MTR+ RehaBravo User manual

Bedienungsanleitung
Operators Manual
Neuromuskulärer Stimulator
Neuromuscular Stimulator
RehaBravo
Medizinprodukt / Medical Device

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
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Es wird empfohlen, die Bedienungsanleitung vor der Anwendung
sorgfältig zu lesen und alle Hinweise zu beachten !
Inhalt
Dokumentennummer: F.A02.02(MAN)-002-01-06 Date: 02/06/2021
Seite
I. Neuromuskulärer Stimulator RehaBravo
Lieferumfang und Zubehör / Meldepicht 3
Einführung - Was ist RehaBravo 4
Indikationen 5
Kontraindikationen 5
Warnhinweise 6
Hinweise zur Elektrodenverwendung 7
Technische Daten 8
Symbolerklärungen 8
Wartung - Gewährleistung 9
Einstellen der Uhr - Sicherheitseinstellungen 10
II. Anzeigeelemente des RehaBravo
Anzeige– und Bedienelemente 11
Gerätebeschreibung 12
Batteriefach mit Sperrschalter 13
III. Anwendung des RehaBravo
Einstellen der vorprogrammierten Programme 14-15
Einstellen der individuellen Programme 16-17
IV. Muskelstimulation
Muskelfasertypen 18-19
Trainingswirkung auf die Muskulatur 20-21
Frequenzwahl 21
Programme 1 - 15 22-26
Abkürzungen 27
V. Therapiekontrolle
Lock- & Unlock-Schalter / Statistiken 28
Auslesen des Therapiespeichers 29-30
Anleitung zur Fehlerbehebung 31
Englische Version - English Version 32-61
Platzierung der Elektroden
Elektrodenplatzierung zur Muskelstimulation 62-71
Elektrodenplatzierung zur TENS-Therapie 72-76
Entsorgungshinweis - Aufbereitung der Batterien - Literatur - Copyright 77
Anatomieblatt 78
Elektromagnetische Verträglichkeit 79-81
Medizinproduktebuch 85-86

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
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Lieferumfang & Zubehör
Lieferumfang:
Artikelnummer (REF) 010E-002: 1 Gerät RehaBravo, 2 Elektrodenkabel, 4 selbstklebende
Elektroden (40 x 80 mm), 4 Stück Batterien Typ AA und 1 Bedienungsanleitung
PZN: 3626881
Bei regelmäßiger durchschnittlicher Nutzung beträgt die erwartete Lebensdauer des RehaBravo
10 Jahre. Die Lebenserwartung des Zubehörs beträgt 1 Jahr.
Zubehör:
REF
011E-006: 1 VE selbstklebende Elektroden 40x40 (4 Stück) - PZN: 0563619
011E-007: 1 VE selbstklebende Elektroden 40x80 (4 Stück) - PZN: 0563654
011E-051: 1 VE selbstklebende Elektroden 32mm Ø(4 Stück) - PZN: 0019494
011E-008: 1 Vaginalsonde “IncoProbe V” - PZN: 0563602
011E-009: 1 Rektalsonde “IncoProbe R” - PZN: 0019502
Ersatz:
REF
012E-012: 2 Elektrodenkabel
012F-037: 1 Tube Elektrodengel für Sonden
052F-805: 4 Stück Batterien Typ AA
012E-046: 1 Bedienungsanleitung RehaBravo
012E-086: 1 Aufbewahrungsbox
Das RehaBravo sollte nur mit obigem Originalzubehör genutzt werden.
Die Lebensdauer der Batterien beträgt etwa 12 Stunden oder mehr bei 20 mA pro Kanal. Die
Batterien können für etwa 2 Jahre aufbewahrt werden. Die Lebensdauer der Elektroden ist auf
jeder Verpackung aufgedruckt (Ablaufdatum).
Maximale Umweltbedingungen für den Transport: -25 bis +70 Grad Celsius, 0-93% rel. Luft-
feuchtigkeit. Empfohlene Umweltbedingungen für die Lagerung: -25 bis +40 Grad Celsius,
15-93% rel. Luftfeuchtigkeit. Das Gerät darf nicht in direktem Sonnenlicht gelagert werden.
Warten Sie bis zu einer Stunde, bis das Gerät wieder die normale Betriebstemperatur erreicht
hat, wenn es bei Bedingungen unter + 5 ° C oder über + 40 ° C gelagert wurde.
Umweltbedingungen für den Gebrauch: -+5°C bis +40 Grad Celsius, 15-93% rel. Luftfeuchtig-
keit, Luftdruck 700-1060 hPa. Während des Gebrauchs kann die Oberächentemperatur des
Geräts 41 ° C oder mehr betragen, jedoch niemals 48 ° C überschreiten.
Meldepicht:
Sollte es bei der Anwendung des Medizinproduktes zu einer schwerwiegenden Verschlechterung
des Gesundheitszustandes kommen, dann melden Sie dies Ihrem Fachhändler oder dem
Hersteller sowie dem BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte).

