Wöhner 36130 User manual

MOTUS®IO-Link

MOTUS®IO-Link
3
Betriebsanleitung MOTUS®IO-Link
25
MOTUS® IO-Link Operating Instructions
47
Instructions d'utilisation MOTUS® IO-Link
69
Instrucciones de servicio MOTUS®IO-Link
91
Istruzioni per l'uso MOTUS® IO-Link
113
Instruções de operação MOTUS®IO-Link
135
Руководство по эксплуатации MOTUS® IO-Link
157
MOTUS®IO-Link 操作说明书
DE
EN
FR
ES
IT
PT
RU
ZH

Revision 1, Stand 01.2021 2
Deutsch.
Betriebsanleitung MOTUS® IO-Link
Inhaltsverzeichnis
1. Sicherheitsbestimmungen und Errichtungshinweise................................................ 3
2. Anwendungsbereich.................................................................................................... 5
3. Produkttabelle .............................................................................................................. 6
4. Technische Daten......................................................................................................... 7
5. Montage und Anschluss der Stromkreise.................................................................. 9
6. Einstellungen, Funktion und Diagnose......................................................................11
7. Sicherungen austauschen..........................................................................................13
8. Applikationsbeispiele..................................................................................................14
9. IO-Link..........................................................................................................................17
10. Sicherheitstechnische Funktionen ............................................................................20
11. SCCR-Werte - geeignete Sicherungen…………………………………………………….21
12. Auslösekennlinien und Rating ..................................................................................22

Revision 1, Stand 01.2021 3
Deutsch.
1. Sicherheitsbestimmungen und Errichtungshinweise
•Beachten Sie bei allen Arbeiten am Gerät die nationalen Sicherheits- und
Unfallverhütungsvorschriften.
•Wenn Sie die Sicherheitsvorschriften nicht beachten, können Tod, schwere
Körperverletzung oder hoher Sachschaden die Folge sein.
•Wechseln Sie das Gerät nach dem ersten Fehler aus.
•Nur eine Elektrofachkraft darf das Gerät in Betrieb nehmen, montieren, ändern oder
nachrüsten.
•Schalten Sie das Gerät vor Beginn der Arbeiten spannungsfrei.
•Bei NOT-HALT-Anwendungen muss ein automatischer Wiederanlauf einer Maschine
durch eine übergeordnete Steuerung verhindert werden.
•Während des Betriebs stehen Teile der elektrischen Schaltgeräte unter gefährlicher
Spannung!
•Wenn Sie die Betriebsart „automatischer Reset“ verwenden, wird der Antrieb nach Ablauf
der Abkühlzeit - sofern noch ein Ansteuersignal anliegt - wieder eingeschaltet. Die
Abkühlzeit beträgt 20 Minuten.
•Setzen Sie das Gerät keiner mechanischen und/oder thermischen Beanspruchung aus,
die die beschriebenen Grenzen überschreitet.
•Bauen Sie das Gerät zum Schutz gegen mechanische oder elektrische Beschädigungen
in ein entsprechendes Gehäuse mit einer geeigneten Schutzart nach IEC / EN 60529 ein.
•Bauen Sie das Gerät gemäß den in der Einbauanweisung beschriebenen Anweisungen
ein. Ein Zugriff auf die Stromkreise im Inneren des Geräts ist nicht zugelassen.
•Reparieren Sie das Gerät nicht selbst, sondern ersetzen Sie es durch ein gleichwertiges
Gerät. Reparaturen dürfen nurvom Hersteller vorgenommen werden. Der Hersteller haftet
nicht für Schäden aus Zuwiderhandlung.
•Die sicherheitstechnischen Daten können Sie dieser Dokumentation und den Zertifikaten
entnehmen.
•Das Gerät führt beim Einschalten des Antriebs bzw. im abgeschalteten Zustand eine
Diagnose der Funktionen durch. Zusätzlich kann eine Elektrofachkraft, bzw. eine
Fachkraft, die mit den entsprechenden Normen vertraut ist, eine Prüfung der
Sicherheitsfunktion „Motorschutz“ durchführen. Für diesen Test muss der Antrieb im
Links- bzw. Rechtslauf betrieben und dabei der Stromfluss in einem Leiter unterbrochen
werden (z. B. durch Entfernen einer Sicherung in der Phase L1 bzw. L3). Der Hybrid-
Motorstarter schaltet dann den Antrieb innerhalb eines Zeitraums von 1,5 - 2 s ab. Die
LEDs für Links- bzw. Rechtslauf verlöschen, die DIAG-LED wird gesetzt und die
Rückmeldung kann über den Bus abgefragt werden.
•Sichern Sie bei sicherheitsgerichteten Anwendungen das Gerät durch einen
Zugriffsschutz.
•Setzen Sie ausschließlich Netzteile mit sicherer Trennung mit SELV / PELV-Spannung
nach EN 50178 / VDE 0160 (SELV / PELV) ein. In diesen wird ein Kurzschluss zwischen
Primär- und Sekundärseite ausgeschlossen.
•Betrieb im verschlossenen Schaltschrank
•Beachten Sie bei sicherheitsgerichteten Anwendungen den minimal zulässigen
Laststrom:
3 A Geräte: ≥ 180 mA
9 A Geräte: ≥ 1,5 A

