Proxitron Piros OKSG L S18.194 S10 User manual

Bedienungsanleitung
User Manual
Piros Pyrometer
OKSG L S18.194 S10


Allgemeines
Wir freuen uns, dass Sie sich für ein Proxitron Pyrometer der Serie OKSG L zur berührungslosen
Temperaturmessung entschieden haben.
Damit Sie dieses Gerät bestimmungsgemäß einsetzen und bedienen können, bitten wir Sie, diese
Bedienungsanleitung sorgfältig zu lesen. Sie enthält alle wichtigen Informationen, um eine sichere und
langlebige Arbeitsweise des Pyrometers zu gewährleisten.
Hinweise und Sicherheitsbestimmungen
Bestimmungsgemäße Verwendung
Dieses Pyrometer dient ausschließlich zur berührungslosen Temperaturmessung.
Ein nicht bestimmungsgemäßer Einsatz, welcher der Beschreibung in dieser Bedienungsanleitung
widerspricht, kann zum Verlust jeglicher Gewährleistungsansprüche gegenüber dem Hersteller führen.
Bedienung und Wartung
Die Bedienung des Pyrometers ist nur Fachpersonal erlaubt, dass vor Inbetriebnahme eine Einweisung in
die Installation und Anwendung des Gerätes erhalten hat. Diese Anweisung sollte durch den fachlichen
Vorgesetzten erfolgen oder kann nach Absprache mit der PROXITRON GmbH geschehen.
Eigenmächtige Umbauten und Veränderungen am Gerät
Soweit nicht vom Hersteller schriftlich genehmigt, ist es untersagt, technische Veränderungen am Gerät
vorzunehmen. Sollte dem zuwider gehandelt werden, übernimmt der Hersteller keine Haftung für eventuell
daraus entstehende Schäden. Des Weiteren führt dies automatisch zum Verlust jeglicher
Gewährleistungsansprüche.
Umweltschutzaspekte und Entsorgung
Die bei den Pyrometern verwendeten Linsen bzw. deren Beschichtungen können gesundheitsgefährdende
Stoffe enthalten, die bei bestimmungsgemäßem Einsatz unschädlich sind. Das Gerät darf nicht dem
normalen Hausmüll beigefügt werden, sondern muss fachgerecht entsorgt werden. Schicken Sie bei Bedarf
das Pyrometer zur Entsorgung an die PROXITRON GmbH zurück.
Entsorgung (nach Richtlinie 2002/96/EG)

Wartung und Pflege
Das Gerät besitzt keine Teile, die einer Wartung unterliegen.
Achtung: Die Linse kann bei leichter Verschmutzung mit trockener, ölfreier Druckluft gereinigt werden. Bei
stärkerer Verschmutzung verwendet man am besten ein weiches, trockenes Tuch, wie es auch bei der
Reinigung von Kameraobjektiven zum Einsatz kommt.
Verpackungsvorschriften und Lagerung
Steht die Originalverpackung nicht mehr zur Verfügung, ist zum Transport des Gerätes ein mit
stoßdämpfendem Material ausgelegter Karton zu verwenden. Bei Überseeversand oder längerer Lagerung
in hoher Luftfeuchtigkeit sollte das Gerät durch eine verschweißte Folie gegen Feuchtigkeit geschützt
werden (evtl. Silikagel beilegen). Die Optik sollte mit der Schutzkappe oder mit einer Folie separat geschützt
werden.
Gewährleistung
Die PROXITRON GmbH wird defekte Teile, die durch Fehler im Design oder der Herstellung begründet sind,
während der ersten zwei Jahre ab Verkaufsdatum ersetzen oder reparieren. Davon abweichende
Regelungen können schriftlich beim Kauf des Gerätes vereinbart werden. Wenn einer Rücksendung zur
Garantiereparatur zugestimmt worden ist, schicken Sie bitte das Gerät an die PROXITRON GmbH zurück.
Die Garantie erlischt, wenn das Gerät ohne vorherige schriftliche Zustimmung von PROXITRON geöffnet,
auseinander genommen, verändert oder anderweitig zerstört wurde. Die Garantie erlischt auch, wenn das
Gerät falsch angewendet oder unter Bedingungen benutzt oder gelagert wurde, die nicht der Spezifikation in
den Technischen Daten entsprechen.
Die PROXITRON GmbH haftet nicht für Zerstörungen, Verluste, einschließlich Gewinnverluste, und
Folgeschäden, die bei der Nutzung des Gerätes eventuell entstehen oder die aus Defekten bei Design und
Herstellung des Gerätes resultieren.
Der Verkäufer übernimmt keine Garantie, dass das Gerät für eine beim Kunden vorgesehene spezielle
Applikation einsetzbar ist.
Urheberrechte
Alle Rechte und Änderungen vorbehalten. Die Änderung der in diesen Unterlagen enthaltenen Angaben und
technischen Daten, auch ohne vorherige Ankündigung, bleibt vorbehalten.
Ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Herstellers darf kein Teil dieser Unterlagen vervielfältigt,
verarbeitet, verbreitet oder anderweitig übertragen werden.
Es wird keine Garantie für die Richtigkeit des Inhalts dieser Unterlagen übernommen.
Erklärung
Änderungen, die dem technischen Fortschritt dienen, behält sich PROXITRON GmbH vor.

