Nova ITUS User manual

Manual
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Danke für dein Vertrauen
Herzlichen Dank, dass du dich für ein Produkt von NOVA entschieden hast.
NOVA steht für innovative, technisch ausgereifte und qualitativ hochwertige
Produkte.Wir sind ein führender Herstellerin der Gleitschirmbranche und bieten dir
ein umfangreiches Netzwerk an Dienstleistern, die hochwertige Serviceleistungen
offerieren.
Dieses Handbuch enthält wichtige Hinweise zum Umgang mit deinem neuen
Gurtzeug. Wir empfehlen dir, es vor dem ersten Flug aufmerksam durchzulesen.
Bei Fragen oder Anregungen stehen wir oder ein NOVA-Partner gerne zur Seite.
Weitere Informationen zu diesem und zu unseren anderen Produkten findest du auf
www.nova.eu.
Wir wünschen dir großartige Flüge und stets sichere Landungen.
Dein NOVA-Entwicklungsteam
Philipp Medicus
Leitender Designer
ITUS – Optimised to the core

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Über NOVA
Angetrieben von der Idee, bessere Gleitschirme zu bauen, gründeten wir 1989 NOVA.
Rasch wuchs daraus ein Unternehmen, das sich zu einem führenden Anbieter ent-
wickelte. Diese Stellung konnten wir festigen und ausbauen.
Unser Unternehmenssitz ist in Terfens nahe Innsbruck. Dank dieser Lage sind wir in
20 Minuten in unserem Testfluggebiet am Achensee. Alternativ liegen das Zillertal,
das Stubaital oder auch die Alpensüdseite sehr nahe.
Für uns als Gleitschirmhersteller ist die Nähe zu den Bergen essenziell: Einerseits
benötigen wir für eine hochwertige Entwicklungsarbeit ein entsprechendes Testflug-
gelände. Andererseits wollen wir am Puls der Zeit bleiben und eng mit unseren Kunden
verbunden sein. In Tirol und rundherum ist Fliegen für viele mehr als nur ein Sport.
Diese positive Einstellung überträgt sich auf unsere Produkte und hilft uns, immer
noch bessere Gleitschirme, Gurtzeuge und Retter zu bauen – spezifiziert auf die
Ansprüche unserer Kunden.
NOVA besteht aus einem hoch qualifizierten Team. Fast alle Mitarbeiter fliegen
selbst. Sie teilen mit dir deine Leidenschaft. Diese Begeisterung für den Flugsport
kombiniert mit unserem Know-how sind unser Antrieb für Innovation. Danke, dass
du dich für eines unserer Produkte entschieden hast!
Danke für dein Vertrauen 3
Über NOVA 5
Qualität 6
Fliegen und die Natur 7
Das ITUS 8
Einführung 8
Zielgruppe 10
Sicherheitshinweise 10
Empfehlungen 11
Inbetriebnahme 12
Auslieferung 12
Lieferumfang 12
Protektorsysteme 12
Einstellungen: Grundsätzliches 18
Grundeinstellungen 19
Beschleuniger 20
Optionaler Beinstrecker 20
Optionales Cockpit 20
Verbindung mit dem Rettungsschirm 20
Einbau des Rettungsschirms 22
Handhabung 26
Technische Features 26
In der Luft 28
Allgemein 28
Start und Landung 28
Start-Check 29
Kurvenhandling 29
Beschleunigen 29
Beinstrecker 29
Wasserballast 30
Schulungsbetrieb 30
Windenschlepp 30
Tandemfliegen 30
Wartung, Pflege und Reparatur 30
Wartung 30
Check 32
Reparaturen 32
Weitere Hinweise 32
Entsorgung 32
Technische Daten 32
Materialien 32
Zulassung 33
Inhalt
_ ENGLISH MANUAL 36
Version 1.0 | April 2020
Das jeweils aktuelle und letztgültige Handbuch findest
du auf unserer Website: www.nova.eu

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Fliegen und die Natur
Fliegen bedeutet einerseits, eine besondere Form von Freiheit zu erleben.
Andererseits gilt es Normen und ethische Grundregeln zu befolgen. Bitte zolle
nicht nur deinen Kolleginnen und Kollegen in der Luft Respekt, sondern beachte
auch die Interessen von Grundbesitzern (Start- und Landeplatz), die luftfahrtrecht-
lichen Reglementierungen sowie die Auswirkungen deines Handelns auf die Natur.
Wir bitten dich im Sinne unseres Sports und der Umwelt, das Gleitschirmfliegen
möglichst natur- und landschaftsschonend zu betreiben. Vermeide es, Müll zu
hinterlassen und Tiere durch nahes Vorbeifliegen zu erschrecken. Gerade in der
kalten Jahreszeit kann dieser Stress für Wild lebensbedrohlich sein.
Ein achtsamer Umgang mit den Bedürfnissen dieser Wildtiere ist dein Beitrag zur
Sicherung derer Lebensräume. Zudem vermeidet ein respektvolles Verhalten
potenzielle Konflikte mit Interessengruppen wie Jägern, deren Einkommen an
einen intakten Wildbestand geknüpft ist.
Qualität
Wenn bei Gleitschirmen, Gurtzeugen und Zubehör über Qualität gesprochen wird,
richtet sich der Fokus meist auf das Sichtbare: Auf Nähte, auf Materialien, auf
Symmetrie in der Verarbeitung. Dies alles sind auch bei uns wichtige Indikatoren –
wir bei NOVA verstehen unter Qualität jedoch weit mehr.
Qualität bedeutet für uns ein Kreislauf an Prozessen, der mit der richtigen Idee
beginnt und bei einem tiefgreifenden Kundenservice endet. Dazwischen liegen eine
verantwortungsvolleEntwicklungund Erprobung,eine SerienproduktionmitStück-
prüfung und ein Netzwerk an verantwortungsvollen Händlern und autorisierten
Service-Betrieben.
Wir wollen dir nicht nur ein sehr gutes, sondern auch das richtige Produkt anbieten.
Das langfristige Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden, der verantwortungs-
volle Umgang damit, ist für uns das höchste Gut. Qualität setzen wir gleich mit
der Zufriedenheit unserer Kunden. Wenn wir deinen Erwartungen gerecht werden,
haben wir qualitätsvoll gearbeitet.

