Advance acoustic Sigma 7 User manual

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Betriebshandbuch
User manual
Manuel d’utilisation
SIGMA7
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Inhalt
Thank you for fl ying ADVANCE ........................................................ 6
Über ADVANCE ................................................................................ 7
Der SIGMA 7 .................................................................................... 8
Freedom of Distance ..................................................................... 8
Herausragende Mer male des SIGMA 7 ....................................... 8
Weitere wichtige Details ................................................................ 9
Anforderungen an den Pilo en ........................................................11
Allgemeine Hinweise zum Gleitschirmfl iegen ...............................11
Inbe riebnahme des Gerä es ..........................................................12
Auslieferung .................................................................................12
Grundeinstellung ..........................................................................12
Einstellung der Steuerleine ...........................................................12
Speedsystem ...............................................................................12
Speed-Performance-Indicator (SPI) .............................................14
Geeignete Gurtzeuge ...................................................................16
Gewichtsbereich ..........................................................................16
Flugverhal en ..................................................................................17
Start .............................................................................................17
Normalfl ug ....................................................................................18
Kurvenfl ug ....................................................................................18
Beschleunigter Flug .....................................................................19
Klapper ........................................................................................19
Schnellabstieg ............................................................................. 20
Strömungsabriss ......................................................................... 22
Landung .......................................................................................24
Fliegen mit nassem Gleitschirm (Sac fl ug) ...................................24
Windenschlepp ........................................................................... 25
A rofl iegen .................................................................................. 25
Motorfl iegen ................................................................................ 25
War ung, Repara uren und Be riebsdauer .................................... 26
Pac en ........................................................................................ 26
Wartung ...................................................................................... 26
Leinen ......................................................................................... 26
Chec ......................................................................................... 27
Reparaturen ................................................................................ 27
Entsorgung.................................................................................. 27
Technische Angaben ..................................................................... 28
Verwendete Materialien ............................................................... 29
Zulassung ................................................................................... 30
Service ........................................................................................... 32
ADVANCE Service Center ........................................................... 32
Internetseite von ADVANCE ........................................................ 32
Garantie ...................................................................................... 32
Bau eile / Leinenplan .................................................................... 94
Tragegur en ................................................................................... 96
Servicehef .................................................................................... 97
Nachprüfung ................................................................................. 98
Garan iekar e ...............................................................................101
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Herzlichen Glüc wunsch, dass du dich für den SIGMA 7 und somit
für ein ADVANCE Qualitätsprodu t entschieden hast. Wir sind über-
zeugt, dass du damit viele erlebnisreiche Stunden in der Luft verbrin-
gen wirst.
In diesem Handbuch fi ndest du eine Anleitung und wichtige Hinweise
zu Sicherheit, Pfl ege und Wartung. Deshalb empfehlen wir dir drin-
gend, dieses Do ument vor dem ersten Flug sorgfältig durchzulesen.
Die neuste Version dieses Handbuches sowie weitere a tuelle Infor-
mationen fi ndest du auf www.advance.ch. Dort werden auch neue,
sicherheitsrelevante Er enntnisse über das Produ t publiziert. Für
Fragen oder bei Problemen wende dich bitte an die Ver aufsstelle
oder dire t an ADVANCE.
Dieses Betriebshandbuch ist ein wichtiger Bestandteil des Flugge-
rätes. Solltest du deinen SIGMA 7 später einmal weiterver aufen, bit-
ten wir dich, dieses Handbuch dem neuen Besitzer weiterzugeben.
Nun wünschen wir dir viel Freude mit dem SIGMA 7 und immer
«happy landing».
Team ADVANCE
Thank y u f r fl ying ADVANCE
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ADVANCE ist einer der weltweit führenden Gleitschirmhersteller mit
Sitz in der Schweiz. Seit der Gründung im Jahre 1988 verfolgt das
Unternehmen onsequent eigene Wege und Konzepte, sowohl bei
der Entwic lung als auch bei der Produ tion. So entstehen ausge-
reifte Produ te mit unver ennbaren Eigenschaften.