Umgang mit Lichtleitern
Minimal zulässige Biegeradien:
kurzzeitig, lokal:50 mm (200 µm-Faser) 75 mm (400 µm-Faser)
dauernd: 120 mm (bis max. 50°C) > 200 mm (über 50°C)
Ständige Bewegungen möglichst vermeiden!
(ggf. Biegeradius >> 200 mm und frei von Zugkräften)
Keine Zugkräfte! Keine Knoten oder Schleifen! Nicht verdrillen! Nicht knicken!
Nicht um scharfe Ecken führen! Separate Kabelkanäle und Führungen verwenden, um die
Biegeradien einzuhalten.
Lichtleiterstecker ständig mit Staubschutzkappen schützen!
Keine Querkräfte in der Nähe (< 250 mm) der Stecker!
Bei Lichtwellenleiter mit 90°-Bogen den Stecker am Optikkopf erst festziehen, nachdem der
Lichtwellenleiter von Querbewegungen geschützt wurde!
Max. Anzugsmoment
Lichtleiter arretieren, bevor sie mit dem Gerät oder Optikkopf verbunden werden.
Frei hängende Lichtleiter, besonders bei senkrechtem Einbau alle 500 mm arretieren!
Bei Austausch des Lichtleiters sollte eine Nachkalibrierung erfolgen.


Einführung
Lieferumfang
OKSG_L
Hinweis: Anschlusskabel, Lichtwellenleiter und Vorsatzoptik sind nicht im Standardlieferumfang enthalten.
Bitte bestellen Sie die erforderlichen Kabel in der von Ihnen gewünschten Spezifikation separat
Anwendungsbereich
Das digitale Pyrometer OKSG_L ist speziell für den Industrieeinsatz in der Glasproduktion konzipiert.
Es eignet sich für Hochtemperaturmessungen ab 600 °C speziell an flüssigem Glas.
Durch den soliden Aufbau im robusten Alugehäuse mit Monofaser-Lichtwellenleiter, speziellem Zubehör wie
Luftblasvorsatz und verschiedenen Schutzrohren, ist der Einsatz selbst unter rauen Bedingungen und
Umgebungstemperaturen bis 250 °C möglich.
An die spezielle Optik für den Lichtwellenleiter können Luftblasvorsätze mit Inconel-Rohren oder Keramik-
Rohren unterschiedlicher Längen montiert werden.
Die Schraubkappe mit Linse ist leicht zu reinigen und ggf. austauschbar.
Das OKSG_L verfügt über eine integrierte, galvanisch getrennte USB-Schnittstelle. Das Gerät kann zur
Parametrierung über die USB-Schnittstelle auch ohne zusätzliche 24 V Spannungsversorgung betrieben
Das OKSG_L verfügt über eine galvanisch getrennte RS-485 Schnittstelle. Das Gerät ist somit busfähig und
verwendet das Modbus RTU Protokoll. Das Modbus Protokoll wird im Dokument
Kommunikationsbeschreibung detailliert beschrieben. Über einen Schnittstellenadapter RS-485 zu USB
(Zubehör) kann das Gerät an einen PC angeschlossen werden. Durch den Anschluss an einen PC können
Parameter wie Teilmessbereich, Speichereinstellungen und Einstellzeit optimal an die Anwendungen
angepasst werden. Der am Gerät eingestellte Emissionsgrad kann zu Kontrollzwecken ausgelesen werden.
Funktionsprinzip
Das OKSG_L ist ein Gerät in 4-Leiter Technik. Neben den Anschlüssen zur Stromversorgung sind zwei
weitere Leitungen zur Übertragung des Messsignals vorhanden. Die Infrarotstrahlung des Messobjektes wird
im Detektor in ein elektrisches Signal umgewandelt. Dieses wird digital weiterverarbeitet und in das
temperaturlineare Standardsignal 0/4 bis 20 mA umgewandelt. Die Stromübertragung des Messsignals ist
insbesondere für die Überbrückung von großen Distanzen geeignet. Im Gegensatz zur
Spannungsübertragung des Messsignals wird durch den Strombetrieb der Einfluss von elektromagnetischen
Störungen auf das Messsignal minimiert (niederohmiger Empfängereingang).
Zusatzgeräte wie z.B. eine Digitalanzeige oder Regler, die das Ausgangsignal 0/4 bis 20 mA verarbeiten,
können in die Stromschleife integriert werden. Dabei ist, wie unten beschrieben, darauf zu achten, dass die
maximale Bürde nicht übersteigt.

