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KOHLENDIOXYD
CO2als Schutzgas verbindet hohe Arbeitsgeschwindigkeit
mit tiefen Einbränden. Die Schweißstellen haben gute
mechanische Eigenschaften bei gleichzeitig niedrigern
Kosten. CO2begünstigt durch die Bildung von
Kohlenmonoxid das Auftreten von Spritzern und Porosität.
Außerdem treten Probleme mit der chemischen
Zusammensetzung von Stößen auf, die mit Kohleeintrag
und Verlusten an oxidierbaren Elementen einhergehen. Es
sei ferner daran erinnert, dass CO2im Innern von Flaschen
im flüssig-gasförmigen Zustand vorliegt und erst beim
Austritt zu Gas wird. Aus diesem Grunde ist beim Umgang
mit der Flasche Vorsicht geboten! Das Gemisch muss vor
dem Austreten in geeigneter Weise erwärmt werden.
ARGON
Wird mit Argon gearbeitet, hat der Lichtbogen eine niedrige
Spannung und eine große Stabilität. Das Gas neigt
außerdem dazu, im Bad zu verbleiben, weil es schwerer als
Luft ist. Argon wird zum Schweißen von leichten
Legierungen (z.B. Al und Mg), von dünnwandigen
Werkstoffen sowie in Zwangslage verwendet.
HELIUM
Helium brennt bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten und
hoher Lichtbogenspannung tief ein. Dieses flüchtige Gas,
das hohe Betriebskosten verursacht, kommt bei
dickwandigen Werkstücken und automatischen
Anwendungen (Schweißroboter) zum Einsatz.
ARGON-HELIUM-GEMISCH
Dieses Gemisch vereint die Lichtbogenstabilität durch
Argon mit dem tieferen Einbrand und der
Ausführungsgeschwindigkeit des Heliums.
GEMISCH AUS ARGON-SAUERSTOFF 2%
Dieses Gemisch wird wegen des stabilen Lichtbogens und
der besseren Nahtform häufig zum Schweißen von
rostfreien Cr-Ni-Stählen benutzt.
GEMISCH ARGON-CO2 UND ARGON-CO2-
SAUERSTOFF
In diesen Gemischen ist Argon in einem Anteil von 70% bis
90% enthalten. Dadurch wird eine hohe Lichtbogenstabilität
und ein besserer Wärmeeintrag gewährleistet. Meist
werden sie zum Schweißen von Eisenmetallen eingesetzt.
WIG-Schweißen
In der Betriebsart WIG (Wolfram Inert Gas) brennt der
Lichtbogen zwischen einer nicht abschmelzenden
Wolframelektrode und dem Werkstück in einer inerten
Atmosphäre (meist Argon).
Für das Zünden des Lichtbogens beim WIG-Schweißen
gibt es zwei Verfahren. Zünden mit Hilfe eines HF-
Lichtbogens (sehr hohe Spannung). Da bei diesem
Verfahren die Wolframelektrode das Werkstück nicht
berührt , können Prinziepbedingt keie Wolframpartikel ins
Schweißgut gelangen. Allerdings kann der HF-Lichtbogen
elektronische Geräte in der näheren Umgebung stören. Die
zweite Möglichkeit ist eine Kontaktzündung. Hierbei wird
durch das Berühren des Werkstücks mit der
Wolframelektrode ein Kurzschluss erzeugt. Wird nun die
Wolframelektrode vom Werkstück wieder abgehoben,
zündet der Lichtbogen. Leider gelangen durch den hohen
Strom im Kurzschluß leicht Wolframpartikel ins Schweißgut.
Um dies zu vermeiden wurde die WIG-LiftArc Zündung
entwickelt, die in diesem Gerät zum Eisatz kommt. Hierbei
wird der Kurzschußstrom so weit begrenzt dass fast keine
Wolframpartikel abbrenen und ins Schweißbad übergehen.
Am Nahtende entsteht leicht ein unerwünschter Endkrater.
Um dies zu vermeiden und die Schweißqualität zu erhöhen
kann der Schweißstrom am Nahtende in einer Rampe
langsam verringert und die Gasnachstömzeit angepasst
werden.
Das WIG-Schweißverfahren wird meist eingesätzt wenn
viel Wert auf gutes Nahtaussehen und auf ein geringe
Nacharbeit Wert gelegt wird. Um gute Schweißergebnisse
zu erziehlen ist eine entsprechende Vorbereitung und
Reinigung der Schweißkanten erforderlich. Die
verwendeten Schweißstäbe müssen über mechanische
Merkmale verfügen, die mit denen des zu schweißenden
Materials vergleichbar sind. Als Schutzgas wird meist
reines Argon verwendet, wobei die entsprechende Menge
vom jeweils gewählten Schweißstrom abhängt.
Die meisten Metalle (Ausnahme Alu, Mg und deren
Ligierungen) können mit Gleichstrom (DC) verschweist
werden. Der WIG-Schweißbrenner wird hierzu an
negativer Polarität (P1) betrieben. Da der negative Pol
kälter als der positive ist, verschleist in dieser Polung der
Schweißbrenner weniger!
Zum verschweißen von Aluminium und Magnesium
Werkstoffen und deren Legierungen wird eine
Wechselstrom (AC)-Stromquelle benötigt. Diese Betriebsart
stellt die XuperMIG 2500 nicht zur Verfügung!
E-Hand-Schweißen:
Um gute Schweißergebnisse zu erziehlen sind einige
Vorarbeiten erforderlich. Die Werkstücke müssen sauber
und rostfrei sein. Abhängig vom der Materialstärke, der
Verbindungsart, der Schweißposition und
Projektanforderungen müssen die Schweißkanten
vorbereitet werden. In der Regel werden „V“-Nähte
vorbereitet, bei großen Materialstärken ist es aber
empfehlenswert, „X“-Nähte (Lage/Gegenlage) oder „U“-
Nähte (ohne Gegenlage) zu wählen.
Elektrodenhersteller geben für jeden Elektrodentyp
Neben den mechanischen Eigenschaften auch die
möglichen Schweißpositionen, die Stromart
(AC/DC/Polarität) und den zu verwendenden
Schweißstrombereich an. Zum Schweißen wird zuerst die
Massezange möglichst nah an der Schweißnaht
angebracht. Die gewählte Elektrode in die Elektrodenhalter
einsetzen. Zum Zünden des Lichtbogens wird das
Elektrodenende leicht über das Werkstück gerieben.
Sobald der Lichtbogen gezündet hat, die Elektrodenzange
langsam bis zur normalen Schweißentfernung anheben.
Um die Lichtbogenzündung zu verbessern, wird ein im
Vergleich zum Schweißstrom höherer Anfangsstrom (Hot-
start) verwandt. Die Elektrode schmilzt und setzt sich in
Tropfenform auf dem Werkstück ab; ihre äussere
Ummantelung schmilzt und liefert so das für das
Schweißen notwendige Schutzgas. Um ein gleichmässiges
Abbrennen der Elektrode zu unterstützen besitzt die
XuperMIG 2500 eine ArcForce Einrichtung. Droht der
Lichtbogen durch einen Kurzschluss zu erlöschen, erhöht
das Schweißgerät kurzzeitig den Schweißstrom. Wenn es
trotz aller Vorkehrungen einmal zu einem Kurzschluss
kommen sollte, schützt die integrierte Antistick Funktion
davor dass die Elektrode durch den Schweißstrom aufglüht.
Nach Eintreten des Kurzschlusses schaltet das
Schweißgerät den Schweißstrom ab. Die Elektrode kann
nun Gefahrlos vom Werkstück entfernt werden.