Hinter der Mar e steht ein Team von Spezialisten, das die Leiden-
schaft derjenigen teilt, die auf ADVANCE Produ te vertrauen. Selbst
mit dem Element Luft vertraut, bringen sie wertvolle persönliche Er-
fahrungen und Engagement in die Arbeitsprozesse ein.
Seit Jahren holt sich ADVANCE technisches Know-how aus dem
Wett ampf. Ein leines Team von auserwählten Test- und Wett ampf-
piloten erzielt mit Prototypen immer wieder beachtliche sportliche Er-
folge und hat dabei bereits unzählige international bedeutende Titel
gewonnen.
Die vollständige Kontrolle über den Produ tionsprozess und die Ein-
fl ussnahme auf Arbeitsabläufe in der eigenen Produ tionsstätte in
Vietnam garantieren eine hohe Verarbeitungsqualität. Dan langjäh-
rigen Beziehungen zu Tuch- und Leinenherstellern fl iesst das Know-
how von ADVANCE auch dire t in die Entwic lung neuer Materialien
ein.
Über ADVANCE
Bei ADVANCE hat die Betreuung der Kunden nach dem Kauf einen
grossen Stellenwert. Dafür sorgt ein weltweit ausgebautes Service-
netz. Der ständige Erfahrungsaustausch mit den Kunden bringt lau-
fend neue Er enntnisse, die wiederum in die ADVANCE Produ te ein-
fl iessen - womit sich der «Circle of Service» schliesst.
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Freedom of Distance
Der SIGMA 7 ist der Top-Leistungsintermediate, der die Herzen von
XC Piloten höher schlagen lässt. Distanzen lassen sich dan diesem
Strec enfl ugschirm mit Leichtig eit überwinden, denn noch nie war
soviel Leistung so souverän zu beherrschen. Das gibt dir nicht nur die
Freiheit grösserer Reichweite, sondern auch die Zeit für intensiveres
Geniessen.
Herausragende Merkmale des SIGMA 7
Hohe Kappenstabilität
Eine ausgeprägte Sogspitze am Profi l sowie ein optimal verteilter In-
nendruc zeichnen den SIGMA 7 aus. Der Schirm ist in sich deutlich
stabiler und ann auch in turbulenter Luft schneller gefl ogen werden.
Damit liegt er voll im Trend, denn schnelleres Fliegen setzt sich auch
bei den Strec enfl ug-Freizeitpiloten immer mehr durch.
Optimierter Beschleunigereinsatz dank SPI
Das hoch stabile und auf Speed optimierte Profi l setzt den Be-
schleunigerinput präzise um. So sorgt der über alle Ebenen exa t
abgestimmte Beschleunigerzug dafür, dass die Profi lform jederzeit
vollständig erhalten bleibt. In Kombination mit dem Speed-Perfor-
mance-Indicator (SPI) erlaubt dir das eine mar ant höhere Durch-
schnittsgeschwindig eit auf Strec e.
Präzises und direktes Handling
Der SIGMA 7 verfügt über ein dire tes und angenehmes Handling mit
geringem Steuerdruc . Das ermöglicht eine präzise Kurveneinleitung
und ein stufenloses Nachzentrieren in allen Kurvenlagen und bie-
tet dir ermüdungsfreies Fliegen. Die Ausgewogenheit von Profi l und
Schrän ung sorgt dabei für den gewünschten Thermi biss.
Der SIGMA 7
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Weitere wichtige Details
Schmale Tragegurte mit 2-Phasen-Beschleunigungss stem
Das Beschleunigungssystem des SIGMA 7 verfügt über eine ver-
stellbare Übersetzung. Die Länge des Beschleunigungsweges und
-druc es ann dadurch optimal der Beinlänge bzw. Beinposition an-
gepasst werden: leichtgängige, dreifache Übersetzung, solange die
Beine angewin elt sind, effi ziente, doppelte Übersetzung bei ge-
strec ten Beinen.