Blockschaltbild Stromschleife allgemein
Innenwiderstände der angeschlossenen Geräte
Leitungswiderstände
Lastwiderstand
spezifischer elektrischer Widerstand
l Leitungslänge (Kabellänge 2)
Leiterquerschnitt
Beispiel: bei 100 m Kabellänge und = 0,25 mm2
Grundlagen
Jeder reale Körper sendet entsprechend seiner Oberflächentemperatur Infrarotstrahlung aus, deren
Intensität meist geringer als die eines ideal strahlenden Schwarzen Strahlers gleicher Temperatur ist. Das
Verhältnis der Strahlungen wird durch den Emissionsgrad
zu finden.
Das Pyrometer OKSG_L wurde speziell für den Industrieeinsatz in der Glasproduktion konzipiert für
Temperaturmessungen ab 600 °C speziell an flüssigem Glas entwickelt. Glas ist ein transparenter Stoff, d. h.
die Strahlung kommt überwiegend aus dem Volumen des Glases. Die Sichttiefe X99 des Pyrometers, bzw.
die maximale Glastiefe aus der das Pyrometer Strahlung empfängt, ist von der Absorption des Glases im
wirksamen Spektralbereich des Pyrometers bestimmt. Die Absorption ist stark von der Messtemperatur
abhängt.
Bei Glasdicken X99 wird der Transmissionsgrad vernachlässigbar; nach dem Kirchhoffschen Gesetz ergibt
sich dann für den Emissionsgrad: . Für Glas liegt der Reflexionsgrad (
X99 ei

Bei geringeren Glasdicken (z.B. im Glasfeeder) kommt die Strahlung zunehmend vom Schamottbett der
Glaswanne. Werden Glastropfen mit geringerer Dicke gemessen, muss ein geringerer Emissionsgrad
eingestellt werden. Vergl. /6/
Glasart
Glastemperatur in °C
Sichttiefe X99 in mm
Fensterglas
20
95
1300
192
Grünglas
20
8
1250
12
Borosilikatglas
27
21000
600
170
1000
300
1200
550
Beispielhafte Sichttiefen X99
/1/ Lieneweg, F.: Handbuch der technischen Temperaturmessung. Verlag Vieweg,
Braunschweig, 1976
/2/ Walther, L.; Gerber, D.: Infrarotmesstechnik. Verlag Technik, Berlin 1981
/3/ Stahl, K.; Miosga, G.: Infrarottechnik. Hüthig Verlag Heidelberg, 1986
/4/ VDI/VDE 3511 Blatt 4, Technische Temperaturmessung Strahlungsthermometer
/5/ Touloukian, Y.S.: Thermophysical Properties of Matter: The TPRC Data Series,
Purdue University, Thermophysical Properties Research Center Staff, R. Browker,
1975, 1991: Vol. 8. Thermal Radiative Properties: Nonmetallic Solids.
/6/ Maciejewicz, N.: Pyrometrische Temperaturmessungen in Glasschmelzöfen, Wannen, Speisern
und im Bereich der Glasver- und Glasbearbeitung. Vortrag, gehalten auf dem Zwieseler
Fachschulkolloquium, 1992, der Gesellschaft von Freunden der Glasfachschule Zwiesel am 11./12. 5.
1992
/7/ Maciejewicz, N.; Kluge, G.: Temperaturmessungen in der Glasindustrie mit stationären Pyrometern
des Wärmetechnischen Instituts der Glasindustrie Jena (WTI) In: Silikattechnik 37 (1986) Heft 1, S.32...34

