Nova Bion 2 User manual

Manual
_DE _EN

_3_DE_2
BION 2 –
Flexibilität und Komfort
Danke für dein Vertrauen
Herzlichen Dank, dass du dich für einen Gleitschirm von NOVA ent-
schieden hast. NOVA steht für innovative, technisch ausgereifte und
qualitativ hochwertige Produkte. Dein Gleitschirm wurde mit moder-
ner Entwicklungs- und Simulationssoftware entworfen; intensiv auf
mögliche Störungen getestet und durchlief während und nach der
Fertigung eine umfangreiche Qualitätskontrolle.
Dieses Handbuch enthält wichtige Hinweise zum Umgang mit
deinem Gleitschirm. Wirempfehlen dir, esvordem ersten Flug aufmerk-
sam durchzulesen. Bei Fragen oder Anregungen stehen wir oder ein
NOVA-Partner gerne zur Seite.
Weitere Informationen zu diesem und zu unseren anderen Produkten
findest du auf www.nova.eu.
Wir wünschen dir großartige Flüge und stets sichere Landungen.
Dein NOVA-Entwicklungsteam
Philipp Medicus
Leitender Designer
NOVA bietet umfang-
reiche Garantie und
Serviceleistungen.
Zur Nutzung und
Inanspruchnahme
dieser, musst du
deinen Gleitschirm
binnen 14 Tagen
nach Kauf (Rech-
nungsdatum) auf
unserer Website
unter myNOVA
registrieren.

_5_DE_4
Über NOVA
Angetrieben von der Idee, bessere Gleitschirme zu bauen, gründeten
wir 1989 NOVA. Rasch wuchs daraus ein Unternehmen, das sich zu
einem führenden Anbieter entwickelte. Diese Stellung konnten wir
festigen und ausbauen.
Unser Unternehmenssitz ist in Terfens nahe Innsbruck. Dank dieser
Lage sind wir in 20 Minuten am Achensee, wo unser Testfluggebiet
ist. Alternativ liegen das Zillertal, das Stubaital oder auch die Alpen-
südseite sehr nahe.
Für uns als Gleitschirmhersteller ist die Nähe zu den Bergen essenti-
ell: Einerseits benötigen wir für eine hochwertige Entwicklungsarbeit
ein entsprechendes Gelände. Andererseits wollen wir am Puls der
Zeit bleiben und eng mit unseren Kunden verbunden sein. In Tirol und
rundherum ist Fliegen für viele mehr als nur ein Sport. Diese positive
Einstellung überträgt sich auf unsere Produkte und hilft uns, immer
noch bessere Gleitschirme zu bauen – spezifiziert auf die Ansprüche
unserer Kunden.
NOVA besteht aus einem hoch qualifizierten Team in dem fast alle Mit-
arbeiter selbst die Leidenschaft des Fliegens mit jenen Piloten teilen,
die sich für einen NOVA-Schirm entschieden haben. Diese Leiden-
schaft und unser Know-how sind unser Antrieb für Innovation. Dies
hat uns beispielsweise zu einem Vorreiter im Bereich der Strömungs-
simulation gemacht, wodurch wir viele Eigenschaften eines neuen
Schirmkonzepts bereits am Computer gut vorhersagen können.
Gleitschirme zu
bauen, die sicher
und gleichzeitig sehr
leistungsstark sind –
dies ist seit Anbeginn
unser Ziel. Leistung
und Sicherheit,
beziehungsweise das
richtige Verhältnis
aus beidem kommen
deinem Flugspaß zu
Gute – und um diesen
geht es!