H brid-Beleinung
Eine gemischte Beleinung gibt dem SIGMA 7 Robustheit und gu-
te Leistung. Die Stammleinen sind ummantelt, um der erhöhten me-
chanischen Belastung in diesem Bereich standzuhalten. Die Leinen
der mittleren und obersten Galerie sind unummantelt, für einen ge-
ringeren Luftwiderstand und dadurch eine erhöhte Leistung. Dan ei-
ner ompa teren Flechtung und einer zusätzlichen Beschichtung des
Leinengarns onnten die UV-Beständig eit und die Scheuerfestig eit
dieser Liros-Wett ampfl einen deutlich verbessert werden. Bei Verga-
belungen sind die Leinen in den Schlaufen zusätzlich ummantelt, was
eine geringere Flächenpressung zur Folge hat.
STABI
OPTIMIERT
PRÄZIS
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ADVANCE Standards
ADVANCE schen t auch leinen Details grosse Aufmer sam eit.
Eingenähte Zug- und Mylarbänder erhöhen die Stabilität des Gleit-
schirms, teilweise geschlossene Zellen erhöhen den Innendruc , und
die prägenden Winglets reduzieren den induzierten Widerstand (Vor-
tex-Effe t). Mit dem Smart Sail System wird der Stoff im Bereich der
Eintritts ante auf die spezifi sche Zugrichtung ausgerichtet. Ein ro-
busteres Tuch mit spezieller Imprägnierung sorgt an dieser star be-
anspruchten Stelle für eine erhöhte Lebensdauer. Klettverschlüsse
an den Flügelenden erleichtern das Entleeren des Gleitschirms von
Sand und Schnee. Wie alle ADVANCE Modelle wird auch der SIGMA 7
serienmässig mit Wirbel an den Bremsen und je nach Gleitschirm-
grösse unterschiedlichen Bremsgriffen mit Magnet ausgeliefert.
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Der SIGMA 7 eignet sich als Leistungsintermediate ausschliesslich für
den versierten Thermi piloten, der mindestens über erste Strec en-
fl ugerfahrungen verfügt und das nötige Fluggefühl mitbringt. Er fl iegt
a tiv, er ennt und verhindert Störungen im Ansatz und beherrscht
die gängigen Abstiegshilfen. Nur so ann er das grosse Leistungs-
potential dieses Gleitschirms voll ausschöpfen und damit sicher und
entspannt auf Strec e gehen.
Allgemeine Hinweise zum Gleitschirmfl iegen
Die Ausübung des Gleitschirmsports erfordert eine entsprechende
Ausbildung und fundierte Kenntnisse der Materie sowie die nötigen
Versicherungen und Lizenzen. Ein Pilot muss in der Lage sein, vor
dem Flug die meteorologischen Bedingungen richtig einzuschätzen.
Seine Fähig eiten müssen den Anforderungen des gewählten Gleit-
schirms entsprechen.
Das Tragen eines adäquaten Helms sowie geeigneter Schuhe und
Kleidung und das Mitführen eines Rettungsschirms sind unerläss-
lich. Vor jedem Flug müssen alle Teile der Ausrüstung auf Beschä-
digungen und Flugtauglich eit überprüft werden. Ein Startchec ist
ebenfalls durchzuführen.
Anf rderungen an den Pil ten
Jeder Pilot trägt die alleinige Verantwortung bei der Ausübung des
Gleitschirmsports. Weder der Hersteller noch der Ver äufer eines
Gleitschirms önnen für die Sicherheit des Piloten garantieren oder
dafür verantwortlich gemacht werden.