Technische Daten und Zubehör
Gerätedaten
Gerätetyp
OKSG L S18.194 S10
Messtemperaturbereich
600 °C bis 1800 °C
Teilmessbereich
beliebig einstellbar innerhalb des Grundmessbereichs, Mindestumfang 50
°C
Spektralbereich
0,8 µm bis 1,1 µm
Optik (siehe Tabelle)
DAK 340
Distanzverhältnis
> 100 : 1
0,05 bis 1,00, einstellbar am Gerät
Einstellzeit t95
10 ms (min.), einstellbar bis 10 s 4)
Messunsicherheit 1)
0,3 % vom Messwert
Wiederholbarkeit 1)
0,1 % vom Messwert
NETD 2)
0,1 K 1)
Umgebungstemperatur-
abhängigkeit, statisch 3)
< 0,1 K/K(Tu)
Testsignal
10/12 mA, je nach Einstellung 0/4 bis 20 mA, einschaltbar am Gerät
Messausgang
0/4 bis 20 mA4)(galvanisch
getrennt)
Schnittstelle
RS-485 (galvanisch getrennt), halbduplex, Modbus RTU
Ausrichtung/Justierung
keine
Parameter
Emissionsgrad am Gerät einstellbar, über Software lesbar,
Einstellzeit, Teilmessbereich über Schnittstelle und Software einstellbar
Spannungsversorgung
24 V DC ± 25 %, Restwelligkeit 500 mV
Leistungsaufnahme
max. 1,5 W
Betriebstemperatur
0 °C bis 70 °C für Pyrometer
0 °C bis 250 °C für Lichtwellenleiter und Vorsatzoptik
Lagertemperatur
20 °C bis 70 °C
Gewicht
ca. 500 g (ohne Lichtwellenleiter und Optik)
Gehäuse
Alugehäuse, ca. 110 mm × 80 mm × 40 mm
Schutzart
IP 65 nach DIN EN 60529 und DIN 40050
Prüfgrundlagen
EN 55 011: 1998, Grenzklasse A
CE-Zeichen
Gemäß den EU-Richtlinien

Gerätetyp
OKSG L S18.194 S10
Werkseinstellungen
= 1, Einstellzeit 200 ms, Teilmessbereich gleich dem
Grundmessbereich, (DSF 34NG: Adresse 01, 9600 Baud)
(auf Wunsch abweichende Parameter möglich)
1) Angaben für Schwarzen Strahler, TU= 23 °C, t95 = 1s.
2) Rauschäquivalente Temperaturdifferenz.
3) Abweichung von TU= 23 °C, TObjekt = 1000 °C
4) einstellbar über Software.
.
Optik
Das Gerät ist mit Lichtwellenleiter und Vorsatzoptik ausgestattet. Die jeweiligen Daten entnehmen Sie bitte
folgender Tabelle:
Vorsatzoptik DAK 340
Messabstand a
[mm]
0
500
1000
2000
3000
4000
5000
Messfelddurchmesser M90*) [mm]
600 °C bis 1800 °C
11,0
10,7
10,5
10,0
20,0
31,0
42,0
Apertur D [mm]
11,0
*) Der in den Tabellen mit M90 bezeichnete Messfelddurchmesser definiert die in der Regel kreisförmige, ebene Fläche eines
Messobjektes, bei dem der Strahlungssensor 90 % der Strahlungsleistung des Messobjektes empfängt. Die raumwinkelverursachte
Messsignalzunahme bei größeren Messobjekten wird durch den Umfeldfaktor SSE (size of source effect) charakterisiert. Er gibt an, um
wie viel die empfangene Strahlungsleistung bei Verdoppelung des Messfeldfläche (Messfelddurchmesser ) ansteigt. Für o.g.
Geräte beträgt der Wert typisch 3 %.
Hinweis: Das Messobjekt muss immer mindestens so groß sein wie das Messfeld bei dem aktuellen
Messabstand.

