HBM TN User manual

A1639-1.2 de/en
Drehmoment−Transfernormal
Torque transfer standard
TN
Montageanleitung
Mounting instructions

Deutsch Seite 3 −19. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
English Page 21 −37. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

3
TN
HBMA1639-1.2 de/en
Inhalt Seite
Sicherheitshinweise 4. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1 Lieferumfang 8. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2 Anwendung 8. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3 Aufbau und Wirkungsweise 9. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4 Montage 9. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.1 Allgemeine Einbauhinweise 9. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.2 Einbaulage 10. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.3 Bedingungen am Einbauort 10. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.4 Adaptionen 10. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.5 Mechanischer Einbau 11. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.5.1 Einbaufolge 12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.6 Belastbarkeit 13. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5 Elektrischer Anschluss 14. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.1 Allgemeine Hinweise 14. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.2 Hinweise für die Verkabelung 15. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.3 Empfehlungen für den Messbetrieb 15. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6 Wartung 16. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7 Optionen 16. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8 Zubehör 16. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9 Technische Daten 17. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10 Abmessungen 19. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.1 Nenndrehmomente 100 NVm ... 5 kNVm 19. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.2 Nenndrehmomente 10 NVm und 20 kNVm 19. . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Sicherheitshinweise
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Das Drehmoment-Transfernormal TN ist ausschließlich für
Drehmomentmessaufgaben und Kalibrieraufgaben zu verwenden. Jeder
darüber hinausgehende Gebrauch gilt als nicht bestimmungsgemäß.
Zur Gewährleistung eines sicheren Betriebes darf der Aufnehmer nur nach
den Angaben in der Montageanleitung verwendet werden. Es sind zusätzlich
die für den jeweiligen Anwendungsfall erforderlichen Rechts- und Sicherheits-
vorschriften zu beachten. Sinngemäß gilt dies auch für das Zubehör.
Der Aufnehmer ist kein Sicherheitselement im Sinne des bestimmungsge-
mäßen Gebrauchs. Der einwandfreie und sichere Betrieb dieses Aufnehmers
setzt sachgemäßen Transport, fachgerechte Lagerung, Aufstellung und
Montage sowie sorgfältige Bedienung voraus.
Allgemeine Gefahren bei Nichtbeachten der Sicherheitshinweise
Der Aufnehmer entspricht dem Stand der Technik und ist betriebssicher. Von
dem Aufnehmer können Restgefahren ausgehen, wenn er von ungeschultem
Personal unsachgemäß eingesetzt und bedient wird.
Jede Person, die mit Aufstellung, Inbetriebnahme, Wartung oder Reparatur
des Aufnehmers beauftragt ist, muss die Montageanleitung und insbesondere
die sicherheitstechnischen Hinweise gelesen und verstanden haben.
Restgefahren
Der Leistungs- und Lieferumfang des Aufnehmers deckt nur einen Teilbereich
der Drehmomentmesstechnik ab. Sicherheitstechnische Belange der Drehmo-
mentmesstechnik sind zusätzlich vom Anlagenplaner, Ausrüster oder
Betreiber so zu planen, zu realisieren und zu verantworten, dass Restgefah-
ren minimiert werden. Jeweils existierende Vorschriften sind zu beachten. Auf
Restgefahren im Zusammenhang mit der Drehmomentmesstechnik ist hinzu-
weisen.

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TN
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In dieser Bedienungsanleitung wird auf Restgefahren mit folgenden Symbolen
hingewiesen:
Symbol: GEFAHR
Bedeutung: Höchste Gefahrenstufe
Weist auf eine unmittelbar gefährliche Situation hin, die −wenn die Sicher-
heitsbestimmungen nicht beachtet werden −Tod oder schwere Körperverlet-
zung zur Folge haben wird.
Symbol: WARNUNG
Bedeutung: Gefährliche Situation
Weist auf eine mögliche gefährliche Situation hin, die −wenn die Sicherheits-
bestimmungen nicht beachtet werden −Tod oder schwere Körperverletzung
zur Folge haben kann.
Symbol: VORSICHT
Bedeutung: Möglicherweise gefährliche Situation
Weist auf eine mögliche gefährliche Situation hin, die −wenn die Sicherheits-
bestimmungen nicht beachtet werden −Sachschaden, leichte oder mittlere
Körperverletzung zur Folge haben könnte.
Symbole für Anwendungs- und Entsorgungshinweise sowie nützliche Informa-
tionen:
Symbol: HINWEIS
Weist darauf hin, dass wichtige Informationen über das Produkt oder über die
Handhabung des Produktes gegeben werden.