Revision 1, Stand 01.2021 4
Deutsch.
UL-Hinweise
WARNUNG: Gefahr durch elektrischen Schlag und Brandgefahr
Das Öffnen der Schutzeinrichtung der Abzweigleitung kann ein Hinweis darauf sein, dass ein
Fehlerstrom unterbrochen wurde.
Um die Gefahr eines Brandes oder eines elektrischen Schlages zu reduzieren, müssen
stromführende Teile und andere Komponenten des Controllers überprüft und ausgetauscht
werden, falls sie beschädigt sind.
Wenn Sie die Anweisungen nicht beachten, können Tod, schwerwiegende Verletzungen oder
Sachbeschädigungen die Folge sein.
ACHTUNG
Verwenden Sie für mindestens 75° C zugelassene Kupferleitungen für den Einsatz mit einer „low
voltage, limited energy, isolated power supply“.
Das Gerät ist für den Einsatz mit einer „low voltage, limited energy, isolated power supply“
ausgelegt.
SCCR (Einzel- und Gruppeninstallation)
Geeignet für die Anwendung in Stromkreisen mit maximal 5 kA eff. symmetrischen Strom und
≤ 480 V, mit 20 A Sicherungen der Klasse RK5 (Zuordnungsart 1).
Geeignet für die Anwendung in Stromkreisen mit maximal 100 kA eff. symmetrischen Strom und
≤ 480 V, mit 30 A Sicherungen der Klasse J oder Klasse CC (Zuordnungsart 1).
FLA
3 A (480 V AC), 7,6 A (480 V AC)

Revision 1, Stand 01.2021 5
Deutsch.
2. Anwendungsbereich
Der MOTUS®IO-Link ist ein vernetzbarer Hybrid-Motorstarter mit Wendefunktion und
Stromüberwachung. Er stellt folgende Funktionen bereit:
•Rechtslauf
•Linkslauf
•Motorüberlastschutz
•Kurzschlussschutz
•NOT-HALT bis Performance Level PLe
•Anbindung an IO-Link-Systeme
Durch die interne Verriegelungsschaltung und Lastverdrahtung wird der Verdrahtungsaufwand
auf ein Minimum reduziert.
Die Ansteuerbefehle für Links- und Rechtslauf werden über eine IO-Link-
Kommunikationsschnittstelle entgegengenommen.
Das Gerät ist für sinusförmige symmetrische Drehstromnetze entwickelt. Die Funktionen
erfordern eine sinusförmige gleichverteilte 3-phasige Belastung. Deshalb darf MOTUS®IO-Link
nicht direkt vor oder nach Frequenzumrichtern eingesetzt werden.
Für eine korrekte Funktion darf kein Strom zum Motor am MOTUS®„vorbei" fließen (Grenzwert 5
mA). Isolationsfehler oder eine Verbindung der Motorenwicklung mit einem nicht über MOTUS®
geführten Potential(z.B. Sternpunkt mit dem Neutralleiter) können eine Fehlermeldung erzeugen.
Dieser Fehler wird dauerhaft im Fehlerspeicher registriert. Aus Gründen der funktionalen
Sicherheit wird nach mehrmaliger Fehlererkennung ein Austausch des Gerätes erforderlich.
MOTUS®IO-Link erfüllt die EMV-Vorgaben für Umgebung A (Industrie). In Umgebung B
(Haushalt) kann dieses Gerät unerwünschte Funkstörungen verursachen. In diesem Fall kann
der Anwender verpflichtet sein, angemessene Maßnahmen durchzuführen.
1 Enable: sicherheitsgerichtete Eingänge
2 Anschluss für IO-Link-Kommunikation und
Versorgung
3 LED grün PWR: Gerätestatus
4 LED grün DAT: IO-Link-Kommunikation
5 LED rot/gelb DIAG: Geräte- oder Prozessfehler
6 LED gelb L: linkslauf
7 LED gelb R: Rechtslauf
8 Reset -Taster
9 Stecker für 3-Phasen-Ausgangsspannung
10Sicherungsfach
11Entriegelung
12Kontaktschutzrippen
13Kontakte für 3-Phasen-Eingangsspannung