Danke für dein Vertrauen 3
Über NOVA 5
Qualität 6
Fliegen und die Natur 7
Der BION 2 8
Einführung 8
Technische Kurzbeschreibung 9
Technologien des BION 2 10
Zielgruppe des BION 2 12
Allgemeine Hinweise 12
Empfehlungen 12
Betriebsgrenzen 13
Inbetriebnahme 14
Erstflug 14
Registrierung 14
Lieferumfang 14
Veränderungen am Gleitschirm 14
Geeignete Gurtzeuge 15
Gewichtsbereich 15
Fliegen mit dem BION 2 16
Start 16
Normalflug 17
Beschleunigter Flug 18
Der BION 2 Tragegurt 19
Kurvenflug 19
Landung 20
Schnellabstiegsmanöver 20
Klapper 24
Strömungsabriss 25
Verhänger 27
Pflege und Reparatur 29
Packen des Schirms 29
Lagerung 31
Reinigung 31
Reparatur 31
Entsorgung 31
Motorflug 32
Service und Garantie 34
myNOVA 34
Unsere Leistungen 34
Details und Sonderbestimmungen 38
Technische Daten 74
Übersicht Tragegurt 75
Übersicht Schirm 76
Leinenplan 77
Einzelleinenlängen 78
Inhalt
_ ENGLISH MANUAL 40
Version 1.1 | August 2016
Das jeweils aktuelle und letztgültige Handbuch findest
du auf unserer Website: www.nova.eu

_7_DE_6
Fliegen und die Natur
Fliegen bedeutet einerseits, eine besondere Form von Freiheit zu erle-
ben. Andererseits gilt es Normen und ethische Grundregeln zu befol-
gen. Bitte zolle nicht nur deinen Kolleginnen und Kollegen in der Luft
Respekt, sondern beachte auch die Interessen von Grundbesitzern
(Start- und Landeplatz), die luftfahrtrechtlichen Reglementierungen
sowie dein Einwirken auf die Natur.
Wir bitten dich im Sinne unseres Sports und der Umwelt, das Gleit-
schirmfliegen möglichst natur- und landschaftsschonend zu betrei-
ben. Vermeide es, Müll zu hinterlassen und Tiere wie Greifvögel oder
Rotwild durch nahes Vorbeifliegen zu erschrecken. Gerade in der kal-
ten Jahreszeit kann dieser Stress für Tiere lebensbedrohlich sein.
Ein achtsamer Umgang mit den Bedürfnissen dieser Wildtiere
ist dein Beitrag zur Sicherung deren Lebensräume. Zudem vermeidet
ein respektvolles Verhalten potentielle Konflikte mit Interessengrup-
pen wie Jägern, deren Einkommen an einen intakten Wildbestand
geknüpft ist.
Die Akzeptanz
unseres Sports hängt
stark vom Verhalten
eines jedes einzelnen
ab. Bitte leiste auch
du deinen Beitrag
zu einem guten Image
der Gleitschirm-
flieger-Gemeinschaft.
Qualität
Wenn bei Gleitschirmen, Gurtzeugen und Zubehör über Qualität ge-
sprochen wird, ist der Fokus meist auf Sichtbares gerichtet: Auf Näh-
te, auf Materialien, auf Symmetrie in der Verarbeitung. Dies alles sind
auch bei uns wichtige Indikatoren – wir bei NOVA verstehen unter Qua-
lität jedoch weit mehr.
Qualität bedeutet für uns ein Kreislauf an Prozessen, der mit der rich-
tigen Idee beginnt und bei einem tiefgreifenden Kundenservice endet.
Dazwischen liegen eine verantwortungsvolle Entwicklung und Erpro-
bung; eine Serienproduktion mit Stückprüfung und ein Netzwerk an
verantwortungsvollen Händlern und autorisierten Service-Betrieben.
Wir wollen dir nicht nur ein sehr gutes, sondern auch das richtige
Produkt anbieten. Das langfristige Vertrauen unserer Kundinnen
und Kunden, der verantwortungsvolle Umgang damit, ist für uns
das höchste Gut. Qualität setzen wir gleich mit der Zufriedenheit
unserer Kunden. Wenn wir deinen Erwartungen gerecht werden,
haben wir qualitätsvoll gearbeitet.
!

_9_DE_8
behält der Schirm diese Präzision über den gesamten Gewichtsbe-
reich bei. Diese ausgewogenen Eigenschaften, gepaart mit der hohen
Leistung, bieten nun auch Streckenpiloten neue Möglichkeiten.
