Stahl IS1+ User manual

Schirmung und Erdung
Earthing and shielding
IS1+ Remote I/O System
IS1+ Remote I/O System
DE
Handbuch / Manual
Additional languages www.r-stahl.com
EN

2 Erdung und Schirmung
IS1+ Remote I/O 2017-07-25·HB00·III·de/en

Schirmung und Erdung
IS1+ Remote I/O System
DE
Handbuch
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2 Erdung und Schirmung
IS1+ Remote I/O 2017-07-25·HB00·III·de
Inhaltsverzeichnis
1Allgemeine Angaben.................................................................................................3
1.1 Hersteller ..................................................................................................................3
1.2 Angaben zur Betriebsanleitung.................................................................................3
1.3 Weitere Dokumente..................................................................................................3
1.4 Konformität zur Norm und Bestimmungen................................................................3
2Erläuterung der Symbole ..........................................................................................4
2.1 Symbole in der Betriebsanleitung .............................................................................4
2.2 Warnhinweise ...........................................................................................................4
3Allgemeine Sicherheitshinweise................................................................................4
3.1 Sicherheitshinweise für das Projektierungspersonal.................................................4
3.2 Anwendbare Standards ............................................................................................5
3.3 Anzuwendende Standards für Betreiber...................................................................5
4Auswahl des Feldgehäuses......................................................................................6
5Empfohlene Installation von Komponenten und Betriebsmittel im Feldgehäuse.......7
5.1 Im Metallgehäuse......................................................................................................7
5.1.1 Empfohlene Installation.............................................................................................7
5.1.2 Alternative Installation...............................................................................................9
5.2 Im Kunststoffgehäuse.............................................................................................10
5.2.1 Empfohlene Installation...........................................................................................10
5.2.2 Alternative Installation.............................................................................................12
5.3 Anordnung von Betriebsmitteln mit Hilfsenergieanschluss .....................................13
5.4 Anordnung von Fremdprodukten ............................................................................13
6Anschluss von Feldkabeln und Feldbuskabeln an Schirmung................................13
6.1 Empfohlene Schirmauflage.....................................................................................13
6.2 Alternative Schirmauflage.......................................................................................14
6.3 Alternative Schirmauflage –nicht empfohlen..........................................................14
7Bauseitiger Potentialausgleich................................................................................15
7.1 Netzform .................................................................................................................15
7.2 Anforderungen an das Erdnetz des Explosionsgefährdeten Bereichs....................16
7.3 Anschließen der Feldstation an den Potentialausgleich der Anlage .......................16
8Verlegen von Feldkabeln, Feldbuskabeln und Versorgungsleitungen im Feld........16
8.1 Allgemeine Anforderung an die Verlegung .............................................................17

Erdung und Schirmung 3
2017-07-25·HB00·III·de IS1+ Remote I/O
1 Allgemeine Angaben
1.1 Hersteller
R. STAHL Schaltgeräte GmbH
Am Bahnhof 30
74638 Waldenburg
Germany
Tel.: [phone]
Fax.: [phone]
Internet:www.r-stahl.com
E-Mail: [email protected]
1.2 Angaben zur Betriebsanleitung
Publikationsnummer: 2017-07-25·HB00·III·de·01
Die Originalbetriebsanleitung ist die deutsche Ausgabe.
Diese ist rechtsverbindlich in allen juristischen Angelegenheiten.
1.3 Weitere Dokumente
Kopplungsbeschreibung IS1 (Download unter www.r-stahl.com)
Betriebsanleitungen IS1+
Dokumente in weitere Sprachen, siehe www.r-stahl.com.
1.4 Konformität zur Norm und Bestimmungen
Siehe Zertifikate und EG-Konformitätserklärung: www.r-stahl.com.
Die Geräte verfügt über eine IECEx-Zulassung. Siehe IECEx-Homepage:
http://iecex.iec.ch/
Weitere nationale Zertifikate stehen unter dem folgenden Link zum Download bereit:
https://r-stahl.com/de/global/produkte/support/downloads/