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Auslieferung
Jeder ADVANCE Gleitschirm muss vor der Auslieferung durch den
Vertragshändler eingefl ogen und auf eine orre te Grundeinstellung/
Trimmung überprüft werden. Der Händler trägt anschliessend das
Datum des Erstfl uges ins Typenschild ein, welches an der Zellzwi-
schenwand in der Gleitschirmmitte befestigt ist. Dieser Eintrag sowie
die vollständig ausgefüllte und an ADVANCE eingesandte Garantie-
arte stellen sicher, dass Mängel am Produ t, die auf einen Herstel-
lungsfehler zurüc zuführen sind, durch die ADVANCE Garantie ge-
dec t sind (Siehe unter Garantie im Kapitel «Service»).
Der Lieferumfang eines SIGMA 7 beinhaltet einen Ruc sac , einen
Innensac , ein Kompressionsband, ein Reparatur-Kit, Beschleuni-
ger-Leinen mit Stange, ein Mini-Windsac in Schirmfarbe und ein Be-
triebshandbuch mit Garantie arte und Serviceheft.
Grundeinstellung
Die Grundeinstellung des SIGMA 7 entspricht bei der Auslieferung
der Original-Trimmung, die vom ADVANCE Testteam als die beste
befunden wurde. In diesem Zustand erhielt das Gerät auch die Zu-
lassung. Jede eigenhändige Änderung oder Manipulation am Gleit-
schirm wie z.B. die Veränderung von Leinenlängen oder das Anbrin-
Inbetriebnahme des Gerätes
gen anderer Tragegurten oder Leinenschlösser durch den Besitzer
hat zur Folge, dass der Gleitschirm die Zulassung verliert (siehe Kapi-
tel «Zulassung»).
Einstellung der Steuerleine
Die Länge der Steuerleinen wird ab Wer so eingestellt, dass die
Austritts ante in voll beschleunigtem Flug bei vollständig freigege-
benen Steuerleinen unangebremst bzw. faltenfrei ist. Diese Einstel-
lung sollte grundsätzlich beibehalten werden.
Muss die Länge der Steuerleinen neu eingestellt werden, müssen
zwischen der Grundstellung (losgelassene Steuerleine) und der A -
tivstellung im unbeschleunigten Flug (Steuerleinen beginnen zu grei-
fen) 8 cm Vorlauf liegen. Wir empfehlen einen Palste -Knoten für die
Befestigung des Bremsgriffes.
Speedsystem
Wir empfehlen, das Beschleunigungssystem des SIGMA 7 vor dem
ersten Flug richtig einzustellen. Dabei muss überprüft werden, ob der
gesamte Beschleunigungsweg voll ausgenutzt werden ann.
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Nach einer ersten Anpassung des Beschleunigers an die Beinlänge
bzw. an das Gurtzeug erfolgt die Feineinstellung über die individuelle
Konfi guration des 2-Phasen-Beschleunigungssystems: Durch Ver-
schieben des Knotens, welcher die Kugel (siehe Kugel in der Illus-
tration) arretiert, ann der Beschleunigungsweg und -druc der Bein-
länge bzw. Beinposition angepasst werden.
Beispiel: Wird der Knoten nach unten verschoben, erfolgt
der Übergang von der dreifachen auf die doppelte Übersetz-
ung früher, womit sich der Beschleunigungsweg ver ürzt, je-
doch der Druc erhöht. Wird hingegen der Knoten nach
oben verschoben, greift die doppelte Übersetzung später
und der Beschleunigungsweg verlängert sich.
Eine optimale Einstellung des 2-Phasen-Systems ermöglicht eine
leichtgängige, dreifache Übersetzung bei angewin elten Beinen und
eine effi ziente, doppelte Übersetzung bei gestrec ten Beinen.
Das Beschleunigungssystem des SIGMA 7 ist so onzipiert, dass die
Profi lform im beschleunigten Flug, also bei verändertem Anstellwin-
el, jederzeit vollständig erhalten bleibt. So wir en sich die günstigen
Profi leigenschaften auch bei hoher Geschwindig eit aus.
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Speed-Performance-Indicator (SPI)
Der SIGMA 7 ist als Strec enfl ugschirm auf den beschleunigten Flug
in unruhiger Luft ausgelegt, denn das Beschleunigen spielt heute
auch für den leistungsorientierten Freizeitpiloten eine wichtige Rolle.
