SCHOEPS GmbH · Spitalstr. 20 · D-76227 Karlsruhe (Durlach) · Tel: +49 721 943 20-0 · Fax: +49 721 943 2050
Vermeidung von Störeinstreuungen
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Deutsch
Gleichzeitiger Betrieb an mehreren Geräten
Soll ein Mikrofon gleichzeitig an mehreren
Geräten betrieben werden, empfehlen wir die
Verwendung eines aktiven Mikrofonsplitters,
um die Spezifikationen bzgl. der Last und der
Speisung des Mikrofons einzuhalten und einen
einwandfreien Betrieb zu gewährleisten. Keines-
falls dürfen mehrere Mikrofone parallel an
einem Eingang betrieben werden.
Maximale Kabellänge
Im üblichen Einsatzgebiet eines Studio-Gesangs-
mikrofons werden Kabel mit nur einigen Metern
Länge eingesetzt. Am V4 U können bis zu 300m
Kabel angeschlossen werden. Die maximale
Länge hängt vor allem von der oft nicht be-
kannten elektrischen Kapazität des Kabels
ab. Je kleiner diese pro Meter ist, desto länger
darf das Kabel sein. SCHOEPS-Kabel sind beson-
ders kapazitätsarm (100 pF/m zwischen den
Leitern).
Extrem lange Kabel haben einen Einfluss vor
allem auf die Höhen: Der Pegel sinkt auf Grund
der elektrischen Kapazität des Kabels gering-
fügig. Die Aussteuerbarkeit geht zurück, was
sich aber nur bei sehr hohen Schalldruckpegeln
bemerkbar macht. Außerdem können verstärkt
Störungen in das Kabel gelangen.
Hinweise zur Vermeidung von Stör-
einstreuungen
Das V4 U ist unempfindlich gegenüber mag-
netischen, elektrischen und elektromagne-
tischen Feldern. Auf Grund ihres großen Dyna-
mikumfangs reichen die kleinsten Signalampli-
tuden bei Studiomikrofonen jedoch bis in den
Mikrovolt-Bereich (1 μV= 1/1.000.000 Volt!).
Ferner sind nicht nur die Eigenschaften des
Mikrofons selbst von Bedeutung, sondern auch
die Schirmung des Kabels und die Massefüh-
rung des angeschlossenen Eingangs. Daher
kann nicht erwartet werden, dass Mikrofone
unter allen Umständen völlig frei von Störun-
gen sind. Folgende Regeln können jedoch
helfen, Störungen zu vermeiden oder deutlich
zu reduzieren:
– Meiden Sie die Nähe sowohl des Mikrofons
als auch seines Anschlusskabels zu Störquel-
len wie Monitoren, digitalem Equipment
(Rechnern), Sendern (z.B. Handys), Transfor-
matoren, Starkstromkabeln, Dimmern,
Schaltnetzteilen etc.
– Verwenden Sie hochwertige Kabel (hoher
Bedeckungsgrad der Schirmung, z.B. SCHOEPS
K EMC 5 U).
– Halten Sie die Kabel so kurz wie möglich.
– Verlegen Sie Mikrofonkabel nie parallel zu
Netzkabeln und kreuzen Sie diese, wenn das
unumgänglich ist, stets senkrecht.
– Achten Sie darauf, dass der Kabelschirm am
Mikrofoneingang auf kürzestem Wege mit
dem Gehäuse verbunden ist – wenn möglich
galvanisch, sonst kapazitiv.
Schwingungen/Vibrationen
Wenn Störungen in Form von mechanischen
Vibrationen über das Stativ das Mikrofon errei-
chen, sollte eine elastische Aufhängung (z.B.
SCHOEPS USM V4) verwendet werden. Dabei
sollte das Kabel am Mikrofon in einer Schleife
verlegt und angeklemmt / angebunden oder
werden, so dass es nicht zu einem Nebenweg
für Störungen wird und auch nicht durch sein
Gewicht am Mikrofon zieht.
Übersteuerungen
... kommen beim V4 U wegen des hohen
maximalen Schalldruckpegels praktisch nicht vor.
Lediglich starke Luftströmungen (z.B. bei Plosiv-
lauten in geringstem Abstand zum Mikrofon)
können zu einer sehr hohen Signalamplitude
und damit auch zur Übersteuerung führen.
Nicht nur das Mikrofon, sondern auch der
angeschlossene Eingang kann übersteuert
werden. Das gilt besonders für Consumer-
Audiogeräte. Jedoch gibt es auch heute noch
professionelles Equipment, das primär für den
Einsatz mit dynamischen oder Kondensator-
mikrofonen mit geringer Empfindlichkeit kon-
zipiert ist. Wenn die Vorverstärkung eingestellt
werden kann, sollte sie so niedrig gewählt
werden, dass keine Übersteuerung des Ein-
gangs erfolgt, aber nicht so niedrig, dass
Rauschen hinzu gefügt wird, wenngleich ein
paar dB zusätzlichen Rauschens dem Risiko
einer harten Übersteuerung vorzuziehen sind.