Für alle Fälle vorgesorgt
WerTandem fliegt, trägt ein hohes Maß an Verantwortung. Der BION 2
lässt dich mit deinen hohen Sicherheitsansprüchen nicht im Stich.
Wir haben den BION 2 »NOVAkonform« über die Grenzen des vorge-
schriebenen Zulassungstests erprobt und können ein Höchstmaß an
passiver Sicherheit garantieren. Mit diesen hohen Sicherheitsstan-
dards erfüllt er die Wünsche jedes verantwortungsbewussten Tan-
dempiloten.
Technische Kurzbeschreibung
Der BION 2 hat 49 Zellen über die gesamte Spannweite, von denen
jeweils 5 Zellen am Stabilo als geschlossene Zellen ausgeführt sind.
Weiters verfügt er über drei Leinenebenen, wobei zur besseren Über-
sicht die vorderste A-Ebene rot gefärbt ist. Die Bremsleinen, welche
nicht zu den drei Leinenebenen gezählt werden, sind orange gefärbt,
die Stabiloleine in grüner Farbe gehalten.
Alle technischen Daten findest du auf Seite 74.
Der BION 2
Einführung
Der BION 2 begeistert wie sein Vorgänger professionelle Tandempilo-
ten sowie ambitionierte Freizeitpiloten, die ihre schönsten Momente mit
Freunden teilenwollen. Starten, genießen, sicherankommen: DerBION 2
ist ein verlässlicher Partner und trägt Verantwortung. Dabei lässt er dich
und deinen Passagier – bei maximaler Leistung – nie im Stich.
Exzellentes Start- und Landeverhalten
Wie bereits sein Vorgänger besticht der BION 2 mit seinen exzellenten
Starteigenschaften. Ein leichter Impuls ist ausreichend und die Kappe
steigt kontrolliert und gleichmäßig über Pilot und Passagier. Durch
das neue Kappenkonzept und die optimierte Bremsanlenkung bietet
der Doppelsitzer im Vergleich zum Vorgängermodell nun ein beträcht-
liches Mehr an Landekomfort. Der Schirm setzt auch in der Endpha-
se der Landung jeden Bremseinsatz gezielt um und sorgt so für ein
sicheres und kontrolliertes Ausflarverhalten.
Maximales Potenzial und Spaß
Das präzise Handling des BION 2 bewirkt bereits bei wenig Bremsein-
satz die gewünschte Reaktion. Dank des beachtlichen Trimmerweges
und des daraus resultierenden hohen Geschwindigkeitsbereiches
Der BION 2 verfügt
nur noch über drei
Stammleinen-Ebe-
nen. Das reduziert
den Leinenwider-
stand und vereinfacht
das Leinensortieren.
Von dem Wegfall der
4. Leinenebene hat
auch der Tragegurt
profitiert. Er ist
leichter, liegt besser
in der Hand und
vereinfacht dadurch
das Aufziehen.

_11 _DE_10
Technologien des BION 2
Mehr Kompaktheit
Die Streckung ist nicht der einzige, jedoch ein sehr maßgeblicher
Einflussfaktor auf die passive Sicherheit. Eine hohe Streckung
begünstigt Verhänger nach Einklappern, verkürzt in der Regel den
Steuerweg und macht den Schirm so anspruchsvoller. NOVAs
Analysewerkzeuge ermöglichen es, noch leistungsstärkere
Schirme auch mit niedriger oder moderater Streckung zu bauen.
Komfort am Boden
Alle Gleitschirme von NOVA sind so konstruiert, dass sie einfach
in der Handhabung sind. Man kann zum Packen einen Zellpacksack
verwenden, muss dies jedoch nicht. Aus unserer langjährigen
Erfahrung mit Stäbchenmaterial wissen wir, dass die Packweise
so gut wie keinen Einfluss auf die Haltbarkeit des Gleitschirms hat.
Verbogene Stäbchen gehen rasch wieder in
die Ursprungsform zurück.
Optimierte Zellbreiten
Smart Cells wirken ungleichmäßiger Kraftverteilung innerhalb der
Gleitschirmkappe entgegen, die sich aus aus den Leinenanlenkun-
gen ergeben. Bei Schirmen mit Smart Cells sind die Zellbreiten der
jeweiligen Krafteinwirkung angepasst – die Zellen denken quasi mit.