Revision 1, Stand 01.2021 6
Deutsch.
3. Produkttabelle
MOTUS® IO-Link, Direkt- und
Wendestarter
VE
Gewicht
kg / 100St.
Art.-Nr.
Elektronikbaustein IO-Link 0,18 - 3 A Direkt-
und Wendestarter
1
57,1
36130
Elektronikbaustein IO-Link 1,5 - 9 A Direkt-
und Wendestarter
1
57,1
36131
für System 30Compact, für Sammelschienen 12 x 5 und 12 x 10
Ausführung IO-Link 0,18 - 3 A Direkt- und
Wendestarter
1
61,9
36124
Ausführung IO-Link 1,5 - 9 A Direkt- und
Wendestarter
1
61,9
36127
für System 60Classic, für Sammelschienen 12 x 5 bis 30 x 10,
Doppel-T- und 3-fach-T-Profil
Ausführung IO-Link 0,18 - 3 A Direkt- und
Wendestarter
1
62,6
36125
Ausführung IO-Link 1,5 - 9 A Direkt- und
Wendestarter
1
62,6
36128
für Montage auf DIN-Tragschiene, nach DIN EN 60715
Ausführung IO-Link 0,18 - 3 A Direkt- und
Wendestarter
1
64,3
36123
Ausführung IO-Link 1,5 - 9 A Direkt- und
Wendestarter
1
64,3
36126
Ersatzkomponenten
Sicherung 16 A für Art.-Nr. 36130, 36124,
36125, 36123
3
0,9
31567
Sicherung 20 A für Art.-Nr. 36131, 36127,
36128, 36126
3
0,9
31568
Sicherung 30 A bei Motoren mit Schweranlauf
3
0,9
31569
Adapter für System 30Compact
1
4,7
36113
Adapter für System 60Classic
1
5,5
36114
Adapter für Montage auf DIN-Tragschiene
1
5,7
36112

Revision 1, Stand 01.2021 7
Deutsch.
4. Technische Daten
Hauptstromkreis
Bemessungsbetriebsspannung Ue
500 V AC (50 / 60 Hz)
Betriebsspannungsbereich
42 V AC …550 V AC
Laststrombereich (siehe Derating)
180 mA …3 A / 1,5 A …9 A
Auslösekennlinie nach IEC 60947-4-2
Class 10 / Class 10A
Abkühlzeit
20 min. (Auto-Reset)
Bemessungsbetriebsstrom IeAC-51
3 A / 9 A
Bemessungsbetriebsstrom IeAC-53a
3 A / 7 A
Leckstrom
0 mA / 0 mA
Schutzbeschaltung
Überspannungsschutz Varistor
Isolationseigenschaften
Bemessungsisolationsspannung
550 V
Bemessungsstoßspannung / Isolierung
6 kV
Isolationseigenschaften zwischen Steuereingangs-,
Steuerspeisespannung und Hilfsstromkreis zu
Hauptstromkreis
sichere Trennung (IEC 60947-1)
Isolationseigenschaften zwischen Steuereingangs- und
Steuerspeisespannung zu Hilfsstromkreis
sichere Trennung (IEC 60947-1) bei
Hilfsstromkreis ≤ 300 V AC
Sichere Trennung (EN 50178) bei
Hilfsstromkreis ≤ 300 V AC
Zuordnungsart
Typ2 mit Sicherungen 31567, 16 A, 10 x 38, flink
10 kA / 500 V
Typ1 mit Sicherungen 31567, 16 A, 10 x 38, flink
50 kA / 500 V
Typ2 mit Sicherungen 31568, 20 A, 10 x 38, flink
5 kA / 400 V
Typ1 mit Sicherungen 31568, 20 A, 10 x 38, flink
50 kA / 500 V
Typ1 mit Sicherungen 31569, 30 A, Class CC, träge
30 kA / 500 V
Steuerstromkreis
Geräteversorgung über IO-Link
Bemessungssteuerstromkreisspeisespannung US
24 V DC
Steuerspeisespannungsbereich
19,2 V DC - 30 V DC
Bemessungssteuerspeisestrom IS
65 mA
Schutzbeschaltung
Überspannungsschutz
Verpolschutz
Parallelverpolschutzdiode
Enable-Eingang
Bemessungsbetätigungsspannung UC
24 V DC
Bemessungsbetätigungsstrom IC
7 mA
Schaltschwelle
9,6 V („0“-Signal)
19,2 V („1“-Signal)
Schaltpegel
< 5 V DC (für NOT-HALT)
Ausschaltzeit typisch
< 30 ms
Status- und Diagnoseanzeigen
Statusanzeige
LED gelb
Fehleranzeige
LED rot
Betriebsspannungsanzeige
LED grün

