Air Design PURE User manual

Gleitschirm / Paraglider
EN/LTF-D
Betriebshandbuch und Serviceheft
Manual and Service Book
Seriennummer / Serial Number:
……………………………………………………………
Rev3 –28.7.2011
AIRDESIGN GmbH
Rhombergstraße 9 –A-6067 Absam –AUSTRIA
Tel: +43 664 3307715

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Inhaltsverzeichnis
1. Haftungsausschluss und wichtige Hinweise zur eigenen Sicherheit .... 4
2. Konstruktion ...................................................................................... 5
3. Technische Daten............................................................................... 6
4. Piloteneignung ................................................................................... 6
5. Gurtzeug ............................................................................................ 7
6. Windenschlepp .................................................................................. 7
7. Flugpraxis........................................................................................... 7
a. Vorflugcheck und Startvorbereitungen:.............................................. 7
b. Checkliste........................................................................................... 8
c. Der Start............................................................................................. 8
d. Kurvenflug.......................................................................................... 9
e. Aktives Fliegen ................................................................................. 10
f. Beschleunigtes Fliegen ..................................................................... 10
g. Die Landung ..................................................................................... 11
h. Windenschlepp ................................................................................ 11
i. Einseitige Klapper und Frontale Klapper........................................... 11
j. Öffnen eines Verhängers.................................................................. 11
k. Trudeln (Negativdrehung) ................................................................ 12
l. Fullstall............................................................................................. 12
m. Abstiegshilfen .................................................................................. 12
i. Steilspirale..................................................................................... 12
ii. B-Stall ........................................................................................... 13
iii. „Ohren anlegen“.......................................................................... 13
8. Wartung, Pflege und Reparaturen.................................................... 14
9. Kontrolle- Nachprüfung.................................................................... 15
10. Schlusswort...................................................................................... 16
A. ANHANG - ANNEX ............................................................................ 33
a. Übersichtszeichnung –Overview...................................................... 33
b. Leinenplan –line plan ...................................................................... 34
c. Tragegurt - Riser............................................................................... 35
B. Material –Materials......................................................................... 36
C. EBL/DDP........................................................................................... 37
D. SERVICE BOOKLET - SERVICEHEFT..................................................... 45
E. Registry Of Product - Produktregistrierung....................................... 50

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WILLKOMMEN BEI AIRDESIGN
WIR GRATULIEREN DIR ZUM KAUF DEINES NEUEN GLEITSCHIRMES UND WÜNSCHEN DIR VIELE
STUNDEN GENUSSVOLLEN FLIEGENS MIT DEINEM NEUEN SCHIRM.
Wir wollen jederzeit in der Lage sein, Dich sowohl mit Informationen über die aktuellen
Entwicklungen bei AIRDESIGN, als auch über technische Neuerungen für Deinen Gleitschirm zu
versorgen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die im Anhang befindliche
Produktregistrierung ausgefüllt an uns zurückgeschickt wird. Du kannst Dich auch einfach
online registrieren unter: www.ad-gliders.com
Des Weiteren kannst du Dich auf unserer Homepage für den NEWSLETTER mit Deiner E-Mail
Adresse eintragen. Dann wirst Du regelmäßig mit Neuigkeiten aus der AIRDESIGN Welt
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Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren AIRDESIGN Händler oder direkt an AIRDESIGN.
Nähere Informationen über den PURE findest du auch auf unserer Homepage: www.ad-
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AIRDESIGN GmbH
Rhombergstraße 9 –A-6067 Absam –AUSTRIA
Tel: +43 664 3307715
e-mail: info@ad-gliders.com

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1. Haftungsausschluss und wichtige Hinweise zur eigenen Sicherheit
Bitte diese Beschreibung sorgfältig durchlesen und folgende Hinweise beachten:
Dieser Gleitschirm entspricht zum Zeitpunkt seiner Auslieferung den
Bestimmungen der deutschen Lufttüchtigkeitsforderung LTF und/oder der
Europäischen Norm EN926.
Es darf nicht ohne gültigen Befähigungsnachweis geflogen werden. Jeder
Eigenversuch ist lebensgefährlich.
Beachten sie die jeweiligen national gültigen Bestimmungen für den Betrieb von
Gleitsegeln.
Jede eigenmächtige Änderung am Gleitsegel hat ein Erlöschen der
Betriebserlaubnis zur Folge!
Das Gleitsegel darf nur innerhalb der Betriebsgrenzen betrieben werden.
Die Benutzung dieses Gleitschirmes erfolgt ausschließlich auf eigene Gefahr! Für
etwaige Personen- oder Materialschäden, die im Zusammenhang mit AIRDESIGN
Gleitsegeln oder deren Nutzung entstehen, kann der Hersteller nicht haftbar
gemacht werden.
Jede Haftung von Hersteller und Vertreiber ist ausgeschlossen!
Der Pilot trägt die Verantwortung für die Lufttüchtigkeit seines Fluggerätes!
Es wird vorausgesetzt, dass der Pilot die Gesetzlichen Bestimmungen respektiert
und seine Fähigkeiten den Ansprüchen des Gerätes entsprechen!
Das Gleitsegel ist unbedingt von einem Fachmann einzufliegen. Das Einfliegen
muss auf dem Typenschild vermerkt werden.
Schleppen Sie das Gleitsegel keinesfalls mit einem Kraftfahrzeug, Motorboot
oder ähnlichem, wenn Sie keine geeignete Schleppvorrichtung und keinen
geeigneten Windenführer haben.
Vergewissern Sie sich vor einem Windenschlepp, dass der Windenführer eine
fürs Gleitsegelschleppen geeignete Ausbildung hat.
Kunstflug ist nicht zulässig.
Das Fliegen mit nasser Kappe oder bei Regen ist unzulässig und kann unter
Umständen einen Sackflug verursachen.
Fliegen Sie das Gleitsegel zuerst am Übungshang.
Tragen Sie beim Fliegen immer Helm und Handschuhe, sowie festes Schuhwerk
und geeignete Kleidung.
Starten Sie nur, wenn Windrichtung, Windgeschwindigkeit und Wetterlage
einen gefahrlosen Flug zulassen
Bitte lesen Sie dieses Handbuch aufmerksam von Anfang bis Ende durch.
Die optimalen Eigenschaften des Schirmes werden nur gewährleistet, wenn sorgfältig damit
umgegangen wird, und er regelmäßig überprüft wird.