Schirme mit Smart Cells fliegen ruhiger, sie sind kompakter und
gleiten besser.
Weniger ist mehr
Konzepte mit drei Ebenen und einer reduzierten Anzahl an Leinen-
metern ermöglichen es, Schirme mit sehr guter Leistung und einer
hohen passiven Sicherheit zu bauen. Mit diesem Leinenkonzept ist
es uns möglich, Gleitschirme zu konstruieren, die lange klappstabil
sind; wenn der Schirm doch klappt, dann in der Regel wenig flächig.
Dies verbessert signifikant das Extremflugverhalten.
Glatte Profilnase
Wer ein Blatt Papier über eine Kugel falten will, merkt rasch:
Es werfen sich Falten auf. Ähnlich ist es an der Profilnase eines
Gleitschirmes, wo das Tuch sich einerseits der Profilkrümmung,
andererseits dem Ballooning anpassen muss. Doppeltes 3D-
Shaping reduziert mit zusätzlichen Nähten die Faltenbildung
und verbessert damit die Leistung des Schirms.
Leicht und haltbar
Gleitschirme aus der Kategorie weight-optimised sind leichter als
konventionelle Gleitschirme – sie bieten gleichzeitig dieselbe
mechanische Stabilität und Haltbarkeit. Diese Schirme sind
leichter zu tragen, noch einfacher zu starten und eignen sich damit
zudem zum Hike & Fly. Weight-optimised ist für alle, die
Leichtigkeit ohne Abstriche in der Haltbarkeit schätzen.
Smart Cells

_13 _DE_12
Betriebsgrenzen
Im Folgenden werden Flugzustände und Umstände aufgeführt, welche
außerhalb der Betriebsgrenzen liegen:
• Fliegen in Niederschlägen (Regen, Schnee, Hagel) ist unter allen Um-
ständen zu vermeiden. Niederschlag wirkt sich negativ auf die Flug-
eigenschaften aus. Unter anderen verändern sich das Abriss- und
Sackflugverhalten.
• Tiefe Temperaturen kombiniert mit hoher Feuchtigkeit können zu
Vereisung führen, welche sich in Folge wiederum negativ auf die
Flugeigenschaften auswirkt (Sackflug, Verkürzung der Steuerwege).
• Der Betrieb des Gleitschirms ist nur innerhalb des von uns definier-
ten Gewichtsbereichs zulässig. Diesen Gewichtsbereich findest du
in den technischen Daten.
• Sand, Schmutz und Schnee wirken sich – insbesondere in großen
Mengen – stark nachteilig auf das Flugverhalten des Gleitschirms
aus. Prüfe deinen Gleitschirm vor jedem Start auf Verunreinigungen
und achte auf einen sachgemäßen Startvorgang.
• Dieser Gleitschirm ist nicht für den Kunstflug konzipiert worden.
Zielgruppe des BION 2
Der BION 2 richtet sich an ein vergleichsweise breites Pilotenspek-
trum. Auf der einen Seite steht der gewerbliche Tandempilot, der in
erster Linie an einem einfachen Handling und an langer Lebensdauer
interessiert ist. Auf der anderen Seite steht der Genusspilot, der ei-
nen Schirm sucht, mit dem er sicher und entspannt auch ausgedehnte
Thermikflüge unternehmen kann. Dieser Pilot wird vor allem das aus-
gewogene Handling, die Geschwindigkeit und die Gleitleistung des
BION 2 schätzen.
Allgemeine Hinweise
Als Luftfahrtgerät sind Gleitschirme einem Regelwerk unterworfen. Je
nach Land ist eine Ausbildung zwingend vorgeschrieben. Zudem gilt
es Vorschriften – etwa das geltende Luftrecht – zu befolgen.
Der BION 2 in Größe L ist für den zweisitzigen Betrieb konzipiert und
zugelassen – in Größe M ist ein Solobetrieb ebenso möglich.
