dehn HVI Conductor I User manual

Publication No. 1811 / UPDATE 10.12 Id No. 063061
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αα
Montageanleitung
HVI®Leitungs-System
HVI®Leitung I, II und III und
HVI®long-Leitung
Überspannungsschutz
Blitzschutz / Erdung
Arbeitsschutz
DEHN + SÖHNE
GmbH + Co. KG
Postfach 1640
92306 Neumarkt
Tel. +49 9181 906-0
Fax +49 9181 906-1100
www.dehn.de
Blitzschutz / Erdung
Potentialausgleich Erdungsanlage

21811_MO_1012_DE_GB_063061
Außenmantel Farbe
schwarz grau
RAL 9011 RAL 7035
äquivalenter Luft ≤ 75 cm
Trennungsabstand Feste Baustoffe ≤ 150 cm
Außendurchmesser 20 mm 23 mm
minimaler Biegeradius 200 mm 230 mm
Dauertemperaturbereich (bei fester Verlegung) -30° bis +70°C
Umgebungstemperatur und Leitungstemperatur -5° bis +40°C
bei Verlegung und Verarbeitung
max. Zugbelastung 950 N
Innenleiter Kupfer ein- / mehrdrähtig 19 mm²
1. Anwendung / Aufbau
Die HVI®Leitung ist eine hochspannungsfeste, isolierte Ableitung mit einem spannungsgesteuerten
Außenmantel.
Typisch ist die Anwendung als isolierte Ableitung im Blitzschutz zur Beherrschung des Trennungsabstandes
nach DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3). Zuerst ist die Berechnung des Trennungsabstandes, wie in der
Norm DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) BlitzschutzTeil 3,Abschnitt 6.3 erläutert, mit dem Materialfaktor
km= 1 für Luft oder km= 0,5 für festen Baustoff durchzuführen. Es muss geprüft werden, ob dieser
errechneteTrennungsabstand mit dem äquivalenten Trennungsabstand der HVI
®
Leitung (siehe technische
Daten, Tabelle 1) realisiert werden kann:
errechneter Trennungsabstand ≤äquivalenter Trennungsabstand.
Ist dies nicht der Fall, dann sind die im Punkt 9 oder 10 beschriebenen Maßnahmen notwendig.
Die Länge für die Berechnung des Trennungsabstandes “s” muss vom Kopfstück (siehe Bild 1, Seite 3)
bis zur nächsten Ebene des Blitzschutz-Potentialausgleiches z.B. Erdungsanlage gemessen werden.
Das Bauteileprogramm HVI-Leitungs-System besteht aus der HVI®Leitung und einem auf diese
Leitung abgestimmten Programm mit Anschluss- und Befestigungselementen.
Bei der Planung und Anwendung der HVI®Leitung sind besondere Kenntnisse erforderlich.
Tabelle 1 Technische Daten HVI®Leitung

31811_MO_1012_DE_GB_063061
Bild 1 Aufbau HVI®Leitung als konfektionierte Leitung, Kopfstück ist werksseitig
montiert
Bereich Endverschluss
Kopfstück
PA-Anschlusselement (fest)
HVI-Leitung mit Spezialmantel
Erdanschlusselement (lösbar)
HVI®Leitung
I
Art.-Nr. 819 020
Farbe: schwarz
Art.-Nr. 819 023
Farbe: grau
HVI®Leitung
II
Art.-Nr. 819 021
Farbe: schwarz
Art.-Nr. 819 024
Farbe: grau
HVI®Leitung
III
Art.-Nr. 819 022
Farbe: schwarz
Art.-Nr. 819 025
Farbe: grau
Bereich Endverschluss
Kopfstück
PA-Anschlusselement (fest) HVI-Leitung mit Spezialmantel
Kopfstück
Bereich Endverschluss
Bereich Endverschluss
Kopfstück PA-Anschlusselement (fest)
HVI-Leitung mit Spezialmantel
Anschluss-
element (lose)
Bereich Endverschluss
PA-Anschlusselement (lose)
Leitung Art.-Nr. Einsatzbereich
HVI®Leitung I 819 020 Wird verwendet, wenn die Fangeinrichtung des
mit Kopfstück / Endverschluss 819 023 Äußeren Blitzschutzes direkt mit der Erdungsanlage
und Erdanschlusselement des Gebäudes verbunden wird (siehe Bild 3, Seite 5)
HVI®Leitung II 819 021 Wird eingesetzt, wenn z.B. mehrere zu schützende
mit 2 Kopfstücken / 819 024 Anlagenteile nicht einzeln, sondern gemeinsam über
Endverschlüssen eine "Getrennte Ringleitung" mit der Erdungsanlage
des Gebäudes verbunden werden (siehe Bild 5,
Seite 9 "Getrennte Ringleitung")
HVI®Leitung III 819 022 Die Leitung mit einem fest angebrachten Endverschluss
mit Kopfstück und lose 819 025 und einem vor Ort zu erstellenden Endverschluss wird
beigefügtem Anschluss- typisch dort verwendet, wo die Gesamtleitungslänge
element nicht während der Anlagenplanung exakt bestimmt
werden kann. Die HVI®Leitung III kann analog wie
die HVI®Leitung II eingesetzt werden. Die
HVI®Leitung III kann gekürzt werden, jedoch nicht
verlängert.
Tabelle 2 Aufbau HVI®Leitung - Einsatzbereiche der konfektionierten Leitung

