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FLUGPRAXIS UND FLUGEIGENSCHAFTEN
VORFLUGCHECK UND WARTUNG:
Die gesamte Gleitschirmausrüstung ist vor jedem Flug sorgfältig auf eventuelle Mängel
zu begutachten. Auch nach langen Flügen oder längerer Lagerung des Schirms.
Überprüfe sorgfältig:
> alle Nähte am Gurtzeug, die Nähte der Rettungsgeräte-Aufhängung und die der
Tragegurte.
> alle Verbindungsteile, Leinenschlösser und die Karabiner auf Verschluss.
> den Bremsleinenknoten rechts und links und folge den Bremsleinen bis zur Kappe.
> alle anderen Leinen vom Tragegurt bis zur Kappe.
> alle Leinenaufhängepunkte an der Kappe.
> das Ober- und Untersegel auf Beschädigung und Verschleiß.
> die Profile und Crossports von innen.
ACHTUNG:
SELBST BEI KLEINEN MÄNGELN DARF AUF KEINEN FALL GESTARTET WERDEN.
AUSLEGEN DES SCHIRMS:
Wir empfehlen, mit dem neuen Schirm zuerst einige Aufziehübungen und eventuell
kleinere Flüge an einem Übungshang zu machen. Dadurch kannst Du dich mit Deinem
skywalk TEQUILA3 vertraut machen. Die Kappe legst Du am besten so aus, dass die
Eintrittskante leicht bogenförmig liegt und die Kappenmitte den höchsten Punkt des
Gleitschirms bildet. Dadurch spannen sich beim Aufziehen die A-Leinen in der Mitte
zuerst, der Schirm füllt sich gleichmäßig und ein leichter, richtungsstabiler Start ist
gewährleistet. Die Leinenebenen sorgfältig trennen und die Tragegurte ordnen. Wenn
die Tragegurte nicht verdreht sind, verlaufen die Bremsleinen frei durch die Öse zur
Hinterkante des Schirms. Alle Leinen müssen frei und ohne Verschlingung oder Knoten
vom Tragegurt zur Kappe laufen. Verknotete Leinen lassen sich während des Flugs oft
nicht lösen! Die Bremsleinen liegen direkt auf dem Boden, deshalb achte besonders
darauf, dass diese beim Start nicht hängen bleiben können. Es dürfen keine Leinen
unter der Schirmkappe liegen. Ein Leinenüberwurf kann verhängnisvolle Folgen haben!
DER START:
Der skywalk TEQUILA3 ist sehr einfach zu starten. Beide A-Gurte und Bremsgriffe
hältst Du in den Händen. Zur besseren Orientierung und Kontrolle sind die A-Leinen,
sowie die Manschetten an den A-Gurten rot gefärbt, die Bremsleinen sind orange und
die Bremsgriffe sind schwarz. Die Arme hältst Du in Verlängerung der A-Gurte seitlich
nach hinten gestreckt. Vor dem Anlauf sind der ausgelegte Schirm, die Windrichtung
und der Luftraum zu überprüfen. Mit konsequentem Anlauf wird die Fläche des skywalk
TEQUILA3 aufgezogen. Die Kappe füllt sich schnell und zuverlässig. Sobald der Zug
beim Aufziehen nachlässt, hältst Du die Gleitschirmkappe durch dosiertes Bremsen
senkrecht über Dir. Eingeklappte Zellen kannst Du durch Pumpen auf der betroffenen
Seite öffnen, notwendige Richtungskorrekturen kannst Du jetzt durchführen.
Gleichzeitig zum Kontrollfühlen kommt Dein Kontrollblick, damit kannst Du dich noch
mal vergewissern, dass die Kappe vollständig geöffnet ist. Die endgültige Entscheidung
zu starten bzw. zur Beschleunigungsphase fällst Du erst, wenn alle Störungen
erfolgreich behoben sind, ansonsten brich den Start aus Sicherheitsgründen sofort
ab! Bei Starkwindstarts kann der Schirm stärker als gewöhnlich vorschießen oder
früher als beabsichtigt abheben. Um dies zu verhindern, läufst Du in der Aufziehphase
hangaufwärts der Kappe nach. Wir empfehlen diese anspruchsvolle Starttechnik
auf einem flachen Hang zu üben. Beim Rückwärtsstarten empfiehlt es sich, nur die
vorderen A-Gurte zu benutzen. Der Schirm öffnet dann etwas langsamer und der Druck
ist bei starkem Wind nicht sofort in vollem Umfang da.
Auch der TEQUILA3 ist mit dem innovativen JET FLAP System ausgerüstet. Die
Luft wird vom Untersegel (Druckbereich) aufs Obersegel (Sogbereich) geleitet und
dort ausgeblasen. Die Verbindung wird dabei durch düsenförmige Strömungskanäle
hergestellt, die im hinteren Bereich der Fläche sitzen. Die am Obersegel austretende,
zusätzliche Luftmasse verzögert die Strömungsablösung, der Stall tritt später ein, die
fliegbare Minimumspeed wird geringer und der Pilot hat mehr Anstellwinkelreserve.
Gerade in den Phasen wie Start und Landung ist dies von erheblicher Bedeutung.
Natürlich sind die JET FLAPS kein Freibrief für hemmungsloses Bremsen, aber die
Langsamflugeigenschaften des TEQUILA3 profitieren doch erheblich. Ansonsten bedarf
es keiner speziellen Kontrolle des JET FLAP Systems, die Bedienung eines JET FLAP
Schirmes ist genauso wie üblich.