Eine hohe Durchschnittsgeschwindig eit entscheidet über den Erfolg
bei weiten Flügen. Sie erfordert eine permanent angemessene Wahl
der Geschwindig eit in Abhängig eit vom a tuellen Gegenwind, der
Sin rate und dem erwarteten Steigen, um während einer Talquerung
das bestmögliche Gleiten bzw. die ürzestmögliche Flugzeit bis zur
Basis zu erzielen.
Aufgrund einer genauen Berechnung der Polare sind auf der Rüc -
seite des D-Tragegurts fünf Positionen mit je einem Wert für den a -
tuellen Gegenwind , die Sin rate (Variowert in unbeschleunigtem
Zustand) und das erwartete Steigen (Variowert in unbeschleunig-
tem Zustand) angegeben. Diese önnen dan dem roten Mar er mit
dem Beschleuniger präzise eingenommen werden.
Die angegebenen Positionen auf dem SPI gelten jedoch nur bei einer
isolierten Betrachtung eines einzelnen Wertes je Position. Das Prin-
zip des SPI lehnt sich an die einfache und erweiterte Sollfahrttheorie
von McCready an.
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Beispiel: Erste Beschleunigungsposition bei 13,5 m/h Ge-
genwind oder einer Sin rate von 1,7 m/s oder einem erwar-
teten Steigen von 0,6 m/s (siehe I in der Illustration).
Sollen Kombinationen aus Gegenwind, Abwind und erwartetem Stei-
gen berüc sichtigt werden, muss die Beschleunigungsposition we-
gen der nicht-linearen Form der Polare durch eine leicht überpropor-
tionale Kumulation der Beschleunigungswege gewählt werden.
Beispiel: Beträgt der Gegenwind z.B. 13,5 m/h und die Sin-
rate 1,7 m/s, so muss etwas über die zweite Position auf
dem SPI beschleunigt werden (siehe II in der Illustration).
Soll noch ein erwartetes Steigen von 0,6 m/s berüc sichtigt
werden, muss bereits deutlich über die dritte Position be-
schleunigt werden (siehe III in der Illustration).
Um ein besseres Gefühl für die Polare und diese überproportionalen
Kombinationen zu erhalten, önnen mit einem Simulator auf www.ad-
vance.ch unter SIGMA 7 verschiedene Flugsituationen berechnet und
dargestellt werden.
Beispiel:
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Geeignete Gurtzeuge
Der ADVANCE SIGMA 7 ist für Gurtzeuge der Gruppe GH (ohne star-
re Kreuzverspannung) zugelassen (siehe Kapitel «Zulassung»). Die
Aufhängepun te des gewählten Gurtzeugs sollen idealerweise eine
Distanz von ca. 45 cm (entspricht in etwa Schulterbreite) sowie eine
Höhe von 40 bis 48 cm aufweisen.
Für Gurtzeuge der Gurtzeuggruppe GX (mit effe tiver Kreuzverspan-
nung) ist der SIGMA 7 weder geeignet noch zugelassen. Die Verwen-
dung solcher Gurtzeuge ann einen negativen Einfl uss auf das Hand-
ling und auf die Extremfl ugeigenschaften zur Folge haben.
Der ADVANCE SIGMA 7 wurde speziell auf die Verwendung eines ae-
rodynamisch optimierten Gurtzeugs getrimmt. Deshalb empfehlen
wir ein Gurtzeug mit Beinsac , damit das grosse Leistungspotenti-
al des SIGMA 7 voll ausgeschöpft werden ann. Besonders gut eig-
net sich das ADVANCE iMPRESS Gurtzeug, weil der SIGMA 7 opti-
mal darauf abgestimmt und damit getestet wurde.