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Bild 2 Aufbau HVI®long-Leitung
Technische Daten Länge Trommel
siehe Tabelle 1 100 m Einwegtrommel
Außendurchmesser ca. 800 mm
Trommel-Breite ca. 485 mm,
incl. 1 Inbus-Schlüssel und
Montageanleitung
HVI®long-Leitung Art.-Nr. Farbe Außenmantel Einsatzbereich
Länge 100 m 819 135 schwarz Zur Konfektionierung vor Ort
RAL 9011
819 136 grau
RAL 7035
Tabelle 3 Lieferumfang HVI®long-Leitung
Tabelle 4 Zubehör für die HVI®long-Leitung
Anschluss-Set für Art.-Nr. Anschlusselemente zum Abschließen der
HVI®long-Leitung 819 139 Leitung an beiden Enden (inkl. 2 Schrumpf-
schwarz schläuche und 4 Kabelbinder)
Anschluss-Set für Art.-Nr. Anschlusselemente zum Abschließen der
HVI®long-Leitung 819 140 Leitung an beiden Enden (inkl. 2 Schrumpf-
grau schläuche, 4 Kabelbinder und zusätzlich 2
graue Schrumpfschläuche )
PA-Anschluss- Art.-Nr. PA-Anschlusselement zum Absteuern des
element Ø 20 mm 410 229 elektr. Feldes im Bereich Endverschluss.
Wird für jeden Endverschluss benötigt.
HVI®strip 20 Art.-Nr. Abisolierwerkzeug für ein-/mehrdrähtige
597 220 Leitungen

51811_MO_1012_DE_GB_063061
αα
optional
s
1,45 m ± 2 cm
1,45 ± 2 cm
Bereich
Endverschluss
Bild 3 Getrennte Fangeinrichtung mit HVI®Leitung I an Mobilfunk-Antenne
Montagebeispiel
Fangspitze
Niro = 1000 mm
Art.-Nr. 101 001
Kopfstück
Bei HVI
®
long-Leitung im Anschluss-Set
Art.-Nr. 819 139 / 819 140 enthalten.
Kabelbinder
Bei HVI
®
long-Leitung im Anschluss-Set,
Art.-Nr. 819 139 / 819 140 enthalten.
Verbindung zum
Potentialausgleich des
Gebäudes
Erdungsanlage
z.B. Halteschelle;
Niro Ø 50 mm bis 300 mm,
z.B. Art.-Nr. 105 360
Stützrohr;
GFK/AI = 3200 mm,
z.B. Art.-Nr. 105 300
z.B. Antenne
HVI®Leitung I
Erdanschlusselement
Bei HVI
®
long-Leitung im
Anschluss-Set
Art.-Nr. 819 139 / 819 140
enthalten.
PA-Klemme
Art.-Nr. 405 020
Anschlussplatte
Art.-Nr. 301 229
Anschluss an
Potentialausgleich
des Gebäudes
PA-Anschlusselement
Art.-Nr. 410 229
Bereich
Endverschluss
Schutzwinkel
nach DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3)
Blitzschutz Teil 3,Tabelle 2