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
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Einführung – Was ist RehaBravo ?
RehaBravo ist ein neuromuskulärer Stimulator, der von MTR+ in Zusammenarbeit mit
Medizinern und Patienten nach neuesten Erkenntnissen entwickelt wurde. Ärzte und Patienten
sind die beabsichtigten Nutzer. Bei diesem Gerät handelt es sich um einen modernen 2-Kanal-
Stimulator, der das zeitgleiche Arbeiten mit insgesamt 2 Elektroden-Paaren (= 4 Elektroden)
erlaubt. RehaBravo ermöglicht hocheziente Muskelstimulation und kann ohne jegliche
fremde Hilfe genutzt werden.
Ein besonderer Schwerpunkt des RehaBravo ist die Ausrichtung auf den Bereich der
orthopädischen Rehabilitation. Aufgrund langjähriger Erfahrungen im medizinischen
Bereich wurde neben zahlreichen Programmen zur Steigerung der Muskelkraft und des
Ermüdungswiderstandes bei diesem Gerät besonderer Wert auf behutsamen und schonenden
Muskelaufbau sowie auf eektive Regeneration durch Entspannung, Entschlackung und aktive
Erholung gelegt.
Zudem wurde ein spezielles Programm zur Schmerzbehandlung integriert. Die von Prof. Han
entwickelte sogenannte Dense-Disperse-Stimulation beinhaltet einen ständigen Wechsel
zwischen 100 Hz und 2 Hz. Auf diese Weise werden verschiedene schmerzlindernde Wirkungen
gleichzeitig erzielt.
Zusätzlich erlauben die drei frei kongurierbaren Programme dem Fachmann, sich die für
seinen individuellen Zweck speziell zugeschnittenen Programme selbst zu erstellen. Diese
Eigenschaft des RehaBravo bietet somit jedem Arzt oder Physiotherapeuten, aber auch dem
erfahrenen Patienten selbst, die Möglichkeit der ganz gezielt auf den jeweiligen Gesundheits-
zustand abgestimmten Behandlung. Da diese Programme nach der Speicherung jederzeit wieder
geändert werden können, beispielsweise um sie dem Therapiefortschritt anzupassen, steht dem
Nutzer dieses Gerätes eine nahezu uneingeschränkte Variationsbreite zur Verfügung.
Die geringe Größe dieses kleinen leistungsstarken Gerätes erleichtert den Transport, sodass
RehaBravo in jede Reisetasche passt und daher im Urlaub genauso gut genutzt werden kann
wie zu Hause.
Mit Hilfe des Clips auf der Rückseite können Sie das Gerät an der Kleidung befestigen. Das
Gerät sollte aber während der Nutzung in der Hand gehalten werden, der Gürtelclip ist nur zur
zeitweiligen Entlastung vorgesehen.

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
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Kontraindikationen
Indikationen
In den folgenden Fällen dürfen Sie das RehaBravo keinesfalls anwenden:
Bei Patienten mit elektronischen Implantaten wie z. B. Herzschrittmachern, Pumpen o.ä., da
Funktionsstörungen auftreten können
Bei Patienten mit Myocardschäden (Herzmuskelschäden) oder Arrythmien (unregelmäßiger
Herzschlag)
Beim Bedienen von Maschinen mit Gefahrenpotential
Bei Patienten mit Epilepsie
Wenn eine schwere lokale Entzündung oder Thrombose vorliegt
Bei eberhaften Erkrankungen oder Infektionskrankheiten
Bei mechanischem Darmverschluss (Ileus)
In Gegenwart von entammbaren Gasgemischen (Anästhetika mit Luft, Sauersto oder
Lachgas)
Das RehaBravo wurde für folgende Zielsetzungen konzipiert:
Muskelstimulation:
Durchblutungsförderung (PRG 1, 2, 13, 14)
Vermeidung oder Verzögerung von Muskelkrämpfen (PRG 1, 2, 13)
Muskelkräftigung u.a. für:
• Vermeidung muskulärer Disbalancen (PRG 3, 4, 5, 6, 9, 10, 11, 12)
• Aktivierung von Muskelfasern (PRG 7, 8)
• Verzögerung muskulärer Ermüdung (PRG 3)
• Kräftigung atrophierter Muskulatur (PRG 3, 4, 5, 6, 9, 10, 11, 12)
• Muskelaufbau (PRG 3, 4, 5, 6, 9, 10, 11, 12)
• Erhalt und Ausbau der Beweglichkeit (PRG 3, 4, 5, 6)
Nervenstimulation:
Steigerung der Ausschüttung körpereigener Endorphine
Linderung oder Beseitigung von Schmerzzuständen u.a. bei:
• Arthrosen
• Rückenschmerzen, u.a. bei
o HWS-Syndrom
o BWS-Syndrom
o LWS-Syndrom
• Durchblutungsstörungen
• Neuralgien
• Myalgien
• Phantomschmerzen
• Frakturschmerzen
• Schmerzen im Bereich des Beckenbodens
Für alle diese Indikationen kann Programm 15 genutzt werden.

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
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Bitte beachten Sie unbedingt folgende Grundregeln:
Stimulieren Sie nicht transcerebral (durch den Kopf).
Stimulieren Sie nicht über den Carotis-Sinus-Nerv (Halsschlagader).
Stimulieren Sie nicht im Bereich des Sinusknotens (Herz).
Stimulieren Sie nicht auf dem Bulbus (Auge).
Stimulieren Sie nicht im Larynx- Pharynx-Bereich (Kehlkopf / Rachenraum).
Stimulieren Sie nicht an Stellen mit Hautdefekten.
Positionieren Sie die Elektroden nicht direkt auf der Wirbelsäule.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung der Stimulation ist geboten:
- wenn der Heilungsprozeß durch eine Muskelkontraktion unterbrochen werden kann.
- nach akuten Blutungen oder Knochenbrüchen mit der Tendenz zur Blutung.
- während der Menstruation und in der Schwangerschaft.
- wenn durch Schäden der Empndungsnerven das normale Gefühl in der Haut verloren ist.
- bei der Stimulation in der Nähe von Osteosynthesematerial (Metalle im Körper).
- wenn Patienten aufgrund mentaler oder physischer Einschränkungen das Gerät nicht
bestimmungsgemäß handhaben können.
Bitte beachten Sie zusätzlich unbedingt auch die folgenden Hinweise:
- RehaBravo darf nicht in Flüssigkeiten getaucht werden. Das RehaBravo ist geschützt gegen
feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 12,5 mm, bietet aber keinen Schutz gegen Wasser und
ist daher mit der Schutzklasse IP 20 bewertet.
- Der gleichzeitige Anschluß an ein chirurgisches Hochfrequenzgerät kann Verbrennungen
unter den Elektroden zur Folge haben.
- Wenn das Gerät in der Nähe von Kurzwellen-, Mikrowellen-, Mobilfunk- oder anderen draht-
losen Geräten betrieben wird, kann es zu einer Instabilität der Werte des Stimulators kommen,
die zu einer vorübergehenden Verringerung oder einem Stromverlust führt. Entfernen Sie sich
von der Störquelle und erhöhen Sie den Strom, um das Programm fortzusetzen.
- Starke statische Entladungen des Geräts können den Betrieb beeinträchtigen. Schalten Sie das
Gerät aus und nach einigen Sekunden wieder ein, wenn das Gerät betroen ist.
- Die Anwendung der Elektroden in der Nähe des Brustkorbes kann das Risiko von
Herzkammerimmern erhöhen.
- Sollte es während der Behandlung mit der Inkontinenz-Sonde zu Schmerzen oder Irritationen
im Beckenbereich oder zu Blutungen zwischen den Menstruationsperioden kommen, brechen
Sie bitte die Therapie ab und unterrichten Sie Ihren Arzt.
- Patienten mit Metall- und/oder Elektronikimplantaten sollten nur nach Freigabe durch den
behandelnden Arzt stimulieren. Gleiches gilt für Stimulation im Bereich von Tumoren.
- Das RehaBravo darf nicht betrieben werden, solange das Batteriefach nicht geschlossen ist.
Vor dem Önen des Batteriefaches ist darauf zu achten, dass sich keine Kabel in den Buchsen
am Kopf des Gerätes benden, um jede Möglichkeit eines Stromusses auszuschalten.
- Die das Gerät bedienende Person darf niemals die Batteriekontakte und
gleichzeitig den Patienten berühren.
- Das RehaBravo darf weder mit einem Batterieladegerät noch mit irgendeinem
anderen stromführenden Gerät oder dem Stromnetz direkt verbunden werden.
- Falls Sie Teile des Gerätes oder Zubehör verschluckt haben sollten, suchen Sie bitte
umgehend einen Arzt auf .
- Frauen während der Menstruation oder in der Schwangerschaft, sowie Kinder sollten nur
unter Aufsicht eines Arztes oder Therapeuten stimulieren und keine Sonde nutzen.
Bewahren Sie sowohl das Gerät als auch die Kabel außerhalb der Reichweite von Kindern
auf, da die Länge der Kabel das Strangulieren erlaubt.
Warnhinweise