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Symbol:
Bedeutung: CE-Kennzeichnung
Mit der CE-Kennzeichnung garantiert der Hersteller, dass sein Produkt den
Anforderungen der relevanten EG-Richtlinien entspricht (die Konformitätser-
klärung finden Sie unter http://www.hbm.com/HBMdoc).
Symbol:
Bedeutung: Gesetzlich vorgeschriebene Kennzeichnung zur Entsorgung
Nicht mehr gebrauchsfähige Altgeräte sind gemäß den nationalen und örtli-
chen Vorschriften für Umweltschutz und Rohstoffrückgewinnung getrennt von
regulärem Hausmüll zu entsorgen.
Falls Sie weitere Informationen zur Entsorgung benötigen, wenden Sie sich
bitte an die örtlichen Behörden oder an den Händler, bei dem Sie das Produkt
erworben haben.
Umbauten und Veränderungen
Der Aufnehmer darf ohne unsere ausdrückliche Zustimmung weder konstruk-
tiv noch sicherheitstechnisch verändert werden. Jede Veränderung schließt
eine Haftung unsererseits für daraus resultierende Schäden aus.
Qualifiziertes Personal
Der Aufnehmer ist nur von qualifiziertem Personal ausschließlich entspre-
chend der technischen Daten in Zusammenhang mit den ausgeführten Si-
cherheitsbestimmungen und Vorschriften einzusetzen bzw. zu verwenden. Bei
der Verwendung sind zusätzlich die für den jeweiligen Anwendungsfall erfor-
derlichen Rechts- und Sicherheitsvorschriften zu beachten. Sinngemäß gilt
dies auch bei Verwendung von Zubehör.
Qualifiziertes Personal sind Personen, die mit Aufstellung, Montage, Inbe-
triebsetzung und Betrieb des Produktes vertraut sind und über die ihrer Tätig-
keit entsprechende Qualifikationen verfügen.

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TN
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Unfallverhütung
Entsprechend den einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften der Berufsge-
nossenschaften ist nach der Montage des Aufnehmers vom Betreiber eine
Abdeckung oder Verkleidung wie folgt anzubringen:
•Abdeckung oder Verkleidung dürfen nicht mitrotieren
•Abdeckung oder Verkleidung sollen sowohl Quetsch- und Scherstellen
vermeiden als auch vor evtl. sich lösenden Teilen schützen.
•Abdeckungen und Verkleidungen müssen weit genug von den bewegten
Teilen entfernt oder so beschaffen sein, dass man nicht hindurchgreifen
kann.
•Abdeckungen und Verkleidungen müssen auch angebracht sein, wenn die
bewegten Teile des Aufnehmers außerhalb des Verkehrs- und
Arbeitsbereiches von Personen installiert sind.
Von den vorstehenden Forderungen darf nur abgewichen werden, wenn die
Maschinenteile und -stellen schon durch den Bau der Maschine oder bereits
vorhandene Schutzvorkehrungen ausreichend gesichert sind.