Lichtwellenleiter
Es wird ein Lichtwellenleiter mit 200 µm Durchmesser eingesetzt.
Die Lichtwellenleiter besitzen zwei unterschiedliche Anschlussstecker:
Auf der Pyrometerseite hat der Anschlussstecker einen zusätzlichen Stift als Verdrehsicherung. Die
Pyrometerseite ist zusätzlich mit der Seriennummer des Pyrometers beschriftet.
Auf der Optikkopfseite ist keine Verdrehsicherung vorgesehen. Nur an dieser Seite ist die Montage der
Vorsatzoptik möglich. Diese Seite ist für Umgebungstemperaturen bis 250 °C zugelassen.
Sehr lange Lichtwellenleiter werden auf separaten Trommeln geliefert hierbei liegt die Optikkopfseite
grundsätzlich außen.
Das Anschrauben der Stecker des Lichtwellenleiters erfolgt mit Hilfe eines Maulschlüssels SW17 und einem
maximalen Anzugsmoment von 0,2 ... 0,5 Nm.
Hinweis: Lichtwellenleiter und Optik sind jeweils zusammen mit dem jeweiligen Gerät kalibriert und haben
die gleichen Seriennummern. Eine einwandfreie Arbeitsweise des OKSG_L ist nur bei Verwendung von
Komponenten mit gleicher Seriennummer gewährleistet.
Besonders beim Einbau mehrerer Geräte immer auf gleiche Komponenten achten. Bei Austausch des
Lichtwellenleiters oder der Vorsatzoptik sollte eine Nachkalibrierung zur Erhaltung der angegebenen Daten
erfolgen.
Zubehör
Für verschiedene Einsatzgebiete steht eine Vielzahl von Zubehörteilen zur Verfügung. Als Zubehör gelten
die Teile, die jederzeit bestellt und vor Ort montiert werden können, zum Beispiel:
Anschlusskabel 2 m
ST S10/12-2
9847H
Anschlusskabel 5 m
ST S10/12-5
9847D
Schnittstellenadapter RS485 zu USB
SIC 485 UD
9861E
Optik
DAK 340
6914P
Lichtleitkabel 5m lang
LLKG 5
6914O
Lichtleitkabel 10m lang
LLKG 10
6914S
Blasvorsatz
DAK 341
6914Q
Keramik Schutzrohr 300 mm Länge
DAK 338
6914N
Keramik Schutzrohr 1000 mm Länge
DAK 339
6914R
Installation und Inbetriebnahme
Vorbereitung
DerStandortdesPyrometersunddieeinzustellendenParameterwerdendurchdieAnwendungbestimmt.Beider
EntscheidungüberdenStandortmüssendieUmgebungstemperatur,dieatmosphärischenBedingungensowie
eventuelleelektromagnetischeStörfelderam Standortberücksichtigtwerden.
WeiterhinistdieKabelführungfürdieverwendetenAnschlusskabeldesPyrometersindiePlanungeinzubeziehen.

Umgebungstemperatur
Die Umgebungstemperatur darf die Grenzen der Betriebstemperatur des Pyrometers von 0 °C bis 70 °C
nicht über- oder unterschreiten. Lichtwellenleiter (Optikkopfseite) und Vorsatzoptik können bei
Umgebungstemperaturen bis 250 °C eingesetzt werden.
Bei höheren Umgebungstemperaturen können Verfälschungen des Messwertes oder Beschädigungen des
Gerätes auftreten.
Atmosphärische Bedingungen
Rauch,Dämpfe,StaubundandereVerunreinigungen inder Luftsowieeine verschmutzteOptik stelleneinProblemfürdie
berührungsloseTemperaturmessungdar.DurchVerschmutzungenjeglicher Art,kanndasPyrometernichtausreichend
InfrarotstrahlungfürdieexakteMessungerfassenundesentstehenMessfehler.
MitHilfeeinesLuftblasvorsatzeskannmaneinerzustarkenVerschmutzung entgegenwirken.DiebenötigteLuftmenge
beträgt zwischen60100l/min(4... 6m3/h)-undstaubfreie
Druckluftverwendetwerden.
Elektromagnetische Störungen
Das Gerät hat die Prüfungen zur Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) gemäß der EU-Richtlinie
bestanden. Darüber hinausgehende Störeinflüsse können die Funktion des Gerätes beeinträchtigen.
Die Wirkung elektromagnetischer Störfelder kann durch folgende Maßnahmen verringert werden:
Montieren des Pyrometers soweit wie möglich entfernt von potenziellen Störquellen, wie z.B.
motorgetriebenen Anlagen, die hohe Störspitzen erzeugen.
Verwenden Sie zum Anschluss des Pyrometers nur abgeschirmte Anschlusskabel. Bitte wählen Sie ein
Kabel in der entsprechenden Länge aus unserem Zubehörprogramm.
Installation des Pyrometers
Anforderungenan den Einsatzort
Eswirdempfohlen,dasPyrometerauf einerfesten,stabilengeerdetenUnterlagezubefestigen.
Anforderungenan das Bedienpersonal
Der Aufbau und die Inbetriebnahme des Pyrometers sollten durch dafür qualifizierte Fachkräfte erfolgen. Für
die Inbetriebnahme des Pyrometers beachten Sie bitte die Hinweise in dieser Bedienungsanleitung.
Hinweis: Treten Schäden durch den unsachgemäßen Aufbau und/oder Anschluss bzw. durch nicht
qualifiziertes Personal auf, übernimmt die PROXITRON GmbH keine Haftung.
Montage
Das Gehäuse kann über 2 Schrauben (M4) mit Zahnscheibe (DIN 6797) befestigt werden. Erfolgt die
Montage auf einer geerdeten Fläche ist damit die Pyrometererdung hergestellt; ansonsten muss die Erdung
zusätzlich herangeführt werden.
Hinweis: Die Erdung hat grundsätzlich am Pyrometergehäuse zu erfolgen. Der Schirmanschluss des Kabels
darf nicht zur Erdung verwendet werden!
Besteht die Gefahr einer Potenzialdifferenz zwischen Vorsatzoptik und Pyrometer sind entweder
Vorsatzoptik und Lichtwellenleiter isoliert zu führen oder es ist für einen geeigneten Potenzialausgleich zu
sorgen. Der Lichtwellenleiter selbst darf nicht mit Ausgleichströmen belastet werden!