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Wendegurtzeug – mit abnehmbarem Rucksack
Das ITUS ist als Wendegurtzeug konzipiert und wird auch als solches
ausgeliefert. Wer hingegen auf der Suche nach einem Leichtgurtzeug
mit solider passiver Sicherheit ist und keinen Wenderucksack benötigt,
kann den Hike-Rucksack des ITUS mit einem Handgriff abtrennen. Anstelle des
Rucksacks wird dann das mitgelieferte Cover per Reißverschluss eingesetzt.
NOVA wird weitere Hike-Rucksäcke anbieten, die mit dem ITUS kompatibel sein
werden. So lässt sich das ITUS nachträglich auf die individuellen Bedürfnisse des
Piloten perfekt anpassen.
Hauptsache: Raus damit!
Dem Auslösen des Rettungsgeräts wurde bei der Entwicklung des ITUS besonde-
res Augenmerk geschenkt, schließlich ist ein ungehinderter Retterwurf elementar
für die Sicherheit des Piloten. Um auch unter erschwerten Bedingungen eine ein-
fache Auslösung zu gewährleisten, drehten unsere Testpiloten und Entwickler mit
dem ITUS ungezählte Runden im G-Force-Trainer. Mit einem einzigen Ziel: Der
Retter muss raus! Unabhängig vom gewählten Rettungsgerät und der Zugrichtung
des Piloten musste das Retterfach des ITUS den Rettungsschirm leichtgängig frei-
geben.
Dazu war die 3D-Konstruktion des Retterfachs und eine Anpassung des Innencon-
tainers nötig. Durch die neuen Bauweisen verteilt sich die Zugkraft auf den Innen-
container besser und es entsteht eine größere Öffnung des Retterfachs. Somit
lässt sich der Retter leichter herausziehen und es wird einem Verkeilen der Rettung
im Fach vorgebeugt – egal aus welchem Winkel man daran zieht.
Das ITUS
Einführung
Das ITUS ist ein maximal vielseitiges und leichtes Wendegurtzeug mit Sitzbrett,
Airbag und SAS-TEC Protektor bei dem man den Rucksack je nach Bedarf auch
ganz vom Gurtzeug trennen kann. Immer mit dabei ist eine Extraportion Sicher-
heit, denn der Airbag füllt sich sofort nach dem Auspacken. Außerdem wird dank
3D-Designs des Retterfachs einem Verkeilen der Rettung vorgebeugt – egal aus
welchem Winkel man daran zieht. Mit seinem geringen Gewicht bei außerordent-
lich hoher passiver Sicherheit, ergonomischem Sitzkomfort und seinem kleinen
Packmaß ist das ITUS der ideale Begleiter für jeden Tag.
Mit Sicherheit die richtige Entscheidung
Zu den wichtigsten Features des ITUS gehört seine passive Sicherheit. Sowohl
im täglichen Gebrauch, als auch durch gezielte Tests der Protektoren wurden
Material und Konstruktion eingehend auf den Prüfstand gestellt. Das Resultat
ist ein hochwertiges Schutzsystem bestehend aus zwei Protektoren: Gleich nach
dem Auspacken des Gurtzeugs füllt sich der 3-Kammer-Airbag. Durch Memory
Materialien wie Nitinol und Polycarbonat kehrt der Protektor immer wieder in seine
ursprüngliche Form zurück, bleibt aber beim Packen flexibel. Der zertifizierte SAS-
TEC Protektor ergänzt den Schutz des Gurtzeugs im Rückenbereich wirkungsvoll.
So schützt das ITUS den Piloten durchgängig von den Oberschenkeln bis zum obe-
ren Rücken. Daher nennen wir das ITUS ein »Mit Sicherheit leichtes Gurtzeug«.
MEMORY
MEMORY
MATERIAL
MATERIAL

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Allgemeines zum Gleitschirmsport
Als Luftfahrtgerät sind Gleitschirme und in Folge die Benutzung von Gurtzeugen
einem Regelwerk unterworfen. Abhängig von den Ländern ist eine Ausbildung
zwingend vorgeschrieben. Zudem gilt es, Vorschriften – etwa das geltende Luft-
recht – zu befolgen.
Gleitschirmpiloten müssen eine gültige Berechtigung vorweisen können und sind
verpflichtet, sich den Vorschriften des Landes entsprechend zu versichern. Piloten
müssen in der Lage sein, das Wetter richtig einzuschätzen. Die Verwendung eines
Helms und Protektors sowie das Mitführen eines Rettungsschirms sind – je nach
Land – verpflichtend und dringend zu empfehlen.
Piloten tragen selbst das Risiko über die fachgerechte Ausübung ihres Sports.
Gleitschirmfliegen birgt die Gefahr schwerer Verletzungen oder des Todes in sich.
Wir als Hersteller können nicht für die unsachgemäße Ausübung des Sports zur
Haftung herangezogen werden.
Unerfahrenen Piloten oder Fliegern mit einem sehr hohen Sicherheitsbedürfnis
raten wir zu einem betreuten Fliegen im Rahmen einer Flugschule. Viele unserer
NOVA-Partner bieten solche Leistungen an.
Empfehlungen
Gurtzeug und Gleitschirm bilden eine wichtige Einheit. Nur wer sich sicher fühlt,
kann die volle Leistung seines Schirmes ausschöpfen. Im Umkehrschluss führt
eine Überforderung mit einem Gerat nicht zu besseren Flugleistungen und birgt
Gefahren in sich. Nach dem Neukauf empfehlen wir die Teilnahme an einem Sicher-
heitstraining.
Dabei sollten insbesondere jene Manöver geflogen werden, welche in der Praxis
auftreten können – insbesondere seitliche Klapper und Frontklapper. Regelmä-
ßiges Fliegen, Groundhandling sowie auch eine theoretische Fortbildung sind
ratsam. Wir empfehlen dir, dich kontinuierlich mit deiner Flugtechnik und den Be-
sonderheiten deines Materials auseinanderzusetzen. Darüber hinaus bist du als
Halter deines Geräts verpflichtet, Überprüfungsvorschriften einzuhalten. Mehr
dazu im Kapitel »Pflege und Instandhaltung«.
Zielgruppe
Das ITUS ist ideal geeignet für alle Piloten, die maximale Flexibilität bezüglich des
Gewichts ihrer Ausrüstung und dem Packmaß benötigen – ohne in Sachen Sicher-
heit und Komfort Kompromisse einzugehen. Viele durchdachte Details sowohl am
Gurtzeug als auch am Rucksack sorgen für ein intuitives Handling im täglichen
Einsatz. Das Sitzbrett und die Gurtgeometrie garantieren ein angenehmes und
präzises Fluggefühl.
Wer auf höchste passive Sicherheit bei minimalem Gewicht Wert legt, wird mit
dem ITUS viel Freude bei Hike & Fly, Biwakflügen und auf Strecke haben. Sei es
als erfahrener Pilot oder vom ersten Tag in der Schulung an.
Sicherheitshinweise
• Unsere Gurtzeuge sind fürs Gleitschirmfliegen entwickelt und gebaut. Das maximal
vorgesehene Pilotengewicht betragt 120 Kilogramm (laut EN- und LTF-Zulassung).
• Unsere Gurtzeuge sind nicht für den Freifall geeignet. Auch die Rettungsaufhän-
gungen halten einer Freifallöffnung nicht stand.
• Der Pilot sollte sein Gurtzeug am Boden korrekt einstellen, nicht in der Luft. Die
richtige Einstellung ist eine maßgebliche und sicherheitsrelevante Eigenschaft.
• Der Aufprallschutz des Gurtzeugs erhöht die passive Sicherheit, er bietet jedoch
keinesfalls einen umfassenden und vollständigen Schutz vor Verletzungen. Die
Schutzmechanismen helfen, den etwaigen Aufprall zu dämpfen und senken das
Verletzungsrisiko bei einem Aufprall aus geringer Höhe. Dies betrifft insbesondere
Unfälle bei Starts und Landungen.