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1 Lieferumfang
1 Drehmoment-Transfernormal TN
1 Montageanleitung
1 Anschlusskabel, 3m, (aufnehmerseitig LemoR-Stecker, verstärkerseitig freie
Enden)
1 Prüfprotokoll
2 Anwendung
Das Drehmoment-Transfernormal TN ist ein Aufnehmer zum Messen
statischer und dynamischer Drehmomente im nichtdrehenden Betrieb. Die
Nenndrehmomente liegen im Bereich von 100 N⋅m bis 20 kN⋅m.
Transfer-Drehmomentaufnehmer
Bei der Anwendung als Transfer-Drehmomentaufnehmer dient der Aufnehmer
zum Kalibrieren von Referenzaufnehmern in Prüf- und Kalibriermaschinen
oder zum Vergleich der Bezugsnormale verschiedener Kalibrierlaboratorien.
Bei Transferaufnehmern ist ein hoher Grad an Vergleichbarkeit wichtig. Die
Vergleichbarkeit ist bei der Weitergabe des Drehmomentes ein Maß für ver-
schiedene Beobachter, Versuchsbedingungen, Laboratorien, Einbau- und
Zeitsituationen. Daher sind bei der Weitergabe die gleichen Bedingungen wie
bei der Kalibrierung im Bezugsnormal herzustellen.
Referenz-Drehmomentaufnehmer
Bei der Anwendung als Referenz-Drehmomentaufnehmer wird dieser in eine
Kalibriervorrichtung eingebaut.
Allgemeine Drehmomentmessungen im nichtdrehenden Betrieb
Das Drehmoment-Transfernormal TN ist als Präzisionsaufnehmer für den Ein-
satz unter Laborbedingungen ausgelegt. Für einen Einsatz in allgemeinen In-
dustrieanwendungen muss daher durch besondere Vorkehrungen für die be-
nötigten Umgebungsbedingungen gesorgt werden. Das betrifft Temperatur−
und Feuchtebedingungen, EMV-Umfeld und parasitäre Belastungen (Biege-
momente, Radialkräfte und Längskräfte). Abweichende Umgebungsbedingun-
gen wirken sich auf die Messgenauigkeit aus, können in schweren Fällen die
Funktionsfähigkeit beeinträchtigen.

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3 Aufbau und Wirkungsweise
Das Drehmoment-Transfernormal besteht aus einem −mit Dehnungsmess-
streifen (DMS) applizierten −Messkörper und zylindrischen Wellenenden
ohne Passfeder für die Drehmomenteinleitung. Die DMS sind so angeordnet,
dass ein optimaler Drehmomentfluss zwischen Wellenende und DMS-Installa-
tionsstelle gewährleistet ist.
4 Montage
4.1 Allgemeine Einbauhinweise
Beim Einbau beeinflussen die mechanischen Komponenten (Rahmen, Kupp-
lungen, Welle-Nabe-Verbindungen) das Verformungsverhalten des Transfer-
normals und damit eventuell die Messcharakteristik (z. B. Nullpunkt, Kenn-
wert, Vergleichbarkeit). Ursachen hierfür können sein:
•Zusätzlich auftretende parasitäre Belastungen wie Biegemomente, Radial−
und Längskräfte
•Unsymmetrische Drehmomenteinleitung in den Aufnehmer
Um den Einfluss dieser Effekte zu minimieren, empfehlen wir folgende Ge-
genmaßnahmen:
•Richten Sie den Wellenstrang möglichst genau aus.
•Verwenden Sie biegeelastische Kupplungen, z. B. Lamellenkupplungen.
•Leiten Sie das Drehmoment möglichst gleichmäßig in die zylindrischen
Wellenenden durch entsprechende Spannelemente ein (Klemmnaben). Für
höchste Anforderungen haben sich hydraulisch betätigte Spannelemente
bewährt.
•Achten Sie auf geringes Gewicht aller Wellenstrang-Komponenten, welche
das Drehmoment-Transfernormal zusätzlich belasten.
HINWEIS
Optional ist das Drehmoment-Transfernormal mit Messbrücken für die
Biegemomentmessung erhältlich (zusätzlich zur Drehmomentmessung
je eine DMS-Messbrücke für Biegemoment in x−und y−Richtung). Sie
können damit die Einbaubedingungen sowie die wirkenden Biegemo-
mente prüfen und ständig überwachen.