Revision 1, Stand 01.2021 8
Deutsch.
IO-Link
Spezifikation
V1.1.1
Verpolschutz
ja
Übertragungsgeschwindigkeit
230,4 kBit/s (COM3)
Zykluszeit
30 ms
Anzahl der Prozessdaten
8 Byte (Eingangsdaten)
2 Byte (Ausgangsdaten)
IO-Link-Ports
1 COMBICON 3-Leiter
Stromaufnahme
Typ. 65 mA ± 15 % (24 V DC)
max. 150 mA
Allgemeine Daten
Einbaulage
senkrecht (Motorabgang unten)
Montage
anreihbar, mit Derating
Betriebsart
100 % ED
Schutzart
IP20
Verlustleistung min./max.
0,88 W / 4,1 W (3 A Variante)
0,88 W / 7 W (9A Variante)
Abmessungen B x H x T CrossBoard®
30Compact
60Classic
für DIN-Tragschiene
22,5 mm / 160 mm / 120 mm
22,5 mm / 160 mm / 156 mm
22,5 mm / 200 mm / 156 mm
22,5 mm / 175 mm / 138 mm
Umgebungsbedingung
Verschmutzungsgrad
2
Umgebungstemperatur (Betrieb)
-5° C …60° C (Derating beachten)
Umgebungstemperatur (Lagerung / Transport)
-40° C …80° C
Anschlussdaten
Benennung Anschluss
Steuerkreis
Anschlussart
Push-in-Anschluss
Leiterquerschnitt starr
0,2 mm² …2,5 mm²
Leiterquerschnitt flexibel
0,2 mm² …2,5 mm²
Leiterquerschnitt [AWG]
24 …14
Abisolierlänge
10 mm
Benennung Anschluss
Lastkreis
Anschlussart
Schraubanschluss
Leiterquerschnitt starr
0,2 mm² - 2,5 mm²
Leiterquerschnitt flexibel
0,2 mm² - 2,5 mm²
Leiterquerschnitt [AWG]
24 - 14
Abisolierlänge
8 mm
Anzugsdrehmoment
0,5 Nm –0,6 Nm / 5 lbf-in. –7 lbf-in
Normen / Bestimmungen
Normen
IEC 60947-1
EN 60947-4-2
IEC 61508
ISO 13849

Revision 1, Stand 01.2021 9
Deutsch.
5. Montage und Anschluss der Stromkreise
WARNUNG! Lebensgefahr durch Stromschlag!
Niemals bei anliegender Spannung arbeiten
Blockschaltbild
Hauptstromkreis
Mit dem Aufsetzen auf das CrossBoard®, die Sammelschienensysteme bzw. auf die Adapter wird
die Kontaktierung zur Stromquelle hergestellt. Achten Sie darauf, dass die Verriegelungen
deutlich eingerastet sind.
Die Last wird über den Steckverbinder mit dem Gerät verbunden. Ein unbeabsichtigtes Lösen
des Steckverbinders muss durch Zugentlastung verhindert werden. Achten Sie auf die
Phasenfolge.
Für die eingesetzten Sicherungen gelten folgende Angaben.
16 A FF / gR (10 x 38 mm) / 10 kA / 500 V
Zuordnungsart 2
16 A FF / gR (10 x 38 mm) / 50 kA / 500 V
Zuordnungsart 1
20 A FF / gR (10 x 38 mm) / 5 kA / 400 V
Zuordnungsart 2
20 A FF / gR (10 x 38 mm) / 50 kA / 500 V
Zuordnungsart 1
30 A FF / MR (10 x 38 mm) / 30 kA / 500 V
Zuordnungsart 1
Steuerstromkreise
Betreiben Sie die Steuerspeisespannungs- und Steuerspannungseingänge mit
Stromversorgungsmodulen gemäß IEC 61131-2 (max. 5 % Restwelligkeit). Um bei langen
Steuerleitungen die induktive bzw. kapazitive Einkopplung von Störimpulsen zu vermeiden,
empfehlen wir die Verwendung von abgeschirmten Leitungen.
Push-in-Anschlüsse
Starre oder flexible Leiter mit Aderendhülse stecken Sie direkt in den Klemmraum (A). Flexible
Leiter ohne Aderendhülse kontaktieren Sie sicher, indem Sie zuvor die Feder mit dem
Druckschalter (B) öffnen. Betätigen Sie ebenfalls den Druckschalter (B), um den Leiter zu lösen.