Achtung: Führst du zur Erhöhung des Gesamtgewichtes
Wasserballast mit, so musst du folgendes beachten: Der Bal-
last sollte nicht in die Haupt arabiner des Gurtzeugs mit ein-
gehängt werden. Ein Wassersac ann den ähnlichen Effe t
bewir en wie eine Kreuzverspannung und das Flugverhalten
des Schirms massiv verändern.
Info: Die Praxis bestätigt die theoretischen Berechnungen –
mit einem aerodynamisch optimierten Gurtzeug annst du
die Gleitleistung massiv erhöhen.
Gewichtsbereich
Die Gewichtsbereiche der unterschiedlichen Grössen sind im Ka-
pitel «Technische Daten» aufgeführt. Die dort angegebenen Mas-
se entsprechen dem totalen Abfl uggewicht. Dies beinhaltet das Kör-
pergewicht des Piloten in lusive Kleidung sowie das Gewicht der
gesamten Ausrüstung (Gleitschirm, Gurtzeug, Rettungsschirm, In-
strumente usw.).
Das Fliegen an der unteren bzw. oberen Gewichtslimite ann sich auf
das Flugverhalten des Gleitschirms auswir en, ohne jedoch die Si-
cherheit des Piloten zu beeinträchtigen.
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Wir empfehlen dir, die ersten Flüge mit dem neuen Gleitschirm bei ru-
higen Verhältnissen und in einem dir be annten Fluggebiet zu ma-
chen. Einige Aufziehübungen im einfachen Gelände stär en von An-
fang an das Vertrauen in das Handling des SIGMA 7.
Start
Führe vor jedem Start den folgenden Start-Chec aus:
1. Gurtzeug und Helm zugeschnallt, Rettungsschirm OK?
2. Leinen frei?
3. Kalotte offen?
4. Windrichtung und -stär e beurteilt?
5. Luftraum und Sicht frei?
Das Startverhalten des SIGMA 7 ist sowohl beim Vorwärts- als auch
beim Rüc wärtsstart sehr homogen und einfach. Die Kalotte füllt sich
rasch und steigt gleichmässig auf, ohne hängen zu bleiben oder vor-
zuschiessen.
Die Kappe sollte etwas ge rümmt ausgelegt werden, damit sie sich
sauber von der Mitte aus füllt.
Tipp: Bringe die Kappe deines Schirms vor dem Start in die
richtige Form. Ziehe dafür die Bremsleinen beim Sortieren
Flugverhalten
soweit, bis alle gespannt sind und die Kappe somit eine
ideale Krümmung aufweist.
Vorwärtsstart
Der SIGMA 7 benötigt auch bei wenig Wind nur einen mässigen Im-
puls. Es ist also nicht nötig‚ in die Leinen zu laufen. Führe den Gleit-
schirm mit deutlicher Körpervorlage, aber ohne zu star en Zug an
den A-Gurten, bis die Kappe sauber über dir steht. Allfällige Korre -
turen sollten während der Aufziehphase nur durch dezidiertes Unter-
laufen und ohne Einsatz der Steuerleinen erfolgen. Nach allfälligen
Korre turen und erfolgtem Kontrollblic reichen auch bei wenig Wind
einige rasche Schritte mit deutlicher Vorlage aus, um abzuheben.
Rückwärtsstart
Der Rüc wärtsstart empfi ehlt sich vor allem bei stär erem Aufwind.
In der Aufziehphase sollte dem SIGMA 7 aufgrund der langen Leinen
genügend entgegen gelaufen werden, damit der Druc auf den Gleit-
schirm und somit die Tendenz des Vorschiessens nicht zu gross wer-
den. Beim Rüc wärtsstart sollten in der Aufziehphase Korre turen
nur durch Unterlaufen erfolgen. Das Ausdrehen und Abheben mit
dem SIGMA 7 gestalten sich anschliessend als einfach.
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Tipp: Das Spielen mit dem Gleitschirm im fl achen Gelände
bei leichtem Wind fördert das Gefühl für den Schirm. Die
Faustregel des ADVANCE-Testteams lautet: Eine Stunde
Bodenhandling entspricht 10 Höhenfl ügen.