4 Erdung und Schirmung
IS1+ Remote I/O 2017-07-25·HB00·III·de
2 Erläuterung der Symbole
2.1 Symbole in der Betriebsanleitung
Symbol
Bedeutung
Tipps und Empfehlungen zum Gebrauch des Gerätes
Gefahr durch explosionsfähige Atmosphäre
2.2 Warnhinweise
Warnhinweise unbedingt befolgen, um das konstruktive und durch den Betrieb
bedingte Risiko zu minimieren. Die Warnhinweise sind wie folgt aufgebaut:
Signalwort: GEFAHR, WARNUNG, VORSICHT, HINWEIS
Art und Quelle der Gefahr/des Schadens
Folgen der Gefahr
Ergreifen von Gegenmaßnahmen zum Vermeiden der Gefahr bzw. des Schadens
GEFAHR
Gefahren für Personen
Nichtbeachtung der Anweisung führt zu schweren oder tödlichen
Verletzungen bei Personen.
WARNUNG
Gefahren für Personen
Nichtbeachtung der Anweisung kann zu schweren oder tödlichen
Verletzungen bei Personen führen.
VORSICHT
Gefahren für Personen
Nichtbeachtung der Anweisung kann zu leichten Verletzungen bei
Personen führen.
HINWEIS
Vermeidung von Sachschaden
Nichtbeachtung der Anweisung kann zu einem Sachschaden am Gerät und/oder
seiner Umgebung führen.
3 Allgemeine Sicherheitshinweise
3.1 Sicherheitshinweise für das Projektierungspersonal
In diesem Kapitel sind die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen zusammengefasst. Es
ergänzt die entsprechenden Vorschriften, zu deren Studium das verantwortliche
Personal verpflichtet ist. Bei Projektierung von Anlagen in explosionsgefährdeten
Bereichen hängt die Sicherheit von Personen und Anlagen von der Einhaltung aller
relevanten Sicherheitsvorschriften ab. Das Projektierungspersonal trägt deshalb eine
besondere Verantwortung.

Erdung und Schirmung 5
2017-07-25·HB00·III·de IS1+ Remote I/O
Voraussetzung für die Projektierung ist die genaue Kenntnis der geltenden
Vorschriften und Bestimmungen.
die nationalen Sicherheits-, Unfallverhütungs-, Montage- und
Errichtungsvorschriften (z.B. IEC/EN 60079-14)
die allgemein anerkannten Regeln der Technik
die Sicherheitshinweise und Angaben dieses Dokuments
3.2 Anwendbare Standards
DIN VDE 0100-410 (IEC 60364-4-41, modifiziert):
Errichten von Niederspannungsanlagen - Teil 4-41:
Schutzmaßnahmen - Schutz gegen elektrischen Schlag
DIN VDE 0100-443 (IEC 60364-4-44 + A1, modifiziert):
Errichten von Niederspannungsanlagen - Teil 4-44:
Schutzmaßnahmen - Schutz bei Störspannungen und elektromagnetischen
Störgrößen - Abschnitt 443: Schutz bei Überspannungen infolge atmosphärischer
Einflüsse oder von Schaltvorgängen
DIN VDE 0100-444 (IEC 60364-4-444:1996, modifiziert):
Elektrische Anlagen von Gebäuden - Teil 4: Schutzmaßnahmen - Kapitel 44:
Schutz bei Überspannungen, Hauptabschnitt 444: Schutz gegen
elektromagnetische Störungen (EMI) in Anlagen von Gebäuden
DIN VDE 0100-540 (IEC 60364-5-54, modifiziert):
Errichten von Niederspannungsanlagen - Teil 5-54: Auswahl und Errichtung
elektrischer Betriebsmittel - Erdungsanlagen, Schutzleiter und
Schutzpotentialausgleichsleiter
3.3 Anzuwendende Standards für Betreiber
DIN EN 60079-0 bzw. VDE 0170-1 (IEC 60079-0):
Explosionsgefährdete Bereiche - Teil 0: Betriebsmittel - Allgemeine
Anforderungen
Diese Norm enthält die allgemeinen Anforderungen an die Konstruktion, Prüfung
und Kennzeichnung von elektrischen Geräten und Ex-Bauteilen fest, die für die
Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen bestimmt sind.
DIN EN 60079-17 bzw. VDE 0165-10-1 (IEC 60079-17)
Explosionsgefährdete Bereiche - Teil 17: Prüfung und Instandhaltung elektrischer
Anlagen
Diese Norm gilt für Betreiber und behandelt nur die Gesichtspunkte, die direkt auf
die Prüfung, Wartung und Instandsetzung von elektrischen Anlagen bezogen sind,
die in explosionsgefährdeten Bereichen installiert sind
DIN EN 60079-14 bzw. VDE 0165-1 (IEC 60079-14):
Explosionsfähige Atmosphäre - Teil 14: Projektierung, Auswahl und Errichtung
elektrischer Anlagen
Diese Norm enthält Mindestangaben für Potentialausgleich und Erdung.
EN 50310:
Anwendung von Maßnahmen für Erdung und Potentialausgleich in Gebäuden mit
Einrichtungen der Informationstechnik
DIN EN 50174-2:
Installation von Kommunikationsverkabelung - Teil 2: Installationsplanung und -
praktiken in Gebäuden