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2. Konstruktion
Frei nach dem Motto: „Was nützt dir Leistung ohne Kontrolle?“, wurde im PURE ein noch nie
dagewesenes Paket geschnürt - Top Leistung mit einer unglaublichen Einfachheit des
Fliegens.
Die Konstruktion des PURE wurde kompromisslos auf Leistung getrimmt: Reduzierte
Aufhängepunkte resultieren in weniger Leinen. Der PURE ist ein reiner 3-Leiner und komplett
mit Race-Leinen bestückt. Die Nase ist großzügig mit Nylon-Stäben anstatt Mylar verstärkt um
eine hohe Profiltreue im so wichtigen vorderen Bereich zu garantieren. Die Hinterkante besitzt
sogenannte Quarter-Ribs zur Verbesserung der Abströmung. Ein neuartiges Profil garantiert
Leistung bei allen Verhältnissen. Neueste Techniken aus dem 2-Leiner-Bereich –wie tiefe A-
Positionen oder Kontrollmöglichkeit über die hinteren Tragegurte - flossen bereits im PURE
mit ein. Eine hohe Streckung rundet das Leistungspaket nach oben hin ab. Das sind nur einige
der Eckpunkte, die dem PURE seine Leistungscharakteristik geben.
Der PURE fliegt verblüffend einfach!
Einfachstes Startverhalten, präzisestes Handling, hervorragendes Steigverhalten, top Stabilität
und ein Maximum an Dämpfung in Turbulenzen sind nur einige der Vorzüge, die dir sofort
Sicherheit vermitteln.
Auch sicherheitstechnisch flossen Konstruktionselemente in den PURE mit ein. Ein neuartiges
Konzept der statischen Stabilität wurde im Innenleben realisiert. So besitzt der PURE deutlich
stabilere Bereiche im vorderen und hinteren Drittel des Schirmes, was ihn sehr klappresistent
macht. Flexible Bereiche im Flügel wurden gezielt definiert, was ihm seine Spritzigkeit und
Steigeigenschaften gibt. Somit ist der PURE äußerst stabil. Und falls er mal klappt ist die
Reaktion überschaubar. Ein weiterer Vorzug dieses Design-Merkmales ist, dass der PURE auch
starke Turbulenzen einfach wegschluckt, wie man es eigentlich nur von niedriger klassifizierten
Schirmen kennt. Und dabei bleibt er jederzeit spritzig und agil.

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3. Technische Daten
4. Piloteneignung
Der AIRDESIGN PURE ist ein Gleitschirm für leistungsorientierte Piloten, die an Wettkämpfen
teilnehmen und XC-Flüge in großen Ausmaßen praktizieren.
Die nachfolgenden Empfehlungen des unabhängigen Technik-Sicherheitsreferats sollen dem
Piloten dabei helfen, die für seine fliegerischen Fähigkeiten geeignete Geräteklasse
auszuwählen. Diese Definitionen sollen die Eignung der Klasse EN/LTF-D veranschaulichen.
LTF und EN Einstufung
Der AIRDESIGN PURE wurde bei der abschließenden Klassifizierung in die LTF Klasse D und EN D
eingeteilt.
Zielgruppe und empfohlene Flugerfahrung
Leistungspiloten mit umfassender Flugerfahrung von mindestens cirka 75 Flugstunden pro
Jahr, die Höchstleistungen, zum Beispiel beim Streckenflug, realisieren wollen.
Anforderungen im Normalflug
Das auf Höchstleistung optimierte Flug- und Steuerverhalten von Gleitschirmen dieser Klassen
verlangt umfassende, langjährige Flugpraxis und weitüberdurchschnittliche flugtechnische
Kenntnisse.
Anforderungen bei Störungen und beim Schnellabstieg
Die Anforderungen, die das Geräteverhalten nach Störungen stellt, verlangen ein Höchstmaß
an Geübtheit und Reaktionsschnelligkeit des Piloten. Die sichere Beherrschung des

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Extremflugverhaltens nach Störungen und von anspruchsvollen Flugmanövern, wie zum
Beispiel Schnellabstieg, muss, durch ständiges Training, auf höchstem Niveau sein. Auch
geringe Pilotenfehler müssen bei den Reaktionen auf Kappenstörungen und in
Extremflugzuständen ausgeschlossen werden können.
Eignung für die Ausbildung
Grundsätzlich nicht für die Ausbildung geeignet.
Empfohlener Gewichtsbereich
Der AIRDESIGN PURE muss innerhalb des zugelassenen Startgewichts geflogen werden,
welches Sie unter Punkt 3 Technische Daten finden. Das Gewicht bezieht sich auf das
Abfluggewicht (Pilotengewicht plus Bekleidung, Schirm, Gurtzeug, Ausrüstung etc.).
Der „PURE“ reagiert auf Gewichtsveränderungen mit einer leichten Erhöhung bzw.
Verlangsamung des Trimmspeeds, wobei aber kaum ein Einfluss auf die Gleitleistung
festzustellen ist.
5. Gurtzeug
Der PURE ist für alle moderne Gurtzeuge mit Klassifizierung GH zugelassen.
6. Windenschlepp
Der PURE ist problemlos zum Windenschlepp geeignet. Der Einsatz einer passenden
Schlepphilfe ist nicht zwingend, aber auf jeden Fall empfehlenswert und verschafft dem Pilot
mehr Sicherheitsreserven während der Schleppphase.
7. Flugpraxis
Dieses Handbuch ist kein Lehrbuch für Gleitschirmfliegen. Es wird vorausgesetzt, dass der
Pilot des PURE eine abgeschlossene Flugausbildung hat und die Eignung zum Fliegen eines
EN/LTF-D Schirmes besitzt. Die folgenden Punkte sind lediglich als Ergänzung zu verstehen.
a. Vorflugcheck und Startvorbereitungen:
Ein sorgfältiger Vorflugcheck ist vor jedem Flug durchzuführen. Dabei sind Leinen, Tragegurte
und Schirmkappe auf Beschädigungen zu überprüfen! Auch bei kleinen Mängeln darf auf
keinen Fall gestartet werden! Auch ist sicherzustellen, dass die Leinenschlösser
(Schraubschäkel) fest geschlossen sind.
Das Gurtzeug ist mit größter Sorgfalt anzulegen und alle Schnallen zu prüfen.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, den sicheren Sitz des Rettungsgerätegriffs und den korrekten
Zustand der Außencontainer-Splints zu checken.
Auch die Hauptkarabiner sind einer optischen Prüfung zu unterziehen. Bei sichtbaren Schäden
oder nach 300 Flugstunden sind die Hauptkarabiner zu tauschen.
Die Leinenebenen sind sorgfältig zu trennen und die Tragegurte zu ordnen.
Sind die Tragegurte nicht verdreht, verlaufen die Bremsleinen frei durch die Öse zur
Hinterkante des Schirmes.
Alle Leinen müssen frei und ohne Verschlingung vom Tragegurt zur Kappe laufen. Verknotete
Leinen lassen sich während des Fluges oft nicht lösen!
Die Bremsleinen liegen direkt auf dem Boden, deshalb ist besonders darauf zu achten, dass sie
beim Start nicht hängenbleiben können.

