Umgebung unvermeidlich, sollte ein Windschutz
verwendet werden, um die oben beschriebenen
Probleme zu vermeiden.
Windgeräusche und Windschutze
Störgeräuschen, die durch Luftströmungen ver-
ursacht werden (Wind, Poppen bei gesungenen
oder gesprochenen Konsonanten, Bewegungen
des Mikrofons an der Angel oder Luftströmun-
gen durch Heizungs- oder Lüftungssysteme),
sollte, auch wenn sie nicht zur Übersteuerung
führen, in jedem Fall entgegen gewirkt werden,
da sie den Klang beeinträchtigen. Ein Wind-
oder Poppschutz sollte verwendet werden.
Dieser sollte mit Bedacht gewählt werden, um
die Eigenschaften des Mikrofons nicht unnötig
stark zu beeinträchtigen, denn Windschutze
haben die Neigung, nicht nur den Wind-
geräuschpegel herab zu setzen, sondern auch
die Richtwirkung und die Höhenwiedergabe.
Windschutzkörbe führen vor allem zu einer
Welligkeit des Frequenzgangs.
Schwingungen/ Vibrationen
Wenn Störungen in Form von mechanischen
Vibrationen über das Stativ oder die Angel das
Mikrofon erreichen, sollte eine elastische Auf-
hängung verwendet werden. Dabei sollte das
Kabel am Mikrofon in einer Schleife verlegt
und angebunden oder (an der SCHOEPS-Auf-
hängung A 20 (S)) angeklemmt werden, so
dass es nicht zu einem Nebenweg für Störun-
gen wird. Im Gegensatz zu Windschutzen
haben elastische Aufhängungen keinen Ein-
fluss auf die Mikrofon-Eigenschaften. In vielen
Situationen ist es ratsam, sie vorsichtshalber
einzusetzen.
Übersteuerungen
Wenn man es mit Übersteuerungen zu tun
hat, sollte man sich die gesamte Aufnahmekette
als eine Reihe von Schaltungsstufen vorstellen.
Dann geht es darum herauszufinden, welches
die erste übersteuerte Stufe ist, und das Signal
genau an deren Eingang zu dämpfen (im Pegel
zu reduzieren). Würde die Dämpfung an einer
davor liegenden Stufe vorgenommen, würde
unnötig Rauschen hinzukommen, während
gleiches bei einer späteren Stufe das Problem
nicht lösen würde.
In diesem Sinne besteht ein Kondensator-
mikrofon aus zwei Schaltungsstufen – dem
Schallwandler (Kapsel) und dem Verstärker.
Eine Kapsel wird praktisch kaum je übersteu-
ert, außer durch Explosionen oder wenn sie
ungeschützt sehr starkem Wind ausgesetzt
wird. Der Schalldruckpegel, bei dem eine
SCHOEPS-Mikrofonkapsel übersteuert, ist so
extrem hoch – ca. 150dB –, dass er das
menschliche Gehör augenblicklich unwieder-
bringlich schädigen würde, wohingegen die
Kapsel in der Regel nicht zerstört wird. Auch
das Anblasen mit dem Mund oder mit Druck-
luft übersteht sie schadlos. Ein korrekt
gespeistes CMXY 4V kann normalerweise
mehr als 130dB SPL verarbeiten. Solche Pegel
treten bei natürlichen Schallquellen kaum auf.
Wind in Verbindung mit Druckgradienten-
Empfängern (wie beim CMXY 4V) kann jedoch
zu vergleichbaren Signalamplituden führen.
Auch sollte eine korrekte Speisung nicht als
Selbstverständlichkeit betrachtet werden. Nicht
ausreichende oder inkorrekte Mikrofonspeisun-
gen stellen erfahrungsgemäß die Ursache vieler
mysteriöser ”Übersteuerungsprobleme” dar.
Wenn Wind und Speisungsprobleme als
Ursache ausgeschlossen werden können, tre-
ten Übersteuerungen häufiger im Mischpult
oder der Eingangsstufe des Vorverstärkers als
beim Mikrofon selbst auf. Das gilt besonders
für Consumer-Audiogeräte, aber es gibt auch
heute immer noch professionelles Equipment,
das primär für den Einsatz mit dynamischen
oder Kondensatormikrofonen mit geringer
Empfindlichkeit konzipiert ist. Wenn die Vor-
verstärkung eingestellt werden kann, sollte sie
so niedrig gewählt werden, dass keine Über-
steuerung des Eingangs erfolgt, aber nicht so
niedrig, dass Rauschen hinzu gefügt wird,
wenngleich ein paar dB zusätzlichen Rauschens
dem Risiko einer harten Übersteuerung vorzu-
ziehen sind. Leider kann man sich selbst bei
professionellen Geräten nicht immer darauf
verlassen, dass die Übersteuerungsanzeige
auch die Übersteuerung des Eingangs anzeigt,
denn oft ist die Schaltung für die Übersteue-
rungsanzeige nur mit einer der nachfolgenden
Stufen verbunden.
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Wind und Übersteuerungen
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