Revision 1, Stand 01.2021 10
Deutsch.
IO-Link-Anschluss
Die IO-Link-Verbindung wird über einen 5-poligen Steckverbinder realisiert. Schließen Sie die
Leitungen an den Steckverbinder (2) am Hybrid-Motorstarter an. Die 24 V Spannungsversorgung
erfolgt über A1 / L+ und A2 / L-. Die IO-Link-Kommunikation wird über C / Q realisiert. Die
Anschlussstellen NC sind nicht belegt.
Enable-Eingang
Um den an das Gerät angeschlossenen Motor in Betrieb zu setzen, müssen Sie dem Gerät über
den Enable-Eingang die Freigabe erteilen. Sobald am Enable-Eingang (an den Klemmen EN+
und EN-) ein gültiges Signal anliegt, nimmt das Gerät Ansteuerbefehle über den Busanschluss
entgegen.
Bei nicht sicherheitsgerichteten Anwendungen können Sie die Enable-Freigabe auch durch
Brückung der Klemmen (EN-) und (-) und der Klemmen (EN+) und (+) erteilen.
Spannungsunterbrechungen ≤3 ms oder Spannungspulse ≤ 4 ms werden gefiltert.
MOTUS®IO-Link

Revision 1, Stand 01.2021 11
Deutsch.
6. Einstellungen, Funktionen und Diagnose
Parametrierung - Nennstromeinstellung
Sie können den Nennstrom über einen
zyklischen oder über einen azyklischen
Dienst einstellen.
Wenn Sie den Nennstrom über einen
azyklischen Dienst einstellen, müssen Sie
den Stromwert über den Taster Set / Reset
bestätigen. Dazu müssen Sie den Stromwert
über die LEDs kontrollieren.
Wenn Sie den Taster Set / Reset nicht
betätigen, wird der im Gerät gespeicherte
Stromwert nicht verändert.
Im Anschluss können Sie den Nennstrom
auch über einen zyklischen Dienst
verändern.
Dieser muss jedoch kleiner sein, als der
Nennstrom, den Sie azyklisch parametriert
haben.
Diese Änderung müssen Sie nicht über den
Taster Set / Reset bestätigen.
ACHTUNG
Ab einem Motorstrom von 56 A wird die
Blockierungsüberwachung aktiviert.
Status- und Diagnoseanzeigen
Mit insgesamt fünf LEDs visualisiert das Gerät die Betriebszustände: Nach Anlegen der
Steuerspeisespannung leuchten sämtliche LEDs als LED-Test einmal auf.
LED PWR
grün
Gerätestatus
LED DAT
grün
IO-Link Kommunikation
LED DIAG
rot / gelb
Geräte- oder Prozessfehler
LED L
gelb
Linkslauf
LED R
gelb
Rechtslauf
Diagnosefunktion
Durch diverse Diagnosefunktionen ist der Hybrid-Motorstarter in der Lage, viele interne Fehler
und auch externe Fehler (Fehler in der Peripherie) zu erkennen.
Bei einem erkannten Fehler befindet sich das Gerät im sicheren abgeschalteten Zustand.
Sie können interne Fehler nicht quittieren. Diese werden im Gerät gespeichert. Sie können das
Gerät anschließend nicht wieder in Betrieb nehmen.
Bei externen Fehlern ist zum Verlassen des sicheren abgeschalteten Zustands eine
Fehlerquittierung erforderlich.
Bit
Nennstrom
(mA)
3
2
1
0
DAT
DIAG
L
R
3 A
9 A
0
0
0
0
180
1500
0
0
0
1
300
2000
0
0
1
0
440
2500
0
0
1
1
600
3000
0
1
0
0
680
3500
0
1
0
1
880
4000
0
1
1
0
1000
4500
0
1
1
1
1100
5000
1
0
0
0
1200
5500
1
0
0
1
1500
6000
1
0
1
0
1600
6500
1
0
1
1
1900
7000
1
1
0
0
2100
7500
1
1
0
1
2400
8000
1
1
1
0
2700
8500
1
1
1
1
3000
9000