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Es darf keine Leinen unter der Schirmkappe liegen. Ein Leinenüberwurf kann verhängnisvolle
Folgen haben!
Die Kappe wird halbkreisförmig gegen den Wind ausgelegt. Beim Aufziehen spannen sich die A-
Leinen in der Mitte des Schirms zuerst, er füllt sich gleichmäßig und ein leichter,
richtungsstabiler Start ist gewährleistet.
Vor dem Start werden die Tragegurte mittels Haupkarabiner mit dem Gurtzeug verbunden. Es
ist sorgfältig darauf zu achten, dass die Hauptkarabiner sicher schließen.
ACHTUNG: NIEMALS MIT OFFENEN HAUPTKARABINERN STARTEN!
b. Checkliste
Beim Auslegen:
- Schirmkappe ohne Beschädigungen
- Tragegurte ohne Beschädigungen
- Leinenschlösser fest verschlossen
- Fangleinenvernähung am Tragegurt
- alle Fangleinen frei von der Kappe zum Tragegurt, Bremsleinen
Beim Anziehen des Gurtzeugs:
- Rettungsgerätegriff (Splints)
- Schnallen (Beinschlaufen, Brustgurt) geschlossen
- Hauptkarabiner
Vor dem Start:
- Speedsystem eingehängt
- Gurte nicht verdreht
- Bremsgriffe in der Hand, Bremsleinen frei
- Pilotenposition mittig (alle Leinen gleich gespannt)
- Windrichtung
- Hindernisse am Boden
- freier Luftraum
c. Der Start
Der PURE ist generell sehr einfach zu starten. Die Kappe steigt konstant und hat keine
Tendenzen zum Hängenbleiben.
Der startbereite Pilot hält je Seite die A-Gurte und die Bremsgriffe in den Händen. Zur besseren
Orientierung und Kontrolle sind die A-Leinen sowie die Manschette an den A-Gurten rot
gefärbt. Die äußerste A-Leine ist auf einem separat umgelenkten Gurt aufgehängt. Bei einem
Vorwärtsstart können entweder alle A-Leinen in die Hand genommen werden oder nur die
innersten 2 A-Leinen. Bei starkem Rückenwind empfiehlt es sich mit nur den innersten 2 A-
leinen zu starten –dies kann eine eventuelle Rosettenstellung während der Aufziehphase
verhindern.
Die Arme sind in Verlängerung der A-Gurte seitlich nach hinten gestreckt. Vor dem Anlauf sind
der ausgelegte Schirm, die Windrichtung und der Luftraum zu überprüfen!
Mit konstantem Anlauf wird die Fläche aufgezogen. Die Kappe füllt sich schnell und zuverlässig.
Sobald der Zug beim Aufziehen nachlässt, ist die Gleitschirmkappe durch dosiertes Bremsen
senkrecht über dem Piloten zu halten. Eingeklappte Zellen sollten durch Pumpen auf der
betroffenen Seite geöffnet werden. Notwendige Richtungskorrekturen sind jetzt

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durchzuführen. Der Pilot führt den Kontrollblick durch und vergewissert sich, dass die Kappe
vollständig geöffnet, ohne Knoten in den Leinen, über ihm steht. Die endgültige Entscheidung
zu starten fällt erst, wenn alle Störungen erfolgreich behoben sind. Ansonsten ist der Start aus
Sicherheitsgründen sofort abzubrechen!
Bei Rückwärtsstarts (Pilot mit Gesicht zum Schirm und läuft rückwärts) gibt es generell keine
Auffälligkeiten.
d. Kurvenflug
Dir wird sofort das präzise Handling auffallen. Der PURE lässt sich einfach in allen Lagen
bewegen. Der Steuerdruck ist progressiv ansteigend, damit es zu keinem unabsichtlichen
Überbremsen in den Sackflug kommt. Das Thermikzentrieren fällt auch in turbulenteren
Verhältnissen leicht. Zudem dämpft der PURE Turbulenzen sehr gut und vermittelt hier
Sicherheit.
Die längere Bremsrollenaufnahme gibt Dir die Möglichkeit, das Kurvenverhalten zu
beeinflussen. Wenn du während des Bremsens die Hand der Kurveninnenseite mehr Richtung
Schirmmitte drückst, dreht der PURE noch enger. Wenn man im Gegensatz dazu die Hände
weit von sich streckt wird das Drehen flacher und optimiert auch das Steigen.
VORSICHT: BEI ZU WEITEM UND ZU SCHNELLEM DURCHZIEHEN DER
BREMSLEINEN BESTEHT DIE GEFAHR EINES STRÖMUNGSABRISSES!
Ein einseitiger Strömungsabriss kündigt sich deutlich an: der Schirm fängt an um die Kurve zu
„schmieren“: die kurveninnere Flügelhälfte bleibt stehen und wird weich. In dieser Phase ist
die kurveninnere Bremse sofort zu lösen. Sollte eine Bremsleine reißen, oder sich vom
Bremsgriff lösen, lässt der PURE sich mit Hilfe der C-Gurte eingeschränkt steuern und landen.
Positionierung der Bremsgriffe
Der PURE wird ab Werk mit einer Bremseinstellung ausgeliefert, die für die meisten Piloten den
optimalen Einsatz beim Fliegen bietet. Für sehr große bzw. kleine Gleitschirmflieger und bei
Verwendung von Gurtzeugen mit hoher bzw. tiefer Pilotenaufhängung kann es jedoch
erforderlich sein, die Position der Bremsgriffe zu verändern.
Bei einer Verkürzung der Bremseinstellung ist besonders darauf zu achten, dass Schirm im
Trimmflug und beschleunigt nicht durch zu kurze Bremsleinen verlangsamt wird. Neben einer
Verschlechterung der Leistungs- und Starteigenschaften können bei stark verkürzten Bremsen
auch Sicherheitsprobleme auftreten. Es sollte daher immer ein „Leerweg“ von einigen
Zentimetern zur Verfügung stehen, um den Schirm nicht unbeabsichtigt anzubremsen. Hierbei
ist auch zu beachten, dass die Bremse bereits durch ihren Luftwiderstand eine Zugkraft
verursacht. Wird die Bremseinstellung verlängert, so muss gewährleistet sein, dass der Pilot in
extremen Flugsituationen und bei der Landung die Möglichkeit hat, den Stallpunkt ohne
Wickeln der Bremsen zu erfliegen. Veränderungen des Bremsweges sollten immer nur in
kleinen Schritten (3 bis 4 Zentimeter) erfolgen und am Übungshang kontrolliert werden. Auf
eine symmetrische Einstellung von linker und rechter Bremsleine ist dabei zu achten! Eine
individuell richtig eingestellte Bremse ist die Voraussetzung für aktives und ermüdungsfreies
Fliegen. Um ein unbeabsichtigtes Lösen der Bremsgriffe zu verhindern, ist unbedingt auf die
richtige Ausführung und festen Sitz des Bremsleinenknotens zu achten.