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4.2 Einbaulage
Die Einbaulage des Drehmoment-Transfernormals ist beliebig. Bei
rechtsdrehendem Moment (im Uhrzeigersinn) steht in Verbindung mit
HBM-Messverstärkern ein positives Ausgangssignal an.
4.3 Bedingungen am Einbauort
Das Drehmoment-Transfernormal TN ist in der Schutzart IP20 nach EN 60529
ausgeführt. Schützen Sie den Aufnehmer vor grobem Schmutz, Staub, Öl, Lö-
sungsmitteln und Feuchtigkeit.
HINWEIS
Beim Einsatz des Aufnehmers als Transfernormal ist es Ziel, die
messtechnischen Eigenschaften (vor allem den Kennwert) über lange
Zeit sehr stabil zu halten. Um das zu erreichen, müssen Sie die Umge-
bungsbedingungen (Temperatur und Feuchte) in sehr engen Grenzen
konstant halten. Für diesen Einsatz ist die bloße Einhaltung der in den
technischen Daten genannten Grenzen für die Umgebungsbedingungen
meist nicht ausreichend.
Kalibrierlaboratorien sind in der Regel klimatisiert. Halten Sie diese Um-
gebungsbedingungen möglichst auch während der Lagerung und beim
Transport konstant. Wir empfehlen zu diesem Zweck klimatisierte Trans-
portbehälter.
Optional ist das Drehmoment-Transfernormal mit integrierter
PT100-Temperaturmessstelle erhältlich. Sie messen damit die Tempera-
tur, die auf das Drehmoment−Transfernormal wirkt und können somit die
Umgebungsbedingungen prüfen und ständig überwachen.
Im Betrieb sind die einschlägigen Sicherheitsbestimmungen der entsprechen-
den Berufsgenossenschaften zum Schutz von Personen zu beachten.
4.4 Adaptionen
Zum Einbau von Drehmomentaufnehmern mit glatten zylindrischen Wellenen-
den (ohne Passfedern) benötigen Sie Spannelemente. Beachten Sie bei de-
ren Auswahl folgende Punkte:
•Das übertragbare Drehmoment des Spannelementes muss mindestens
dem Nenndrehmoment des Drehmoment-Transfernormals entsprechen.

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•Die einwandfreie Funktion und das übertragbare Drehmoment hängen da-
von ab, ob das Spannelement für die vorhandenen Passungen der Wellen-
enden ausgelegt ist.
•Für höchste Präzision empfehlen wir hydraulisch betätigte Spannkupplun-
gen.
4.5 Mechanischer Einbau
ACHTUNG
Gehen Sie mit dem Aufnehmer schonend um! Der Aufnehmer kann
durch mechanische Einwirkung (Fallenlassen), chemische Einflüsse
(z. B. Säuren, Lösungsmittel) oder Temperatureinfluss und Feuchte
bleibend beschädigt werden.
Belasten Sie den Kabelanschluss nicht mit größeren Seitenkräften!
Beachten Sie beim Einbau des Drehmoment-Transfernormals, dass das zu
messende Drehmoment von der Messseite einzuleiten ist. Auf dem Gehäuse
ist ein Aufkleber zur Kennzeichnung der Messseite befestigt (siehe Abb. 4.1).
Messseite
Aufkleber
Messseite
Abb. 4.1: Kennzeichnung der Messseite

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4.5.1 Einbaufolge
ACHTUNG
Halten Sie zum Heben das Drehmoment-Transfernormal stets an den zy-
lindrischen Wellenenden, nicht am Gehäuse. Bei den Ausführungen
10 kNVm und 20 kNVm sind zusätzlich Transportösen zum Heben vorhan-
den.
1 1
2 2
Abb. 4.2: Schutzringe (1) und Transportösen (2), Ansicht von oben
•Nur bei Nenndrehmoment 10 kNVm und 20 kNVm: Entfernen Sie die
Kunststoff-Schutzringe siehe Abb. 4.2.
•Reinigen und entfetten Sie die Wellenenden. Benutzen Sie hierzu einen mit
Lösungsmittel angefeuchteten Lappen oder Papier. Achten Sie beim Reini-
gen darauf, dass kein Lösungsmittel ins Innere des Drehmoment-Transfer-
normals tropft.
•Verbinden Sie die zylindrischen Wellenenden gemäß der Anleitung des
Herstellers der Spannelemente.
•Nur bei Nenndrehmoment 10 kNVm und 20 kNVm: Entfernen Sie die
Transportösen, siehe Abb. 4.2.

