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FLUGPRAXIS UND FLUGEIGENSCHAFTEN
VORFLUGCHECK UND WARTUNG:
Die gesamte Gleitschirm-Ausrüstung ist vor jedem Flug sorgfältig auf eventuelle Mängel
zu begutachten. Auch nach langen Flügen oder längerer Lagerung des Schirms.
Überprüfe sorgfältig:
> alle Nähte am Gurtzeug, die Nähte der Rettungsgeräte-Aufhängung und die der Tra-
gegurte.
> alle Verbindungsteile, Leinenschlösser und die Karabiner auf Verschluss
> den Bremsleinenknoten rechts und links und folge den Bremsleinen bis zur Kappe >
alle anderen Leinen vom Tragegurt bis zur Kappe
> alle Leinenaufhängepunkte an der Kappe
> das Ober- und Untersegel auf Beschädigung und Verschleiß
> die Profile und Crossports von innen
ACHTUNG:
SELBST BEI KLEINEN MÄNGELN DARF AUF KEINEN FALL GESTARTET WERDEN.
Der CAYENNE4 ist, wie auch schon alle anderen skywalk Schirme, mit dem richtungs-
weisenden JET FLAP System ausgerüstet. Die Luft wird vom Untersegel (Druckbereich)
aufs Obersegel (Sogbereich) geleitet und dort ausgeblasen. Die Verbindung wird dabei
durch düsenförmige Strömungskanäle hergestellt, die im hinteren Bereich der Fläche
sitzen.
Die am Obersegel austretende, zusätzliche Luftmasse verzögert die Strömungsablö-
sung, der Stall tritt später ein, der fliegbare Minimumspeed wird geringer und der
Pilot hat mehr Anstellwinkelreserve. Gerade in den Phasen wie Start und Landung ist
dies von erheblicher Bedeutung.
Die JET FLAPS sind beim CAYENNE4 zu Gunsten des perfekten Kompromisses aus
Sicherheit und Handling im mittleren Bereich des Flügels angebracht.
Es bedarf keiner speziellen Kontrolle des JET FLAP Systems. Die Bedienung eines
JET FLAP Schirmes ist genauso wie üblich.
AUSLEGEN DES SCHIRMS:
Wir empfehlen mit dem neuen Schirm zuerst einige Aufziehübungen und eventuell
kleinere Flüge an einem Übungshang zu machen. Dadurch kannst Du Dich mit Deinem
skywalk CAYENNE4 vertraut machen.
Die Kappe legst Du am besten leicht bogenförmig aus, die Kappenmitte sollte dennoch
den höchsten Punkt des Gleitschirms bildet. Der CAYENNE4 lässt sich sehr gut vor-
wärts starten.
Die Leinenebenen sorgfältig trennen und die Tragegurte ordnen. Wenn die Tragegurte
nicht verdreht sind, verlaufen die Bremsleinen frei durch die Öse zur Hinterkante des
Schirms. Alle Leinen müssen frei und ohne Verschlingung oder Knoten vom Tragegurt
zur Kappe laufen. Bitte aufgrund der dünnen Beleinung sorgfältig die Leinen sortieren.
Verknotete Leinen lassen sich während des Fluges oft nicht lösen!
Die Bremsleinen liegen direkt auf dem Boden, deshalb achte besonders darauf, dass
diese beim Start nicht hängen bleiben können. Es dürfen keine Leinen unter der
Schirmkappe liegen. Ein Leinenüberwurf kann verhängnisvolle Folgen haben!
DER START:
Der skywalk CAYENNE4 ist sehr einfach zu starten. Du hältst die A-Gurte und die
Bremsgriffe in den Händen. Zur besseren Orientierung und Kontrolle sind die A-Leinen,
sowie die Manschetten an den A-Gurten rot gefärbt, die Bremsleinen sind orange und
die Bremsgriffe sind schwarz. Die Arme hältst Du in Verlängerung des A-Gurtes seitlich
nach hinten gestreckt. Vor dem Anlauf sind der ausgelegte Schirm, die Windrichtung
und der Luftraum zu überprüfen. Mit konsequentem Anlauf wird die Fläche des skywalk
CAYENNE4 aufgezogen. Die Kappe füllt sich schnell und zuverlässig. Sobald der Zug
beim Aufziehen nachlässt, hältst Du die Gleitschirmkappe durch dosiertes Bremsen
senkrecht über Dir. Eingeklappte Zellen kannst Du durch Pumpen auf der betroffenen
Seite öffnen. Notwendige Richtungskorrekturen kannst Du jetzt durchführen. Gleichzei-
tig zum Kontrollfühlen kommt Dein Kontrollblick, damit kannst Du Dich noch mal verge-
wissern, dass die Kappe vollständig geöffnet ist. Die endgültige Entscheidung zu star-
ten bzw. zur Beschleunigungsphase fällst Du erst, wenn alle Störungen erfolgreich be-
hoben sind. Ansonsten brich den Start aus Sicherheitsgründen sofort ab!
Bei Rückwärts- und Starkwindstarts kann der Schirm stärker als gewöhnlich vorschie-
ßen oder früher als beabsichtigt abheben. Um dies zu verhindern läufst Du in der Auf-
ziehphase hangaufwärts der Kappe nach. Wir empfehlen Dir diese anspruchsvolle
Starttechnik auf einem flachen Hang zu üben. Bei viel Wind kann der CAYENNE4 über
die letzten Tragegurte (C-Ebene) am Boden gehalten werden.