
Betriebsanleitung Sicherheitsschalter STA...
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Sicherheitsschalter der Baureihe STA sind elektroma-
gnetische Verriegelungseinrichtungen mit Zuhaltung.
In Verbindung mit einer trennenden Schutzein-
richtung und der Maschinensteuerung verhindert
dieses Sicherheitsbauteil, dass die Schutzein-
richtung geöffnet werden kann, solange eine ge-
fährliche Maschinenbewegungen ausgeführt wird.
Für die Steuerung bedeutet dies, dass
fEinschaltbefehle, die gefährdende Zustände her-
vorrufen, erst dann wirksam werden dürfen, wenn
die Schutzeinrichtung in Schutzstellung und die
Zuhaltung in Sperrstellung ist.
Die Sperrstellung der Zuhaltung darf erst dann
aufgehoben werden, wenn gefährdende Zustän-
de beendet sind.
Vor dem Einsatz von Sicherheitsschaltern ist eine
Risikobeurteilung an der Maschine durchzuführen nach
fEN ISO 13849-1, Sicherheitsbezogene Teile von
Steuerungen
fEN ISO 14121, Sicherheit von Maschinen, Risiko-
beurteilung
fIEC 62061, Sicherheit von Maschinen - Funktio-
nale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer,
elektronischer und programmierbarer elektroni-
scher Steuerungssysteme.
Zum bestimmungsgemäßen Gebrauch gehört das
Einhalten der einschlägigen Anforderungen für den
Einbau und Betrieb, insbesondere
fEN ISO 13849-1, Sicherheitsbezogene Teile von
Steuerungen
fEN 1088, Verriegelungseinrichtungen in Verbin-
dung mit trennenden Schutzeinrichtungen
fEN 60204-1, Elektrische Ausrüstung von Maschinen.
Wichtig:
fDer Anwender trägt die Verantwortung für die
sichere Einbindung des Geräts in ein sicheres
Gesamtsystem. Dazu muss das Gesamtsystem
z. B. nach EN ISO 13849-2 validiert werden.
fWird zur Validierung das vereinfachte Verfahren
nach Abschnitt 6.3 EN ISO 13849-1:2008 be-
nutzt, reduziert sich möglicherweise der Perfor-
mance Level (PL), wenn mehrere Geräte hinter-
einander geschaltet werden.
fLiegt dem Produkt ein Datenblatt bei, gelten die
Angaben des Datenblatts, falls diese von der
Betriebsanleitung abweichen.
Sicherheitshinweise
Sicherheitsschalter erfüllen eine Personenschutz-Funk-
tion. Unsachgemäßer Einbau oder Manipulationen kön-
nen zu schweren Verletzungen von Personen führen.
Sicherheitsbauteile dürfen nicht umgangen (Kon-
takte überbrückt), weggedreht, entfernt oder auf
andere Weise unwirksam gemacht werden.
Beachten Sie hierzu insbesondere die Maßnahmen
zur Verringerung der Umgehungsmöglichkeiten
nach EN 1088:1995.A2:2008, Abschn. 5.7.
Der Schaltvorgang darf nur durch speziell dafür
vorgesehene Betätiger ausgelöst werden, die
unlösbar mit der Schutzeinrichtung verbunden sind.
Montage, elektrischer Anschluss und Inbetrieb-
nahme ausschließlich durch autorisiertes Fach-
personal.
Funktion
Der Sicherheitsschalter ermöglicht das Zuhalten von
beweglichen Schutzeinrichtungen.
Im Schalterkopf befindet sich eine drehbare Schalt-
walze, die durch den Zuhaltebolzen blockiert/frei-
gegeben wird. Beim Einführen/Ausziehen des
Betätigers und beim Aktivieren/Deaktivieren der
Zuhaltung wird der Zuhaltebolzen bewegt. Dabei
werden die Schaltkontakte betätigt.
Bei blockierter Schaltwalze kann der Betätiger nicht
aus dem Schalterkopf gezogen werden ¨Zuhaltung
aktiv.
Ausführung Betätiger
Betätiger
S
für Sicherheitsschalter STA
ohne
Ein-
führtrichter.
Betätiger
L
für Sicherheitsschalter STA
mit
Einführ-
trichter.
Ausführung STA1 und STA3
(Zuhaltung durch Federkraft)
Der Zuhaltebolzen wird durch Federkraft in Sperr-
stellung gehalten und durch elektromagnetische Be-
tätigung entsperrt. Die federkraftverriegelte Zuhaltung
arbeitet nach dem Ruhestromprinzip. Bei Unterbre-
chung der Spannungsversorgung des Magneten kann
die Schutzeinrichtung nicht unmittelbar geöffnet wer-
den.
Ausführung STA2 und STA4
(Zuhaltung durch Magnetkraft)
Anwendung nur in Sonderfällen nach strenger
Bewertung des Unfallrisikos!
Bei Unterbrechung der Spannungsversorgung
des Magneten kann die Schutzeinrichtung un-
mittelbar geöffnet werden!
Der Zuhaltebolzen wird elektromagnetisch in Sperr-
stellung gehalten und durch Federkraft entsperrt. Die
Zuhaltung arbeitet nach dem Arbeitsstromprinzip.
fSchutzeinrichtung schließen und Zuhaltung
aktivieren
Durch Einführen des Betätigers in den Sicherheits-
schalter wird der Zuhaltebolzen freigegeben.
STA1 und STA3: Der Zuhaltebolzen geht federkraft-
betätigt in Sperrstellung.