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4.6 Belastbarkeit
Das Drehmoment-Transfernormal eignet sich zum Messen statischer und dy-
namischer Drehmomente.
Beachten Sie beim Messen dynamischer Drehmomente:
•Die Eigenfrequenz f0der mechanischen Messanordnung hängt von den
Trägheitsmomenten J1und J2der angeschlossenen Drehmassen sowie der
Drehsteifigkeit des Drehmoment-Transfernormals ab.
Die Eigenfrequenz f0der mechanischen Messanordnung lässt sich aus folgen-
der Gleichung überschlägig bestimmen:
f0+1
2p·c
T·ǒ1
J1
)1
J2Ǔ
Ǹf0= Eigenfrequenz in Hz
J1, J2= Massenträgheitsmoment in kg⋅m2
cT= Drehsteifigkeit in N⋅m/rad
•Die Schwingbreite (Spitze/Spitze) darf max. 200 % des für das Transfer-
normal kennzeichnenden Nenndrehmomentes sein. Dabei muss die
Schwingbreite innerhalb des durch −Mnom und +Mnom festgelegten Bela-
stungsbereiches liegen.
ACHTUNG
Auch im Resonanzfall müssen die mechanischen Grenzwerte eingehal-
ten werden. Drehfedersteifigkeit und Trägheitsmoment zur Abschätzung
der Eigenfrequenzen können Sie Kap. 9 entnehmen.
+Mnom 100 %
−Mnom 100 %
0
90
70
Nenndrehmoment Mnom in%
200 % Mnom
Schwingbreite
Abb. 4.3: Zulässige dynamische Belastung

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5 Elektrischer Anschluss
Das Drehmoment-Transfernormal wird mit einem konfektionierten 6adrigen
Aufnehmer-Anschlusskabel (aufnehmerseitig LemoR-Stecker, verstärkerseitig
mit freien Enden) ausgeliefert. Auf Wunsch ist eine Steckermontage möglich
(siehe Kap.8.).
Verlängerungskabel sollten geschirmt und kapazitätsarm sein. HBM bietet
hierfür speziell die Kabel 1−KAB0304A−10 (konfektioniert) und KAB8/00-2/2/2
(Meterware, kann auch mit montiertem Geräteanschlussstecker geliefert
werden) an.
Messsignal (+)
Speisespannung (−)
Fühlerleitung (−)
Fühlerleitung (+)
Speisespannung (+)
Messsignal (−)
Kabelschirm
ws
gr
sw
rt
bl
gn
Buchsen Dreh- /Biegemomente
ws
rt
sw
bl
Buchse PT100
Kabelschirm
PT100
Abb. 5.1 Anschlussbelegung der Buchsen
5.1 Allgemeine Hinweise
Für die elektrische Verbindung zwischen Drehmomentaufnehmer und Mess-
verstärker empfehlen wir die geschirmten und kapazitätsarmen Messkabel
von HBM zu verwenden.
Achten Sie bei Kabelverlängerungen auf eine einwandfreie Verbindung mit
geringstem Übergangswiderstand und guter Isolation. Alle Steckverbindungen
oder Überwurfmuttern müssen fest angezogen werden.
Verlegen Sie Messkabel nicht parallel zu Starkstrom- und Steuerleitungen. Ist
dies nicht vermeidbar (etwa in Kabelschächten), halten Sie einen Mindestab-
stand von 50 cm ein und ziehen Sie das Messkabel zusätzlich in ein Stahlrohr
ein.
Meiden Sie Trafos, Motoren, Schütze, Thyristorsteuerungen und ähnliche
Streufeldquellen.