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Kein Protektor kann Verletzungen bei einem Unfall vollständig vermeiden oder gar
ausschließen. Speziell der Aufprallschutz kann Schädigungen der Wirbelsäule niemals
ausschließen, sondern lediglich das Verletzungsausmaß einschränken. Es können
lediglich die durch die Schutzeinrichtungen abgedeckten Körperbereiche des Piloten
vor Schlägen oder Stößen geschützt werden. Sobald an den Schutzeinrichtungen
Änderungen jeglicher Art vorgenommen werden, die nicht durch den Hersteller aus-
drücklich empfohlen oder durchgeführt werden, oder im Falle eines unsachgemäßen
Gebrauchs, kann die Wirkung der Schutzeinrichtungen gefährlich eingeschränkt
werden oder verloren gehen. Wird ein Protektor aus dem Gurtzeug entfernt und das
Gurtzeug ohne diesen Protektor verwendet, so besteht keinerlei Schutz für den Pi-
loten. Für die Protektoren gelten physikalische Grenzen, außerhalb derer eine vor-
gesehene Schutzfunktion eingeschränkt sein kann. Dazu zählen unter anderem ein
begrenztes Einsatztemperaturspektrum, Expansionszeiten nach Kompression oder
Mindesterholungszeiten nach Stoßbelastungen.
Überprüfung des vorgefüllten Luftprotektors
Der Luftprotektor füllt sich nach dem Wenden des Gurtzeugs von selbst mit Luft.
Da er keine Ventilationsöffnungen besitzt, wird die Luft über Nahtzwischenräume
angesaugt. Der Vorgang bis zur vollständigen Füllung bei frei hängendem Luftpro-
tektor (z.B. Pilot mit Gurtzeug stehend, oder sitzend im Gurtzeugsimulator) kann bis
zu einer Minute dauern.
Inbetriebnahme
Wendegurtzeug
Das ITUS ist als Wendegurtzeug konzipiert und wird auch als solches ausgeliefert.
Wie man es wendet und vor allem richtig packt, wird im Video ITUS – PACK beschrie-
ben.
Auslieferung
Jeder Partner von NOVA muss das Gurtzeug vor dem Verkauf kontrollieren und auf eine
geeignete Grundeinstellung für den jeweiligen Piloten überprüfen. Etwaige Mängel am
Produkt sollten bereits vor dem Betrieb mitgeteilt werden.
Lieferumfang
Dein ITUS Gurtzeug wird ausgeliefert mit:
_ bereits eingebautem ITUS Rucksack _ SAS-TEC Protektor
_ Carbon-Beschleuniger _ Integrierter V-Leine
_ Handbuch _ Stickern (Aufkleber)
_ Cover (für die Verwendung des Gurtzeugs ohne Rucksack)
_ 2 x NOVA Special EDELRID Foras Karabiner
_ Rettungsschirminnencontainer mit integriertem Rettungsgriff
Protektorsysteme
Das NOVA ITUS ist mit zwei Protektor-Systemen ausgestattet:
• Einem vorgefüllten Luftprotektor, welcher vom Sitzbrett bis zum unteren Rücken
reicht. Er beseitigt zwei Nachteile von klassischen Staudruck-Airbags: Der vorgefüllte
Luftprotektor bietet bereits vor dem Start seine volle Schutzwirkung. Und die im ITUS
verbaute Polycarbonatplatte hindert den Luftprotektor an einer seitlichen Ausweich-
bewegungen beim Aufprall.
• Zudem befindet sich im Rückenbereich ein aus viscoelastischem Weichschaum her-
gestellter Rückenprotektor des deutschen Herstellers SAS-TEC. Mit seinen ausge-
zeichneten Schlagdämpfungswerten, sorgt dieser für zusätzlichen Schutz im Bereich
der Wirbelsäule.
Das ITUS bietet mit dieser Kombination aus zwei Schutzsystemen eine sehr hohe
passive Sicherheit. Es ist jedoch zu bedenken, dass die Schutzfunktion eines jeden
Protektors Grenzen hat. Vorausschauendes, bewusstes Fliegen und das richtige Ein-
schätzen von Risiken sind die besten Sicherheitsmaßnahmen.
MEMORY
MEMORY
MATERIAL
MATERIAL

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Die Funktionstüchtigkeit des Luftprotektors
lässt sich folgendermaßen überprüfen:
• Sind die verbauten Materialien intakt? (z.B.
Kunststoffplatte verformt, innenliegender
Draht geknickt, Tuch beschädigt)
• Leistet der Protektor den üblichen Luftdruck-
widerstand beim Herauspressen der Luft? (z.B.
Beim Packen)
Sollte oben genanntes nicht der Fall sein, ist ein Service-
Partner zu kontaktieren.
Bei einer Überprüfung des Gurtzeugs ist die Funktionstüchtigkeitskontrolle des Luft-
protektors ein wichtiger und notwendiger Schritt.
Weiterhin ist der Protektor auf Alterungserscheinungen zu überprüfen. Sobald ein
Protektor durch unsachgemäße Lagerung oder Beanspruchungen ungewöhnlicher Art
oder besonderen Ausmaßes oder durch Alterung sichtbare Schädigungen aufweist,
kann dieser Protektor den vorgesehenen Schutz nicht mehr garantieren.
Zu den möglichen Schädigungen des Luftprotektors zählen unter anderem: Beschädi-
gungen der Textilhülle durch Risse, Löcher oder Nahtschäden sowie Beschädigungen
der Kunststoffplatte oder des Stahldrahtes in Form von dauerhaften Verformungen,
die zu unvollständiger Expansion des Protektorvolumens oder herabgesetzter
Wiedererholung nach Kompression führen.
Abnehmbarer Hike-Rucksack
Um das ITUS nicht als Wendegurtzeug, sondern als einfaches Leichtgurtzeug zu ver-
wenden, kann der Wenderucksack abgetrennt werden. Dazu einfach das Staufach des
Gurtzeugs vollständig öffnen und den am Rücken des Gurtzeugs umlaufenden Reiß-
verschluss direkt neben dem Zulassungslabel finden. Diesen Reißverschluss verfolgt
man nach unten, bis ein Klettstreifen den Reißverschlusslauf unterbricht. Den Klett-
streifen lösen und damit den Reißverschluss rundum öffnen, bis das Reißverschlussen-
de abtrennbar ist. Sobald die Reißverschlüsse vollständig voneinander getrennt sind,
kann der Rucksack von der Klettfläche am Rücken gelöst werden.
Nun ist in Flugrichtung rechts neben dem SAS-TEC Protektor eine schmale, vertikale
Netztasche zu erkennen, in der das Cover verstaut ist. Das Cover aus der Tasche
ziehen und mit dem umlaufenden Reißverschluss an das Gurtzeug zippen. Der Reißver-
schlussschieber sollte dabei bis ans Ende des Reißverschlusses geschoben werden,
um von der entstandenen Überlappung vollständig verdeckt zu sein. Anschließend
wird die Klettlasche des Reißverschlussschiebers wieder befestigt, um ein ungewoll-
tes Öffnen des Reißverschlusses zu verhindern.
Um den Rucksack wieder an das Gurtzeug anzubringen, ist die beschriebene Vorge-
hensweise in umgekehrter Reihenfolge zu beachten.
Wichtig: Wenn der Rucksack wieder an das Gurtzeug angebaut wird, ist darauf zu ach-
ten, dass die Klettflächen des Rucksacks bündig auf die Klettflächen des Gurtzeugs
gelegt werden, bevor der Reißverschluss geschlossen wird. Nur so kann der Komfort
im Gurtzeugmodus sowie im Rucksackmodus gewährleistet werden und der SAS-TEC
Protektor effektiv zum Tragekomfort des Rucksacks beitragen!