Anschlusskabel
Bitte verwenden Sie ausschließlich unsere vorkonfektionierten Anschlusskabel, die in verschiedenen Längen
erhältlich sind Dadurch ist gewährleistet, dass die Normen bezüglich EMV und Schutzgrad eingehalten
werden.
Steckeranschluss
Anschluss Lichtwellenleiter

Installation des Zubehörs
Der Blasvorsatz für die Optik des Gerätes kann mit einem Montagewinkel ausgerüstet werden. Dieser kann
über ein offenes Langloch im Montagewinkel (Schraube M12) befestigt werden.
Die Vorsatzoptik DAK 340 wird in den Bajonettverschluss des Luftblasvorsatzes eingeschraubt (ggf.
Maulschlüssel SW 17). Dieser kann separat vom Luftblasvorsatz getrennt werden. Dazu den
Verschluss einfach abdrehen.
Der Bajonettverschluss des Blasvorsatzes kann nur in einer Stellung angebracht werden.
Diese ist durch eine Vertiefung gekennzeichnet. Die Vertiefung muss mit dem Stift am Verschluss in
einer Linie liegen.
Hinweis: Je nach Einsatzbedingungen beträgt die
m3- und staubfreie Druckluft verwendet
werden.
Spülluftanschluss
Bajonettverschluss
Gewinde G1/2“
GewindeM16x1
fürVorsatzoptik
Montagewinkel
Inconel-Sichtrohr
Bajonettverschluss
GewindeM16x1
fürVorsatzoptik