Gleitschirmpiloten müssen eine gültige Berechtigung vorweisen kön-
nen und sind verpflichtet, sich den Vorschriften des Landes entspre-
chend zu versichern. Piloten müssen in der Lage sein, das Wetter rich-
tig einzuschätzen. Die Verwendung eines Helms und Protektors sowie
das Mitführen eines Rettungsschirms sind – je nach Land – verpflich-
tend und dringend empfohlen.
Piloten tragen selbst das Risiko über die fachgerechte Ausübung
ihres Sports. Gleitschirmfliegen birgt die Gefahr schwerer Verletzun-
gen oder des Todes in sich.
Empfehlungen
Regelmäßiges Fliegen, Groundhandling sowie auch eine theoreti-
sche Fortbildung ist ratsam. Wir empfehlen dir, dich kontinuierlich mit
deiner Flugtechnik und den Besonderheiten deines Materials ausein-
ander zu setzen. Darüber hinaus bist du als Halter deines Geräts ver-
pflichtet, Überprüfungsvorschriften einzuhalten. Mehr dazu im Kapitel
»Pflege und Instandhaltung«.

_15 _DE_14
• Der Leerweg der Bremse hat Auswirkungen auf Extremflugmanöver.
Verändert man die Bremsleinenlänge, kann diese die Reaktionen des
Gleitschirms beeinflussen.
Geeignete Gurtzeuge
Dein Gleitschirm ist für Gurtzeuge der Gruppe GH (ohne Kreuzver-
spannung) zugelassen. Dazu zählen so gut wie alle aktuell erhältlichen
Gurtzeuge. Die Musterprüfplakette deines Gurtzeugs gibt Auskunft
über die Zulassung.
Manche Gurtzeuge ermöglichen eine besonders effektive Gewichts-
verlagerung, geben jedoch Turbulenzen ungefiltert an den Piloten
weiter. Andere Gurtzeuge sind stärker gedämpft und in Folge komfor-
tabler – mit dem Nachteil einer geringeren Agilität. Jeder Pilot muss
selbst entscheiden, welche Geometrie die für ihn passende ist.
Gewichtsbereich
Dein Gleitschirm ist für einen definierten Gewichtsbereich zugelas-
sen. Fliegst du außerhalb dieser Grenzen, unter- oder überschreitest
du die Betriebsgrenzen des Geräts. Dein Gerät entspricht damit nicht
den in der Zulassung ermittelten Eigenschaften – die Zulassung ist
nicht gültig.
Eine niedrige Flächenbelastung bedeutet unter anderem eine hohe
Dämpfung, weniger Dynamik und ein sehr gutes Steigverhalten – mit
dem Nachteil von geringerer Geschwindigkeit, weniger Agilität und ei-
nem geringerem Kappeninnendruck. Umgekehrt führt eine hohe Flä-
chenbelastung zu mehr Geschwindigkeit, einer pralleren Kappe und
mehr Agilität, was jedoch wiederum eine höhere Dynamik zur Folge
hat.
Die Wahl des Gurt-
zeuges beeinflusst
wesentlich das
Flugverhalten
deines Gleit-
schirms.
Inbetriebnahme
Erstflug
Jeder Gleitschirm von NOVA muss vor dem Verkauf an den Kunden
durch einen NOVA-Händler eingeflogen und überprüft werden. Die-
ser Erstflug muss samt Datum und Pilotenname auf der Plakette des
Gleitschirms eingetragen werden. Diese befindet sich in der Mittel-
zelle (Profilrippe, innen).
Registrierung
Um sämtliche Service- und Garantieleistungen, etwa NOVA Protect,
in Anspruch nehmen zu können, musst du deinen Gleitschirm auf
unserer Website registrieren: my.nova.eu ↗
Lieferumfang
Dein BION 2 wird mit Packsack (Rucksack), Spreize, Innenpacksack,
Riser-Bag, Windsack, Betriebshandbuch, selbstklebendem Reparatur-
segel und Stickern (Aufkleber) ausgeliefert.