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e. Aktives Fliegen
In turbulenter Luft sollte der PURE stets etwas angebremst geflogen werden. Man erreicht
dadurch eine Vergrößerung des Anstellwinkels und mehr Stabilität der Kappe. Gleichzeitig
spürt der Pilot über die Bremsen den Schirm besser und kann somit schneller bei möglichen
Klappern reagieren oder diese vermeiden. Beim Einfliegen in starker oder zerrissener Thermik
ist darauf zu achten, dass die Gleitschirmkappe nicht hinter dem Piloten zurückbleibt und in
einen dynamischen Strömungsabriss gerät. Verhindert wird dies, indem man beim Einfliegen in
den Aufwindbereich den Steuerleinenzug lockert, um etwas Geschwindigkeit aufzunehmen.
Umgekehrt muss der Gleitschirm abgebremst werden, wenn die Kappe durch Einfliegen in
einen Abwindbereich oder Herausfliegen aus der Thermik vor den Piloten kommt. Schneller zu
fliegen (Beschleunigungssystem aktiviert) ist zum Durchqueren von Abwindzonen und bei
Gegenwind sinnvoll. Diese Art der Flugtechnik nennt man "aktives Fliegen".
Der PURE besitzt auf den C-Tragegurten einen Ball. Mit diesem Ball ist es einfacher den
Tragegurt zu halten und nach unten zu ziehen. Sowohl im Trimm-Flug als auch im
beschleunigten Flug kann man nun den C-Tragegurt herunterziehen. Dadurch wird der Flügel
stabiler und Klapper werden vermieden. Außerdem kann so die Flugrichtung ausgesteuert
werden.
Im Gegensatz zum Betätigen der Bremse verliert der Schirm weniger an Geschwindigkeit und
Leistung –das Ziehen am C-Gurt bringt einen deutlichen Leistungsvorteil.
ACHTUNG: Das Ziehen des C-Gurtes verhindert nicht gänzlich, dass der Schirm klappen kann.
Starke Turbulenzen können den Schirm nach wie vor deformieren.
Der PURE besitzt konstruktionsbedingt schon eine hohe Stabilität. Ein aktiver Flugstil in
turbulenter Luft, so wie oben beschrieben, trägt jedoch zusätzlich zur Sicherheit des Piloten
bei. Ein Einklappen und Deformieren der Kalotte kann so weitgehend verhindert werden.
f. Beschleunigtes Fliegen
Bei Betätigung des Beschleunigungssystems wird der Anstellwinkel verringert, wodurch die
Geschwindigkeit zunimmt, aber der Gleitschirm auch instabiler wird und leichter einklappt.
Deshalb sollte das Beschleunigungssystem immer mit genügend Sicherheitsabstand zum
Boden, zu Hindernissen und zu anderen Fluggeräten betätigt werden. Beim Einflug in
Turbulenzen ist das Beschleunigungssystem sofort zu
deaktivieren! Eine zu kurze Einstellung der Bremsleinen ist zu vermeiden.
Beschleunigte Klapper sind in der Regel impulsiver und erfordern erhöhte
Reaktionsbereitschaft!
NIEMALS IN TURBULENTER LUFT BESCHLEUNIGEN!
NIEMALS DIE BREMSGRIFFE LOSLASSEN!
NICHT IM VOLLBESCHLEUNIGTEN ZUSTAND ANBREMSEN!
ANBREMSEN ERHÖHT DEN AUFTRIEB UND DER DRUCKPUNKT WANDERT NACH HINTEN.
DADURCH VERLIERT DER FLÜGEL FÜR EINEN KURZEN MOMENT AN STABILITÄT UND KANN
EINKLAPPEN. SOLLTE DIE FLÄCHE EINKLAPPEN, SO IST DAS BESCHLEUNIGUNGSSYSTEM SOFORT
ZU LÖSEN, DER GLEITSCHIRM ZU STABILISIEREN UND ZU ÖFFNEN!

