerstört.DeshalbverhinderndieDiodenD666undD664,daß
dieSpannunganPin3dieSpannungvon1,2Vübersteigt.DieBauteile
D668, C669 und R669 arbeiten als Snaperglied.
Durch die Bauteile CD654, C656, CD656 und CR656 wird ein verzö-
gertes Ansteigen der Startimpulse (Soft-Start) erreicht.
Mit dem Regler R654 werden die Sekundärspannungen über die
Kontrolle der Spannung +A bei Helligkeit- und Kontrast-Minimum
eingestellt.
1.3 Standby-Betrieb
ImNormalbetrieb steht am IC676-(1)(LM317)eine Spannung von ca.
10,5V. Soll das Gerät in Standby geschaltet werden, setzt der µP
UStandby auf "High" und damit IC676-(1) auf < 0,7V. Damit ist die
Spannung +B abgeschaltet und das Gerät schaltet in Bereitschaft.
1.4 Sekundärspannungen
+A: Stromversorgung für die Horizontalendstufe aus der
Wicklung 2/10 und D682. Auf diesen Wert wird das Netz-
teil eingestellt.
+33V: Die Abstimmoberspannung für den Tuner wird an der
Z-Diode D683 und den Widerstand R681 aus der Wick-
lung 2/10 über D682 gewonnen.
+M =16,5V Stromversorgung für die Tonendstufe aus der Wicklung
6/10 und der Diode D671.
+B = 12V Stromversorgung für den Tuner und horizontale Treiber-
stufe T501. Diese Spannung kommt aus der Wicklung
6/10 über die Diode D671 und wird durch den Regler
IC676 stabilisiert. Abschaltung der +12V siehe "Standby-
Betrieb".
+E = 8V Stromversorgung für den Bildprozessor IC150, wird im
Standby-Betrieb abgeschaltet.
+H = 5V Stromversorgung für den µP IC850, Infrarotverstärker
IR810, den Tuner und CIC105.
Diese Spannung steht auch in Standby an.
Zusätzlich benötigte Spannungen
+D: +25V Stromversorgung für die Vertikalendstufe aus der Zeilen-
trafowicklung B/H über D444.
+C: 125V Die Stromversorgung für die Bildrohrplatte wird aus der
190V Zeilentrafowicklung G/H über R543 und die Diode D543
erzeugt. 125V/14" Bildröhre; 190V/15…21" Bildröhre.