Normalfl ug
Der SIGMA 7 gleitet in ruhiger Luft am besten bei vollständig gelö-
sten Steuerleinen. Durch leichtes Anbremsen wird die Position des
minimalen Sin ens erreicht. Bei Gegenwind, Abwind und erwartetem
Steigen im nächsten Thermi schlauch wird die Gleitleistung durch
den entsprechenden Einsatz des Beschleunigers entscheidend ver-
bessert. Dabei unterstützt dich der SPI. Siehe dazu auch Kapitel
«Speed-Performance-Indicator (SPI)».
Trotz der grossen Stabilität empfi ehlt sich in turbulenter Luft ein a -
tiver Flugstil. So önnen Ein lapper pra tisch vollständig vermie-
den werden. Dies bedeutet, dass der Gleitschirm in einem leicht an-
gebremsten Zustand immer gerade über dem Körper gehalten wird,
bzw. Roll- und Nic bewegungen ausgeglichen werden.
Kurvenfl ug
Der SIGMA 7 hat urze präzise Brems- und Steuerwege. Er reagiert
sehr dire t und progressiv auf zunehmende Steuerimpulse. Durch
a tive Gewichtsverlagerung ann die Steuerung gut unterstützt wer-
den. Die Querlage ann jederzeit durch den Zug an der Steuerleine
vergrössert, stabilisiert oder ver leinert werden.
Wähle beim Thermi fl iegen die gewünschte Querlage und den ent-
sprechenden Radius und versuche, den Gleitschirm in dieser Lage
gleichförmig drehen zu lassen. Mit der urvenäusseren Steuerleine
wird das äussere Flügelende stabilisiert. Durch stär eres Anbremsen
des Aussenfl ügels wird dieser langsamer und verliert dadurch die gu-
ten Steuer-Eigenschaften.
Ein auf das Flugverhalten des SIGMA 7 abgestimmtes Gurtzeug un-
terstützt dich beim Einleiten und Stabilisieren einer solchen möglichst
gleichförmigen Drehung. Siehe dazu auch Kapitel «Geeignete Gurt-
zeuge».
Achtung: Um eine gute Manövrierbar eit beizubehalten achte
darauf, in der Thermi deinen SIGMA 7 immer mit genügend
Drehgeschwindig eit zu fl iegen. Gib die Aussenbremse
genügend frei.
Achtung: In star angebremstem Zustand verfügt der
SIGMA 7 über eine hohe Effe tivität der Aussenbremse.
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Kurven solltest du dabei mittels Loslassen der urvenäus-
seren Steuerleine fl iegen.
Tipp: Im Falle einer gerissenen Steuerleine annst du den
SIGMA 7 notfalls über die hinteren Tragegurte (D-Gurte)
steuern.
Beschleunigter Flug
Auch im beschleunigten Zustand bleibt der SIGMA 7 äusserst stabil.
Gleitschirme werden jedoch im obersten Geschwindig eitsbereich
durch den niedrigen Anstellwin el allgemein instabiler. Ein lapper
önnen zudem aufgrund der grösseren Kräfteeinwir ungen bei hoher
Geschwindig eit impulsiver ausfallen (siehe auch Kapitel «Klapper»).
Lasse beim beschleunigten Einfl iegen in star turbulente Luft zuerst
den Beschleuniger vollständig los, bevor du die nötigen Steueraus-
schläge für die Stabilisierung des Flügels gibst. Die hohe Stabilität
des SIGMA 7 erlaubt es auch, leicht turbulente Luft beschleunigt zu
durchfl iegen. Dabei sollte jedoch a tiv beschleunigt werden, was ei-
ner Anpassung des Anstellwin els mittels des Beschleunigers anstel-
le der Steuerleinen gleich ommt:
• bei einer Anstellwin elvergrößerung (z.B. Aufstellen des Flü-
gels im Aufwind) wird der Beschleuniger urzzeitig stär er
gedrüc t
• bei einer Anstellwin elver leinerung (z.B. Vorschiessen des
Flügels) wird der Beschleuniger losgelassen
Dadurch wird die Nic bewegung in der Flugrichtung auf ein Minimum
reduziert und eine optimale Gleitleistung erreicht. Zum Thema «Be-
schleunigter Flug» siehe auch Kapitel «Speedsystem».