Veränderungen am Gleitschirm
Die Spezifikationen eines neuen Gleitschirms entsprechen bei der
Auslieferung jenen, mit denen der Schirm mustergeprüft wurde. Jede
eigenmächtige Modifikation (beispielsweise Veränderung der Leinen-
längen, Veränderungen des Tragegurtes) hat einen Verlust der Muster-
prüfung zur Folge. Wir empfehlen bei Änderungen in jedem Fall Rück-
sprache mit NOVA zu halten.
Vorsicht ist bei der Veränderung der Länge der Bremsleine geboten:
Werksseitig ist diese so eingestellt, dass sie zehn Zentimeter Leerweg
aufweist. Dies ist aus zwei Gründen zwingend erforderlich:
• Betätigt man den Trimmer, verkürzt sich die Bremsleine. Eine sehr
knapp eingestellte Bremse würde bedeuten, dass sich der Schirm
unter Gas selbst bremst, was einerseits die Effizienz des Trimmeres
stark reduziert; andererseits zu Kappenstörungen führen kann.
Diese Registrie-
rung muss binnen
14 Tagen nach
Kauf (Rechnungs-
datum) erfolgen.

_17 _DE_16
5. Kappe: Kappe liegt bogenförmig mit geöffneter Eintrittskante am
Start;
6. Wind und Luftraum: Wind ist passend für den Start, Luftraum ist
frei.
Der BION 2 zeichnet sich beim Vorwärts- wie beim Rückwärtsstart
durch ein sehr einfaches Aufziehverhalten – ohne Tendenz zum Hän-
genbleiben – aus. Wir empfehlen, den Schirm mit geschlossenen
Trimmern (also in der langsamsten Einstellung) zu starten. Der
Schirm steigt auch in dieser Einstellung zuverlässig über den Piloten
und wird kaum vorschießen. Insgesamt ist das Startverhalten sehr ein-
fach, fehlerverzeihend und bedarf keiner weiteren Kenntnisse, als den
Standard-Techniken für den Vorwärts- und Rückwärtsstart.
Souveränes Starten kann man nur bedingt durch Lesen von Beschrei-
bungen erlernen – es muss geübt werden. Daher folgender Tipp an
dieser Stelle: Nutze jede Möglichkeit mit dem Schirm am Übungshang
an deiner Starttechnik zu feilen. Ideal ist, wenn du einen erfahrenen
Kollegen oder einen Fluglehrer zur Seite hast, welcher dir Feedback
geben kann.
Windenstart
Der BION 2 weist beim Windenschlepp keine Besonderheiten auf. Es
ist darauf zu achten, in flachem Winkel vom Boden wegzusteigen.
Wir empfehlen den Einsatz eines Schleppklinkenadapters. Dieser wird
oben am Hauptkarabiner eingehängt und verbindet diesen mit der
Schleppklinke.
Normalflug
Der BION 2 hat bei neutraler Trimmerstellung und vollständig gelösten
Bremsen, die beste Gleitleistung. In ruhiger Luft legt der Schirm so die
größte Distanz bei gegebener Höhe zurück.
Bei Gegenwind oder in sinkenden Luftmassen fliegt man mit maxi-
maler Gleitleistung, wenn man den Trimmer entsprechend öffnet.
In turbulenter Luft sollte man im beschleunigten Flug unbedingt die
dynamischeren Reaktionen im Falle eines Klappers berücksichtigen.
Ein größerer Bodenabstand ist empfehlenswert.
Fliegen mit dem BION 2
Wir empfehlen dir, die ersten Flüge mit deinem neuen Gleitschirm bei
ruhigen Bedingungen durchzuführen. Darüberhinaus kannst du dich
am Übungshang und beim Groundhandling mit dem Gleitschirm ver-
traut machen.
Start
Allgemeines
Der Pilot muss sich vor dem Start vergewissern, dass sich die gesamte
Ausrüstung in einem ordnungsgemäßem Zustand befindet. Insbeson-
dere der Schirm, die Gurtzeuge und das Rettungssystem.
Direkt vor dem Start empfehlen wir folgenden Startcheck, der gewis-
senhaft durchgeführt werden sollte. Viele Startunfälle sind leider die
Folge eines nicht durchgeführten Startchecks.