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5.2 Hinweise für die Verkabelung
Elektrische und magnetische Felder verursachen oft die Einkopplung von
Störspannungen in den Messkreis. Diese Störungen gehen in erster Linie von
parallel zu den Messleitungen liegenden Starkstromleitungen aus, aber auch
von in der Nähe befindlichen Schützen oder Elektromotoren. Außerdem kön-
nen Störspannungen auf galvanischem Wege eingekoppelt werden, insbeson-
dere durch Erdung der Messkette an mehreren Punkten.
•Verwenden Sie nur abgeschirmte und kapazitätsarme Messkabel für
Sechsleiter-Schaltung von HBM.
•Verlegen Sie Messkabel nicht parallel zu Starkstrom- oder Steuerleitungen.
Falls dies nicht möglich ist (z. B. in Kabelschächten), schützen Sie das
Messkabel z. B. durch Stahlrohre und halten Sie einen Mindestabstand von
50 cm zu den anderen Kabeln. Starkstrom- oder Steuerleitungen sollten in
sich verdrillt sein (15 Schlag pro Meter).
•Meiden Sie Streufelder von Trafos, Motoren und Schützen.
•Erden Sie Aufnehmer, Verstärker und Anzeigegerät nicht mehrfach. Schlie-
ßen Sie alle Geräte der Messkette an den gleichen Schutzleiter an.
Erdungskonzept (Greenline)
Der Schirm des Anschlusskabels ist nach dem Greenline-Konzept mit dem
Aufnehmergehäuse verbunden. Dadurch wird das Messsystem von einem Fa-
radayschen Käfig umschlossen. Hier wirkende elektromagnetische Störungen
beeinflussen das Messsignal nicht.
Bei Störungen durch Potentialunterschiede (Ausgleichsströme) trennen Sie
am Messverstärker die Verbindungen zwischen Betriebsspannungsnull und
Gehäusemasse und legen eine Potential-Ausgleichsleitung zwischen Ge-
häuse und Messverstärkergehäuse (hochflexible Litze, 10 mm2Leitungsquer-
schnitt).
5.3 Empfehlungen für den Messbetrieb
Voraussetzungen für optimale Messergebnisse im Einsatz als Transfer- oder
Referenzaufnehmer sind:
•Präzisionsmessverstärker
•Anschluss und eventuelle Kabelverlängerungen in Sechsleitertechnik
Sowohl Messverstärker als auch Zubehör (wie z. B. Verbindungskabel) sind
nicht beliebig austauschbar.

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Beachten Sie besonders beim Messen dynamischer Drehmomente:
•Verwenden Sie Messverstärker, die in der Lage sind, die Dynamik abzubil-
den (z. B. keine niedrige Trägerfrequenz, Tiefpassfilter mit hoher Grenzfre-
quenz verfügbar).
•Beachten Sie die Signallaufzeiten, auch in Abhängigkeit von den gewählten
Filtereinstellungen.
6 Wartung
Das Drehmoment-Transfernormal TN ist wartungsfrei.
7 Optionen
•Temperaturmessstelle (PT100)
•Zweite Drehmomentmessbrücke
•Messbrücken für Biegemoment (x- und y-Richtung)
•Erhöhte Genauigkeit (TOP-Transfernormal; nur in Verbindung mit einer
DKD-Kalibrierung)
8 Zubehör
•Transportkoffer (für TN mit Nenndrehmomenten 100 N@m bis 1 kN@m)
•Transportbox (für TN mit Nenndrehmomenten 2 kN@m bis 20 kN@m)
•Anschlussstecker MS 3106PEMV, an Kabel montiert
•15pol. D-Stecker, an Kabel montiert
•DKD-Kalibrierschein nach DIN 51309 oder EA-10/14