6 Erdung und Schirmung
IS1+ Remote I/O 2017-07-25·HB00·III·de
DIN EN 50174-3:
Installation von Kommunikationsverkabelung - Teil 3: Installationsplanung und -
praktiken im Freien
NE 98 (NAMUR Empfehlung):
EMV-gerechte Planung und Installation von Produktionsanlagen
TRBS 2152:
Gefährliche explosionsfähige Atmosphäre: Allgemeines
TRBS 2152 Teil 3:
Vermeidung der Entzündung gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre
TRGS 727:
Vermeidung von Zündgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen
4 Auswahl des Feldgehäuses
Die Größe des Feldgehäuses richtet sich nach der zu installierenden Signalmenge.
Als Material für die Feldgehäuse steht Metall oder Kunststoff zur Verfügung. In Bezug
auf den Explosionsschutz sind beide Materialien gleichwertig, in Bezug auf EMV-
Verträglichkeit haben Metallgehäuse Vorteile, da sie EMV-Störungen großflächig
ableiten.
Bei größeren Systemen wird, aus Stabilitätsgründen, der Einsatz von Metallgehäusen
empfohlen.
Sind starke elektromagnetische Störungen zu erwarten kann
optional eine EMV Dichtung zwischen dem Edelstahl Metallgehäuse
und dem Deckel angebracht werden.

Erdung und Schirmung 7
2017-07-25·HB00·III·de IS1+ Remote I/O
5 Empfohlene Installation von Komponenten und Betriebsmittel im
Feldgehäuse
Für Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen ist der Potentialausgleich erforderlich.
Dabei müssen alle metallischen und leitfähigen Teile an das Potentialausgleichsystem
angeschlossen werden. Diese Verbindungen müssen gegen Selbstlockern gesichert
sein und die Wirksamkeit der Verbindung darf durch Korrosion nicht verringert werden.
Bei korrosionsfördernder Atmosphäre (z.B.: Salznebel), wird
empfohlen verzinnte Kupfer Komponenten und Leitungen zu
verwenden um auch bei nachträglicher Anbringung noch einen
Sicheren Kontakt zu gewährleisten.
5.1 Im Metallgehäuse
5.1.1 Empfohlene Installation
Potentialausgleich
Da alle metallische Komponente durch Sicherungselemente gegen Selbstlösen im
Gehäuse bzw. Montageplatte gesichert und leitfähig verbunden sind, ist eine separate
Potenzialausgleichsleitung an das Potentialausgleichsystem nicht notwendig.
Folgende Leitungen werden an eine PE Klemme auf der Hutschiene angeschlossen
(optional kann auch eine Erdungsschiene verwendet werden siehe Kap. „Alternative
Installation“):
PE Leiter der Hilfsenergie
Sonstige PE-Leiter weiterer Betriebsmittel
Die Hutschiene kann als Sammelschiene für die PE Leiter
verwendet werden.