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Einbau und Ausbau des SAS-TEC Rückenprotektors
Um den SAS-TEC Protektor am Gurtzeug ein- oder auszubauen öffnet man den um-
laufenden Reißverschluss im Staufach des Gurtzeugs (siehe Kapitel »Abnehmbarer
Hike-Rucksack«). Dieser Reißverschluss dient der Befestigung des ITUS Rucksacks
am Gurtzeug. Öffnet man diesen Reißverschluss und löst den Rucksack von den
Klettflächen ab, so ist eine Einschubtasche in welcher der SAS-TEC Protektor sitzt,
erkennbar. Durch Aufklappen der Lasche am oberen Ende lässt sich die Einschubta-
sche öffnen und der SAS-TEC Protektor nach oben und leicht zur Seite herausziehen.
Anschließend ist der Rucksack wieder einzusetzen. Dabei ist darauf zu achten, dass
die Klettflächen an allen Kanten bündig aufeinandergelegt werden. Abschließend kann
der umlaufende Reißverschluss geschlossen werden.
Um den SAS-TEC Protektor in das Gurtzeug einzubauen, ist der beschriebene Vorgang
in umgekehrter Reihenfolge durchzuführen.
✔ ✔ X

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Grundeinstellungen
Schultergurte
Die Schultergurte sind auf die PilotInnengröße richtig einzustellen. Richtig bedeu-
tet, in sitzender Position locker und nicht auf die Schulter drückend adjustieren,
jedoch gleichzeitig straff genug, um den Piloten z.B. beim gewichtsverlagernden
Kurvenfliegen ausreichend gut zu stützen.
Die Länge der Gurte kann stufenlos eingestellt werden. Mit den Schlaufen, die
sich über den NOVA Logos der Schultergurte befinden, lassen sie sich weiten, mit
den Schlaufen an den Schultergurtbandenden verkürzen. Wichtig ist, beide Gurte
symmetrisch einzustellen.
Rückengurte
Mit den Rückengurten lässt sich die Rückenneigung einstellen. Manche PilotIn-
nen bevorzugen eine leicht liegende, andere eine sehr aufrechte Position. Wichtig
dabei ist, dass, welche Einstellung auch immer gewählt wird, ein komfortables Sitzen
während des Fluges gewährleistet ist. Durch das Ziehen an den Schlaufen am
Rückengurtbandende wird die Sitzposition aufrechter. Mit dem Betätigen der
Schlaufen an den Schnallen weitet sich der Gurt und der Sitzwinkel wird flacher.
Wichtig ist wiederum, beide Gurte symmetrisch einzustellen.
Beingurte
Die Beingurte verbinden den Piloten mit dem Sitzbrett und in Folge mit dem Gurt-
zeug. Die linke Schnalle ist mit roter Farbe, die Rechte mit grüner Farbe markiert.
Es sind immer gleichfarbige Schnallenteile zusammenzustecken. Dies hilft, ein sei-
tenverkehrtes Schließen möglichst zu verhindern. Die Länge der Beingurte ist beim
ITUS nicht einstellbar, da es sich um ein Get-up-System handelt.
Frontgurt
Die Frontgurtweite beeinflusst maßgeblich die Flugeigenschaften deines Gurt-
zeugs. Je weiter die Einstellung, desto agiler das Gurtzeugverhalten. Umgekehrt
gilt: Je schmaler, desto gedämpfter spricht das Gurtzeug auf Gewichtsverlagerung
an. Wir empfehlen bewusst keinen generellen Wert: Die richtige Einstellung ist eine
Frage persönlicher Präferenzen. Durch Ziehen an der Verstellschlaufe kannst du
den Gurt im Flug enger ziehen.
Einstellungen: Grundsätzliches
Bitte stelle dein Gurtzeug vor dem ersten Flug am Boden ein. Hänge es dazu mit den
Karabinern an einer stabilen Befestigung ein, setze dich und schließe die Schnallen.
Noch realistischer wird es, wenn du deine Flugbekleidung trägst – eine dicke Jacke
kann erheblichen Einfluss auf die Sitzposition haben. Bitte teste die gewählte Vorein-
stellung bei einem ruhigen Gleitflug. Merke dir in der Luft, welche Veränderungen du
vornehmen möchtest. Nach dem Flug kannst du das Prozedere der Ersteinstellung
wiederholen und den Gurt entsprechend anpassen.
Bitte beachte: Egal, wie du dein Gurtzeug einstellst – wichtig ist, das Gurtzeug stets
symmetrisch einzustellen. Asymmetrie kann zu Richtungsfliegen und zu negativen Fol-
gen im Extremflug führen.
X
Prüfe vor jedem Start, ob alle Schnallen richtig verbunden und geschlossen sind. Ein
richtiges Schließen erkennst du an einem markanten »Klick«-Geräusch. Ein Start mit
offenen Schnallen kann einen Unfall mit Todesfolge bedeuten. Die Hauptaufhänge-
punkte sowie die Beingurtschnallen sind farblich gekennzeichnet. Die linke Seite durch
die Farbe Rot, die rechte durch die Farbe Grün. Viele NOVA Gleitschirme setzen die-
ses Schema am Tragegurt fort. Dies hilft, ein seitenverkehrtes Einhängen möglichst zu
vermeiden.
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2
3
4
X
X
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2
3
4