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
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Hinweise zur Elektrodenverwendung
Vergewissern Sie sich, dass RehaBravo ausgeschaltet ist (keine Anzeige auf dem Display).
Verbinden Sie nun die einpoligen Enden der Elektrodenstecker mit den mitgelieferten
Elektroden.
Die Ausgangsstecker der Elektrodenkabel werden in die Kanäle A oder B des RehaBravo
gesteckt.
Stellen Sie sicher, dass alle Stecker vollständig in die jeweiligen Elektrodenbuchsen und Geräte-
buchsen eingeführt sind.
Falls Sie eine Sonde verwenden, machen Sie die Sonde mit einem für Elektrotherapie
geeigneten Gel gleitfähig.
Verwenden Sie kein Öl, keine Salbe und keine Creme, da diese eine isolierende Wirkung haben.
Fixieren Sie nun die Elektroden auf der Haut. Die Elektroden sind mit einem Haut-Haftgel
versehen und können nach dem Entfernen von der Haut wieder verwendet werden. Wechseln
Sie dann die Elektroden, wenn die Klebekraft auf der Haut nachlässt und die Intensität sich
nicht mehr über 6 mA hinaus hochregeln lässt. Der zuletzt genannte Eekt tritt allerdings auch
bei Verwendung eines beschädigten Kabels auf. Sollte also mit frischen Elektroden die nor-
male Behandlung dennoch nicht möglich sein, ist ein Kabeldefekt zu vermuten.
Elektroden, die aufgrund unsachgemäßer Handhabung beschädigt wurden,
dürfen nicht mehr verwendet werden.
Elektroden mit beschädigter Kabelisolation (z. B. sichtbarer Kupferdraht)
dürfen nicht mehr verwendet werden.
Elektroden mit beschädigter, fehlender oder beschmutzter Aluminiumschicht bzw. Karbon-
schicht oder nicht ausreichend klebender Haftgelschicht dürfen nicht verwendet werden.
Elektroden dürfen nicht verändert werden (z. B. mittels Schere oder anderer Werkzeuge).
Elektroden nicht am Elektrodenkabel ziehen.
Elektroden nicht mit Cremes oder Salben (insbesondere durchblutungsfördernde oder lokal-
anästhesierende) verwenden.
Für die Inkontinenztherapie verwendet man spezielle Elektroden (Sonden) und ein spezielles
Elektroden-Gel.
Wenden Sie die Elektroden nur auf sauberer, unverletzter Haut an.
Bei starker Körperbehaarung sollten Sie die Haare mit einer Schere kürzen.
Dehnen Sie weder die Haut noch die Elektroden beim Aufkleben der Elektroden.
Zur Entfernung der Elektroden von der Haut, rollen Sie diese vom Rand zur Mitte ab.
Eektive Stromdichten über 2 mA/cm2erfordern hinsichtlich der Intensitätseinstellung eine
erhöhte Aufmerksamkeit des Anwenders.
Für die Standardversorgung empfehlen wir die Verwendung selbstklebender Elektroden von
„MTR+ Vertriebs GmbH“ mit einer Fläche von 40x80 mm. Für die Beckenbodenbehandlung
empfehlen wir unsere Vaginal- oder Rektal-Sonden. Sollten Sie eine Sonde nutzen, reinigen Sie
diese bitte nach jedem Gebrauch sorgfältig und trocknen sie danach gründlich ab.
Die Patientenelektroden, darunter sämtliche Hautelektroden sowie die Vaginal- und
Rektalsonden sind nur für den Gebrauch an einem einzigen Patienten bestimmt.
Elektroden können Nickelanteile enthalten. Allergiker sollten dies vor der Nutzung prüfen.
Sollten während der Nutzung des RehaBravo Hautirritationen auftreten, unterbrechen Sie bitte
die Anwendung und setzen sich mit Ihrem behandelnden Arzt in Verbindung, um eine mögliche
Allergie auszuschließen.

