Anwenderhandbuch Faserseilwinde –Mod. Silvretta
TYROMONT Alpin Technik GmbH 4 DE
SICHERE ARBEITSLAST
Die Winde ist für eine Arbeitslast von 300 kg ausgelegt. (bei 6,5-facher Sicherheit!). Die
TYROMONT - Faserseilwinde ist von der staatlich autorisierten Versuchsanstalt für
Maschinenbau an der HTL Innsbruck geprüft. Prüflast: 2.000 kg
VERANKERUNG
Als zentraler Verankerungspunkt ist die mit einem Edelstahlring eingefasste Öse am hinteren
Ende der Winde vorgesehen. In diesem Punkt wird die Last zentral in Kraftrichtung
aufgenommen, daher soll hier mittels eines ausreichend starken Karabiners (Stahl -
Schraubkarabiner; mind. 3.000 kg, schließen!) verankert werden. Die Verankerung zum
Untergrund erfolgt nach einer der planmäßigen Methoden, wobei mindestens zwei
unabhängige Verankerungspunkte gesetzt werden sollen.
Soweit dies das Gelände erlaubt soll der Standplatz der Winde so gewählt werden, dass der
Seilzug des Lastseiles schräg nach unten verläuft. Auf jeden Fall soll das Lastseil im belasteten
Zustand auf der unteren Führungswalze aufliegen. Dadurch wird speziell das Aufkurbeln
wesentlich erleichtert. Notfalls kann dieser Zustand auch durch Unterlegen von
Ausrüstungsgegenständen erreicht werden.
Zusätzlich kann, wenn dies möglich ist, die Winde nach vorne unten abgespannt werden. Dies
verbessert oftmals die Standfestigkeit und erleichtert die Arbeit.
Sollte es nicht möglich sein, die Winde so zu positionieren, dass das belastete Lastseil auf der
unteren Führungswalze aufliegt, kann die Winde auch frei hängend eingesetzt werden.
Kurbeln zum Aufwinden ist bei dieser Art der Verankerung jedoch schwierig, es empfiehlt sich,
mit der Kurbel zu „ratschen“. Die freihängende Winde darf nie händisch nach unten gehalten
oder mit dem Fuß nach unten gedrückt werden, da Sie in diesem Fall bei Belastung mit großer
Wucht nach oben springen und dabei im Nahbereich stehende Personen verletzen kann.
SEILFÜHRUNG
Die Seilreibung ist natürlich sehr stark vom Untergrund abhängig, über den das Seil läuft. Je
weniger Auflage das Seil hat, desto geringer ist der Widerstand, darauf sollte nach Möglichkeit
bei der Routenwahl geachtet werden, um beim Aufseilen Kraft zu sparen und das Seil zu
schonen.
Unbedingt muss vermieden werden, dass das Seil über scharfe Kanten läuft!
Wir empfehlen, die Winde nach Möglichkeit immer mit einem statischen Seil ab
Durchmesser 10,5 mm einzusetzen. Statische Seile haben eine Dehnung von ca. 2,5 % und
verhindern somit ein unangenehmes und unter Umständen gefährliches „Pendeln“ der am
Seil Hängenden. Speziell tritt dieser Effekt beim Aufseilen auf, oder wenn der Retter den
Verunfallten an das Bergeseil hängt.
Statische Seile nehmen jedoch bei einem Sturz praktisch k e i n e Energie auf, daher muss
darauf geachtet werden, dass sich n i e m a l s Schlaffseil-Schlingen bilden. ACHTUNG:
Stürze in ein Statikseil bedeuten Lebensgefahr!