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2. Anschluss Kopfstück und Bereich Endverschluss
Im Bereich des Endverschlusses ist der errechnete Trennungsabstand "s" zu Metallteilen
einzuhalten.
Im Bereich des Endverschlusses (Bereich zwischen Kopfstück und PA-Anschlusselement) dürfen keine
elektrisch leitfähigen oder geerdeten Teile wie, z.B. metallene Leitungshalter, Konstruktionsteile,Armierung
usw. (siehe Bild 4a und 4b) angeordnet sein. Die Darstellung des Trennungsabstandes "s" in Form eines
Zylinders zeigen Bild 4a und 4b.
s
Bild 4a Endverschluss am Stützrohr
Fangspitze
Im Bereich des Endver-
schlusses dürfen keine
elektrisch leitfähigen
oder geerdeten Teile
angeordnet sein, z.B.
metallenen Leitungshal-
ter, Konstruktionsteile,
Armierung usw.
HVI®Leitung
Stützrohr; GFK/AI
Bereich
Endverschluss
s
PA
Gebäudewand
HVI®Leitung
Im Bereich des Endverschlusses dürfen
keine elektrisch leitfähigen oder
geerdeten Teile angeordnet sein, z.B.
metallene Leitungshalter, Konstruktions-
teile, Armierung usw.
nicht isolierte Ableitung
Bild 4b Endverschluss an der Gebäudewand
Bereich
Endverschluss

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Die Befestigung der HVI®Leitung am Stützrohr aus Isolierstoff (GFK) ist mit den mitgelieferten
Kabelbindern auszuführen. Der Verschluss des Kabelbinders muss auf der Rückseite des Stützrohres
aufliegen (siehe Bild 3, Seite 5 und Bild 14, Seite 18).
Das am Endverschluss vorkonfektionierte PA-Anschlusselement darf nicht verschoben bzw. verändert
werden. Dieses PA-Anschlusselement muss mit dem Potentialausgleich der baulichen Anlage (der nicht
blitzstromdurchflossen ist) verbunden werden. Eine Verbindung mit Blitzspannung behafteten Teilen,
z.B. der Fangeinrichtung, Attika oder Ableitung ist nicht zulässig.
Das PA-Anschlusselement ist an den Potentialausgleich des Gebäudes mit einem Leiterquer-
schnitt ≥4 mm2Cu oder leitwertgleich anzuschließen.
Das bei der HVI®Leitung III lose mitgelieferte oder bei der HVI®long-Leitung separat zu bestellende
spezielle PA-Anschlusselement muß entsprechend Bild 4d / 4e montiert werden. Dazu darf nur dieses
spezielle PA-Anschlusselement verwendet werden.
Bild 4c HVI®Leitung l, II und III
vorkonfektioniert
HVI-Leitung mit
Spezialmantel
HVI-Leitung mit Spezialmantel
Bild 4f HVI®Leitung l vorkonfektioniert bzw.
HVI®long-Leitung I
PA-Anschlusselement (fest)
Kopfstück
werksseitig montiert
Bereich
Endverschluss
Bereich
Endverschluss
1,45 m ± 2,00 cm
Bereich
Endverschluss
1,45 m ± 2,00 cm
PA-Anschlusselement (wird lose mitgeliefert)
PA-Anschlusselement (wird lose mitgeliefert)
10 Nm
10 Nm
Bild 4e HVI®long-Leitung l, II und III
Erdanschlusselement
Ø
10 mm
Ø
10 mm
Erdanschlusselement
Bild 4d HVI®Leitung II und lII vorkonfektioniert
bzw. HVI®long-Leitung II und III

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35 mm
30 mm
Ø 10 mm
3. Anschluss des Erdanschlusselementes der konfektionierten HVI®Leitung
oder der Anschlusselelemente der HVI®long-Leitung
Der schwarze Mantel der HVI®Leitung darf nicht beschädigt, z. B. eingeschnitten werden. Der erd-
seitige Anschluss erfolgt z.B. an eine Erdanschlussfahne/Erdeinführungsstange. Der Anschluss des
Kopfstückes erfolgt z.B. an eine Ringleitung oder eine blanke Ableitung.
Die HVI®Leitung I/III oder die HVI®long-Leitung darf am Leitungsende vor Ort gekürzt, jedoch nicht
verlängert werden. Die HVI®Leitung muss nach einer Leitungskürzung für die erneute Kontaktierung
mit dem Erdanschlusselement /Anschlusselement nach Bild 5 vorbereitet werden.
Die Isolierung der schwarzen HVI®Leitung ist um 35 mm abzusetzen und die Leitung durch
Drehbewegungen 30 mm in das Erdanschlusselement / Anschlusselement einzuführen. Anschließend
die Gewindestifte anziehen und das Anschlusselement umschrumpfen. Das Werkzeug, HVI®strip 20
(Art.-Nr. 597 220) ermöglicht in einfacher und sicherer Weise das Absetzen des äußeren Mantels und
der PE-Isolierung ohne den darunterliegenden ein-/mehrdrähtigen Kupfer-Leiter zu verletzen. Die
Verwendung des Werkzeugs wird bei mehrdrähtigen Leitungen vorgeschrieben.
Der graue Mantel der HVI®Leitung, z.B.Art.-Nr. 819 023, 819 025 oder 819 136 ist vorher zusätzlich
um 30 mm abzusetzen (Bild 5), damit der darunterliegende halbleitende schwarze Mantel kontaktiert
werden kann. Der schwarze Mantel darf nicht eingeschnitten werden. Die Montage erfolgt wie im
Bild dargestellt.
grauer Schrumpf-
schlauch zur optischen
Anpassung der grauen
HVI-Leitung
Schrumpfschlauch schwarz
grauer Mantel
Anzugsdrehmoment 5 Nm
Gewindestifte
(Kleber beschichtet)
schwarzer Mantel
Bild 5 Montage des Erdanschlusselementes / Anschlusselementes
5
Kupfer ein-/mehrdrähtig