Anschluss von Lichtwellenleiter und Vorsatzoptik
Bitte entfernen Sie die Schutzkappen am Lichtwellenleiteranschluss des Pyrometers und der Vorsatzoptik
erst unmittelbar vor dem Anschluss. Bewahren Sie die Kappen für eine eventuelle Rücksendung als Schutz
auf.
Bei Einsatz des Luftblasvorsatzes, erst die Optik in den Blasvorsatz einschrauben (ggf. Maulschlüssel
SW17).
Lichtwellenleiter von der Optikkopfseite (Anschlussstecker ohne Verdrehsicherung) beginnend ausrollen
nicht aus der Verpackung ziehen! Knoten und Schleifen, sowie Verdrillen des Lichtwellenleiters ist strikt zu
vermeiden. Es wird empfohlen, separate Kabelkanäle und Führungen verwenden, um die Biegeradien
einzuhalten. Lichtwellenleiter arretieren und darauf achten, dass in der Nähe der Anschlussstecker (<250
mm) keine Querkräfte auftreten. Frei hängende Lichtwellenleiter, besonders bei senkrechtem Einbau alle
500 mm arretieren!
Schutzkappen entfernen und Lichtwellenleiter-Stecker mit dem Gerät, bzw. der Vorsatzoptik verbinden (ggf.
Maulschlüssel SW17).
Max. Anzugsmoment: 0,2 ... 0,5 Nm.
Hinweis: Bei der Verlegung des Lichtwellenleiters ist unbedingt darauf zu achten, dass im Einsatz der
minimale Biegeradius von 120 mm (250 mm bei Temperaturen >50 °C) nicht unterschritten wird!
Inbetriebnahme des Pyrometers
Anschließen der Spannungsversorgung
Zum Betriebdes PyrometerOKSG_LwirdeineGleichspannungvon24VDC±25%benötigt.
VerbindenSie dasAnschlusskabelmitdemPyrometerundderSpannungsversorgung.(WeißeAder+24VDC und
brauneAder0VDC)
Hinweis:FürdenbestimmungsgemäßenBetriebdesPyrometersistaufrichtigePolarität zuachten.Das Gerätistgegen
versehentlicheVerpolungunddiedadurchentstehendeSchädengeschützt.
Um denAnforderungenandieelektromagnetischeVerträglichkeit(EMV) gerechtzuwerden,istesnotwendig,ein
AnschlusskabelingeschirmterAusführungzuverwenden.
DieAbschirmungdes Kabelsistauf derPyrometerseite angeschlossen.WirddasKabelverlängert,somussdie
Abschirmungmitverlängertwerden.
Hinweis:DieErdunghatgrundsätzlicham Pyrometergehäusezuerfolgen.DerSchirmanschlussdesKabelsdarfnichtzur
Erdungverwendet werden!
BestehtdieGefahreiner PotenzialdifferenzzwischenVorsatzoptik undPyrometer sindentweder Vorsatzoptik und
LichtwellenleiterisoliertzuführenoderesistfüreinengeeignetenPotenzialausgleichzusorgen.DerLichtwellenleiter
selbstdarfnichtmitAusgleichströmenbelastetwerden!

Elektrischer Anschluss OKSG_L
Anschluss
Funktion
Farbe der Ader
K
A
B
C
D
J
G
F
E
H
M
L
K
+ 24 VDC
weiß
A
0 VDC
braun
L
+ Analogausgang 0/4 bis 20 mA
grün
B
gelb
H
Ohne Funktion
grau
J
Ohne Funktion
rosa
F
D+ RS-485
schwarz
C
-485
violett
D
D+ RS-485 intern gebrückt mit F
grau/rosa
E
-485 intern gebrückt mit C
rot/blau
G
GND RS-485
rot
M
PE/Schirm (nur zur Kabelverlängerung)
grün/gelb
Formel zur Berechnung der Temperatur aus dem Stromwert
Beispiel:
Abgelesener Stromwert: 8mA
MBA(Messbereichsanfang) 600 °C
MBE(Messbereichsende) 1800 °C
Strom min. 4mA
Strom max. 20 mA
Ergebnis:
Verdrillt
Verdrillt

Anschluss des Pyrometers an RS-485
Das OKSG_L verfügt über eine (galvanisch getrennte) RS-485 Schnittstelle. Das Gerät ist somit unter
Verwendung des Modbus RTU Protokoll busfähig. Das Modbus Protokoll wird im Dokument
Kommunikationsbeschreibung detailliert beschrieben.
Wird nur ein einzelnes Pyrometer z.B. über einen Schnittstellenmodul RS-485 zu USB (siehe Zubehör) mit
einem PC verbunden, und dabei nicht mehr als 5 m überbrückt, ist der Aufbau einer Busstruktur nicht
erforderlich. Der Anschluss erfolgt durch direkte Verbindung der Anschlüsse D+ (schwarz) und D- (violett)
des Anschlusskabels mit dem Schnittstellenmodul.
Sollen mehrere Pyrometer an einem RS-485 Bus arbeiten muss jedes Pyrometer eine eigene Busadresse
haben. Die Auslieferungsadresse ist 01 mit 9600 Baud. Bitte beachten Sie, dass die Pyrometer vor dem
Anschluss einzeln adressiert werden müssen. Vergeben Sie jedem Pyrometer eine andere Adresse. Die
Vergabe der Adresse 00 ist nicht zulässig und deswegen werkseitig gesperrt. Die RS-485 ermöglicht eine
Buskommunikation mit bis zu 32 Teilnehmern.
Es ist absolut wichtig, dass die beiden Leiter D+ und D- in einem Segment nicht vertauscht werden. Sie
müssen bei allen angeschlossenen Pyrometern und dem Master identisch sein.
Dies ist der häufigste Installationsfehler!
Das Pyrometer ist anlagenseitig geerdet, d.h. das Gehäuse des Pyrometers hat eine direkte Verbindung zu
PE. Damit dient der Schirmanschluss (grün/gelb) nur der Verlängerung und darf nicht mit PE verbunden
werden. Ansonsten kann eine Erdschleife entstehen, die zu Störungen in der Kommunikation oder zum
Fließen von Ausgleichsströmen führen kann. Hierdurch kann auch das Pyrometer Schaden nehmen.
Alle Stationen in einem Segment sollten idealerweise hintereinander in einem linearen Bus angeschlossen
werden. Der Bus ist als verdrillte Zweidrahtleitung mit einem Abschlusswiderstand von 120 Ohm (1/4 W)
auszuführen.
Die Zweidrahtleitung sollte bei Längen über 100 m abgeschirmt ausgeführt werden. Der Schirm ist dann am
Bus-Master aufzulegen und darf nicht mit den Schirmanschlüssen der Pyrometerkabel verbunden werden!