1. Angeschnallt: Beingurt und Brustgurt an Pilot- und Passagier-Gurt-
zeug geschlossen, Kinnband an Pilot- und Passagier-Helm geschlos-
sen;
2. Eingehängt: Tragegurte nicht verdreht im Karabiner eingehängt,
Spreize korrekt eingehängt, alle Karabiner verschlossen;
3. Trimmerstellung: beidseitig geschlossen;
4. Leinen: A-Leinen oben, sämtliche Leinen sortiert, Bremsleine
läuft frei zur Bremsrolle;
Insgesamt ist das
Startverhalten sehr
einfach. Der Schirm
verzeiht Fehler. Es
sind keine besonde-
ren Fähigkeiten zum
Starten des Schirmes
notwendig.
15 XXS
EN-C (50-98kg)
GrößeProjizierte
Fläche
STARTGEWICHT
50 60 65 70 75 80 85 90 95 100 105 110
PLEASURE
PLEASURE
PLEASURE
HYBRID
HYBRID
HYBRID
FAST
BEST HANDLING
launch + thermalling
BEST PERFORMANCE
landing + gliding
HIGH SPEED
strong wind + cross country
PLEASURE – für Kurbler und Genussflieger
HYBRID – mehr Speed, aber dennoch gut in der Thermik
FAST – ideal für jene, die Geschwindigkeit bei guter Gleitleistung schätzen
EN-A (58-95kg)
EN-A (75-110kg)
19 XS
23 S
98
58
neutral
close
TRIMMER
open

_19 _DE_18
In starker Turbulenz ist ein leichtes beidseitiges Anbremsen emp-
fehlenswert, um die Stabilität zu erhöhen. Die Bremsen geben jenes
Feedback über die Umgebungsluft, das für ein aktives Fliegen von
Nöten ist.
Unter aktivem Fliegen versteht man die ständige Kontrolle und Korrek-
tur des Anstellwinkels in turbulenter Luft. Fliegt man beispielsweise
von einem Aufwind- in einen Abwindbereich, so wird sich ohne Zutun
des Piloten der Anstellwinkel verringern und der Schirm wird nach
vorne nicken. Dem Piloten kündigt sich diese Nickbewegung schon im
Ansatz durch verminderten Bremsdruck an.
Die richtige Reaktion darauf ist den Bremsausschlag zu erhöhen, um
den Schirm am nach vorne Nicken zu hindern.
Durch aktives Fliegen kann der Pilot die meisten Klapper im Ansatz
verhindern. Einen Teil der dafür notwendigen Reaktionen kann man
durchaus auch beim Bodenhandling erlernen in dem man beispiels-
weise versucht, den Schirm ohne Blick zur Kappe über sich zu stabili-
sieren. Diese Übung hilft natürlich auch für den Vorwärtsstart.
Beschleunigter Flug
Beschleunigungssystem
Der BION 2 ist mit einem Trim-
mer ausgestattet. Im Normalflug
bleibt der Trimmer geschlossen,
das heißt, dass alle Tragegur-
te die selbe Länge aufweisen.
Durch Öffnen des Trimmers wird
der Schirm beschleunigt.
Durch aktives
Fliegen kann der
Pilot die meisten
Klapper im Ansatz
verhindern.
!
Nutzung des Trimmers
Im Flug kann der BION 2 nun durch
das Öffnen des Trimmers beschleu-
nigt werden, wodurch sich der
Anstellwinkel verringert und die
Fluggeschwindigkeit erhöht. Der
Geschwindigkeitszuwachs gegen-
über Trimmgeschwindigkeit beträgt
etwa 10 km/h. Der Einsatz des Trimmers
ist sinnvoll, um gegen den Wind oder in sin-
kender Luftmasse weiter zu gleiten, oder
um beim Streckenfliegen schnell voran zu
kommen.