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Beschleuniger
Der Beschleuniger wird voreingestellt ausgeliefert. Die Voreinstellung ist an NOVA
Standard-Tragegurte und eine durchschnittliche Beinlänge angepasst. Diese
Standardeinstellung muss ggf. an die individuellen Anforderungen der PilotInnen
angepasst werden.
Wichtig ist die richtige Einstellung der Länge. Bei zu kurzer Einstellung besteht die
Gefahr, dass der Schirm ständig beschleunigt wird, was in jedem Fall zu vermeiden
ist. Zudem kann das Beschleunigerpedal durch eine zu kurze Seileinstellung für
die Füße unerreichbar werden. Bei zu langer Einstellung ist es nicht mehr möglich,
den Schirm bis zu seiner Maximalgeschwindigkeit zu beschleunigen.
Wir empfehlen, den Beschleuniger bei der Montage etwas zu lang einzustellen und
im Flug den Leerweg abzuschätzen. In Folge kann der Beschleuniger um diesen
Leerweg verkürzt werden.
Um die Länge zu ändern muss die Beschleunigerleine an der Dreilochplatte des
Carbonbeschleunigers gelockert werden. Danach kann sie verlängert oder gekürzt
werden indem man Leine zugibt oder verkürzt. Die weiße Markierung hilft dir dabei
die Einstellung symmetrisch zu gestalten.
Optionaler Beinstrecker
Das ITUS ist mit Laschen ausgestattet, welche zur Aufnahme eines Beinstreckers
gedacht sind. Mit Schraubkarabinern werden Beinstrecker und Gurtzeug mitein-
ander verbunden.
Optionales Cockpit
Die Karabiner an der Hauptaufhängung können zum Befestigen eines optionalen
Cockpits benutzt werden.
Verbindung mit dem Rettungsschirm
Allgemeines
Das Paket aus Gurtzeug und Rettungsschirm ist kein standardisierbares: Rettungs-
schirme variieren je nach Größe und Packweise im Volumen. Der Innencontainer des
ITUS ist deshalb mit einer bedienungsfreien Komprimierungseinrichtung versehen.
Das Volumen des Retterfachs muss also nicht mehr manuell eingestellt werden. Das
Volumen des Rettungsschirms darf das Maximum und Minimum der jeweiligen Gurt-
zeuggröße nicht über- bzw. unterschreiten.
Größe S: 2,5–4,3 Liter; Größe M: 2,5–4,5 Liter; Größe L: 3,5–5,5 Liter. Der Einbau ei-
nes Rettungsgeräts und die Überprüfung der Kompatibilität beider Systeme sollten –
zu Gunsten deiner Sicherheit – von einem Experten durchgeführt werden. Wir empfeh-
len dir, dazu einen NOVA-Service-Partner zu kontaktieren: www.nova.eu/de/try-buy/
Auswahl des Rettungsschirms
Das Retterfach des ITUS ist unter dem Sitzbrett verbaut. DasVolumen des Retter-
fachs passt sich von selbst an das eingebaute Rettungsgerät an. Wähle ein Ret-
tungsgerät mit einem Volumen, das in den oben angegebenen zulässigen Volu-
mensbereichen liegt. Prüfe zusätzlich, ob dein Rettungsschirm gut lagegesichert
ist, jedoch nicht zu straff sitzt. Er darf sich einerseits nicht im Retterfach bewegen
oder gar drehen, muss aber andererseits leicht auslösbar sein.
Moderne Rettungsschirme finden in der Regel gut Platz im Innencontainer des ITUS
und damit auch im Retterfach. Bei sehr großvolumigen Rettungen – in der Regel äl-
teren Baujahres – kann der Platz im Innencontainer oder im Retterfach eng werden.
Sollte der Retter zu straff sitzen, empfehlen wir dir ein kleineres Rettungsgerät zu
verwenden. In jedem Fall muss ein Kompatibilitätstest durchgeführt werden. Die-
ser ermittelt ob und wie Rettungsschirm und Gurtzeug zueinander passen. Sobald
Inkompatibilitäten auftreten, gilt es einen anderen Rettungsschirm auszuwählen.
Steuerbare Rettungsschirme
Das ITUS kann mit einem steuerbaren Rettungsschirm wie dem von NOVA
erhältlichen BEAMER ausgerüstet werden. Dazu müssen die Tragegurte des
Beamers mit den Retteraufhängepunkten verbunden werden. Diese befinden sich
im Nackenbereich und können durch das Öffnen des roten Reißverschlussschie-
bers des Verbindungsleinenfachs erreicht werden. Befestigt werden sie mit
Schraubkarabinern (mindestens 2400 daN Festigkeit). Bitte sichere beide Gurte
mit O-Ringen oder Isolierband gegen ein Verrutschen. Bei steuerbaren Rettungs-
schirmen gilt es – analog wie bei nicht steuerbaren – einen Kompatibilitätstest
durchzuführen. NOVA empfiehlt, diesen von einem Service-Partner durchführen
zu lassen.

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2Innencontainer einsetzen
Der Innencontainer des ITUS wird hori-
zontal in das Retterfach eingeführt. Dabei
befindet sich der weiße Pfeil auf der Ober-
seite des Innencontainers und zeigt in Rich-
tung Retterfach. Nach dem Einführen des
Innencontainers müssen sich die beiden
weißen Pfeile von Innencontainer und Ret-
terfach gegenseitig decken. Der Griff zeigt
damit nach außen und die Griffschlaufe
muss unverdreht sein.
3 Retterfach verschließen
Bei Verwendung des PENTAGON Cont-
ainers statt dem Original ITUS Innencon-
tainer ist darauf zu achten, dass die ge-
schlossene (sich nicht öffnen lassende)
Seite des Containers nach oben zeigt, wenn
der Container in das Retterfach eingeführt
wird. Zusätzlich muss die dreieckige Zu-
glasche des PENTAGON Containers nach
außen gerichtet sein. In die Zuglasche wird
der bei NOVA separat erhältliche Retter-
griff eingeschlauft.
3.1: Passt der Sitz des Innencontainers,
wird jeweils ein ca. 25 cm langes Stück
Gleitschirmleine oder Stäbchenmaterial
durch die beiden weißen Verschlussschlau-
fen des Retterfachs gefädelt. Anschließend
werden die zwei roten Reißverschlussschlit-
ten rückwärts in Richtung Retterfach ge-
fahren, bis an die eingenähten Enden der
oberen Reißverschlüsse. Durch die Lücke
zwischen den beiden roten Reißverschluss-
schlitten muss das Gurtband des Retter-
griffs unverdreht geführt sein und der Ret-
tergriff außen herunterhängen. Die roten
Reißverschlussschlitten können nun gute
10 cm nach rechts und links zur Seite
gefahren werden.
Einbau des Rettungsschirms
1Verbindung zum Gurtzeug
Erster Arbeitsschritt ist das Verbinden des Rettungsschirms mit dem Gurtzeug.
Dazu müssen die rote Verbindungsleine des Gurtzeugs und der Tragegurt des
Retters miteinander verbunden werden. Wir empfehlen ovale Schraubglieder
mit einer Bruchlast von mindestens 2500 daN zu verwenden. Bewährt hat sich
das Modell Normal Maillon Rapide des Herstellers Péguet mit ausreichend hoher
Bruchlast (Abhängig vom Durchmesser). Die beiden Verbindungsgurte gilt es mit
O-Ringen aus Gummi oder mit Isolierband gegen eine Lageveränderung zu si-
chern. Anschließend den Karabiner mit einem Schraubenschlüssel mit korrektem
Drehmoment verschließen. Bitte halte dich dabei an die Empfehlungen des Kara-
binerherstellers.
Achtung: Keinesfalls mit zu hohem Drehmoment anziehen. Dies kann zu Schäden
am Gewinde führen und die Bruchlast markant senken.
Alternativ zu der oben beschriebenen Vorgehensweise kann ein Rettungsgerät,
dessen Tragegurt eine ausreichend große Schlaufe besitzt (z.B. NOVA PENTA-
GON), auch per Schlaufknoten mit dem Gurtzeug verbunden werden. Dazu wird
der Tragegurt des Rettungsgerätes durch das Auge der Verbindungsleine am
Gurtzeug geführt. Anschließend wird der Rettungsschirm durch die Schlaufe des
Tragegurtes gefädelt und der entstandene Ankerstichknoten festgezogen und mit
Isolierband gegen Verrutschen gesichert.
Achtung: Bei dieser Verbindungsmethode muss auf eine symmetrische Verschlau-
fung geachtet werden! Auf Zug müssen alle Einzelstränge die zum Knoten laufen
gleichermaßen belastet sein!