8 Erdung und Schirmung
IS1+ Remote I/O 2017-07-25·HB00·III·de
Schirmanschluss
Bei der Verwendung von EMV-Kabeleinführungen kann die
Schirmschiene entfallen! Die Schirme werden durch die EMV-
Kabeleinführungen leitend mit dem Metallgehäuse verbunden!
Die Schirmschiene muss
möglichst nahe der Eintrittstelle der Feldkabel und Feldbuskabel ins Gehäuse
montiert sein
leitend auf der Montageplatte montiert sein und
gegen lösen gesichert werden sein
An die Schirmschiene werden die Schirme von Feldbus- und Feldkabeln
angeschlossen.
Bei der Verwendung von Kabeleinführungen für Armierte Kabel wird
die Armierung durch die Kabeleinführungen leitend mit dem
Metallgehäuse verbunden!
Anlagenerde
Der Anschluss der Feldstation an den Potentialausgleich des explosionsgefährdeten
Bereichs (Anlagenerde) erfolgt beim Metallgehäuse über die Hülse und M8
Sicherungsschraube außen am Gehäuse.
Der Potentialausgleichsleiter muss leitend verbunden, gegen Lockern gesichert,
gegen mechanische Beanspruchung fixiert und gegen Korrosion geschützt werden.
Gehäusedeckel oder -türen
Gehäusedeckel oder -türen müssen auf möglichst kurzem Weg leitend mit dem
Gehäuse verbunden werden. Zur Verbindung werden hochflexible Aderleitungen
verwendet, um eine möglichst lange Benutzungsdauer zu gewährleisten.
Flanschplatten
Um bei lackierten Metallgehäusen mit Flanschplatten eine leitende Verbindung zu
gewährleisten, werden diese auf möglichst kurzem Weg leitend mit dem Gehäuse
verbunden. Bei nicht lackierten Metallgehäusen werden Flanschplatten durch die
Schrauben leitend mit dem Gehäuse verbunden und somit auch an das
Potentialausgleichsystem.

Erdung und Schirmung 9
2017-07-25·HB00·III·de IS1+ Remote I/O
5.1.2 Alternative Installation
Erdungsschiene
Die Erdungsschiene muss
möglichst nahe der Eintrittstelle der Versorgungskabel ins Gehäuse montiert sein
leitend auf der Montageplatte montiert sein und
auf möglichst kurzem Weg mit dem Erdungsbolzen verbunden sein
An die Erdungsschiene werden folgende Komponenten angeschlossen:
Gehäuse
Montageplatte
PE-Leiter der Hilfsenergie
Sonstige PE-Leiter weiterer Betriebsmittel
Schirmschiene
Erdungsbolzen
Schirmschiene
Bei der Verwendung von EMV-Kabeleinführungen kann die
Schirmschiene entfallen! Die Schirme werden durch die EMV-
Kabeleinführungen leitend mit dem Metallgehäuse verbunden!
Die Schirmschiene muss
möglichst nahe der Eintrittstelle der Feldkabel und Feldbuskabel ins Gehäuse
montiert sein
leitend auf der Montageplatte montiert sein und
auf möglichst kurzem Weg mit der Erdungsschiene verbunden sein
An die Schirmschiene werden folgende Komponenten angeschlossen:
Schirme von Feldbus- und Feldkabeln
Erdungsklemmen der DIN-Schienen (BusRail)
Erdungsschiene

10 Erdung und Schirmung
IS1+ Remote I/O 2017-07-25·HB00·III·de
Bei der Verwendung von Kabeleinführungen für Armierte Kabel wird
die Armierung durch die Kabeleinführungen leitend mit dem
Metallgehäuse verbunden!
Anlagenerde
Der Anschluss der Feldstation an den Potentialausgleich des explosionsgefährdeten
Bereichs (Anlagenerde) erfolgt beim Metallgehäuse über den Erdungsbolzen.
Der Potentialausgleichsleiter muss leitend verbunden, gegen Lockern gesichert,
gegen mechanische Beanspruchung fixiert und gegen Korrosion geschützt werden.
Gehäusedeckel oder -türen
Gehäusedeckel oder -türen müssen auf möglichst kurzem Weg leitend mit dem
Gehäuse verbunden werden. Zur Verbindung werden hochflexible Aderleitungen
verwendet, um eine möglichst lange Benutzungsdauer zu gewährleisten.
Flanschplatten
Flanschplatten müssen auf möglichst kurzem Weg leitend mit dem Gehäuse
verbunden.
5.2 Im Kunststoffgehäuse
5.2.1 Empfohlene Installation
Potentialausgleich
Da alle metallische Komponente durch Sicherungselemente, gegen Selbstlösen an
die Montageplatte montiert und leitfähig verbunden sind, ist eine separate
Potenzialausgleichsleitung an das Potentialausgleichsystem nicht notwendig.