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
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2-Kanal Stimulator mit 18 integrierten Programmen
Impulsform: Asymmetrisch, rechteckig, biphasisch (ohne Gleichstromanteile)
Intensität: 0 - 90 mA bei 500 Ohm Widerstand
70 mA Maximum bei 1000 Ohm Widerstand
65 mA Maximum bei 1500 Ohm Widerstand
(Angezeigte Werte - die reale Intensität variiert je nach Zustand der Hautelektroden)
Klassikation: Interne Stromversorgung, Konstantstrom, Dauerlauf, Typ BF,
Medizinprodukt Klasse IIa, IP 20
Frequenz: 1 - 200 Hz
Pulsweite: 50 µs - 450 µs
An-/Abstiegszeiten: 0,1 - 9,9 Sekunden
Zeiteinstellung: 1 Minute - 9 Stunden 59 Minuten
Stromversorgung: 4 Batterien des Typs AA
Spannung max. 180 V (80 V an 1000 Ohm)
Maße: Länge 141,6 mm x Breite 74 mm x Höhe 40,4 mm
Gewicht: 250 g inkl. Batterien
Firmware Version 3.5 oder später
Das Gerät ist qualitätskontrolliert und erfüllt alle gesetzlichen Vorgaben für Medizinprodukte.
Daher trägt das Gerät das CE-Zeichen „CE 0123”. Die Seriennummer nden Sie auf der
Rückseite.
Hersteller: MTR+ Vertriebs GmbH,
Kamenzer Damm 78, 12249 Berlin, Deutschland
www.mtrplus.com
Technische Daten
Symbolerklärung

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
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Wartung
Das RehaBravo ist für wartungsfreien Betrieb ausgelegt. Befolgen Sie bitte trotzdem die
nachfolgenden Hinweise :
Reinigen Sie das RehaBravo und ggf. die benutzten Sonden bei Bedarf mit milden Reinigungs-
mitteln, Wasser und einem feuchten Tuch. Halten Sie das RehaBravo nicht unter Wasser und
setzen Sie es keiner extremen Feuchtigkeit aus. Eine Wischdesinfektion mit haushaltsüblichen,
alkoholfreien Desinfektionsmitteln ist unter Beachtung der Hinweise des Herstellers dieses
Mittels möglich. Die Kabel können mit einem feuchten Tuch gereinigt werden. Eine
gelegentliche Behandlung mit Talcum-Pulver verhindert Brüchigkeit und verlängert die
Lebensdauer.
Beim Batteriewechsel achten Sie bitte darauf, die neuen Batterien spätestens 30 Minuten nach
dem Herausnehmen der verbrauchten Batterien wieder einzulegen, damit Datum und Uhrzeit
erhalten bleiben. Wir empfehlen, immer vier Reservebatterien im Gerätebehälter mitzuführen.
Für wiederauadbare Batterien nutzen Sie bitte gegebenenfalls ausschließlich Ladegeräte, die
mit CE gekennzeichnet sind.
Das RehaBravo muss nicht kalibriert werden, es dürfen am Gerät keine Veränderungen oder
Reparaturen vorgenommen werden und es enthält keine vom Nutzer zu wartenden Teile.
Das RehaBravo ist nach Beendigung einer Therapie für den Wiedereinsatz bei einem
anderen Patienten geeignet. Vor einer erneuten Ausgabe sollte das Gerät jedoch mit einem
handelsüblichen Desinfektionsreiniger gesäubert werden.
Gewährleistung
Die Firma MTR+ Vertriebs GmbH übernimmt für die Dauer von 24 Monaten - vom Tage
unserer Lieferung (Rechnungsdatum) an gerechnet - eine Gewähr derart, dass während dieser
Zeit das RehaBravo kostenlos ersetzt oder instandgesetzt wird, falls ein Fehler auftreten sollte.
Die Zusendung des RehaBravo bedarf der vorherigen Erlaubnis des Herstellers.
Ausgeschlossen von der Mängelhaftung sind Fehler aufgrund von übermäßiger Beanspruchung,
nachlässiger oder unsachgemäßer Behandlung, sowie gewaltsamer Beschädigung.
Werden an dem RehaBravo ohne vorherige schriftliche Genehmigung der Firma MTR+
Vertriebs GmbH irgendwelche Arbeiten oder Eingrie am gelieferten Gerät vorgenommen, so
erlischt jeglicher Gewährleistungsanspruch.
Der Hersteller behält sich vor, am Gerät technische Änderungen vorzunehmen, die zur
Verbesserung des Therapieerfolges oder der Funktionalität des Gerätes und des Zubehörs dienen
können.

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
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Das RehaBravo verfügt über eine Echtzeit-Uhr, die Jahr, Monat, Tag, Stunden und Minuten
anzeigt, damit der Therapiespeicher die zeitliche Zuordnung der detaillierten Behandlungsdaten
erlaubt.
Zum Einstellen der Zeit und des korrekten Datums drücken Sie bitte in einem der freien
Programme 16-18 für 5 Sekunden die SET-Taste. Sie gelangen in den Kongurationsmodus
und drücken SET dann erneut für 10 Sekunden.
Mit den +/- Tasten des Kanals A (links) können Sie jetzt nacheinander
- die Stunde (Anzeige: H)
- die Minute (Anzeige: MI)
- den Tag (Anzeige: dA)
- den Monat (Anzeige: MO) und
- das Jahr (Anzeige: Y) anwählen.
Der jeweils einzustellende Wert blinkt und kann nun mit den +/- Tasten des Kanals B (rechts)
verändert werden.
Abschließend speichern Sie die vorgenommenen Einstellungen durch erneutes Drücken der
PRG-Taste.
Bevor Sie die Therapie beginnen, stellen Sie bitte, falls erforderlich, einmalig die Uhr.
Sollte das RehaBravo für mehr als 30 Minuten ohne Batterien gewesen sein, kann es sein, dass
die Uhr anschließend erneut gestellt werden muss.
Einstellen der Uhr
1. Nach einer Minute Laufzeit eines Programmes werden die +Tasten inaktiv, um eine unge-
wollte Steigerung der Intensität zu vermeiden. Erst durch dreimaliges Drücken der +Taste
wird diese Sperre wieder aufgehoben und ein Steigern der Intensität ist für eine weitere
Minute wieder möglich.
2. Sollte der Stromkreis im laufenden Betrieb (> 6 mA) unterbrochen werden, indem sich
beispielsweise eine Elektrode vom Körper löst oder ein Kabel bricht, wird die Stimulation
sofort beendet.
3. Bei jedem Phasenwechsel fällt die Intensität automatisch auf 8 mA herunter und muß vom
Nutzer wieder auf ein angenehmes Maß hochgeregelt werden.
Sicherheitseinstellungen