STA2 und STA4: Der Zuhaltebolzen geht durch An-
legen der Magnetbetriebsspannung in Sperr-
stellung.
Die Sicherheitskontakte werden geschlossen.
fZuhaltung deaktivieren, Schutzeinrichtung öffnen
STA1: Durch Anlegen der Magnetbetriebsspannung
gibt der Zuhaltebolzen die Schaltwalze frei.
Schaltfunktion siehe Bild 2 Spalte 2
Tür geschlos-
sen und nicht zugehalten
.
Der Betätiger kann herausgezogen werden.
STA2: Durch Abschalten der Magnetbetriebs-
spannung gibt der Zuhaltebolzen die Schaltwalze
frei.
Schaltfunktion siehe Bild 2 Spalte 2
Tür geschlos-
sen und nicht zugehalten
.
Der Betätiger kann herausgezogen werden.
STA3 (mit Türmeldekontakt): Durch Anlegen der
Magnetbetriebsspannung gibt der Zuhaltebolzen die
Schaltwalze frei.
Schaltfunktion siehe Bild 2 Spalte 2
Tür geschlos-
sen und nicht zugehalten
.
Der Betätiger kann herausgezogen werden.
Beim Herausziehen des Betätigers schaltet der
Türmeldekontakt und signalisiert, dass die Schutz-
einrichtung geöffnet ist (siehe Bild 2 Spalte 3,
Tür
offen
).
STA4 (mit Türmeldekontakt): Durch Abschalten der
Magnetbetriebsspannung gibt der Zuhaltebolzen die
Schaltwalze frei.
Schaltfunktion siehe Bild 2Spalte 2
Tür geschlos-
sen und nicht zugehalten
.
Der Betätiger kann herausgezogen werden.
Beim Herausziehen des Betätigers schaltet der
Türmeldekontakt und signalisiert, dass die Schutz-
einrichtung geöffnet ist (siehe Bild 2 Spalte 3,
Tür
offen
).
Hilfsentriegelung
Bei Funktionsstörungen kann mit der Hilfsentriege-
lung die Zuhaltung, unabhängig vom Zustand des
Elektromagneten, entsperrt werden (siehe Bild 3).
fSicherungsschraube herausdrehen.
fHilfsentriegelung mit Schraubendreher in Pfeilrich-
tung um ca. 180°drehen.
Die Hilfsentriegelung bzw. Schlüsselhilfsentriegelung
muss nach Gebrauch rückgestellt und versiegelt wer-
den (z.B. durch Sicherungslack bzw. Verplomben).
Montage
Sicherheitsschalter und Betätiger dürfen nicht
als Anschlag verwendet werden.
Nur in zusammengebautem Zustand befestigen!
Vorsicht! Verbrennungsgefahr durch hohe
Oberflächentemperatur bei Umgebungs-
temperaturen größer 40 °C! Schalter gegen
Berühren durch Personen oder brennbarem
Material schützen.
Sicherheitsschalter so anbauen, dass
fer für Bedienpersonal bei geöffneter Schutzein-
richtung schwer zugänglich ist.
fBedienung der Hilfsentriegelung sowie Kontrolle
und Austausch des Sicherheitsschalters möglich
sind.
fdie Fluchtentriegelung aus dem Gefahrenbereich
betätigt werden kann.
Zusätzlichen Anschlag für den beweglichen Teil der
Schutzeinrichtung anbringen.
fBetätiger in Betätigungskopf einführen.
fSicherheitsschalter formschlüssig anbauen.
fBetätiger dauerhaft und unlösbar mit der Schutz-
einrichtung verbinden, z.B. durch die beiliegen-
den Einwegschrauben, nieten oder schweißen.
Umstellen der Betätigungsrichtung
Bild 1: Umstellen der Betätigungsrichtung
fSchrauben am Betätigungskopf lösen.
fGewünschte Richtung einstellen.
fSchrauben mit 1,5 Nm anziehen.
fNicht benutzten Betätigungsschlitz mit beiliegen-
der Schlitzabdeckung verschließen.
Schutz vor Umgebungseinflüssen
Voraussetzung für eine dauerhafte und einwand-
freie Sicherheitsfunktion ist der Schutz des
Betätigungskopfes vor eindringenden Fremdkör-
pern wie Spänen, Sand, Strahlmitteln usw.
Elektrischer Anschluss
Bei der Auswahl von Isolationsmaterial bzw.
Anschlusslitzen, auf die Übertemperatur im
Gehäuse (abhängig von den Betriebsbedingun-
gen) achten!
Für den Sicherheitskreis dürfen ausschließlich
die mit dem Zwangstrennsymbol gekenn-
zeichneten Schaltglieder verwendet werden.
Für STA ohne Steckverbinder gilt:
Für den Einsatz und die Verwendung gemäß den
Anforderungen von ist eine starre Kupferleitung
60/75 °C zu verwenden.
Für STA mit Steckverbinder gilt:
Für den Einsatz und die Verwendung gemäß den An-
forderungen von muss eine class 2 Spannungs-
versorgung oder ein class 2 Transformator nach
UL1310 oder UL1585 verwendet werden.
Am Einsatzort installierte Anschlussleitungen von
Sicherheitsschaltern müssen räumlich von beweg-
lichen und fest installierten Leitungen und nicht
isolierten aktiven Teilen anderer Anlagenteile, die
mit einer Spannung von über 150 V arbeiten, so
getrennt werden, dass ein ständiger Abstand von
50,8 mm eingehalten wird. Es sei denn, die be-
weglichen Leitungen sind mit geeigneten Isolier-
D
B
C