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g. Die Landung
Der PURE ist einfach zu landen. Aus einem geraden Endanflug gegen den Wind lässt man den
Gleitschirm mit zunehmendem Anbremsen ausgleiten und richtet sich auf. Kurz vor
Bodenkontakt zieht man die Bremsen ganz durch bis der Schirm komplett abgefangen ist. Bei
starkem Gegenwind bremst man entsprechend schwächer. Landungen aus Kurven heraus und
schnelle Kurvenwechsel vor der Landung sind wegen der damit verbundenen
Pendelbewegungen zu vermeiden.
Achtung: Nach dem Aufsetzen am Boden ist ein Überschiessen und Aufprallen der Kappe vor
dem Piloten zu vermeiden, da dies ein Platzen der Zellwände zur Folge haben kann.
(Papiertüteneffekt).
h. Windenschlepp
Beim Windenschlepp mit dem PURE ist darauf zu achten, dass der Gleitschirm vor dem Start
senkrecht über dem Piloten steht. In der Startphase soll nicht mit zu großem Zug geschleppt
werden, damit der Pilot im flachen Winkel vom Start wegsteigt. Schleppleinenzug über 90 kp
ist nicht zulässig. In jedem Fall darf der maximale Zug auf der Schleppleine nicht höher als das
Körpergewicht des Piloten sein.
In Deutschland zugelassen ist Windenschlepp mit dem Gleitschirm prinzipiell nur, wenn der
Pilot einen Befähigungsnachweis für Windenschlepp, der Windenfahrer einen
Befähigungsnachweis für Winden mit Berechtigung für Gleitschirmschlepp besitzt der
Gleitschirm schlepptauglich ist, sowie Winde und Schleppklinke eine Musterzulassung, die sie
als geeignet für Gleitschirmschlepp ausweist. Grundsätzlich sind die örtlich geltenden
Vorschriften zu beachten und nur mit einem erfahrenen Schleppteam und geeignetem
Material zu schleppen.
i. Einseitige Klapper und Frontale Klapper
Wie bei jedem anderen Gleitschirm, so können auch beim PURE stärkere Turbulenzen zum
Einklappen der Fläche führen. Trotzdem sollten wie bereits unter dem Kapitel "aktives Fliegen"
beschrieben, sofort beide Bremsen leicht angezogen werden. Das Wiederöffnen wird
unterstützt, indem man die Drehbewegung der Kappe durch Gegensteuern stabilisiert, und auf
der eingeklappten Seite langsam und dosiert die Bremse tiefer zieht, bis diese Seite wieder
öffnet. Beim Gegenbremsen zur Stabilisierung des Wegdrehens ist zu beachten, dass der
Steuerweg im Gegensatz zum nicht eingeklappten Schirm kürzer ist. Daher wird ein dosiertes
Gegenbremsen empfohlen, um einen Strömungsabriss auf der gesunden Seite zu vermeiden.
Klappt der Schirm während man beschleunigt, löst man zuerst den Beinstrecker, um die
Stabilisierung und das Wiederöffnen der Kappe zu unterstützen. Das Wiederöffnen unterstützt
man nun so wie oben bereits beschrieben.
Bei Frontalklappern kann man das Wiederöffnen durch beidseitiges kurzes Ziehen der
Steuerleinen unterstützen.
j. Öffnen eines Verhängers
In extremen Bedingungen kann es vorkommen, dass sich das Flügelende verhängt.
Wenn dies geschieht, versuchen Sie zuerst alle Standardmethoden (wie oben beschrieben), um
einen seitlichen Einklapper wieder zu öffnen. Wenn sich der Einklapper dann immer noch nicht
öffnet, ziehen Sie die Stabileine einzeln herunter, bis sich der Verhänger löst. Ein Full-Stall
sollte nur dann die letzte Möglichkeit sein, wenn die vorherige Methoden keinen Erfolg
gebracht haben. Solche Manöver zur Wiederöffnung sollten nur gemacht werden, wenn genug

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Höhe über dem Boden vorhanden ist. Wenn Sie schon sehr tief sind, ist es sehr viel wichtiger,
den Gleitschirm zu einem sicheren Landeplatz zu steuern oder sogar den Notschirm zu ziehen,
falls sich der Schirm nicht stabilisieren lässt.
k. Trudeln (Negativdrehung)
Prinzipiell sollte man einen Gleitschirm nicht zum Trudeln bringen. Bei manchen
Sicherheitstrainings wird das Trudeln über Wasser mit Schwimmweste und einem
einsatzbereiten Rettungsboot geübt. Sinn dieses Trainings ist es, sich an die Grenzen des
einseitigen Strömungsabrisses heranzutasten, um diese kennenzulernen. Das Ausleiten des
Trudelns (Negativdrehung) geschieht, indem man beide Bremsen freigibt.
Achtung: Dieses Manöver ist mit großem Höhenverlust verbunden und fordert ein hohes Maß
an Pilotenkönnen! Es wird nicht empfohlen, dieses Manöver durchzuführen.
l. Fullstall
Um einen Fullstall einzuleiten, sind beide Bremsleinen durchzuziehen. Der Schirm wird stetig
langsamer, bis die Strömung komplett abreißt. Die Kappe kippt plötzlich nach hinten weg. Trotz
dieser unangenehmen Schirmreaktion sind beide Bremsleinen konsequent unten zu halten, bis
sich der Schirm stabilisiert. Zur Stabilisierung empfiehlt es sich die Kappe vorzufüllen, indem
man die Bremsen vorerst nicht vollständig frei gibt, sondern die Bremsen noch leicht
angebremst hält (ca. 1/3 des Bremsweges noch halten). Erst danach werden die Bremsen
komplett freigegeben. Der Schirm pendelt nach vorne, um wieder Fahrt aufzunehmen.
ACHTUNG: Wenn die Kappe nach hinten wegkippt, z.B. im Moment der Einleitung des
Fullstalls, dürfen die Bremsen auf keinen Fall freigeben werden. Die Folge wäre, dass die Kappe
extrem beschleunigt und die Gefahr besteht, dass der Pilot in die Kappe fällt oder großflächige
Klapper auftreten.
Achtung: Dieses Manöver ist mit großem Höhenverlust verbunden und fordert ein hohes Maß
an Pilotenkönnen! Es wird nicht empfohlen, dieses Manöver durchzuführen.
m. Abstiegshilfen
i. Steilspirale
Die Steilspirale wird durch vorsichtiges Erhöhen des Bremsleinenzugs und deutliche
Gewichtsverlagerung zur Kurveninnenseite eingeleitet. Der PURE nimmt sofort eine hohe
Seitenneigung ein und fliegt eine schnelle und steile Kurve. Sobald der Flügel vor den Piloten
kommt (sich auf die Nase stellt), sollte der Pilot dem entstehenden Impuls nachgeben und sein
Gewicht neutral halten.
Die Schräglage und die Sinkgeschwindigkeit in der Steilspirale werden durch dosiertes Ziehen
der kurvenäußeren Bremsleine bzw. Nachlassen der kurveninneren Bremse kontrolliert.
Leichtes Anbremsen des kurvenäußeren Flügels verhindert das Einklappen der kurvenäußeren
Flügelspitze in steilen Spiralen. Wegen des extremen Höhenverlustes in der Steilspirale ist
immer ausreichend Sicherheitshöhe einzuhalten!
Um starke Pendelbewegungen bei der Ausleitung der Steilspirale zu vermeiden wird die
kurveninnere Bremse langsam gelöst, die kurvenäußere Bremse bleibt leicht angebremst.
Der PURE hat keine Tendenz zur stabilen Steilspirale. Sollte er unter ungünstigen Einflüssen
weiterdrehen (z.B. unbeabsichtigte Asymmetrie oder zu enge Kreuzverspannung), ist die
Steilspirale aktiv auszuleiten, d.h. Gewichtsverlagerung nach Außen und gleichzeitig die
Kurvenaußenseite deutlich mehr anbremsen, bis der Flügel sich aufrichtet.