91811_MO_1012_DE_GB_063061
a
≤
0.5 m
s*
α
α
Besonders beachtet werden muss:
■Vor der Montage des PA-Anschlusselementes ist die HVI®Leitung an der schwarzen
Oberfläche zu säubern. Die Oberfläche muss glatt und fettfrei sein. Evtl. vorhandenes Fett
muss durch einen mit dem Spezialreiniger (Art.-Nr. 297 199) getränkten Lappen entfernt
werden.
■Das PA-Anschlusselement darf nicht verschmutzt sein.
■Die Schraube des PA-Anschlusselementes ist mit einem Drehmoment von 10 Nm anzuziehen.
■Das PA-Anschlusselement muss die HVI®Leitung fest umschließen.
■Wird die HVI®Leitung mit grauem Mantel, z.B. Art.-Nr. 819 025 verwendet, ist dieser für die
Kontaktierung des schwarzen darunterliegenen halbleitenden Mantels zu entfernen. Der
schwarze Mantel darf nicht eingeschnitten werden.
Eine zusätzliche mechanische Befestigung im Bereich des zweiten Endverschlusses der
HVI®Leitung ist nur dann zulässig, wenn der errechnete Trennungsabstand "s"≤0,5 m ist (in Luft),
wobei besonders beachtet werden muss, dass:
– Die Befestigung mit Leitungshalter, z.B. Art.-Nr. 275 220 / 275 225 in Kombination mit
Art.-Nr. 106 760 (Wandmontage) oder Distanzhalter mit Leitungshalter, z.B. Art.-Nr. 106 812 /
106 813 erfolgt (Werkstoff GFK und Kunststoff).
– Ein Leitungshalter darf nur im Bereich a bis ≤0,5 m, vom Kopfstück aus gemessen, montiert
werden (siehe Bild 6 und Bild 7, Seite 10).
Bild 6 Anschluss an HVI®Leitung II / III "Getrennte Ringleitung"
Bereich Endverschluss
Distanzhalter
z.B. Art.-Nr. 106 170
Getrennte Ringleitung
Kopfstück/
Anschlusselement
Distanzhalter
z.B. Art.-Nr. 106 812,
Art.-Nr. 106 813
(Werkstoff GFK /
Kunststoff)
Verbindung zum Potential-
ausgleich des Gebäudes
* Trennungsabstand s ≤ 0,5 m (in Luft)

10 1811_MO_1012_DE_GB_063061
s
a
≤
0.5 m
Anschlussmöglichkeiten des Kopfstückes an eine überragende Fangstange sind im Bild 7 dargestellt
(siehe auch Bild 4a, Seite 6 und Bild 14, Seite 18).
Hinweis:
Nur das Kopfstück darf mit der Fangeinrichtung (Bild 4a, Seite 6 und Bild 14, Seite 18), der "Getrennten
Ringleitung" (Bild 6, Seite 9) oder Ableitung (Bild 7) verbunden werden.
Befestigung des Kopfstückes nicht im Bereich der Verpressung.
Bild 7 Übergang HVI®Leitung auf nicht isolierte Ableitung;
*Gesamte metallene Attika im Schutzbereich der Fangeinrichtung, Attika geerdet
nicht isolierte Ableitung
Leitungshalter
Kopfstück/
Anschlusselement
Leitungshalter
z.B. - Art.-Nr. 275 220, Art.-Nr. 275 225
- mit Schlagdübel Art.-Nr. 106 760
(nur zulässig, wenn Trennungsabstand
„s“ ≤ 0,5 m ist - in Luft)
Attika*
PA-Klemme
Art.-Nr. 405 020
Bereich Endverschluss
- Dachleitungshalter
Art.-Nr. 253 015
- Adapter
Art.-Nr. 253 026 (Ø 20 mm),
Art.-Nr. 253 027 (Ø 23 mm)
Anschlussplatten
Art.-Nr. 301 229 / 301 239 Art.-Nr. 301 329 / 301 339
Bild 8 Anschlussmöglichkeiten / Kopfstück (Details aus Bilder 3 und 14)
Kopfstück
HVI®Leitung
Schutzbereich der Fangeinrichtung
kein Klemmbereich für
Anschlussklemmen.
Anzugsmoment 20 Nm
Anschlussbereich
Ø 10 x 40 mm