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
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Anzeige- und Bedienelemente
„Ein/Aus”: Durch das einmalige Drücken des Schalters wird das Gerät ein- bzw. augeschaltet.
“+/- Tasten”: Intensitätsregelung für Kanal A und B. Das Gerät besitzt zwei unabhängig
voneinander regelbare Ausgangskanäle A und B. Durch Drücken der jeweiligen „+/-”Tasten
wird die Intensität hoch– bzw. heruntergeregelt. 60 Sekunden nach der letzten Intensitätsrege-
lung ist das Erhöhen der Intensität gesperrt. Durch dreimaliges Drücken der +Taste läßt sich
die Sperre aufheben und die Intensität kann wieder verändert werden. Die Reduzierung der
Intensität ist jederzeit möglich.
Während der Konguration der Programme 16-18 wechselt man durch Drücken der linken
+Taste (Kanal A) zwischen den zu programmierenden Parametern und mit den rechten +/-
Tasten (Kanal B) stellt man sich die jeweiligen Parameter auf die gewünschten Werte ein. So
können nacheinander u.a. die Frequenz, die Impulsdauer und die Zeiten für die Anwendung,
die Stimulation, die Pause, Pulsanstieg und Pulsabstieg, sowie die synchrone oder asynchrone
Stimulation ausgewählt werden.
„PRG”: Mit dieser Programmauswahltaste können die fest programmierten Programme von
01-15 oder die 3 frei programmierbaren Programme 16-18 für eine individuelle Anwendung
angewählt werden.
Einmaliges Drücken dieser Taste während einer laufenden Behandlung lässt das Programm bei
der aktuellen Therapiezeit pausieren, zweimaliges Drücken beendet es.
Wird „PRG” während der Statistikanzeige für 3 Sekunden gedrückt, zeigt das Gerät wieder den
Eingangsbildschirm.
Außerdem speichert diese Taste im Programmiermodus die aktuelle Einstellung und beendet
die Programmierung - die Anzeige wechselt wieder zum Eingangsbildschirm des gewählten
Programmes.
„SET”: Mit der SET-Taste wählt man die unterschiedlichen Phasen eines Programmes an.
Jedes Drücken beendet die gerade aktuelle Phase und läßt den nächsten Programmabschnitt be-
ginnen. Dies gilt sowohl für den Ablauf der Programme 01-15 als auch für die Programmierung
und den Verlauf der Programme 16-18. Programme mit einer einzigen Phase werden durch das
Drücken der SET-Taste beendet.
Hält man in den Programmen 16-18 die SET-Taste für 5 Sekunden gedrückt, gelangt man in
die Programmierung. Wird SET dort erneut für 10 Sekunden gedrückt gehalten, kann die Uhr
gestellt werden.
Wird „SET“ während der Anzeige der Statistiken für 5 Sekunden gehalten, erscheint „dEL“ im
Display. Erneutes Drücken der „SET“ Taste über 5 Sekunden löscht die Statistiken und setzt alle
individuellen Werte in den Programmen 16-18 wieder auf die Ausgangswerte zurück.

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
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Gerätebeschreibung
Steckplätze für Elektrodenkabel
Kanal A Kanal B
Clip
LCD-Anzeige
linke rechte
+ / - Tasten + / - Tasten
(Kanal A) (Kanal B)
Programmwahl
SET-Taste
zur Phasenwahl
Ein / Aus - Schalter

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
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Batteriefach mit Sperrschalter
Das RehaBravo bietet dem Arzt oder Therapeuten die Möglichkeit, seinem Patienten ein
Programm vorzugeben und die anderen von der Nutzung auszuschließen. So kann er sicher sein,
dass der Patient tatsächlich nur die von ihm als sinnvoll erkannte Behandlung durchführt. Der
Sperrschalter (LOCK) kann mit einem Pin der Kabel oder einem anderen spitzen Gegenstand
betätigt werden. Dadurch wird das gerade aktive Programm festgelegt - andere Programme
können vorerst nicht genutzt werden (s. S. 28).
Schema zur Anordnung der Batterien
UNLOCK-Schalter
entfernt die Pro-
grammsperre und
zeigt die Statistiken

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
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Einstellen der vorprogrammierten
Programme (01 - 15)
Vorbereitung:
Vergewissern Sie sich, dass das RehaBravo ausgeschaltet ist.
Säubern Sie den zu behandelnden Bereich auf der Haut mit klarem Wasser ohne Verwendung
von Seife oder Creme. Stellen Sie anschließend sicher, daß alle Stecker vollständig in die
jeweiligen Elektrodenbuchsen und Gerätebuchsen eingeführt sind.
Platzieren Sie dann die Klebeelektroden oder die Sonde unter Beachtung der Hinweise auf den
Seiten 5-7 dieses Handbuchs.
Das RehaBravo arbeitet mit 4 Batterien des Typs AA. Önen Sie das Batteriefach, indem Sie
den rückseitigen Deckel nach unten schieben. Legen Sie nun die 4 Batterien per Hand in das
Batteriefach. Achten Sie auf die richtige Polung gemäß den Markierungen und schließen das
Fach wieder. Das RehaBravo ist nun betriebsbereit. Bei zu niedriger Batteriespannung blinkt
das Symbol “Batterie” in der LCD-Anzeige. Ersetzen Sie die Batterien zu diesem Zeitpunkt.
Leere Batterien sind Sondermüll und müssen bei einer dafür eingerichteten Sammelstelle abge-
geben werden. Keinesfalls dürfen leere Batterien dem Hausmüll zugeführt werden.
Einstellen:
1. Betätigen Sie einmal die „Ein/Aus”-Taste.
Das RehaBravo ist eingeschaltet. Auf der LCD-Anzeige erscheint das zuletzt genutzte Pro-
gramm. Die in der ersten Phase programmierten Parameter werden ebenso angezeigt, wie die
Anzahl aller Phasen, der Behandlungsmodus und die gesamte Behandlungsdauer.
Modus
PRG-Nr.
Behandlungsdauer
Anzahl der Phasen
Frequenz Pulsweite