Revision 1, Stand 01.2021 12
Deutsch.
Status
Beschreibung
PWR
DAT
DIAG
L
R
Quittie-
rung
aus
keine Versorgungsspannung vorhanden
A
A
A
A
A
Ne
betriebsbereit,
enable = 0
Versorgungsspannung vorhanden,
Freigabe nicht erteilt
B
X
X
X
X
Ne
betriebsbereit,
enable = 1
Versorgungsspannung vorhanden,
Freigabe erteilt
E
X
X
X
X
Ne
kein Bus
Gerät ist noch nicht in IO-Link
eingebunden
E / B
A
X
X
X
Ne
Datenverkehr
Gerät ist in IO-Link eingebunden,
zyklische oder azyklische Kommunikation
findet statt
E / B
B
X
X
X
Ne
Antrieb
eingeschaltet
Rechtslauf (R)
E
B
A
A
E
Ne
Linkslauf (L)
E
B
A
E
A
Ne
Fehler beim
Selbsttest
interner Gerätefehler –Geräteaustausch
erforderlich
B
B
Er
B
B
Nm
externer Fehler in
der Ansteuerung
oder der
Peripherie
(Wartungsbedarf)
Motorschutzfunktion: Der Motorstrom ist größer als die Motornennstromvorgabe:
Abkühlzeit läuft (20 Min)
Fehler beim Rechtslauf
E
X
Bye
A
E
Auto
Fehler beim Linkslauf
E
X
Bye
E
A
Auto
manueller Reset ist möglich (nach ca. 2 Min.)
Fehler beim Rechtslauf
E
X
Bye
A
B
Man
Fehler beim Linkslauf
E
X
Bye
B
A
Man
Fehler beim Wiederherstellen des Systemzustands: Manuelle
Quittierung nach 2 Min möglich
Meldung über Bus
Symmetrie: Die beiden Motorströme
weichen um mehr als 33 % voneinander
ab
E
X
Bye
A
A
Man
Blockierung: Der max. messbare Motorstrom wird für mehr als 2 s überschritten
(analog zu Motorschutzfunktion)
Fehler beim Rechtslauf
E
X
Bye
A
E
Man
Fehler beim Linkslauf
E
X
Bye
E
A
Man
kein Stromfluss
bei Ansteuerung
bei durchgesteuerter Endstufe wird kein Strom gemessen
bei Rechtslauf
E
X
A
B
A
Ne
bei Linkslauf
E
X
A
A
B
Ne
Erläuterung:
A = LED ausgeschaltet / Aut = Automatisch / B = LED blinkt / Br= LED blinkt rot / Bye = LED blinkt
gelb / E = LED leuchtet dauerhaft / Eye = LED leuchtet gelb / Er = LED leuchtet rot / Man =
Manuell / Ne = nicht erforderlich / Nm = nicht möglich / X = beliebiger Zustand

Revision 1, Stand 01.2021 13
Deutsch.
Fehlerquittierung
Für die Fehlerquittierung stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung.
Manuell (Reset-Taster)
Betätigen Sie den Reset-Taster an der Geräte-Frontseite.
Betätigen Sie den Reset-Taster länger als ca. 2 s, nimmt das Gerät wieder den Fehlerzustand
an.
Manuell (Fern-Quittierung über den Bus)
Sie können den manuellen Reset über den Bus ausführen. Siehe auch Kapitel "Zyklische
Ausgangsdaten".
Automatisch (Parametrierung über den Bus)
Wenn Sie diese Funktion parametrieren, quittiert das Gerät Motorschutz-Auslösungen nach 20
Minuten automatisch.
Rückmeldung
Sobald das Gerät einen Fehler erkennt oder eine Meldung signalisiert, können Sie diese
Information über den Bus abfragen
7. Sicherungen austauschen
Die Sicherungen sind so bemessen, dass ein
Austausch nur nach einer Havarie erforderlich ist.
Der Ausfall im Stromnetz oder die Abschaltung
von Sicherungen werden bei Ansteuerung des
Gerätes als Phasenausfall signalisiert (Blinken
PWR + Err und Leuchten von L oder R).
1.
2.
3.
4.
5.

Revision 1, Stand 01.2021 14
Deutsch.
Typenbezeichnung der Sicherungen
Wöhner
Phoenix Contact
Mersen
16 A 31567
16 A 2903126
16 A FR10GR69V 16
20 A 31568
20 A 2903384
20 A FR10GR69V 20
30 A 31569*
30 A 2903119*
30 A CCMR30*
*Wird nur für Motoren mit Schweranlauf benötigt
Hinweis: Optimaler Kurzschlussschutz und die sichere Beherrschung der
Motoranlaufströme werden mit den aufgelisteten Sicherungen erreicht. Wir empfehlen,
nur diese Sicherungstypen zu verwenden.
8. Applikationsbeispiele
Sicheres Abschalten bei mehreren MOTUS®IO-Link
Not-Halt bei mehreren MOTUS®IO-Link, zweikanaliges Abschalten über EN+ und
EN-
Die Enable-Eingänge werden über ein Sicherheitsrelais abgeschaltet, sobald ein Not-
Halt-Taster betätigt wird. Erfolgt das Abschalten aus z. B. einer "sicheren Steuerung" mit
Halbleiterausgängen, so muss die Restspannung < 5 V DC betragen.
Spannungsunterbrechungen ≤3 ms oder Spannungspulse ≤4 ms werden gefiltert.