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4. Stützrohr mit innenliegender HVI®Leitung (nicht HVI®long-Leitung)
Die innen verlegte HVI®Leitung im Stützrohr (Art.-Nr. 819 320, 819 420 ,819 322, 819 422,
819 323, 819 423 oder 819 321, 819 324, 819 325, 819 425, 819 360, 819 361, 819 362) wird typisch
bei optisch optimierten Montagestandorten eingesetzt.
Vor der Montage des Stützrohres ist die vorkonfektionierte HVI®Leitung in das Stützrohr einzuführen.
Die nachfolgenden Montageschritte sind zu beachten:
Montage bei Verwendung von Fangspitzen Ø 10 mm:
■HVI®Leitung in das Stützrohr so einführen (evtl. leicht drehen), dass der Gewindeanschluss
(M10) aus dem Stützrohrkopf herausragt.
■Kontermutter (M10) auf Gewindebolzen fest aufschrauben.
■Sechskantverbinder (M10/M10 Fase oben angeordnet) mit Kontermutter fest verbinden.
■Fangspitze mit Sechskantverbinder verschrauben und kontern.
Montage bei Verwendung von Fangstangen Ø 16/10 mm:
■HVI®Leitung in das Stützrohr so einführen (evtl. leicht drehen), dass der Gewindeanschluss
(M10) aus dem Stützrohrkopf herausragt.
■Fangstange mit Innengewinde M10 fest auf den Gewindeanschluss der HVI®Leitung
aufschrauben.
■Seitliche Arretierungsschraube M8 festziehen (10 Nm).
Der innenliegende PA-Anschluss ist mit einer UV-beständigen Leitung (6 mm2) herausgeführt. Diese
Leitung ist mit einem Kabelschuh (Bohrung Ø 8,4 mm) abgeschlossen. Gegebenenfalls kann diese
Leitung gekürzt oder verlängert werden. Diese Leitung muss mit dem Potentialausgleich verbunden
werden (Bild 9 Seite 12).
5. Leitungsverlegung
Die HVI®Leitung muss in ihrem gesamten Leitungsverlauf im Schutzbereich einer Fangeinrichtung
des Äußeren Blitzschutzes verlegt werden (siehe Bild 7, Seite 10). Sie darf im gesamten Leitungsverlauf
nicht mit Blitzspannung behafteten Teilen der Fangeinrichtung,Ableitung oder Gebäudekon-
struktionsteilen (siehe Bild 3, Seite 5 und Bild 14, Seite 18) in Verbindung kommen.
Von dieser Festlegung kann abgewichen werden, wenn der Trennungsabstand "s" am Kreuzungspunkt
der HVI®Leitung mit dem Blitzspannung behafteten Teil (Fangeinrichtung,Attika oder Ableitung)
≤0,35 m (in Luft) oder ≤0,7 m (im festen Baustoff) ist. In diesem Fall ist eine Verbindung zwischen
dem Mantel der HVI®Leitung und dem Blitzspannung behafteten Teil zulässig (rückwärtige
Spannungsfestigkeit).
Die HVI®Leitung muss bei der Verlegung nach dem Bereich Endverschluss in Abständen von ≤1m
befestigt werden.
Die Befestigungsschrauben der metallenen Leitungshalter sind mit max. 5 Nm anzuziehen, die
Befestigungsschrauben der Kunststoff-Leitungshalter mit max. 2 Nm.
Wird die HVI®Leitung in der baulichen Anlage verlegt, sind bauseits festgelegte Schutzmaßnahmen
z.B. Brandschottungen zu beachten.

