Wird im Anschluss daran festgestellt, dass die Rohrenden noch nicht plan
sind, so kann der Hobel wieder eingesetzt und der Hobelvorgang wieder-
holt werden. Sind die Rohrenden plan gehobelt, muss die Versatzkontrolle
durchgeführt werden.
4.3.2 Versatzkontrolle und Ermittlung des Bewegungsdrucks
Lassen Sie nach dem Hobeln die Maschine vollständig zusammen fahren,
um zu prüfen, ob der waagerechte und senkrechte Versatz der Rohre in
der Toleranz liegt, welche die anwendbare Norm vorgibt. Ist der Versatz
in Ordnung, kann mit der eigentlichen Schweißung begonnen werden.
Wenn der Versatz zu groß ist, sind die Rohrenden in den Spannbügeln
nachzujustieren und der Hobelvogang ist gegebenenfalls zu wiederholen.
Ist der Versatz in Ordnung, fahren Sie die Maschine mit dem Verfahrhebel
vollständig auseinander. Drehen Sie danach das Höchstdruck-Einstellventil
bis zum Anschlag gegen den Uhrzeigersinn, damit der Hydraulikkreislauf
vollständig druckentlastet ist. Bringen Sie dann den Verfahrhebel in die
Zufahren-Position und drehen Sie zugleich das Höchstdruck-Einstellventil
allmählich im Uhrzeigersinn. Beobachten Sie das Druckmanometer, um
festzustellen, bei welchem Druck sich die Grundmaschine in Bewegung
setzt. Merken Sie sich bzw. noch besser: notieren Sie diesen Druckwert als
Bewegungsdruck Pt für diese Schweißung.
Wichtig
Der genaue Bewegungsdruck hängt von mehreren Faktoren ab
(Rohrmaterial und -durchmesser, Ort/Meereshöhe der Grundma-
schine usw.) und muss daher für jede Schweißung neu ermittelt
werden. Der Wert Pt wird zur Berechnung von Anwärm-, An-
gleich- und Fügedruck während des Schweißens (während t1, t2
bzw. t5im Diagramm) benötigt.
4.3.3 Angleichphase
Ermitteln Sie den Gesamtdruck (höchster Druck der gesamten Schweißung,
welcher während des Angleichens und während des Fügens anliegt) mit
Hilfe der Schweißwerttabellen im Anhang. Stellen Sie unter Beobachtung
des Manometers das Höchstdruck-Einstellventil auf Gesamtdruck plus
Bewegungsdruck (vgl. Abschn. 4.3.2) und fahren Sie die Maschine erneut
auf. Vergewissern Sie sich unter Hinzuziehung der Schweißtabellen, dass
das Heizelement die korrekte Temperatur hat, setzen Sie es zwischen die
Rohrenden, fahren Sie die Maschine wieder zusammen und drücken Sie
die Rohre bei Druck P1+ Pt gegen das Heizelement, bis die in den Schweiß-
werttabellen im Anhang genannte Angleichdauer (t1im Diagramm oben)
um ist und die vorgeschriebene Wulsthöhe erreicht ist.
4.3.4 Anwärmphase
Nach der Angleichphase (t1 im Diagramm) muss der Druck auf maximal den
Wert P2+ Pt abgesenkt werden. Der verringerte Druck steht dann während
der gesamten Anwärmphase an (t2im Diagramm), während die Rohre wei-
ter vom Heizelement gewärmt werden. Die für Ihre Schweißung gültige
Anwärmzeit (t2) und Anwärmdruck (P2+ Pt) sind in den Schweißtabellen im
Anhang abzulesen. Die Druckabsenkung auf den Anwärmdruck geschieht
mit dem Druckentlastungsventil und wird am Manometer überwacht.
Wichtig
Während der gesamten Anwärmphase muss trotz Druckabsen-
kung voller Kontakt zwischen Schweißwulst und Heizelement
bestehen. Sollte sich zwischen beiden an einer Stelle ein Leck
bilden, ist die Schweißung abzubrechen und zu wiederholen.