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3.2: Die Endenpaare der Leinen bzw. des
Stäbchenmaterials werden nun jeweils
durch die darunterliegende Öse der Ver-
schlusslasche geführt. Durch Ziehen an
der Leine bzw. des Stäbchenmaterials
wird die Lasche verschlossen und die
weißen Verschlussschlaufen treten auf
die Außenseite. Nun können die gelben
Splinte des Rettergriffs nacheinander
durch die weißen Verschlussschlaufen
geführt werden.
3.3: Vor dem Entfernen der Leinen bzw.
des Stäbchenmaterials sollten die gel-
ben Splinte in den weißen Verschluss-
schlaufen im Innenradius liegen und die
Leinen bzw. das Stäbchenmaterial auf
Kontakt mit den Ösen sein. Dadurch
können Beschädigungen an den weißen
Verschlussschlaufen beim Herausziehen
vermieden werden.
Nach dem Entfernen der Leinen bzw.
des Stäbchenmaterials sind die gelben
Splinte und die schwarzen Laschen des
Rettergriffs in den elastischen Seitenta-
schen des Retterfachs zu verstauen.
Durch die beiden runden Fenster kann
von außen überprüft werden, ob die gel-
ben Splinte richtig sitzen.
3.4: Ist das Retterfach mit dem Rettergriff korrekt verschlossen, so sind die beiden
roten Reißverschlussschlitten vorwärts bis an die Enden der Reißverschlüsse zu
fahren. Wichtig dabei ist, die Reißverschlussschlitten am Ende des jeweiligen Reiß-
verschlusses in die vorgesehenen Schlittentaschen zu fahren, sodass der gesamte
Reißverschluss verschlossen ist. Nur so kann eine vollständige und ungehinderte
Öffnung des Retterfachs und des Verbindungsleinenfachs gewährleistet werden.
Achtung: Sollte im Betrieb des Gurtzeuges einer der beiden roten Reißverschluss-
schlitten sichtbar sein, so ist er wieder in die jeweilige Schlittentasche zurückzu-
fahren, bis er nicht mehr sichtbar ist.
4Kompatibilitätsprüfung
Ist das Retterfach verschlossen, sollte die Auslösbarkeit des Rettungsschirms
überprüft werden. Setze dich dazu in das Gurtzeug in einem Simulator und schlie-
ße alle Schnallen wie im Flug. Ziehe anschließend kräftig mit einer Hand am Retter-
griff mit einer Armbewegung, die vom Gurtzeug wegführt. Wenn alles richtig ver-
baut wurde, lösen sich erst die gelben Splinte aus den weißen Verschlussschlaufen
und der Rettungsschirm drückt anschließend den Reißverschluss mit geringem
Kraftaufwand auf.
Sollten die Splinte nicht auslösen, ist die richtige Einschlaufung zu überprüfen.
Sollte der Widerstand durch den Reißverschluss sehr hoch sein, ist womöglich ein
zu großes Rettungsgerät verbaut. Bei Unsicherheiten bezüglich der Retteraus-
lösung raten wir dringend, einen NOVA-Service-Partner oder deinen Fachhändler
zu kontaktieren.
Nach dem Auslösetest muss das Retterfach erneut wie oben beschrieben ver-
schlossen werden.
Anmerkungen
• Kontrolliere vor jedem Flug den vollständigen Verschluss des Retterfachs.
Prüfe dazu: – ob die gelben Stifte in den durchsichtigen Laschen stecken,
– ob keine roten Reißverschlussschlitten sichtbar sind
– und ob der schwarze Reißverschluss vollständig verschlossen ist.
• Mache dich mit der Position des Rettergriffs vertraut. Greife im Flug probehalber
– in ruhigen Bedingungen – nach dem Griff und simuliere gedanklich
die Auslösung (natürlich nicht daran ziehen!).

_27 _DE_26
Weitere technische Details
Beide Schultergurte sind mit weichem Klett zur
Befestigung eines Varios oder anderer Fluginst-
rumente ausgestattet. Eine optional erhältliche
Funkgerätetasche kann in zwei verschiedenen
Höhenpositionen befestigt werden.
Auf beiden Seiten des Gurtzeugs sind Reißver-
schlusstaschen zu finden, welche mit innenlie-
genden Sicherungsschlaufen versehen sind.
So können Kamera, Geldbeutel usw. gesichert
untergebracht werden.
Auch der Rucksack des ITUS ist mit vielen
praktischen Details ausgestattet. Eine weiche
Klettfläche am linken Schultergurt dient der Be-
festigung eines Smartphones. Direkt oberhalb
befindet sich eine Reißverschlusstasche, die
einen Kabeldurchlass für Ladekabel besitzt. So
kann das am Schultergurt griffbereite Smart-
phone von einer Powerbank in der Reißver-
schlusstasche geladen werden.
Das ITUS ist mit einem Trinkschlauchdurchlass
ausgerüstet. So kann sich der Pilot jederzeit
bequem mit Flüssigkeit versorgen. Ausreichend
Flüssigkeit ist eine wichtige Grundlage für die
Konzentrationsfähigkeit auf längeren Flügen!
Im Staufach des ITUS sind zwei Schutztaschen
für die Spitzen von Trekkingstöcken befestigt.
Einfach die Stockspitze in die Schutztasche
einschieben und den angenähten Sicherungs-
gummi über den Teller des Trekkingstocks zie-
hen. So ist die Stockspitze in der Schutztasche
fixiert und kann nicht herausfallen. Der Pilot und
das Material sind damit vor den gefährlichen
Spitzen der Trekkingstöcke geschützt.
Handhabung
Technische Features
Farblich gekennzeichnete
Beingurtschnallen und Haupt-
aufhängungspunkte
Farblich gekennzeichnete
Schnallen und Gurte erleichtern
PilotInnen die Startvorbereitung
und den Sicherheitscheck. Da-
durch eignet sich das ITUS auch
speziell für den Schulungsbe-
trieb. Die farblichen Markierun-
gen am ITUS setzen sich auch
an den Tragegurten nahezu aller
aktuellen NOVA Gleitschirme
fort.
SAS-TEC Rückenprotektor
Der Luftprotektor wird durch einen Rückenprotektor der Marke SAS-TEC im
oberen Rückenbereich ergänzt. Diese Protektoren aus viscoelastischem Weich-
schaum kommen aus dem Motorrad- und Skisport. Sie sind auf ihre Schutzwir-
kung bezogen sehr leicht und sorgen für eine großflächige Druckverteilung und
wirkungsvolle Energieabsorption beim Aufprall. So verteilt dieser bei einem Sturz
auf den Rücken den Druckpunkt von harten Gegenständen wie z. B. Steinen oder
Trinkflaschen auf eine größere Fläche und schützt so effektiv den empfindlichen
Bereich der Wirbelsäule vor schweren Verletzungen.