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Bild 9 HVI®Leitung vorkonfektioniert - Innenliegende Verlegung im Stützrohr
Lieferzustand
Sechskantverbinder
Kontermutter M10
GFK/AI-Stützrohr
GFK-Bereich
GFK/AI-Stützrohr
AI-Bereich
Fangspitze Ø 10 mm
Gewindebolzen M10
Endverschluss
HVI®Leitung
vorkonfektioniert
PA-Anschluss
Ø 8,4 mm
Stützrohr (GFK/AI)
L = 3200 / 4700 mm
HVI®Leitung
je nach Typ
L = nach Angabe
Montagezustand
Fangspitze
Ø 10 mm
≤ 2500 mm
≤ 2500 mm
1000 mm
Fangstange
Ø 16/10 mm
Fangstange
Ø 16/10 mm
Arretierungsschraube M8
Anzugsmoment 10 Nm
Arretierungsschraube M8

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10 a 10 b
10 c 10 d
25 Nm
6. HVI®Leitung im Stützrohr (Länge 3,2 m) errichtet im Dreibeinstativ
Das am Dreibeinstativ angebrachte Aufnahmestück ermöglicht das Verbinden von freistehenden Stütz-
rohren mit einem Durchmesser von 50 mm. Mit dem Aufnahmestück können Stützrohre bis zu einem
Neigungswinkel von 10° ausgerichtet werden um Dachneigungen auszugleichen. Je nach Ausrichtung
des Neigungswinkels wird das Stützrohr (Ø 50 mm, Alu-Rohr) in das Aufnahmestück eingeführt und
mittels den vier Arretierungsschrauben M10 festgeschraubt. Zusätzlich müssen die vier Sechskantmuttern
gegen das Aufnahmestück gekontert werden. Die vorgegebenen Anzugsdrehmomente von 25 Nm sind
dabei zu beachten (siehe Bild 11, Seite 14). Bei Anwendung Stützrohr im Dreibeinstativ (HVI®Leitung
innen verlegt und bis zu 2 HVI®Leitungen außen verlegt) können Windgeschwindigkeiten bis 145 km/h
entsprechend Windlastzone II abgedeckt werden.
Um den minimalen Biegeradius von 200 mm / 230 mm der HVI®Leitung einzuhalten, ist das Dreibeinstativ
erhöht zu montieren. Es müssen nachfolgende Schritte bei der Errichtung des Dreibeinstativs beachtet
werden:
■Die vormontierte Strebenverankerung wird zuerst in den untersten Betonsockel gekeilt (Bild 10a).
■Danach wird der mittlere Betonsockel montiert (vorher Durchsteckschutz ausschlagen) (Bild
10b).
■Jetzt erfolgt die Montage des Dreibeinstatives (Bild 10c).
■Zuletzt wird der oberste Betonsockel gekeilt (zuerst ist der Durchsteckschutz auszuschlagen)
(Bild 10d).
Strebenverankerung
Bild 10

14 1811_MO_1012_DE_GB_063061
3.2 m
α
α
1000 mm
Bild 11 HVI®Leitung im Stützrohr (Länge 3,2 m) errichtet im Dreibeinstativ Art.-Nr. 105 350
Windzone II 145 km/h
Stützrohr GFK/AI
Aufnahmestück
Arretierungsschraube, 25 Nm
Sechskantmutter, 25 Nm
Strebe
Befestigungskeil
Strebenverankerung
Betonsockel
Art.-Nr. 102 010 (17 kg)
Unterlegplatte
Art.-Nr. 102 050
HVI®Leitung
,
Biegeradius beachten!
Erde oder
PA-Anschluss (Ø 8,4 mm)
Schutzwinkel αnach
DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3)
Blitzschutz Teil 3, Tab. 2
Fangspitze
Niro L=1000 mm
Art.-Nr. 101001
Hinweis:
Das Dreibeinstativ kann mit dem Potential-
ausgleich (Erde) verbunden werden.

15 1811_MO_1012_DE_GB_063061
αα
≥0.5 m
≤ 2.5 m
αα
1000 mm
2500 mm
1,45 ± 2 cm
Bereich
Endverschluss
7. Montage unter Berücksichtigung der Windlastzone
Bild 12 Befestigungsstützrohr bis max. Windgeschwindigkeit 185 km/h (Variante I)
bis max. Windgeschwindigkeit 145 km/h (Variante II)
Antenne
Bei direkter Befestigung des Stützrohres vor Ort (Variante I) können Windgeschwindigkeiten bis
185 km/h entspechend Windlastzone IV abgedeckt werden. 1 x HVI-Leitung innen verlegt und bis
zu 2 HVI-Leitungen außen verlegt.
Bei direkter Befestigung des Stützrohres vor Ort (Variante II) können Windgeschwindigkeiten bis
145 km/h entsprechend Windlastzone II abgedeckt werden. 1 x HVI-Leitung innen und bis zu 2
HVI-Leitungen außen verlegt.
Antennenmast
PA-Anschluss
Stützrohr GFK/AL
Art.-Nr. 105 300
Fangspitze
Niro Ø 10 mm
L = 1000 mm
Art.-Nr. 101 001
Metall geerdet
Anschluss an
Potentialausgleich
des Gebäudes
PA-Anschlusselement
Variante I
Variante II
Fangspitze
Alu Ø 16/10 mm
L 2500 mm

