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Grundlegende Informationen über den Gebrauch magnetischer Hebezeuge
– insbesondere TML / TMH
Auf der Unterseite des Lasthebemagneten befindet sich die Magnethaftfläche mit den unterschiedlichen
magnetischen Polen, die im aktivierten Zustand die Haftkraft über den Magnetfluss erzeugen. Die maximal
erreichbare Haftkraft hängt von verschiedenen Faktoren ab, die im Folgenden erläutert werden:
Materialstärke
Der Magnetfluss des Lasthebemagneten benötigt eine Mindestmaterialstärke, um die Last vollständig zu
durchfluten. Ist diese Materialstärke nicht gegeben, reduziert sich die maximale Haftkraft in Abhängigkeit von der
Materialstärke. Herkömmliche schaltbare Permanentmagnete haben ein sehr tief reichendes Magnetfeld (ähnlich
der Pfahlwurzel eines Baumes) und benötigen eine hohe Materialstärke, um ihre maximale Haftkraft zu erreichen.
Das Magnetfeld der TML- und TMH-Magnete ist jedoch sehr kompakt und ähnelt eher einer Flachwurzel, sodass
diese Magnete ihre maximale Haftkraft schon bei geringen Materialstärken erreichen (siehe Leistungsdaten in
Tabelle 2.
Werkstoff
Jeder Werkstoff reagiert unterschiedlich auf die Durchdringung der Magnetfeldlinien. Die Tragfähigkeit der
Lasthebemagnete wird auf dem Material S235 ermittelt. Stähle mit einem hohen Kohlenstoffanteil oder einer durch
Wärmebehandlung geänderten Struktur haben eine geringe Haftkraft. Auch geschäumte oder porenbehaftete
Gussbauteile haben eine geringere Haftkraft, sodass die angegebene Tragfähigkeit des Lasthebemagneten
anhand der folgenden Tabelle 1 abgewertet werden kann.
Tabelle 1
Unlegierter Stahl (0,1-0,3% C - Gehalt)
Unlegierter Stahl (0,3-0,5% C - Gehalt)
Edelstahl, Aluminium, Messing
Oberflächenbeschaffenheit
Die maximale Haftkraft eines Lasthebemagneten ergibt sich bei einem geschlossenen Magnetkreis, in dem sich die
Magnetfeldlinien ungehindert zwischen den Polen verbinden können und so einen hohen magnetischen Fluss
erzeugen. Im Gegensatz zu Eisen stellt Luft beispielsweise einen sehr großen Widerstand für den magnetischen
Fluss dar. Entsteht eine Art „Luftspalt“ (d.h. ein Abstand) zwischen Lasthebemagnet und Werkstück, verringert dies
die Haftkraft. So bilden z.B. auch Farbe, Rost, Zunder, Oberflächenbeschichtungen, Fett oder ähnliche Stoffe einen
Luftspalt zwischen Werkstück und Hebemagnet. Auch eine zunehmende Rauheit oder Unebenheit der Oberfläche
beeinträchtigt die Haftkraft. Entsprechende Richtwerte für Ihren TMH 50Rfinden Sie in Tabelle 2.
Abmessungen der Last
Beim Arbeiten mit großen Werkstücken, wie z.B. Trägern oder Platten, ist eine teilweise Verformung der Last
während des Hebevorganges möglich. Eine große Stahlplatte kann sich an den Außenkannten nach unten biegen
und schließlich eine gewölbte Oberfläche erzeugen, die nicht mehr vollständig von der Magnetunterseite
kontaktiert wird. Der dadurch entstehende Luftspalt reduziert die maximale Tragfähigkeit des Lasthebemagneten.
Allerdings sollten die Objekte auch nicht hohl oder kleiner als die Magnethaftfläche sein, da die Leistungsfähigkeit
des Lasthebemagneten nicht voll genutzt würde.
Ausrichtung der Last
Während des Transportes der Last ist stets darauf zu achten, dass sich der Lasthebemagnet im Schwerpunkt des
Werkstücks befindet und die Last bzw. der Magnet immer horizontal ausgerichtet ist. In dieser Belastungssituation
wirkt die Magnetkraft am Lasthebemagneten mit seiner vollen Abrisskraft normal zur Oberfläche. Daraus ergibt sich
über den 1:3 Sicherheitsfaktor die angegebene maximale Tragfähigkeit. Dreht sich das Werkstück mit dem
Lasthebemagneten jedoch von der horizontalen hin zu einer vertikalen Ausrichtung, so wird der Lasthebemagnet
im Schermodus betrieben, wodurch das Werkstück seitlich wegrutschen könnte. Im Schermodus reduziert sich die
Tragfähigkeit des Lasthebemagneten über den Reibungskoeffizienten beider Materialien.
Temperatur
Die im Lasthebemagneten eingebauten Hochleistungspermanentmagnete verlieren ab einer Temperatur von mehr
als 80°C irreversibel ihre magnetischen Eigenschaften, sodass die volle Tragfähigkeit selbst bei abgekühltem
Magneten nie wieder erreicht wird. Bitte beachten Sie die Angaben auf ihrem Produkt und in der Bedienungs-
anleitung.