Tipp: Achte darauf, den beschleunigten Gleitschirm nicht
gleichzeitig anzubremsen, sonst befi ndest du dich im Bereich
des schlechtest möglichen Gleitens, ohne daraus einen Vor-
teil zu erzielen.
Klapper
As mmetrisches Einklappen des Segels
Der SIGMA 7 überzeugt durch eine sehr straffe und stabile Kalotte.
Mit einem a tiven Flugstil sind bei normalen Flugbedingungen Klap-
per fast vollständig zu vermeiden.
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Sollte der Gleitschirm im Trimmspeed trotzdem asymmetrisch ein-
lappen, reagiert er bei Klappern über 50% durch geringes Abdrehen
und lässt sich durch leichtes Gegensteuer problemlos auf Kurs hal-
ten. Im Normalfall öffnet sich der Gleitschirm ohne Pilotenrea tion.
Bei asymmetrischen Klappern im beschleunigten Flug reagiert das
Gerät aufgrund der höher einwir enden Kräfte bei grösserer Ge-
schwindig eit etwas impulsiver. Die Heftig eit der Klapper in be-
schleunigtem Zustand wird gemildert, indem der Schirm von der Flü-
gelaussenseite zu der Schirmmitte her lappt. Das Abdrehverhalten
bei einem Klapper im voll beschleunigten Zustand fällt etwas dyna-
mischer aus, ist aber dennoch gut beherrschbar.
Grundsätzlich muss bei einem asymmetrischen Klapper durch do-
siertes Gegenbremsen die Richtung beibehalten werden und durch
Pumpen auf der geschlossenen Seite der Staudruc erhöht werden.
Dies beschleunigt die Wiederöffnung der Kalotte. Steuerausschläge
auf der offenen Seite sind mit Mass auszuführen, um ein Abreissen
der Strömung zu verhindern.
Nicht sauber gefl ogene Wing-Over önnen ein seitliches Einrollen der
Flügelenden und dadurch Verhänger provozieren. Verhänger wiede-
rum önnen aufgrund des erhöhten Widerstandes zu star en Rotati-
onen (Abdrehen des Flügels) führen. Vermeide durch dosiertes Ge-
gensteuern eine schnelle Zunahme der Drehgeschwindig eit. Öffne
anschliessend das verhängte Flügelende mit Hilfe der orangen Sta-
biloleine. Die Öffnung eines Verhängers ann ebenfalls mittels ‚Pum-
pen’ beschleunigt werden. Dabei wird die entsprechende Steuerleine
innerhalb von max. zwei Se unden bis zu 75% des Bremsweges he-
runtergezogen und sofort wieder freigegeben.
S mmetrisches Einklappen (Frontstall)
Nach dem spontanen oder über die A-Tragegurte provozierten Ein-
lappen des Gleitschirms reisst die Strömung am Profi l ab und der
Gleitschirm ippt nach hinten. Der Pilot pendelt mit Verzögerung
nach. Das Anfahren des Gleitschirms erfolgt verzögert. Nach grös-
seren Ein lappern ann es möglich sein, dass bei der Wiederöffnung
die Flügelenden noch nicht vollständig gefüllt sind. Die Wiederöffnung
sollte nicht mit übermässigen Steuerrea tionen forciert werden, da
sonst die Gefahr eines vollständigen Strömungsabrisses besteht.
Schnellabstieg
Für einen schnellen und effi zienten Abstieg empfi ehlt dir das ADVANCE
Testteam je nach Situation den Schnellabstieg mit angelegten Ohren
(mit oder ohne Beschleuniger) oder einer Steilspirale.
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