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
15
2. Durch Drücken der Programmtaste „PRG” können Sie zwischen den Programmen 01 - 15
(vorprogrammiert) wählen.
3. Drücken Sie anschließend die „+” Taste/n unterhalb des verwendeten Kanals. Das
eingestellte Programm läuft jetzt automatisch ab und die Bildschirm-Anzeige ändert sich.
Die aktuelle Phase wird Ihnen durch den blinkenden Pfeil angezeigt und in der rechten oberen
Ecke sehen Sie die für diese Phase verbleibende Behandlungszeit. In der unteren Reihe kann
man nun die Intensität in mA für jeden Kanal getrennt ablesen. Durch wiederholtes Drücken
der „+” Taste/n wird die Stimulationsintensität erhöht. Durch wiederholtes Drücken der
„-” Taste/n wird die Stimulationsintensität reduziert. Die Intensität sollte so eingestellt
werden, dass der Strom deutlich zu spüren ist, aber in jedem Fall unter der Schmerzgrenze
bleibt. Bitte beachten Sie, dass aus Sicherheitsgründen die Intensität bei jedem
Phasenwechsel auf den Wert von 8 mA zurückfällt und von Ihnen wieder auf das
gewünschte Niveau hochgeregelt werden muss. Jedes Phasenende wird durch 5 Signaltöne
angezeigt.
4. Möchten Sie das eingestellte Programm kurzzeitig unterbrechen, dann betätigen Sie bitte
einmal die „PRG”-Taste. Durch erneutes Drücken der „+” Taste/n arbeitet das Programm
wieder für die verbleibende Restzeit. Die Intensität muß auch in diesem Fall wieder neu
eingestellt werden.
5. Durch Drücken der „SET”-Taste beenden Sie die jeweils aktuelle Phase und wechseln zur
nächsten. Einphasige Programme werden dadurch beendet.
6. Das RehaBravo wird durch das Drücken der „Ein/Aus”-Taste ausgeschaltet oder schaltet
sich automatisch vier Minuten nach Programmende aus.
Einstellen der vorprogrammierten
Programme (01 - 15)
Aktuelle Phase blinkt
verbleibende
Phasenzeit
PRG-Nr.
Modus
Intensität
Kanal A
Intensität
Kanal B
verbleibende Gesamt-
behandlungsdauer

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
16
Einstellen der individuellen
Programme (16 - 18)
1. Das RehaBravo mit „Ein/Aus”- Taste einschalten.
2. Mit der „PRG”-Taste gewünschtes Programm (16-18) anwählen.
3. Halten Sie die „SET”-Taste fünf Sekunden gedrückt. Das RehaBravo wechselt in den
Programmiermodus und die obere Uhr für die Anzeige der Phasendauer blinkt, zum Zeichen,
dass diese Funktion verändert werden kann.
Im folgenden nutzen Sie bitte die linke „+” - Taste immer dann, wenn Sie Ihre Wahl
speichern und zum nächsten Schritt wechseln wollen. Die rechten „+/-” - Tasten sind
anschließend jeweils für die Veränderung des gewählten und blinkenden Parameters
bestimmt.
4. Wählen Sie über die rechten „+/-” - Tasten nun die gewünschte Zeit für die erste Phase aus.
5. Durch Drücken der linken „+” - Taste können Sie Ihre Wahl speichern und zum nächsten
Schritt wechseln. Im Display blinkt jetzt die Betriebsart, die Sie durch Drücken der rechten
„+/-” - Tasten entsprechend Ihren Wünschen einstellen.
Haben Sie „CONT” oder „BURST” gewählt, können Sie nachfolgend jeweils durch Drücken
der rechten „+/-” - Tasten erst die Frequenz und nach Speicherung und Wechsel (jeweils mit der
linken „+” - Taste) dann die Pulsweite bestimmen.
Haben Sie “WORK / REST”, also einen Arbeits- / Ruhe-Rhythmus gewählt, stehen Ihnen
wiederum durch Drücken der linken „+” - Taste nacheinander die folgenden Parameter zur
Verfügung, die Sie mit den rechten „+/-” - Tasten verändern können.
- Frequenz (Hz)
- Pulsweite (µS)
- Arbeitszeit (SEC =Kontraktionszeit) - Anzeige rechts unten
- Ruhezeit (SEC =Erholungszeit) - Anzeige rechts unten
- Anstiegszeit des Impulses (RU) - Anzeige rechts unten
- Abstiegszeit des Impulses (Rd) - Anzeige rechts unten
- Synchrone (SY) oder alternierende (AL) Arbeit der Kanäle A und B. Falls Sie hier “SY”
gewählt haben können Sie anschließend eine Verzögerungszeit (Delay) von 0 sek. bis 5 sek.
(dL - Anzeige rechts unten) zwischen den Kanälen A und B programmieren.

