
SICHERHEITSHINWEISE 9
Deutsch
Vorsicht!
Falscher Schwerpunkt /
Schwerpunktverlagerung
Testen Sie die Auswirkungen von Schwerpunkt-
verlagerungen auf das Verhalten des Rollstuhls,
zum Beispiel auf Gefällstrecken, Steigungen,
seitlichen Neigungen oder beim Überwinden
von Hindernissen nur mit sicherer Unterstüt-
zung eines Helfers� Die Verwendung eines Kipp-
schutzes ist bei ungeübten Rollstuhlfahrern/
fahrerinnen unbedingt empfehlenswert�
Das Sitzhilfesystem sollte grundsätzlich nur auf
horizontalen, ebenen Flächen abgestellt werden�
Sollte es einmal unvermeidlich sein, es auf einer
Steigung abzustellen, achten Sie bitte darauf,
dass dabei der Sitz in eine aufrechte Position ge-
bracht wird� Auf Steigungen kann in Liegeposition
die Gefahr eines Kippens nach hinten bestehen�
Achten Sie darauf, dass die Neigung des Sitzes
nur bei ausgeklapptem Kippschutz erfolgen
darf (siehe Kapitel „Sitzkantelung über zwei
Gasdruckfedern“)�
Achten Sie beim Ergreifen von Gegenständen
(die vor, seitlich oder hinter dem Rollstuhl lie-
gen) darauf, dass sich der Patient nicht zu weit
aus der Sitzschale lehnt, da durch die Schwer-
punktverlagerung eine Kipp- bzw� Überschlag-
gefahr entsteht�
Der Kippschutz ist eine Vorrichtung, die ein
unbeabsichtigtes Kippen nach hinten verhindern
soll� Keineswegs darf der Kippschutz die Funk-
tion von Transportrollen übernehmen, etwa um
eine Person bei abgenommenen Antriebsrädern
im Rollstuhl zu transportieren�
Hängen Sie keine schweren Taschen oder Ähn-
liches an den Schiebegriff oder an Hebel! Kipp-
gefahr�
Warnung!
Befahren und Nutzen von Treppen
Treppen dürfen nur mihilfe von Begleit-
personen überwunden werden� Sind dafür Ein-
richtungen wie z�B� Auffahrrampen oder Aufzüge
vorhanden, so sind diese zu benutzen� Fehlen sol-
che Einrichtungen, so sind kleinere Hindernisse
durch Tragen von zwei Helfern zu überwinden�
Tragetechniken werden in Kapitel 10 näher er-
läutert; halten Sie diese zwingend ein�
Achten Sie darauf, dass die Begleitpersonen
den Rollstuhl nur an fest montierten oder fest
verschweißten Bauteilen anheben�
Nicht am Schiebegriff, Fußbrett, Armlehnen
oder ähnlichen Teilen anheben; hier besteht
eine konkrete Gefährdung des Nutzers�
Benutzen Sie niemals Rolltreppen, wenn sich
ein Nutzer im Rollstuhl befindet�
Vorsicht!
Regelmäßiges Prüfen von Bremsen
und Bereifung
Achten Sie darauf, dass die Klemmhebel und
Schnellspanner der höhenverstellbaren Schie-
begriffe fest angezogen sind�
Sichern Sie das Sitzschalenuntergestell auf
unebenem Gelände oder beim Umsteigen (z�B�
ins Auto) mit den Bremsen�
Sowohl die Wirkung der Kniehebelbremse als
auch das allgemeine Fahrverhalten sind vom
Luftdruck der Reifen abhängig� Mit richtig
aufgepumpten Antriebsrädern und gleichem
Luftdruck auf beiden Rädern einer Achse lässt
sich der Sitzschalenrollstuhl wesentlich leichter
und besser manövrieren� Achten Sie deshalb
vor Fahrtantritt auf den korrekten Luftdruck der
von Ihnen verwendeten Bereifung� Der richtige
Luftdruck ist auf dem Reifen aufgedruckt bzw�
der Luftdrucktabelle in Kapitel 9zu entnehmen�
Kniehebelbremsen sind nur bei ausreichendem
Luftdruck und korrekter Einstellung (max� 10
mm Abstand, technische Änderungen vorbehal-
ten) wirksam�
Achten Sie bitte darauf, dass die Bowdenzüge
zur Bedienung der Trommelbremsen und der
Gasdruckfeder-Auslösung nicht in die Nähe der
Speichen ragen�
Achten Sie auf ausreichend Profiltiefe der Be-
reifung�
Warnung!
Selbstständige Modifikation der
Einstellungen
Behalten Sie die Einstellungen des Fachbera-
ters bei� Nur Einstellungen, die im Kapitel 7
beschrieben sind, dürfen von Ihnen selbststän-
dig angepasst werden�
Wenden Sie sich mit Problemen bei Einstel-
lungen an Ihren Fachberater oder uns�
Besprechen Sie sämtliche Änderungen der
Einstellungen vorab gut mit dem Fachpersonal
oder Therapeuten�
Anbau von Zusatzteilen oder Veränderungen
an der AKTIVLINE®LIGHT Sitzhilfe durch an-
dere als den Hersteller sind nicht zulässig und
können bei Bekanntwerden juristisch geahndet
werden� Ebenso erlischt hierdurch die Gewähr-
leistungspflicht der interco Group und es beste-
hen keine Haftungsansprüche mehr gegenüber
dem Hersteller�
Vorsicht!
Öffentlicher Straßenverkehr
Beachten Sie, dass Sie bei Fahrten
im öffentlichen Straßenverkehr die Straßenver-
kehrsordnung beachten müssen�
Tragen Sie im Dunklen möglichst helle Klei-
dung, um besser gesehen zu werden� Wir emp-
fehlen Ihnen auch die Anbringung einer aktiven
Beleuchtung�
Vorsicht!
Verletzungsrisiko
Um Handverletzungen zu vermeiden,
beim Antreiben des Sitzschalenrollstuhls nicht
zwischen Antriebsrad und Kniehebelbremse
greifen�
Achten Sie auch beim Gebrauch und allen Ein-
stell- und Montagearbeiten auf Ihre Finger (Ver-
letzungsrisiko)