_29 _DE_28
In der Luft
Allgemein
Das ITUS ist für den Flug mit aufrechter bis leicht geneigter Sitzposition konzi-
piert worden. Dies ermöglicht eine gute Kontrolle über den Schirm, ein exaktes,
sehr feinfühliges Manövrieren und bedeutet eine gute Rundumsicht. Neben dem
geringen Gewicht und einem großen Einsatzbereich ist die passive Sicherheit die
große Stärke des ITUS: Bereits vor dem Start bieten der vorgefüllte Luftprotektor
in Kombination mit dem SAS-TEC Rückenprotektor ihre volle Schutzwirkung.
Start und Landung
Die Bewegungsfreiheit mit dem ITUS am Boden ist sehr hoch. Im Flug ist es ein-
fach, von einer stehenden in eine sitzende Position zu wechseln. Um dies zu ge-
währleisten, wurde der Sitzbretteinstellgurt mit einem Begrenzer ausgestattet,
um ungünstige Sitzpositionen, die das Hineinsetzen in das Gurtzeug erschweren,
zu verhindern. Der Einstellweg der Sitzbrettneigung wurde von NOVA so redu-
ziert, dass ein Hineinsetzen in das Gurtzeug bei jeder Einstellung möglich ist.
Start-Check
Bitte führe vor jedem Start den Fünf-Punkte-Check durch:
1. Angeschnallt: Beingurte und Brustgurt am Gurtzeug geschlossen, Kinnband
am Helm zu
2. Eingehängt: Tragegurte unverdreht zum Karabiner eingehängt, Beschleuniger
korrekt eingehängt, Karabiner verschlossen
3. Leinen: A-Leinen oben, sämtliche Leinen sortiert, Bremsleine läuft frei zur
Bremsrolle
4. Kappe: Kappe liegt bogenförmig mit geöffneter Eintrittskante am Startplatz
5. Wind und Luftraum: Wind ist passend für den Start, Luftraum ist frei
Kurvenhandling
Du kannst die Agilität deines Gurtzeugs durch Verstellen der Frontgurtweite vari-
ieren. Je enger der Frontgurt, desto höher die Dämpfung. Je weiter der Gurt, desto
agiler verhält sich das Gurtzeug. Es gibt keine optimale Weite. Die richtige Einstel-
lung ist eine Frage deines persönlichen Geschmacks.
Beschleunigen
Betätigt man den Beschleuniger, ändert sich dadurch die Sitzposition. Der Ober-
körper wandert nach hinten, die Sitzposition wird flacher. Der Beschleuniger wird
werksseitig mit einem Rückholergummi ausgeliefert. Dieser zieht den Beschleuni-
ger zurück in seine Ausgangsposition und verhindert im Falle einer Notschirmaus-
lösung, dass sich der Rettungsschirm in der Beschleunigerleine verhängt.
Wir raten dir dringend, bei jedem Flug den Beschleuniger einzuhängen. Er kann dir
in bestimmten Flugsituationen zusätzliche Sicherheit bieten.
Beinstrecker
Das ITUS kann optional mit einem Beinstrecker geflogen werden (nicht im Liefe-
rumfang enthalten). Dieser ermöglicht es, die Beine auszustrecken, was speziell
auf langen Flügen zusätzlichen Komfort bietet. Wir empfehlen, ausschließlich den
von uns angebotenen Beinstrecker zu verwenden.

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Wasserballast
Das ITUS ist nicht fürs Fliegen mit Wasserballast entwickelt worden. Geringe
Mengen (bis zu vier Liter) können jedoch im Staufach am Rücken untergebracht
werden. Ein großer Wassersack mit Bandschlaufen kann an den Hauptkarabinern
eingehängt werden. Prüfe jedoch den Abstand: Der Wassersack darf die Front-
gurtweite nicht zu sehrverringern. Zudem verändert ein Wassersack an der Haupt-
aufhängung das Flugverhalten.
Schulungsbetrieb
Das Gurtzeug eignet sich hervorragend für den Schulungsbetrieb. Es ist leicht
und kompakt, bietet eine hohe passive Sicherheit und viel Bewegungsfreiheit am
Boden. Ein Funkgerät kann in der optional erhältlichen Funkgerätetasche am
Schultergurt befestigt werden.
Windenschlepp
Das ITUS ist für den Windenschlepp geeignet. Wende dich bei Fragen an deinen
NOVA-Partner und konsultiere vor einem Start – insbesondere an einer neuen
Winde – den Windenfahrer. Wichtig ist, eine Schleppklinke zu verwenden.
Tandemfliegen
Das Gurtzeug ist nur bedingt für den Passagier und nicht für den Piloten eines
Tandemschirms geeignet. Wir empfehlen bei der Nutzung als Passagiergurtzeug
kein Rettungsgerät im ITUS verbaut zu haben, um eine versehentliche Auslösung
zu vermeiden.
Wartung, Reparatur & Pflege
Wartung
Unsere Gurtzeuge sind aus widerstandsfähigen Materialien gebaut und halten
großen Beanspruchungen stand. Ein wesentlicher Einflussfaktor bezogen auf die
Nutzungsdauer ist jedoch der Umgang mit dem Gurtzeug. In Folge empfehlen wir
das Gurtzeug immer wieder auf mögliche Abnutzungen und schadhafte Nähte
oder Gurte zu untersuchen.
Solltest du Mängel entdecken, raten wir dringend an, umgehend einen NOVA Ser-
vice-Partner zu kontaktieren. Bei Mängeln an tragenden Teilen (Gurte, Schnallen,
Karabiner, Aufhängungspunkte) raten wir dir dringend vom Gebrauch des Gurt-
zeugs ab! Führe nicht selbstständig Modifikationen an deinem Gurtzeug durch.
Bitte wende dich im Falle einer Reparatur an uns oder einen unserer Service-Be-
triebe. Einmal im Jahr sollte das Gurtzeug einer Sichtkontrolle unterzogen werden.
Überprüft werden dabei alle Nähte, Gurte und Schnallen. Dies lässt sich mit dem
Neupacken des Rettungsschirms kombinieren. Sollte der Rettungsschirm gewor-
fen worden sein, empfehlen wir zudem eine Überprüfung der Verbindungsleine
und Aufhängungspunkte. Ein Service-Center sollte diese Überprüfung durchfüh-
ren. Setze das Gurtzeug nicht unnötiger UV-Strahlung aus. Meide Temperaturen
von weniger als -20 Grad beziehungsweise mehr als 60 Grad Celsius. Schütze es
vor Feuchtigkeit, Salzwasser, sauren oder basischen Flüssigkeiten. Behandle das
Gurtzeug schonend und lagere es sachgemäß.
Folgende Punkte sind darüber hinaus wichtig im Bezug auf die Lebensdauer dei-
nes Gurtzeugs:
• Setze das Gurtzeug nicht unnötig großen Temperaturschwankungen aus (bei-
spielsweise im Auto) und stelle bei dauerhafter Lagerung eine gute Luftzirkulati-
on sicher (verhindert die Bildung von Kondenswasser).
• Packe das Gurtzeug nach dem Flug zügig in deinen Rucksack. So schonst du es
vor unnötiger UV-Belastung.
• Wird das Gurtzeug feucht, trockne es bei Zimmertemperatur drinnen, oder drau-
ßen an einem schattigen Platz. Achtung: Rettungsschirm neu packen (lassen)!
• Kommt das Gurtzeug mit Salzwasser in Kontakt, ist es mit Süßwasser gründlich
zu reinigen. Bitte befolge danach die obigen Schritte.
• Lasse das Gurtzeug nach einer harten Beanspruchung, etwa einem Aufprall, von
einem Fachmann untersuchen.
• Reinige das Gurtzeug nur mit frischem Wasser und einer sanften Bürste.
• Überprüfe regelmäßig die Gurte, Nähte und Schnallen des Gurtzeugs. Sie müs-
sen unbeschädigt sein.
• Überprüfe regelmäßig die Verbindungsleine zum Rettungsschirm.
• Überprüfe regelmäßig den Notschirmgriff. Insbesondere die Splinte.
• Lagere das Gurtzeug so, dass der Luftprotektor sich voll expandieren kann und
niemals über längere Zeiträume komprimiert bleibt.
Bitte lies auch die Betriebsanleitung deines Rettungsschirms und informiere dich
über die notwendigen Packintervalle. Wird die Rettung sehr heiß, mechanisch hoch
beansprucht oder feucht/nass, so kann/muss ein sofortiges Lüften und Neu-Pa-
cken die notwendige Folge sein.