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
17
Haben Sie „MOD” gewählt, stehen Ihnen wiederum durch Drücken der linken „+” - Taste
nacheinander die folgenden Parameter zur Verfügung, die Sie mit den rechten „+/-” - Tasten
verändern können.
- Untergrenze der Frequenz (Hz LO)
- Obergrenze der Frequenz (Hz HI)
- Untergrenze der Pulsweite (µS LO)
- Obergrenze der Pulsweite (µS HI)
- Untergrenze der Intensität (AdJ) die Anzeige rechts unten zeigt Werte von 0,5 bis 1,0. Dies
bedeutet, dass die Intensität des Stromes innerhalb der eingestellten Modulationszeit zwischen
50% (= 0,5) des ursprünglich eingestellten mA-Wertes und 100% (= 1,0) auf- und absteigen
könnte. Die Obergrenze der Intensität - also 100% - ist immer der ursprünglich vom Nutzer
eingestellte mA-Wert. Dadurch wird gewährleistet, dass die Intensität auch in einer modulierten
Programmphase niemals über den Wert steigen kann, den der Nutzer sich während des Stimula-
tionsprozesses individuell eingeregelt hat.
- Modulationszeit für Frequenz und Pulsweite (wählbar von 2 sek. bis 60 sek. - Anzeige rechts
unten)
6. Durch Drücken der „SET” - Taste gelangen Sie in die zweite Phase des Programmes. Diese
können Sie nun analog zur ersten Sequenz programmieren. Auf diese Weise können Sie bis
zu 5 eigene Phasen in jedem der drei kongurierbaren Programme erstellen. Sollten Sie ein
konguriertes Programm von 5 Phasen auf weniger Phasen reduzieren wollen, setzen Sie die
Zeit für den ersten nicht mehr erwünschten Abschnitt einfach auf Null.
7. Die Programmierung wird durch Drücken der „PRG”-Taste abgeschlossen und das
Programm gespeichert.
Einstellbare Frequenzen und Pulsweiten:
Kontinuierlicher Modus: 1 bis 200 Hz, 50 bis 450 µS
Burst-Modus: 35 bis 200 Hz, 50 bis 200 µS
Modulierter Modus: 1 bis 200 Hz, 50 bis 450 µS
Arbeit/Ruhe-Modus: 1 bis 200 Hz, 50 bis 450 µS
Oberhalb von 100 Hz ist die Pulsweite grundsätzlich auf 300 µS begrenzt.
Das Einstellen kann in folgenden Schritten vorgenommen werden.
• Frequenz: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 14, 15 Hz und dann weiter in Schritten von 5 Hz bis
zu maximal 200 Hz.
• Pulsweite: 50 bis 450 µS in 10 µS-Schritten.
• Intensität: 50-100% in Schritten von 10%
• Modulationszeit: 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 15, 20, 30, 40, 50, 60 Sekunden
• Arbeitszeit: 2-99 Sekunden in Schritten von 1 Sekunde
• Anstiegszeit: 0,1-9,9 Sekunden in Schritten von 0,1 Sekunden
• Abstiegszeit: 0,1-9,9 Sekunden in Schritten von 0,1 Sekunden
• Ruhezeit: 2-99 Sekunden in Schritten von 1 Sekunde
• Verzögerungszeit: 0,0-5,0 Sekunden in Schritten von 0,1 Sekunden
• Programmlaufzeit: 1-599 Minuten in Schritten von 1 Minute
Einstellen der individuellen
Programme (16 - 18)

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
18
Muskelfasertypen
Es ist bekannt, dass Nerven durch Übertragung eines neurologischen Codes Muskeln
kontrollieren. Dieser Code oder diese Botschaft wird je nach Art der benötigten Muskelfaser in
unterschiedlichen Frequenzbereichen gesendet.
Wenn der Muskel einen elektrischen Reiz erhält, beginnt er zu kontrahieren, gleich ob
der Impuls vom Gehirn gesendet oder durch elektrische Stimulation erzeugt wird. Die
physiologische Methode der neuromuskulären Stimulation erfordert Impulse, die ihrer Form
nach den natürlichen Nervensignalen ähnlich sind. Durch eine möglichst exakte Nachahmung
der Natur kann die elektrische Stimulation, wenn nötig, für lange Perioden verwendet werden,
ohne dass dies Nebeneekte verursacht. Skelettmuskulatur [quergestreifte Muskulatur] besteht
aus zahlreichen langen, dünnen Fasern, den Muskelfasern, die zwischen Sehnen verlaufen,
durch die sie mit den Knochen verbunden sind. Der jeweils geeignete Reiz ist abhängig
von dem Typ der Muskelfaser, die erreicht werden soll. Man unterscheidet im wesentlichen
zwischen folgenden Fasertypen.
Typ I (Rote Muskulatur)
Dieser Fasertyp wird auch ST-Faser [slow twitch bres = langsam kontrahierende Faser]
genannt. Die für die Muskelarbeit notwendige Energiegewinnung erfolgt hier aerob, also
durch oxydativen Stowechsel. Das Motoneuron, das diese Fasern erregt, besitzt eine
langsame Leitungsgeschwindigkeit. Fasern dieses Typs sind dünn und haben eine rote Farbe
[die auf die Existenz des Myoglobinmoleküls zurückzuführen ist]. In ihrem Innern bendet
sich eine hohe Zahl von mitochondrialen und oxidativen Enzymen. Die Muskulatur des
Typs 1 ist äußerst ermüdungsbeständig, da sie für alle Aktivitätsarten verantwortlich ist, die
tonischer Natur, langsam und mit der Aufrechterhaltung der Körperhaltung verbunden sind.
Diese langsamen Fasern sind von einem dichten Kapillarnetz umgeben, das eine optimale
Funktion des aeroben Stowechsels bei längerer Aktivität in Verbindung mit einem geringen
Kraftaufwand ermöglicht. Die roten Muskelfasern verleihen der Haltemuskulatur ihre Stabilität
und unterstützen das Gelenk. Diese Muskulatur ist für alle Ausdauersportarten wie Radsport,
Langstreckenlauf, Schwimmen, usw. sehr wichtig.
Typ IIa (Weiße Muskulatur)
Sie werden auch FOG-Fasern [fast twitch oxydativ-glycolytic bres = schnell kontrahierende
Fasern mit oxidativ-glycolytischem Stowechsel] genannt. Diese Fasern werden durch ein
Motoneuron des phasischen Typs erregt, das eine höhere Leitungsgeschwindigkeit als das
tonische Motoneuron besitzt. Wegen des fehlenden Myoglobins sind die Fasern weiß und
besitzen eine gemischte Stowechselaktivität. Sie sind reich an Glycogen und glycolytischen
Enzymen, enthalten aber auch mitochondriale Enzyme; der gesamte Stowechsel ist anaerober
als der aerob-oxidative. Diese Fasern sind ebenfalls mit einem Kapillarnetz ausgestattet,
das den für den aeroben Prozess nötigen Sauersto transportiert. Fasern des Typs IIa sind
deshalb zu schnellen Kontraktionen in der Lage, die durch einen signikanten Kraftaufwand
gekennzeichnet sind, der auch längere Zeit aufrechterhalten werden soll; sie sind somit relativ
ermüdungsbeständig.
Muskelstimulation