16 1811_MO_1012_DE_GB_063061
8. Zusätzlicher Anschluss des äußeren Kabelmantels zum Zwecke des
Potentialausgleiches
Es wird empfohlen bei Kreuzungen oder parallelen Führungen zu geerdeten metallenen Installationen
wie z.B. Attikas, Kabelpritschen oder Rohrleitungen, den schwarzen Mantel der HVI®Leitung mit dem
Potentialausgleich zu verbinden (siehe Bild 3, Seite 5 und Bild 7, Seite 10). Dies ist eine ergänzende
Maßnahme des Potentialausgleichs.
Anschlüsse können durch die PA-Klemme, Art.-Nr. 405 020, ausgeführt werden. Dieser PA-Anschluss
muss nicht blitzstromtragfähig sein. Der Leiterquerschnitt muss ≥4 mm2Cu oder leitwertgleich sein.
Bei Verwendung der HVI®Leitung mit grauem Mantel, z.B. Art.-Nr. 819 023 oder 819 136 ist dieser
abzusetzen, damit der darunterliegende halbleitende schwarze Mantel kontaktiert werden kann. Der
schwarze Mantel darf nicht eingeschnitten werden.
Anzugsdrehmoment 5 Nm
Bild 13 Anschluss Potentialausgleich
PA-Klemme
Art.-Nr. 405 020

17 1811_MO_1012_DE_GB_063061
9. Anwendung HVI®Leitung II / III mit "Getrennter Ringleitung"
Bei mehreren zu schützenden Anlagenteilen ist es sinnvoll, die HVI®Leitung nicht einzeln von jeder
Fangeinrichtung zur Erdungsanlage zu führen. Die von der Fangeinrichtung kommenden HVI®Leitungen
können z.B. an eine "Getrennte Ringleitung" angeschlossen werden.Von dieser "Getrennten Ringleitung"
können dann mehrere Ableitungen zur Erdungsanlage geführt werden. Dies bewirkt eine Reduzierung
des Stromaufteilungskoeffizienten kcab der Höhe der "Getrennten Ringleitung". Der Trennungsabstand
"s" wird dadurch kleiner. Für diese Anwendung ist die HVI®Leitung II/III oder HVI®long-Leitung
vorgesehen. (siehe Bild 6, Seite 9).
Die "Getrennte Ringleitung" muss z.B. auf der Dachebene unter Berücksichtigung des errechneten
Trennungsabstandes "s" auf Distanzhaltern (z.B. Art.-Nr. 106 175) und Betonsockel (Art.-Nr. 102 010)
für die Aufnahme des Distanzhalters, verlegt werden.
10. Maßnahmen zur Verringerung des Trennungsabstandes "s"
Die Stromaufteilung auf mehrere Ableitungen, z.B. durch parallele Verlegung von HVI®Leitungen, kann
den notwendigen Trennungsabstand "s" verringern. Da bei der parallelen Verlegung von Leitungen
magnetische Wechselwirkungen auftreten können, muss beachtet werden, dass ein Mindestabstand ab
dem Bereich des Endverschlusses/Stützrohres der parallelen HVI®Leitungen eingehalten wird. Empfohlen
wird ein Abstand von > 200 mm.
Weiterhin ist zu beachten, dass der Anschluss der HVI®Leitung an entfernt liegenden Punkten, z.B.
einer "Getrennten Ringleitung" oder Erdungsanlage erfolgen muss. Durch Einhaltung dieser Maßnahmen
wird eine annähernd gleichmäßige Stromaufteilung erzielt.