Erdung und Schirmung 11
2017-07-25·HB00·III·de IS1+ Remote I/O
Folgende Leitungen werden an eine PE Klemme auf der Hutschiene angeschlossen
(optional kann auch eine Erdungsschiene verwendet werden siehe Kap. „Alternative
Installation“):
PE Leiter der Hilfsenergie
Optionale Messingplatte
Erdungsbaugruppe
Sonstige PE-Leiter weiterer Betriebsmittel
Die Hutschiene kann als Sammelschiene für die PE Leiter
verwendet werden.
Schirmanschluss
Bei der Verwendung von EMV-Kabeleinführungen kann die
Schirmschiene entfallen!
Bei Kunststoffgehäusen müssen die EMV-Kabeleinführungen über
eine Messingplatte mit einer der PE Klemme auf der Hutschiene
verbunden werden.
Die Schirmschiene muss
möglichst nahe der Eintrittsstelle der Feldkabel und Feldbuskabel ins Gehäuse
montiert sein
leitend auf der Montageplatte montiert sein und
gegen lösen gesichert sein
An die Schirmschiene werden die Schirme von Feldbus- und Feldkabeln
angeschlossen.
Bei der Verwendung von Kabeleinführungen für Armierte Kabel wird
die Armierung durch die Kabeleinführungen leitend über die
Messingplatte mit einer PE Klemme auf der Hutschiene verbunden
werden.
Anlagenerde
Der Anschluss der Feldstation an den Potentialausgleich des explosionsgefährdeten
Bereichs (Anlagenerde) erfolgt beim Kunststoffgehäuse über einen
Potentialausgleichsleiter der über die Erdungsbaugruppe BG 85 (optional
Kabelbeleinführung) ins Gehäuse geführt und dort, auf möglichst kurzem Weg, an
eine PE Klemme auf der Hutschiene angeschlossen wird.
Der Potentialausgleichsleiter muss leitend verbunden, gegen Lockern gesichert,
gegen mechanische Beanspruchung fixiert und gegen Korrosion geschützt werden.
Messingplatte
Eine Messingplatte muss auf möglichst kurzem Weg leitend an eine PE Klemme auf
der Hutschiene angeschlossen werden.

12 Erdung und Schirmung
IS1+ Remote I/O 2017-07-25·HB00·III·de
5.2.2 Alternative Installation
Erdungsschiene
Die Erdungsschiene muss
möglichst nahe der Eintrittstelle der Versorgungskabel ins Gehäuse montiert sein
leitend auf der Montageplatte montiert sein und
auf möglichst kurzem Weg mit dem Erdungsbolzen verbunden sein
An die Erdungsschiene werden folgende Komponenten angeschlossen:
Gehäuse
Montageplatte
PE-Leiter der Hilfsenergie
Sonstige PE-Leiter weiterer Betriebsmittel
Schirmschiene
Erdungsbolzen
Messingplatte
Schirmschiene
Bei der Verwendung von EMV-Kabeleinführungen kann die
Schirmschiene entfallen.
Bei Kunststoffgehäusen müssen die EMV-Kabeleinführungen über
eine Messingplatte mit der Erdungsschiene verbunden werden.
Die Schirmschiene muss
möglichst nahe der Eintrittstelle der Feldkabel und Feldbuskabel ins Gehäuse
montiert sein
leitend auf der Montageplatte montiert sein und
auf möglichst kurzem Weg mit der Erdungsschiene verbunden sein
An die Schirmschiene werden folgende Komponenten angeschlossen:
Schirme von Feldbus- und Feldkabeln
Erdungsklemmen der DIN-Schienen
Erdungsschiene