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ACHTUNG: EINE STABILE STEILSPIRALE AUSZULEITEN ERFORDERT AUFGRUND DER HOHEN G-
BELASTUNG EINEN UNGEWÖHNLICH GROSSEN KRAFTAUFWAND!
ACHTUNG: DURCH DIE HOHE LEISTUNG UND DYNAMIK DES GERÄTES MUSS MAN BEI EINER ZU
SCHNELLEN AUSLEITUNG AUS EINER STEILSPIRALE DAMIT RECHNEN, WIEDER ZIEMLICH WEIT
NACH OBEN ZU STEIGEN. DAMIT KANN MAN AUCH IN SEINE EIGENE WIRBELSCHLEPPE
(ROTOR) GERATEN!
ACHTUNG: STEILSPIRALEN VERURSACHEN ORIENTIERUNGSVERLUST UND ES WIRD ZEIT
BENÖTIGT, UM SIE AUSZULEITEN. DIESES MANÖVER MUSS RECHTZEITIG, IN AUSREICHENDER
HÖHE AUSGELEITET WERDEN !
ii. B-Stall
Die B-Gurte werden langsam, symmetrisch heruntergezogen bis der Schirm seine
Vorwärtsfahrt verliert und sich die Kappe auf B-Ebene zusammenschiebt. Die Strömung reißt
ab und der Schirm geht in einen vertikalen Sinkflug ohne Vorwärtsfahrt über. Lösen der B-
Gurte beendet diesen Flugzustand, der Schirm nickt nach vorne und nimmt wieder Fahrt auf.
ACHTUNG: DURCH ZU WEITES ZIEHEN DER B-GURTE KANN MAN DIE FLÄCHE ZUSÄTZLICH
VERKLEINERN UND DIE SINKGESCHWINDIGKEIT ERHÖHEN, ALLERDINGS BESTEHT DABEI DIE
GEFAHR, DASS DIE KAPPE SICH VERFORMT, SEINE STABILITÄT ÜBER DIE SPANNWEITE VERLIERT
ODER EINE ROSETTE BILDET. IN DIESEM FALL SIND DIE B-GURTE SOFORT FREIZUGEBEN.
iii. „Ohren anlegen“
Beim „Ohren anlegen“ kann es beim PURE auftreten, dass die „Ohren“ zu schlagen anfangen.
Es empfiehlt sich den Zug an den äußeren A Leinen zu variieren um die optimale Größe der
Ohren zu finden. Des Weiteren hat es sich bewährt, gleichzeitig etwas anzubremsen während
man die Ohren anlegt. Dies bewerkstelligt man am einfachsten, indem man die Bremsen
einmal wickelt und dann die „Ohren“ anlegt. Um sowohl Sinken als auch die
Vorwärtsgeschwindigkeit zu erhöhen, kann dieses Manöver mit einer gleichzeitigen Betätigung
des Beschleunigungssystems kombiniert werden. Die Gefahr von Kappenstörungen in
turbulenter Luft ist mit „angelegten Ohren“ deutlich reduziert.
Zur Ausleitung werden die äußeren A-Leinen wieder frei gegeben, die Kalotte öffnet nicht
immer selbständig. Um die Öffnung zu beschleunigen, bremst der Pilot leicht an.
ALLE ABSTIEGSHILFEN SOLLTEN BEI RUHIGER LUFT UND IN AUSREICHENDER SICHERHEITSHÖHE
GEÜBT WERDEN, UM SIE IN NOTSITUATIONEN BEI TURBULENTER LUFT EINSETZEN ZU
KÖNNEN!
FÜR ALLE EXTREMFLUGMANÖVER UND ABSTIEGSHILFEN GILT:
ERSTES ÜBEN UNTER ANLEITUNG EINES LEHRERS IM RAHMEN EINER SCHULUNG
ODER EINES SICHERHEITSTRAININGS
VOR DEM EINLEITEN DER MANÖVER VERGEWISSERT SICH DER PILOT, DASS DER
LUFTRAUM UNTER IHM FREI IST
WÄHREND DER MANÖVER MUSS DER PILOT BLICKKONTAKT ZUR KAPPE HABEN UND
DIE HÖHE ÜBER GRUND KONTROLLIEREN