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Check
Dein Gurtzeug muss alle 24 Monate (zwei Jahre) oder nach mehr
als 150 Flugstunden einem NOVA Full Service unterzogen werden.
Dabei wird das gesamte Gurtzeug auf mögliche Schadstellen hin
untersucht.
Full-Service-Partner findest du unter www.nova.eu/de/try-buy/
Reparaturen
Versuche nie selbst, Reparaturen an deinem Gurtzeug durchzuführen. Kontaktiere
dazu uns oder einen autorisierten Servicebetrieb.
Weitere Hinweise
Die Karabiner sind nach 1500 Flugstunden oder vier Jahren (jener Wert, der früher
erreicht wird) auszutauschen.
Entsorgung
Die in einem Gurtzeug eingesetzten Kunststoff-Materialien erfordern eine sach-
gerechte Entsorgung. Bitte ausgediente Geräte an NOVA oder deinen lokalen
NOVA-Partner zurückschicken: Dort werden sie fachgerecht in ihre Einzelteile zer-
legt und entsorgt. Das Gurtzeug hat eine maximal zu erwartende Haltbarkeitsdau-
er von bis zu 20 Jahren.
Technische Daten
Materialien
Außenstoff, Innenstoff Nylon Ripstop
Haupt- und Schultergurte Dyneema
Beingurte Dyneema
Frontgurt Dyneema
Karabiner NOVA Special EDELRID Foras
Verschlusssystem AustriAlpin Cobra Schnallen
Schutzsysteme Luftprotektor; SAS-TEC-Protektor
Zulassung
Das Gurtzeug ist laut LTF 91/09 auf 120 Kilogramm und laut EN 1651 auf
120 Kilogramm Einhängegewicht geprüft und zugelassen. Es darf nur mit dem
mitgelieferten Rettungsschirm-Innencontainer verwendet werden. Bei baulichen
Veränderungen erlischt die Zulassung.
TYP S M L
PilotInnengröße cm <165 165-180 >180
Gewicht Wendegurtzeug* kg 3,4 3,7 3,9
Gewicht Gurtzeug** kg 2,4 2,7 2,9
Gewicht Hike-Rucksack g 690 g 690 g 730 g
Gewicht Cover g 45 g 45 g 45 g
Gewicht SAS-TEC Protektor g 280 g 280 g 280 g
Volumen Hike-Rucksack l 77 77 87
Zulassung (EN & LTF) PH 288.2019 (EN & LTF)
Max. Einhängegewicht 120 kg (EN & LTF)
Verzögerungswert Protektor 28 g 28 g 28 g
Farbe NOVA Skyblue
* Gurtzeug inkl. Rucksack, SAS-TEC Protektor, Carbonbeschleuniger, NOVA Foras Karabiner
** Gurtzeug inkl. Cover und NOVA Foras Karabiner

_35 _DE _EN_34
Optimised to the core

_37 _EN_36
ITUS – Optimised to the core
Thank you for your trust
Many thanks for choosing a NOVA product. NOVA stands for innovative, technically
sophisticated, high quality products. We are a leading brand in the paragliding
market and have a large network of partners offering a high quality service.
This manual contains important information on using your harness. We recommend
reading it carefully in advance of your first flight with the ITUS.
Further information on this harness and other products can be found at
www.nova.eu.
We wish you great flights and safe landings.
Your NOVA development team
Philipp Medicus
Chief designer

_39 _EN_38
Thank you for your trust 37
About NOVA 39
Quality 40
Flying and nature 41
The ITUS 42
Introduction 42
Target group 44
Safety notices 44
General information 45
Recommendations 45
On receiving your harness 46
Delivery 46
Accessories included 46
Protector systems 46
Adjustments: basics 52
Basic settings 53
Adjusting the speed system 54
Optional stirrup 54
Optional cockpit 54
Installing the parachute 54
Fitting the parachute 56
Operation 60
Technical features 60
In the air 62
General 62
Launch and landing 62
Pre-flight check 63
Turns 63
Acceleration 63
Stirrup 63
Water ballast 64
Schools 64
Towing 64
Tandem 64
Care, repair and maintenance 64
Maintenance 64
Inspection 66
Repairs 66
Additional information 66
Disposal 66
Technical Data 66
Materials 66
Certification 67
Contents
_ GERMAN MANUAL 2
Version 1.0 | April 2020
The respective current and valid manual can be found
on our website: www.nova.eu
About NOVA
Drivenbytheideaofcreatingbetterwings,wefoundedNOVAin1989.Thecompany
quickly grew into a significant manufacturer. We rapidly consolidated and
expanded our market position.
Our headquarters are in Terfens, near Innsbruck. Thanks to this location we are 20
minutes from our local flying site, the Rofan. Due to its proximity to lake Achensee,
it is ideal for glider testing. Alternatively, the Zillertal, the Stubaital or the southern
Alps are close by.
As a paragliding manufacturer, being close to mountains is essential. Firstly we
need appropriate terrain for good development work. Secondly, we need to have
our finger on the pulse and need to be closely connected to our customers.In
Tyrol and the surrounding areas paragliding is more than a sport. This positive
attitude translates into our products, which assists us to keep making better
paragliders, harnesses and parachutes – always responding to the requirements
of our customers.
NOVA consists of a highly qualified team,where almost all employees share the
passion of flying. This passion and our know-how are the drivers of our innovation.
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