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
19
Typ IIb (Weiße Muskulatur)
Sie werden auch FG-Fasern [fast twitch glycolytic bres - schnell kontrahierende Fasern mit
glycolitischem Stowechsel] genannt. Dieser Fasertyp wird durch ein phasisches Motoneuron
mit einem Zellkörper und einem sehr großen Axon erregt, das Impulse mit sehr hoher
Geschwindigkeit in den Muskel leitet. Diese Fasern sind weiß und besitzen einen sehr hohen
Anteil an Glycogen und glycolytischen Enzymen, so dass sie zu einer sehr hohen Energieabgabe
anaerober Art fähig sind. Die Kontraktion ist recht schnell und erzeugt eine große Kraft; da
fast vollständig Mitochondrien fehlen, sind diese Fasern nicht imstande, längere Aktivität
auszuhalten und erschlaen deshalb leicht, insbesondere in einem untrainierten Muskel.
Fasern des Typs IIb spielen bei allen Aktivitäten des Menschen eine sehr große Rolle, die einen
explosiven Kraftaufwand erfordern und natürlich bei Sportarten wie Sprinten, Gewichtheben,
Schwimmen, Springen usw.
Verteilung der Muskelfasern
Nahezu alle menschlichen Muskeln stellen eine Mischform aus den verschiedenen Fasertypen
dar. Die oben beschriebenen Fasertypen kommen in unterschiedlicher Prozentzahl in den
Muskeln vor, und das Verhältnis zwischen Fasern des Typs I und Typs II kann beträchtlich
schwanken. Haltemuskeln (Rücken-, Bauchmuskulatur) weisen einen höheren Anteil an Typ I
Fasern auf, während Bewegungsmuskel (Bein- u. Armmuskulatur) in der Regel überwiegend
aus Typ II Fasern bestehen.
Muskelstimulation

RehaBravo Bedienungsanleitung / Operators Manual
20
Verbesserung körperlicher Leistungen durch Training oder Elektrostimulation lassen sich
darauf zurückführen, dass der menschliche Körper in der Lage ist, sich in einem gewissen
Umfang an veränderte Umweltbedingungen anzupassen. Erhöht sich die Belastung für einen
Muskel über einen Schwellwert hinaus, werden entsprechende Anpassungsprozesse eingeleitet.
Die Kraftzunahme des Muskels beruht anfänglich auf einer verbesserten intramuskulären
Koordination, d.h. es werden bei einer Bewegung mehr Fasern als vorher gleichzeitig
aktiviert. Erst im zweiten Schritt vergrößert sich die Muskelmasse. Ob dies ausschließlich
durch eine Hypertrophie der Muskelfaser, also eine Vergrößerung des Faserdurchmessers,
geschieht, oder ob es auch zu einer Hyperplasie, der Vermehrung von Muskelfasern, kommt,
ist wissenschaftlich noch nicht endgültig geklärt. Es ist wahrscheinlich, dass beide Phänomene
nebeneinander für das Muskelwachstum verantwortlich sind.
Die hier genannten Trainingswirkungen auf die Muskulatur lassen sich alle durchaus auch
passiv auf dem Wege der Elektrostimulation erreichen. Man sollte aber nicht den Fehler
begehen, das körperliche Training nun zugunsten der Elektrostimulation zu vernachlässigen.
Eine Bewegung, als Ziel fast jeder sportlichen Aktivität, besteht aus dem fein abgestimmten
Verhalten verschiedener Muskeln und Muskelgruppen. Erst durch optimale Koordination
von Anspannung der aktiven Muskeln (Agonisten) und Entspannung ihrer Gegenspieler
(Antagonisten) gelingen üssige Bewegungen, die für sportlichen Erfolg unabdingbare
Voraussetzung sind. Die dafür notwendigen neuromuskulären Koordinationsprozesse können
aber mit dieser Art der Muskelstimulation nicht trainiert werden. Um muskuläre Dysbalancen
zu vermeiden, ist es zudem dringend zu empfehlen, kräftigende Programme immer sowohl für
den Agonisten als auch den Antagonisten gleichermaßen anzuwenden.
Neben der Kräftigung stellt die Förderung der muskulären Durchblutung ein weiteres Hauptziel
elektrischer Muskelstimulation dar. Eine Verdichtung der Kapillaren ermöglicht eine verbesserte
Durchblutung. Damit werden Nährstoe, insbesondere natürlich auch Sauersto, vermehrt zur
Verfügung gestellt und vor allem aerobe Stowechselprozesse begünstigt. Elektrostimulation
erlaubt aber nicht nur die Verbesserung der Versorgung, sondern fördert auch die schnelle
Beseitigung von Stowechselschlackenprodukten wie Milchsäure oder Kohlendioxid. Die
Beschleunigung der körperlichen Regeneration ist ganz besonders in Phasen intensiver
Trainings- oder Wettkampfbelastung von entscheidender Bedeutung für die Leistungsfähigkeit
eines Sportlers.
Ein sehr kurzer elektrischer Stimulationsburst erzeugt nur eine kurze Kontraktion bzw. einen
“Einzelschock”, nachdem der Muskel sofort wieder seine natürliche Form und Länge annimmt,
die er in Ruhestellung besitzt. Erfolgt die Stimulation jedoch mehrmals hintereinander , so
stellen wir fest, dass die Kontraktionswirkungen aufgrund der Überlagerung der Kontraktions-
phasen additiv sind, da die mechanische Zuckung deutlich länger anhält als der elektrische
Reiz. Dieses Phänomen nennt man „unvollständigen Tetanus“. Weder „Einzelschock” noch
„unvollständiger Tetanus“ sind normalerweise bei einer Willkürbewegung des Menschen zu
beobachten.
Trainingswirkung auf die Muskulatur
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