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8. Wartung, Pflege und Reparaturen
Bei guter Pflege und Wartung wird der AIRDESIGN PURE über mehrere Jahre lufttüchtig
bleiben.
Packen des Gleitschirmes
Für eine lange Haltbarkeit Deines Schirmes und um die Nylon-Stäbe im Nasenbereich nicht
unnötig zu knicken, empfehlen wir den Schirm Kammer auf Kammer zusammenzulegen
(ähnlich einer Ziehharmonika). Bei unsachgemäßer Packweise und längerer Lagerung kann es
passieren, dass sich Teile im Schirm verformen.
Spezielle Innensäcke (Zubehör) erleichtern diese Packweise.
Korrektes Falten des Schirmes Rippe auf Rippe
Die Nase nie einschlagen. Immer komplett von Hinterkante nach vorne falten.
Lagerung:
Man lagert den Gleitschirm bei Raumtemperatur trocken, lichtgeschützt und nie in der Nähe
von Chemikalien!
Transport:
Beim Transport ist darauf zu achten, dass manche in Gleitschirmen eingesetzten Materialien
wärmeempfindlich sind. Man sollte das Gerät also nicht unnötig hohen Temperaturen
aussetzen (z.B. Kofferraum eines abgestellten Autos im Hochsommer).
Beim Versand im Paket auf gute Verpackung achten (Karton).
Reinigung:
Zur Reinigung verwendet man einen weichen Schwamm und Wasser (keine Lösungsmittel)!
Reparatur:
Reparaturen sind nur vom Hersteller, Importeur oder von autorisierten Betrieben
durchzuführen! Es sind nur Original-Ersatzteile zu verwenden! Im Zweifelsfall direkt bei
AIRDESIGN nachfragen!
Materialverschleiß:
Der PURE besteht hauptsächlich aus NYLON- Tuch. Dieses Material zeichnet sich dadurch aus,
dass es unter dem Einfluss von UV- Strahlen nur wenig an Festigkeit und Luftdichte verliert.
Trotzdem sollte der Gleitschirm erst kurz vor dem Start ausgelegt bzw. unmittelbar nach der
Landung eingepackt werden, um ihn vor unnötiger Sonneneinstrahlung zu schützen.
Der PURE ist mit nicht ummantelten Wettkampfleinen ausgerüstet: Im Vergleich zu
ummantelten Gleitschirmleinen sind diese Technora-Leinen dünner (weniger Widerstand:
bessere Leistung), aber auch empfindlicher. Deshalb muss man darauf achten, sie mechanisch

15
nicht zu beschädigen. Eine Überbelastung einzelner Leinen ist zu vermeiden, da eine sehr
starke Überdehnung irreversibel ist!
Wiederholtes Knicken der Leinen an der gleichen Stelle vermindert die Festigkeit.
Beim Auslegen des Gleitschirmes ist darauf zu achten, dass weder Schirmtuch noch Leinen
stark verschmutzen, da in den Fasern eingelagerte Schmutzpartikel die Leinen verkürzen
können und das Material schädigen! Verhängen sich Leinen am Boden, können sie beim Start
überdehnt oder abgerissen werden. Nicht auf die Leinen treten!
Es ist darauf zu achten, dass kein Schnee, Sand oder Steine in die Kalotte gelangen, da das
Gewicht in der Hinterkante den Schirm bremsen oder sogar stallen kann. Scharfe Kanten
verletzten das Tuch! Bei Starkwindstarts kann eine unkontrollierte Schirmfläche mit sehr hoher
Geschwindigkeit in den Boden schlagen. Dies kann zu Profilrissen, Beschädigung der Nähte
oder des Tuchs führen! Eine in den Fangleinen verwickelte Hauptbremsleine kann diese
durchscheuern! Nach der Landung sollte die Fläche nicht mit der Nase voran zu Boden fallen,
da dies auf die Dauer das Material im Nasenbereich schädigen kann! Nach Baum- und
Wasserlandungen sollte man die Leinenlängen überprüfen! Nach Salzwasserkontakt ist das
Gerät sofort sorgfältig mit Süßwasser zu
spülen! Ebenso ist ein Eindringen von Schweiß in die Fangleinen zu vermeiden (z.B. durch
Tragen am Übungshang). In den Fangleinen eingelagerte Salzkristalle zerstören die Fasern und
schwächen die Leinen deutlich. Niemals den ausgebreiteten Schirm über rauen Boden
schleifen: dies führt zu Tuchbeschädigungen an den Reibstellen. Besonders beim Ausbreiten
am Starplatz ist darauf zu achten, dass der ausgebreitete Schirm nicht über den Boden gezogen
wird. Es ist immer besser, den Schirm in der weichen Wiese zu packen, als auf einem rauen
Untergrund.
Ein Leinenplan der aktuellen Version liegt dieser Betriebsanleitung bei oder kann beim
Hersteller bzw. Importeur angefordert werden.
Die Schirmfläche möglichst locker packen, um das Material zu schonen.
9. Kontrolle- Nachprüfung
Auch bei guter Pflege und Wartung unterliegt Ihr AIRDESIGN PURE, so wie jeder andere
Gleitschirm, Verschleiß- und Alterungserscheinungen, die das Flugverhalten, die Leistung und
die Flugsicherheit beeinträchtigen können. Der PURE und die verwendeten Materialien
unterliegen keiner generellen Lebenszeitbegrenzung. Eine regelmäßige Überprüfung der
Gleitschirmkappe und Leinen ist deshalb erforderlich.
2-Jahrescheck
Nach Ablauf von 24 Monaten oder nach 100 Flugstunden (je nach dem was vorher eintritt)
muss jeder Gleitschirm zur Nachprüfung. Diese wird vom Hersteller, Importeur oder einem
anerkannten Check-Betrieb durchgeführt. Die Wartung ist durch den Check-Stempel zu
bestätigen (am Schirm und im Serviceabschnitt des Handbuchs). Bei Nichteinhaltung verfällt
das Gütesiegel. Weitere Informationen zum Wartungscheck siehe „Nachprüfanweisung“ auf
der AIRDESIGN Homepage.
Bei Schulungsschirmen und Doppelsitzer-Schirmen (gewerblich genutzt) ist eine jährliche
Überprüfung notwendig.
Beim Bodenhandling müssen auf Grund des erhöhten Kappenverschleißes die Zeiten mit dem
Faktor 2 zu den Gesamtbetriebsstunden der Kappe hinzugezählt werden.