Erdung und Schirmung 13
2017-07-25·HB00·III·de IS1+ Remote I/O
Bei der Verwendung von Kabeleinführungen für Armierte Kabel wird
die Armierung durch die Kabeleinführungen leitend über die
Messingplatte mit der Erdungsschiene verbunden werden.
Anlagenerde
Der Anschluss der Feldstation an den Potentialausgleich des explosionsgefährdeten
Bereichs (Anlagenerde) erfolgt beim Kunststoffgehäuse über einen
Potentialausgleichsleiter der über die Erdungsbaugruppe BG 85 (optional
Kabelbeleinführung) ins Gehäuse geführt und dort, auf möglichst kurzem Weg, an die
Erdungsschiene angeschlossen wird.
Der Potentialausgleichsleiter muss leitend verbunden, gegen Lockern gesichert,
gegen mechanische Beanspruchung fixiert und gegen Korrosion geschützt werden.
Messingplatte
Eine Messingplatte muss auf möglichst kurzem Weg leitend an die Erdungsschiene
angeschlossen werden.
5.3 Anordnung von Betriebsmitteln mit Hilfsenergieanschluss
Betriebsmittel mit Hilfsenergieanschluss möglichst nahe an der Eintrittstelle der
Hilfsenergie in das Gehäuse montieren, damit die Länge der Versorgungsleitung im
Gehäuse möglichst kurz bleibt.
5.4 Anordnung von Fremdprodukten
Fremdprodukte mit potentieller Störaussendung (z. B. Netzteile, Magnetventile oder
Frequenzumrichter) vorzugsweise in ein separates Gehäuse einbauen.
Vor dem Einbau von Fremdprodukten in ein IS1+ Feldgehäuse Rücksprache mit
Ihrem R. STAHL Ansprechpartner halten.
6 Anschluss von Feldkabeln und Feldbuskabeln an Schirmung
6.1 Empfohlene Schirmauflage
Aus EMV-Sicht wird die Verwendung von EMV-Kabeleinführungen
empfohlen, da EMV-Störungen noch vor dem Gehäuse abgeleitet
werden.

14 Erdung und Schirmung
IS1+ Remote I/O 2017-07-25·HB00·III·de
Schirm des Feldkabels (3) gemäß Montageanleitung auf die EMV-Kabeleinführung (2)
auflegen.
EMV-Kabeleinführung bei Kunststoffgehäuse über Messingplatte (1) bzw. bei
Metallgehäusen über das Gehäuse mit dem Potentialausgleich verbinden.
6.2 Alternative Schirmauflage
Das Auflegen der Schirme auf die Schirmschiene wird als Standard
empfohlen, wenn keine EMV-Kabelverschraubungen verwendet
werden.
Durch die Verwendung von federbelasteten Schirmklemmen wird
der Schirm des Feldkabels sicher und großflächig aufgelegt.
Schirm des Feldkabels (2) gemäß Montageanleitung der Schirmklemme (1)
abisolieren und auf die Schirmschiene auflegen.
Kabeleinführung (3) schließen, um das Lockern des Feldkabels zu verhindern.
6.3 Alternative Schirmauflage –nicht empfohlen
Das Verdrillen des Schirms zu sogenannten pigtails ist zulässig,
wird aber nicht empfohlen, da Störungen ins Gehäuse eingeleitet
und nicht großflächig/hochwertig abgeleitet werden. Die pigtails
wirken dabei als Antennen.
Um den Eintrag von Störungen durch pigtails in das Gehäuse zu
minimieren, müssen diese möglichst kurz (max. 2-3 cm) und durch
Schrumpfschläuche geschützt sein.
Um den sicheren Kontakt zwischen pigtail und Schirmklemme
sicherzustellen, muss am Ende des pigtails eine Aderendhülse
angebracht sein.

Erdung und Schirmung 15
2017-07-25·HB00·III·de IS1+ Remote I/O
Schirm des Feldkabels abisolieren und verdrillen.
Pigtail (2) mit Schrumpfschlauch schützen und Aderendhülse anbringen.
Pigtail an Schirmklemme (1) anschließen.
Kabeleinführung (3) schließen, um lockern des Feldkabels zu verhindern.
7 Bauseitiger Potentialausgleich
7.1 Netzform
Für die beste EMV-Verträglichkeit sollte die Anlage von der
Versorgungsseite als TN-S-Netz oder IT-Netz erfolgen.
Das TT-Netz ist zulässig, bezüglich des EMV-Schutzes aber
schlechter als TN-S-Netze oder IT-Netze.
GEFAHR
In explosionsgefährdeten Bereichen ist der Aufbau des Erdnetzes
als TN-C-Netz nicht zulässig!