Revision 1, Stand 01.2021 15
Deutsch.
Einkanaliges Abschalten bei mehreren MOTUS®IO-Link
Einkanaliges Abschalten der Hybrid-Motorstarter über EN+ mit Fehlerausschluss
Einkanaliges Abschalten der Hybrid-Motorstarter über EN- mit Fehlerausschluss
Da in diesen Beispielen die Steuerspeise- bzw. Steuerspannung des Hybrid Motorstarters
nur 1-kanalig abgeschaltet wird, ist diese Art der Installation nach SIL 3 (Kat 3) nur
zulässig, wenn ein Fehlerausschluss für Querschluss zulässig ist. Das ist z. B. der Fall,
wenn der Hybrid-Motorstarter und das Sicherheitsrelais im gleichen Schaltschrank
installiert sind.
Wenn ein solcher Fehlerausschluss nicht zulässig ist, dann muss die Abschaltung der
Steuerspeisespannung 2-kanalig bzw. 2-polig erfolgen.

Revision 1, Stand 01.2021 16
Deutsch.
Motorschutz
Alle für die Sicherheit relevanten Funktionen werden ohne äußeren Einfluss durch den
Hybrid-Motorstarter realisiert. Besondere Schaltungstechniken sind nicht notwendig.
Bei einer Abweichung der Motorströme von ≥ 33% schaltet das Gerät denMotor innerhalb
von 2 Minuten ab.
Bei einer Abweichung der Motorströme von ≥ 67 %(z.B. Phasenausfall) schaltet das Gerät
den Motor innerhalb von 2 Sekunden ab.
Sie können die Abweichung mithilfe der folgenden Formeln berechnen.
Betrag (Imax) > Inenn →(Imax - Imin) / Imax
Betrag (Imax) < Inenn →(Imax - Imin) / Inenn
Bei hohen Schaltfrequenzen kann die Motorschutzfunktion aufgrund der höheren
Einschaltströme auslösen.
Symmetrieerkennung
•Die Motorströme werden an den Phasen L1 und L3 gemessen und auf
Symmetrie überwacht.
•Bei einer Abweichung der Motorströme von ≥ 33 % schaltet das Gerät den Motor
innerhalb von 2 Minuten ab.
•Bei einer Abweichung der Motorströme von ≥ 67 % (z.B. Phasenausfall) schaltet
das Gerät den Motor innerhalb von 2 Sekunden ab.
Motor mit Bremse
Wenn Sie einen Motor mit Bremse (Anschluss im Motorklemmbrett) anschließen, müssen
Sie die 400 V AC-Bremse an die Anschlüsse 2 / T1 und 6 / T3 anbinden. Eine 230 V AC-
Bremse schließen Sie an den Anschluss 4 / T2 und den Sternpunkt des Motors an.
Erhöhen Sie den Motornennstrom um den Nennstrom der Bremse. Stellen Sie diesen
entsprechend am Hybrid-Motorstarter ein.
Anschluss von Hilfsrelais
Hilfsrelais zum Ansteuern von externen Bremsen oder Rückmeldungen z. B. an die SPS
schließen Sie an die Anschlüsse 4T2 und N der Anlage an.

Revision 1, Stand 01.2021 17
Deutsch.
9. IO-Link
Die IO-Link-Telegramme sind so aufgebaut, dass die höherwertigsten Bytes zuerst
dargestellt werden.
Zyklische Daten
Das Gerät belegt sechs Eingangs-Bytes und zwei Ausgangs-Bytes.
Zyklische Eingangsprozessdaten
Byte 0 (IO-Link-Diagnosebits / Status MOTUS® IO-Link)
Bit
Beschreibung
Wert
Bit 0
Fehlererkennung
0: Gerät ist ansteuerbar
1: Gerät ist nicht ansteuerbar (Motorschutz hat angesprochen
oder interner Fehler liegt vor)
Bit 1
Drehrichtung rechts
0: Rechtslauf nicht aktiviert bzw. Motorstart
1: Motor im Rechtslauf bzw. Motorstart
Bit 2
Drehrichtung links
0: Linkslauf nicht aktiviert
1: Motor im Linkslauf
Bit 3
Enable-Signal
0: Das externe Enable-Signal ist nicht vorhanden (Low)
1: Das externe Enable-Signal ist vorhanden (High)
Bit 4
Diagnose
0: Diagnose liegt nicht vor
1: Diagnose liegt vor
Bit 5
Gerät OK
1: Gerät ist OK (durchgesteuert und Stromfluss vorhanden)
Bit 6
Überlastvorwarnung
0: thermisches Modell ≤105 %
1: thermisches Modell > 105 %
Bit 7
nicht belegt
nicht belegt
Byte 1 (Motorschutzfunktion / Eingestellter Nennstrom)
Bit
Beschreibung
Wert
Bit 0
…
Bit 3
eingestellter Nennstrom
0000: kleinster Wert Überlastauslösung
…
1111: größter Wert Überlastauslösung
Bit 4
…
Bit 6
Detailinfo für Auslösen
der Motorschutzfunktion
000: nicht belegt
001: Überlast
010: Netzausfall
011: Phasenasymmetrie
100: Phasenausfall
101: Schnellabschaltung
110: nicht belegt
111: nicht belegt
Bit 7
Quittierung Überlast
notwendig
0: Überlastmeldung wurde quittiert bzw. es liegt kein
Überlastfall vor
1: Quittierung des Überlastfalls erforderlich