16
Natur- und landschaftsverträgliches Verhalten:
Abschließend hier noch der Aufruf, unseren Sport möglichst so zu betrieben, dass Natur und
Landschaft geschont werden!
Bitte nicht abseits der markierten Wege gehen, keinen Müll hinterlassen, nicht unnötig lärmen
und die sensiblen biologischen Gleichgewichte im Gebirge respektieren. Gerade am Startplatz
ist Rücksicht auf die Natur gefordert!
Die in einem Gleitschirm eingesetzten Kunststoff-Materialien fordern eine sachgerechte
Entsorgung. Bitte ausgediente Geräte an AIRDESIGN zurückschicken. Diese werden von uns
zerlegt und entsorgt.
10. Schlusswort
Der PURE spiegelt die Spitze der Entwicklung im EN/LTF-D Segment wider. Mit dem PURE wirst
du über lange Zeit Freude haben und wir wünschen Dir viele erfolgreiche Flüge damit.
Behandle Deinen Schirm ordnungsgemäß und habe Respekt vor den Anforderungen und
Gefahren des Fliegens. Auch der sicherste Gleitschirm ist bei Fehleinschätzung
meteorologischer Bedingungen oder durch Pilotenfehler absturzgefährdet! Wir bitten alle
Piloten vorsichtig zu fliegen und die gesetzlichen Bestimmungen im Interesse unseres Sportes
zu respektieren.
SEE YOU IN THE SKY!

17
Contents
1. Disclaimer and important advice for your own safety....................... 19
2. Construction .................................................................................... 20
3. Technical Data.................................................................................. 21
4. Pilot target group ............................................................................. 21
5. Harness ............................................................................................ 22
6. Towing / winching ............................................................................ 22
7. Practical Flying ................................................................................. 22
a. Pre-flight check ................................................................................ 22
b. Check-list ......................................................................................... 22
c. Take-off............................................................................................ 23
d. Turning flight.................................................................................... 23
e. Brake line length .............................................................................. 24
f. Active flying ..................................................................................... 24
g. Accelerating ..................................................................................... 25
h. Landing ............................................................................................ 25
i. Towing and winching........................................................................ 26
j. Asymmetric and frontal collapses..................................................... 26
k. Reopening a cravat........................................................................... 26
l. Negative spin ................................................................................... 27
m. Full-stall ........................................................................................... 27
n. Rapid decent manoeuvres................................................................ 27
i. Spiral ............................................................................................. 27
ii. B-line stall..................................................................................... 28
iii. “Big-ears” .................................................................................... 28
8. Maintenance and Repairs................................................................. 29
9. Checking the glider........................................................................... 31
10. The final Word ................................................................................. 32
A. ANHANG - ANNEX ............................................................................ 33
a. Übersichtszeichnung –Overview...................................................... 33
b. Leinenplan –line plan ...................................................................... 34
c. Tragegurt - Riser............................................................................... 35
B. Material –Materials......................................................................... 36
C. EBL/DDP........................................................................................... 37
D. SERVICE BOOKLET - SERVICEHEFT..................................................... 45
E. Registry Of Product - Produktregistrierung....................................... 50

18
WELCOME TO AIRDESIGN
CONGRATULATIONS ON THE PURCHASE OF YOUR NEW PARAGLIDER.
WE WISH YOU MANY ENJOYABLE HOURS OF FLYING.
We would like to be able to inform you of the latest news and developments at AIRDESIGN as
well as offer relevant advice and special promotions. Please register your new paraglider by
completing the registration form (in the annex) and return it to us.
You may also register online at our web-site at www.ad-gliders.com. Please check the website
for more details.
If you wish, you can register for the AIRDESIGN newsletter.
Simply provide us with your e-mail address and you will always be up to date with the very
latest news from the AIRDESIGN world.
Up to the minute news and information is available on our Facebook page under “AIRDESIGN
gliders”. Become a fan and you are online with us whenever you login to Facebook.
More information about the PURE can be found on our web-site: www.ad-gliders.com.
For any further questions, please contact your nearest AIRDESIGN dealer or contact us directly
at AIRDESIGN.
AIRDESIGN GmbH
Rhombergstraße 9 –A-6067 Absam –AUSTRIA
Tel: +43 664 3307715
e-mail: info@ad-gliders.com

19
1. Disclaimer and important advice for your own safety
Please read carefully and follow this important advice:
This paraglider complies, at the time of delivery, with the certification requirements of the
German LTF (Lufttüchtigkeitsforderung) and /or with the European Norm EN926.
Paragliders must not be flown by persons without a valid qualification unless under the
instruction of a suitably experienced and qualified, registered paragliding school. Flying a
paraglider without the proper knowledge, skills and qualification is dangerous.
The national regulations for flying paragliders must be obeyed in all circumstances.
The pilot must respect and comply with the rules of law.
This paraglider must only be used within the certified weight limits.
This paraglider is used exclusively at your own risk.
The manufacturer or distributor cannot be held responsible for any damages arising to
persons, property or other materials which occur as a result of the use of this paraglider.
All liability arising from the use of this paraglider is exclusively that of the pilot in charge.
The manufacturer or distributor is excluded from any liability resulting for the use, misuse
or otherwise, of this paraglider.
It is the owner’s and/or pilot’s obligation to monitor and to maintain the airworthiness of
this paraglider. To make sure the paraglider always flies with optimum characteristics, take
care of the paraglider and make regularly checks.
Any change made to the structure of the paraglider renders it uncertified and invalidates
any warranty. Structural repairs to paragliders must only be made by an appropriately
experienced and recognised service centre. All changes and/or repairs must be recorded in
the service history record in this manual.
It is an implied requirement that the pilot flies a paraglider that matches his skill level. A
pilot should not fly a paraglider outwith his ability to meet the demands of the paraglider in
all states and conditions of flight.
The glider must be ‘test’ flown by an expert before the first use. The ‘conformity checked
by’ box on the certification sticker affixed to the wing must be countersigned with the
signature of the testing pilot and date of the test flight.
Appropriate towing equipment must be used. Never tow or winch the paraglider with a
car, motorboat, or mechanical or other means without appropriate towing gear and /or
appropriately qualified operators.
Ensure before towing or winching that the operator has the proper experience and
qualifications relevant to the type of tow / winch operation.
Acrobatics are not allowed.
Flying in rain or with a wet paraglider is not allowed. Pilots should always land well before
any risk of contact with rain. Flying a wet paraglider can, in certain circumstances, lead to a
deep-stall state.
Before flying a new paraglider practice launch and control techniques on a flat field or
training slope.
Make the first flights with a new paraglider at a site that you use regularly and when
meteorological conditions are favourable. Be aware that your new paraglider may have
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