16 Erdung und Schirmung
IS1+ Remote I/O 2017-07-25·HB00·III·de
7.2 Anforderungen an das Erdnetz des Explosionsgefährdeten Bereichs
Das Erdnetz sollte innerhalb der Anlage als dauerhafter ausfallsicherer
Maschenerder oder Ringerder ausgeführt sein.
Die Ausfallsicherheit des Erdnetzes muss durch die Auswahl geeigneter
Leitermaterialien (z. B. verzinkter Bandstahl, dauerhaft in Beton eingebettet,
Kupfer oder Edelstahl 1.4571 / 1.4404) sichergestellt sein.
Die Anschlusspunkte des Erdnetzes müssen Innerhalb der Anlage eine
Äquipotentialfläche erfüllen.
Alle Anlagenteile (z. B. Behälter, Rohrleitungen, Maschinen und elektrische
Betriebsmittel) müssen in den Potentialausgleich einbezogen werden.
Die elektrischen Betriebsmittel müssen, entsprechend der Netzform, mit dem
Hauptpotentialausgleich der Niederspannungseinspeisung verbunden sein.
7.3 Anschließen der Feldstation an den Potentialausgleich der Anlage
HINWEIS
Der Anschluss der Feldstation an den Potentialausgleich muss auf dem kürzest
möglichen Weg erfolgen, da längere Leitungsstücke induktiv wirken und daher die
wirksame Ableitung von EMV-Störungen verhindern.
Der zentrale Anschluss der Erdleiter an einen zentralen Erdpunkt ist daher bei
höherfrequenten Störungen oder induktiven Einkopplungen unwirksam.
Anforderungen an den Anschluss
Um die Anforderungen des Explosionsschutzes zu erfüllen, muss der Erdleiter
einen Mindestdurchmesser von 4 mm² haben.
Um EMV-Störungen möglichst sicher ableiten zu können, sollte der Erdleiter einen
Mindestquerschnitt von 10 mm² oder besser 16 mm² haben.
Der Erdleiter muss möglichst kurz gehalten werden.
Der Anschluss an einem Metallgehäuse muss außen erfolgen.
Bei Kunststoffgehäusen muss der Erdleiter möglichst nahe der Eintrittstelle ins
Gehäuse mit der Erdungsschiene verbunden werden.
Die Verbindung zwischen Feldstation und Erdleiter muss gegen Lockern gesichert
werden.
8 Verlegen von Feldkabeln, Feldbuskabeln und Versorgungsleitungen
im Feld
Beim Verlegen der Feldkabel, Feldbuskabel und
Versorgungsleitungen die einschlägigen Normen und Richtlinien
beachten.
Ausführliche Informationen zur Installation der Feldbuskabel siehe
„Projektierung, Installation und Inbetriebnahme des RS 485
Feldbus-Systems von R. STAHL für den sicheren und
explosionsgefährdeten Bereich“ und „Projektierung, Installation und
Inbetriebnahme eines Lichtwellenleiter (LWL) –Systems von R.
STAHL für den sicheren und explosionsgefährdeten Bereich“.

Erdung und Schirmung 17
2017-07-25·HB00·III·de IS1+ Remote I/O
8.1 Allgemeine Anforderung an die Verlegung
Erdung des leitenden Schirms eines eigensicheren Feldbusses erfolgt gemäß EN
60079-14:2014, 16.2.2.3, Abschnitt b). Dies betrifft im Wesentlichen die
Möglichkeit, den Schirm des Feldbusses an unterschiedlichen Stellen zu erden,
wenn zwischen explosionsgefährdetem und nicht-explosionsgefährdetem Bereich
ein hochwertiger Potentialausgleich besteht.
Kabelverlegung
Feldbusleitungen sollten so verlegt werden, dass diese nicht in direkter
Nachbarschaft zu Energiekabeln (speziell Energieumrichter) geführt werden. Wird
das Feldbuskabel in einen explosionsgefährdeten Bereich geführt, muss die
Verlegung entsprechend der aktuell gültigen Errichtungsbestimmungen (z. B. EN
60079-14) erfolgen.
R. STAHL empfiehlt den Einsatz von Lichtwellenleitern. Die Vorteile von
Lichtwellenleitern liegen, neben der Eignung für größere Leitungslängen, vor
allem in der wesentlich besseren Störfestigkeit gegenüber Kupferleitungen und
der Unabhängigkeit von der Qualität des vorhandenen Erdnetzes.