
6Änderungen vorbehalten
Funktionen der Schnittstelle
3 Funktionen der Schnittstelle und Einstel-
lungen
3.1 Flusssteuerung (SH1, AH1)
Die Flusssteuerung auf der Sende- und Empfangsseite
(SH = Source Handshake / AH = Acceptor Handshake) ist für
alle weiteren Funktionen, inklusive der Übermittlung von bus-
spezischen Steuerungsdaten, notwendig und wird deshalb
unterstützt. Eine erweiterte Flusssteuerung mit der Möglichkeit
der vereinfachten Signalisierung ist nicht implementiert.
3.2 Senden und Empfangen von Daten (T6, L4)
Das Gerät ist in der Lage, Daten zu senden bzw. zu empfangen,
wenn die entsprechende Funktion (T = Talker / L = Listener)
vom steuernden Gerät aktiviert wurde. Zur Adressierung beider
Funktionen des Gerätes wird die gleiche primäre Basisadresse
verwendet. Sekundäre Adressen werden nicht unterstützt.
Die Modi TALK ONLY und LISTEN ONLY sind nicht aktivierbar.
3.3 Statusinformationen (SR1, PP1)
Statusinformationen der Schnittstelle sind sowohl nacheinander
(Serial Poll) als auch gleichzeitig von mehreren Geräten (PP
= Parallel Poll) am Bus abfragbar. Für die parallele Abfrage
werden alle notwendigen Einstellungen der Schnittstelle vom
steuernden Gerät über den IEEE-488-Bus vorgenommen.
Bei entsprechender Konguration der interne Registermasken
des Gerätes (siehe SCPI-Programmierbefehle) signalisiert die
Schnittstelle dem steuerndem Gerät interne Statusänderungen
(SR – Service Request). Damit entfällt das Warten auf die
Antwort des Gerätes oder aber das wiederholte Abfragen des
Gerätestatus. Die entsprechenden Einstellungen des Gerätes
sind nach jedem Einschalten erneut vorzunehmen.
3.4 Initialisierung der Kommunikation (DC1)
Die busspezischen Steuerkommandos DCL (Device Clear) und
SDC (Selected Device Clear) werden vom internen Management
unabhängig von anderen, eventuell noch abzuarbeitenden SCPI-
Kommandos, bearbeitet (DC = Device Clear). Innerhalb des
Gerätes wird die SCPI-Befehlsbearbeitung entsprechendend
dem Standard IEEE-488 neu initialisiert, die Ausführung der
aktuellen Kommandos wird unterbrochen und die Datenpuffer
werden gelöscht. Die Flusssteuerung signalisiert erst nach
vollständiger Abarbeitung dieser Kommandos die Bereitschaft
zur Übertragung neuer Daten.
3.5 Nicht unterstützte Funktionen (RL0, DT0, C0, CF0)
Die folgenden Funktionen werden nicht unterstützt:
– Umschaltung zwischen lokaler und Fernbedienung mit
der Möglichkeit zur Sperrung der lokalen Bedienelemente
(RL = Remote Local)
– Externer Start der Basisfunktion des Gerätes (DT = Device
Trigger)
– Einsatz als steuerndes Gerät am Bus (C = Controller)
– Berücksichtigung der vom steuernden Gerät angegebenen
Kabellänge am IEEE488-Bus (CF = Conguration)
– Die Sperrung der lokalen Bedienelemente ist aber mittels
SCPI-Befehl (siehe SCPI-Programmierbefehle) möglich.
3.6 Bustreiber (E1)
Die Daten- und Steuerleitungen des IEEE-488-Busses werden
durch Treiber mit OPEN COLLECTOR-Ausgängen gesteuert.
Damit sind laut Standard IEEE488.1 Datenrate von bis zu 250000
Bytes pro Sekunde möglich.
3.7 Adressierung von IEEE488-Geräten
Der Standard IEEE-488 speziziert den Aufbau der Adressen
für Sende- und Empfangsfunktionen eines Gerätes. Dabei
können für unterschiedliche Gerätefunktionen wie zum Beispiel
Sende- und Empfangsfunktion oder mehrere unterschiedliche
Sende- bzw. Empfangsfunktionen jeweils separate Adressen
vergeben werden.
Diese Adressen können sich aus dem primären und dem se-
kundären Anteil zusammensetzen. Beide Teile besitzen einen
variablen Anteil (5 Bit) für die eigentliche Adresse und eine
feste Gruppenzuordnung (2 Bit). Das 8. Bit wird nicht benutzt.
Damit ist für die Geräteadressen ein Bereich von 0 bis 30 (00h
bis 1Eh) verfügbar. Die Adresse 31 (1Fh) hat eine spezielle
Bedeutung. Sie wird verwendet, um die Funktion der jeweils
adressierten Gruppe für alle Geräte am Bus zu deaktivieren
(UNL = Unlisten / UNT = Untalk).
Folgende Adressgruppen sind speziziert:
– Primäre Adressen für Empfangsfunktionen (Kodierung: 20h)
– Primäre Adressen für Sendefunktionen (Kodierung: 40h)
– Sekundäre Adressen (Kodierung: 60h).
Damit ergibt sich zum Beispiel die vollständige primäre Adresse
der Empfangsfunktion eines Gerätes mit der Basisadresse 8
zu 40 (28h).
3.8 Einstellung der primären Geräteadresse
Combi-Oszilloskope
Die Wahl der Adresse ist nur möglich, wenn, wie unter Kap. 1.3
Firmware Combi-Oszilloskope beschrieben, das Oszilloskop mit
der Firmwareversion 05.105-yy.yyy oder höher arbeitet und die
Schnittstelle HO740 eingebaut ist.
Nach dem Betätigen der Taste SETTINGS, zeigt das Oszillos-
kop das Menü EINSTELLUNGEN an. Mit der Funktionstaste
SCHNITTSTELLE wird das Menü EINSTELLUNGEN SCHNITT-
STELLE aufgerufen. Daraus resultiert die Anzeige IEEE-488 und
mit höherer Helligkeit ADRESSE X. Die Adresse (x) ist mit dem
INTENS-Knopf von 0 bis 30 wählbar. Es ist darauf zu achten,
dass diese Adresse von keinem anderen Gerät benutzt wird.
Andere Geräte
Nach dem Bestätigen der Taste SETUP bzw. MENU und der
Menütaste SCHNITTSTELLE wird das Schnittstellenmenü auf-
gerufen. Die Schnittstelle IEEE 488 ist bereits aktiviert. Unter
PARAMETER (bzw. SETTINGS bei der HMP Serie) kann nun die
Adresse mit dem Drehgeber (bei Serie HMO im CURSOR/MENU
Bereich) von 0 bis 30 ausgewählt werden. Es ist darauf zu ach-
ten, dass diese Adresse von keinem anderen Gerät benutzt wird.