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α
α
11. Montageskizze
Das Bild 14 zeigt einen typischen Anwendungsfall für das HVI-Leitungs-System.
Bild 14 Getrennte Fangeinrichtung mit HVI®Leitung I an Dachaufbau, Montagebeispiel
Kabelkanal
Kabelkanal
Fangstange Niro
L = 1000 mm, Art.-Nr. 101 001
Schutzwinkel αnach DIN EN 62305-3
(VDE 0185-305-3), Blitzschutz Teil 3, Tab. 2
Kopfstück
Kabelbinder
Stützrohr GFK/AI,
Art.-Nr. 105 300
Gesamte metallene Attika-
abdeckung im Schutzbereich
der Getrennten Fangeinrichtung
Leitungshalter
z.B. Art.-Nr. 275 120
metallener geerdeter
Dachaufbau
Anschlussplatte
für 2 HVI®Leitungen
Art.-Nr. 301 329
Anschluss an den
Potentialausgleich
des Gehäuses
Wandbefestigung
Art.-Nr. 105 340
- Dachleitungshalter
Art.-Nr. 253 015
- Adapter
Art.-Nr. 253 026 (Ø 20 mm),
Art.-Nr. 253 027 (Ø 23 mm)
z.B. HVI®Leitung I
Erdanschlusselement
Bereich
Endverschluss
Trennungsabstand "s"
Fundamenterder

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12. Sicherheitshinweise
Der schwarze Mantel der HVI®Leitung darf nicht beschädigt, z. B. eingeschnitten werden.
Die HVI®Leitung ist geeignet für Außenverlegung und kann nach dem Endverschluss, z.B. auf Dächern,
in Wänden, unter Putz, im Beton oder Fassaden/Fassadenkonstruktionen verlegt werden. Die Leitung ist
jedoch nicht für dauernde Wassereinwirkung geeignet. Die HVI®Leitung mit dem zusätzlichen grauen
Mantel kann im Erdreich verlegt werden. Eine Verlegung der HVI®Leitung mit schwarzem Mantel
ist im Erdreich unzulässig.
Durch den speziellen Aufbau des Außenmantels der HVI®Leitung ist ein Anstrich im Endverschluss
unzulässig.
Die HVI®Leitung mit grauem Mantel kann unter Beachtung nachfolgender Bedingungen im weiteren
Leitungsverlauf farblich angepaßt werden. Die Lacke und Farben müssen PVC-verträglich sein. Die Farben
und Lacke können wasserlöslich, aber auch lösemittelhaltig sein.
Anmerkung:
Die Lösungsmittel in Farben und Lacken verdunsten bei einem kurzzeitigen dünnen Auftrag schnell und
führen nicht zu einer Beschädigung des Kunststoffes.
Für die Anwendung in explosionsgefährdeten Betriebsstätten sind besondere Montagebedingungen zu
beachten (siehe Montageanleitung DS-Nr. 1501).
Soll die HVI®Leitung auf weich gedeckten Dächern (z.B. Reet, Stroh) eingesetzt werden, sind für diese
feuergefährdeten Betriebsstätten besondere Montagebedingungen einzuhalten.
Wird das Stützrohr durch ein Dach eingeführt, ist eine fachgerechte Abdichtung und bei einem Warmdach
zusätzlich eine fachgerechte Dämmung zu realisieren.
Bitte wenden Sie sich bei anwendungstechnischen Fragen an das für Sie zuständige Vertriebsteam oder
den Aussendienst-Mitarbeiter in Ihrer Region.
13. Hinweise
Ergänzende Hinweise über das Bauteileprogramm des HVI-Leitungs-Systems können aus unserer
Druckschrift DS Nr. 0151, unserem Katalog Blitzschutz/Erdung oder www.dehn.de - Produktdaten
entnommen werden .
Bei Bestellung ist die Leitungslänge der HVI®Leitung I, II oder III anzugeben. Auf Grund der
auftragsbezogenen Fertigung (Konfektionierung der Leitungslänge) kann die Leitung nicht
zurückgenommen werden.
Die HVI®Leitung ist ein Bauteil zur Einhaltung des Trennungsabstandes. Konstruktionsbedingt besitzt
die HVI®Leitung keine magnetische Schirmwirkung. Induktionswirkungen in sekundären Leitungen /
Schleifen sind zu beachten. Gegebenenfalls sind Maßnahmen zum Überspannungsschutz vorzusehen.
Das HVI-Leitungs-System ist eine abgestimmte Systemlösung. Die Gewährleistung ist nur gegeben, wenn
für das System nur Bauteile unseres Lieferprogramms eingesetzt und die Anweisungen in dieser
Montageanleitung eingehalten werden.
Bei Verschmutzung der HVI®Leitung kann diese durch einen mit dem Spezialreiniger,
Art.-Nr. 297 199, getränkten Lappen gereinigt werden.Aus gefahrgutrechtlichen Gründen ist einVersand
dieses Spezialreinigers nur in Deutschland und Österreich möglich.Alternativ ist ISOPROPYLALCOHOL
99,1 bis 99,9 % (CSA-Nr. 67-63.0) zu verwenden!

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Fax +49 9181 906-1100
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