Revision 1, Stand 01.2021 18
Deutsch.
Byte 2 (Maximaler Motorstrom [%])
Bit
Beschreibung
Wert
Bit 0…Bit 7
Maximalstrom der drei
Phasen
255 % (maximal) 2,5-fach
bezogen auf den aktuell gültigen Nennstrom
Byte 3 (Thermisches Modell)
Bit
Beschreibung
Wert
Bit 0…Bit 7
Modell der thermischen
Auslastung (Auslösung bei
115 %)
255 % (maximal) 2,5-fach
bezogen auf den aktuell gültigen Nennstrom
Byte 4 (Gerätetyp)
Bit
Beschreibung
Wert
Bit 0…Bit 3
Gerätetyp
0000: MOTUS®IO-Link 3 A
0001: MOTUS®IO-Link 9 A
Rest: nicht belegt
Bit 4…Bit 7
nicht belegt
nicht belegt
Byte 5 (low Byte) und 6 (high Byte) als 16-Bit Datenwort (maximaler Stromwert [A])
Bit
Beschreibung
Wert
Bit 0…Bit 7
Maximalstrom, der in den
drei Phasen auftritt
Stromwert in 10 mA, z.B. 1267 =12,67 A
Bit 0…Bit 7

Revision 1, Stand 01.2021 19
Deutsch.
Zyklische Ausgangsprozessdaten
Byte 0 (Motoransteuerung)
Bit
Beschreibung
Wert
Bit 0
Start Rechtslauf
0: keine Ansteuerung des Geräts für Rechtslauf
1: Ansteuerung des Geräts für Rechtslauf
Bit 1
Start Linkslauf
0: keine Ansteuerung des Geräts für Linkslauf
1: Ansteuerung des Geräts für Linkslauf
Bit 2
manueller Reset
0: kein Reset
1: Reset des Überlastfalls durch steigende Flanke dieses
Befehls
Bit 3
automatischer Reset
0: kein Reset
1: Reset des Überlastfalls durch dauerhaftes Signal dieses
Befehls
Bit 4
nicht belegt
nicht belegt
Bit 5
Start Linkslauf
steigende Flanke startet den Linkslauf
Bit 6
Stopp
steigende Flanke stoppt den Motor
Bit 7
Start Rechtslauf
steigende Flanke startet den Rechtslauf
Byte 1 (Einstellung Nennstrom 2)
Die Nennstromeinstellung „Nennstrom 2“ muss unter dem Wert des azyklischen parametrierten
„Nennstrom 1“ liegen (siehe auch „Azyklische Daten“).
Sie müssen den „Nennstrom 2“ nicht über den Set-/Reset-Taster am Gerät bestätigen.
Bit
Beschreibung
Wert
Bit 0
…
Bit 3
Nennstromeinstellung
0000: kleinster Wert Überlastauslösung
…
1111: größter Wert Überlastauslösung
Bit 4
nicht belegt
nicht belegt
Bit 5
nicht belegt
nicht belegt
Bit 6
nicht belegt
nicht belegt
Bit 7
Freigabe
Nennstromeinstellung
1: Übernahme der neuen Werte
Azyklische Daten
Es gibt drei azyklische Eingangs-Bytes und zwei azyklische Ausgangs-Bytes.
Azyklische Eingangsprozessdaten
Index
Typ
Beschreibung
Wert
16
String
VendorName
Wöhner GmbH & Co. KG
17
String
VendorText
woehner.de
18
String
ProductName
MOTUS®IO-Link 3 A / 9 A
19
String
ProductId
36130 / 36131
20
String
ProductText
IO-Link / Hybrid-Motorstarter
21
String
SerialNumber
Wird im Fertigungsprozess abgespeichert
22
String
HardwareRevision
Wird im Fertigungsprozess abgespeichert
23
String
FirmwareRevision
Wird im Fertigungsprozess abgespeichert
24
String
ApplicationSpecificTag
Wird im Fertigungsprozess abgespeichert
68
Byte 0, Bit 0…7
Motorstrom L1 [%])
255 % (maximal) 2,5-fach
bezogen auf den aktuell gültigen Nennstrom
Byte 1, Bit 0…7
Motorstrom L2 [%])
255 % (maximal) 2,5-fach
bezogen auf den aktuell gültigen Nennstrom
Byte 2, Bit 0…7
Motorstrom L3 [%])
255 % (maximal) 2,5-fach
bezogen auf den aktuell gültigen Nennstrom
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13
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Languages:
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