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9 Technische Daten
Typ TN
Genauigkeitsklasse 0,02
Nenndrehmoment Mnom N⋅m 100 200 500
kN⋅m 1 2 5 10 20
Kennwertbereich mV/V 1,5 bis 2,0
Nullsignaltoleranz mV/V "0,25
Temperatureinfluss pro 10K im Nenn-
temperaturbereich
auf das Ausgangssignal, bezogen auf
den Istwert %v"0,01
auf das Nullsignal, bezogen auf den
Nennkennwert %v"0,01
Linearitätsabweichung einschliess-
lich Hysterese, bezogen auf den Nenn-
kennwert
Relative Standardabweichung der
Wiederholbarkeit nach DIN 1319, be-
zogen auf die Ausgangssignaländerung
%
%
v"0,02
v"0,01
Eingangswiderstand bei Referenztem-
peratur
Ausgangswiderstand bei Referenz-
temperatur
Referenzspeisespannung
Gebrauchsbereich der Speisespan-
nung
Ω
Ω
V
V
ca. 400
ca. 350
5
2,5 ... 12
Allgemeine Angaben
EMV
Emission nach (EN 61326-1, Tabelle 4)
Funkstörfeldstärke Klasse B
Störfestigkeit (EN 61326-1, Ta-
belle A.1)
Elektromagnetisches Feld (AM)
Magnetisches Feld
Elektrostatische Entladung (ESD)
V/m
A/m
10
100
Kontaktentladung kV 4
Luftentladung kV 8
Schnelle Transienten (Burst) kV 2
Stoßspannungen (Surge) kV 1
Leitungsgebundene Störungen (AM) V 10
Schutzart nach EN 60 529 - IP20
Referenztemperatur °C +22
Nenntemperaturbereich °C +10...+30
Gebrauchstemperaturbereich °C +10...+40
Lagerungstemperaturbereich °C +10...+40
Elektrischer Anschluss LemoR-Steckverbindung
Nenndrehmoment Mnom N⋅m 100 200 500
kN⋅m 1 2 5 10 20
Gewicht, ca. kg 3,8 3,8 4,0 4,2 8,8 11,5 32,5 36,5

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Stoßbeständigkeit, Prüfschärfegrad
nach DIN IEC 68, Teil 2-27; IEC
68-2-27-1987
Anzahl n 1000
Dauer ms 3
Beschleunigung (Halbsinus) m/s2650
Vibrationsbeständigkeit, Prüfschärfe-
grad nach DIN IEC 68, Teil 2-6; IEC
68-2-6-1982
Frequenzbereich Hz 5 −65
Dauer h 1,5
Beschleunigung (Amplitude) m/s250
Belastungsgrenzen
Grenzdrehmoment, bezogen auf Mnom % 130
Bruchdrehmoment, bezogen auf Mnom % >300
Schwingbreite nach DIN 50100 (Spit-
ze/Spitze) % 200
Mechanische Werte
Drehsteifigkeit
kN⋅m/
rad 811 27 66 100 320 720 1640
Verdrehwinkel bei Mnom Grad 0,7 1,0 1,1 0,9 1,1 0,9 0,8 0,7
Ergänzende Angaben nach DIN 51309 oder EA-10/14
Klasse nach DIN 51309 oder
EA-10/14 0,05
TOP-Transfernormal
(für Drehmomentmess-
brücke 1)
Rel. Nullpunktabweichung (Nullsi-
gnalrückkehr) %v0,0125 v0,004
Rel. Spannweite (0,2VMnom bis
Mnom) bei
unveränderter Einbaustellung
veränderter Einbaustellung
%
%
v0,025
v0,05
v0,005
v0,01
Rel. Interpolationsfehler %v"0,025 v"0,025
Rel. Umkehrspanne (0,2VMnom bis
Mnom)%v0,063 v0,04

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10 Abmessungen
10.1 Nenndrehmomente 100 NVm ... 5 kNVm
Kabel 3 m lang, freie Enden
Messseite
∅D3
∅D1h8
∅D2h8
∅D4
59
L1L2
L3 40
H1
H2
L4
Steckerpositionen Steckerpositionen
Steckerpositionen
Nenndrehmoment D1 D2 D3 D4 L1 L2 L3 L4 H1 H2
100/ 200/ 500 N⋅m 50 50 76 60 80 80 257 10 104 76
1 kN⋅m 50 50 76 60 80 80 257 10 104 76
2 kN⋅m 70 70 96 80 115 115 350 15 124 96
5 kN⋅m 70 70 96 80 115 115 396 15 124 96
10.2 Nenndrehmomente 10 NVm und 20 kNVm
Messseite
Steckerpositionen Steckerpositionen
Kabel 3 m lang, freie Enden

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