Die einzelnen Pyrometer können bei kurzen Entfernungen (maximale Länge von 3m) über Stichleitungen
angeschlossen werden.
USB
D-
D+
GND
RS-485
Interfacemodule
RS-485 <=>USB
3310A14020
D+
D-
D-
D+
Pyrometer
Adresse 01
D+
D-
D-
D+
Pyrometer
Adresse 02
D+
D-
D-
D+
Pyrometer
Adresse 32
120 Ohm
1/4W
Störsicherer und somit optimaler erfolgt der Busanschluss durch Durchschlaufen. Hierbei werden beide
Paare des Anschlusskabels genutzt, um eine Hin- und Rückleitung aufzubauen. Die Zweidrahtleitung des
Busses ist hierzu jeweils aufzutrennen und mit de Anschlusskabel zu verbinden. Hiermit ist eine gesamte
Buslänge von bis zu 1200 m möglich.
USB
D-
D+
GND
RS-485
120 Ohm
1/4 W
Interface module
RS-485 <=> USB
3310A14020
D+
D-
D-
D+
Pyrometer
Adresse 01
D+
D-
D-
D+
Pyrometer
Adresse 02
D+
D-
D-
D+
Pyrometer
Adresse 32
Eine weitere Möglichkeit, um Störungen am Bus zu vermeiden, stellt die Verbindung aller GND-Leitungen rot
dar. Dies empfiehlt sich bei der Verwendung von Zweidrahtleitungen ohne Abschirmung.
120 Ohm
1/4 W
D+
D-
D-
D+
Pyrometer
Adresse 02
D+
D-
D-
D+
Pyrometer
Adresse 32
USB
D-
D+
GND
RS-485
Interface module
RS-485 <=> USB
3310A14020
D+
D-
GND
D+
Pyrometer
Adresse 01
D-
GND
GND
Bus-Master
Bus-Master
Bus-Master

Geräteeinstellungen
Bedienelementeam Gerät
DieBedienelementeunddieUSB-SchnittstellebefindensichimInnerendesGerätes.DieAbdeckungkannnachlösen
derzweiSchraubenabgehobenwerden.
Hinweis:BetreibenSiedasGerätdauerhaftnuringeschlossenemZustand!NachderParametrierungistder
Gehäusedeckelsofortzuverschließen,um dasEindringenvonSchmutzzuverhindern!
EmissionsgradundTeststrom-Schalter
Parameter
Folgende Parameter sind nur am Pyrometer und nicht über die Schnittstelle einstellbar:
Emissionsgrad ε
Körpers zur abgestrahlten Leistung eines schwarzen Strahlers gleicher Temperatur. Der Emissionsgrad ist
materialabhängig und liegt immer zwischen 0 und 1 (oder auch 0 % und 100 %).
xakten Einstellung
am Pyrometer kann die Objekttemperatur korrekt erfasst werden.
Der Emissionsgrad ist über zwei Drehschalter von 0,05... 1,00 in Schritten von 0,01 einstellbar.
Emissionsgrad
Schalterstellung
Hinweis:
Table of contents
Languages:
Other Proxitron Measuring Instrument manuals