Der BION 2-Tragegurt
Bei vollständig geschlossenen Trimmern sind die Leinen-
schlösser nicht wie herkömmlich auf einer Höhe, sondern der
C-Gurt kann gegenüberdem A-Gurt noch weiterverkürzt wer-
den. Diese Trimmer-Stellung bietet bestes Thermik-Handling
bei minimiertem Sinken.
Bei vollständig geöffneten Trimmern beeindruckt der BION 2 mit einer au-
ßergewöhnlich hohen Maximalgeschwindigkeit – für mehr Reserve an win-
digen Tagen.
Kurvenflug
Eine Kurve ist ein Zusammenspiel aus Innenbremse, Außenbremse
und Gewichtsverlagerung. Die Kunst ist die richtige Dosierung. Der
BION 2 zeichnet sich durch ein sensibles Handling aus. Es genügen be-
reits kleine Steuerausschläge, um präzise Kurven zu fliegen.
Beim Thermikfliegen empfehlen wir zusätzlich zur Innenbremse ein
leichtes Anbremsen der kurvenäußeren Seite: Dies hilft, die Quernei-
gung und Drehgeschwindigkeit besser kontrollieren zu können bezie-
hungsweise um ein besseres Feedback vom Gleitschirm zu erhalten.
Zudem erhöht es die Stabilität des Außenflügels.
Enge, kontrollierte Kurven und pendelfreie Kurvenwechsel erfordern
an Übung, sollten jedoch von jedem Piloten beherrscht werden.
15 XXS
EN-C (50-98kg)
GrößeProjizierte
Fläche
STARTGEWICHT
50 60 65 70 75 80 85 90 95 100 105 110
PLEASURE
PLEASURE
PLEASURE
HYBRID
HYBRID
HYBRID
FAST
BEST HANDLING
launch + thermalling
BEST PERFORMANCE
landing + gliding
HIGH SPEED
strong wind + cross country
PLEASURE – für Kurbler und Genussflieger
HYBRID – mehr Speed, aber dennoch gut in der Thermik
FAST – ideal für jene, die Geschwindigkeit bei guter Gleitleistung schätzen
EN-A (58-95kg)
EN-A (75-110kg)
19 XS
23 S
98
58
neutral
close
TRIMMER
open

_21 _DE_20
Es ist empfehlenswert, die Trimmer zusätzlich zu öffnen, um den Sink-
wert und die Vorwärtsgeschwindigkeit zu vergrößern. Außerdem wird
so die Anstellwinkelerhöhung, die durch den Zusatzwiderstand der an-
gelegten Ohren erzeugt wird, ausgeglichen.
ZurAusleitung des Manövers genügt es, die A-Gurte wieder nach oben
zu führen oder die Leine aus der Klemme zu lösen, worauf der BION 2
das Manöver selbstständig ausleitet.
Sollten sich die Ohren nicht von selbst vollständig füllen, so kann das
Füllen durch eine Pumpbewegung mit der Bremse erreicht werden.
Achtung: Vor jedem Start muss der Pilot sicherstellen, dass die Neo-
prenabdeckung die Klemme vollständig verdeckt. Ansonsten besteht
die Gefahr, dass sich z.B. die Bremsleine in der Klemme verhängt, was
zu schweren Unfällen führen kann.
2.) B-Stall
Wir raten von einem B-Stall mit dem BION 2 ab.
3.) Steilspirale
Die Steilspirale ist die anspruchsvollste Abstiegshilfe und sollte nur von
Piloten geflogen werden, die dieses Manöver mit dem Solo-Schirm per-
fekt beherrschen. Durch die größere Leinenlänge eines Tandemschirms
sind die Beschleunigungskräfte, die auf den Piloten wirken, tendentiell
noch größer als beim Solo-Schirm.
Die Einleitung der Steilspirale kann man in zwei Phasen gliedern:
• Zuerst fliegt man mit Gewicht und Bremse auf der Innenseite immer
steiler werdende Kreise. Dann kommt der Moment, in dem die g-Kräfte
schnell zunehmen und die Nase des Schirms beginnt sich immer mehr
zum Boden zu neigen, bis sie – in der vollendeten Steilspirale – fast
parallel zum Boden zeigt.
Die ersten Versuche sollten deutlich vor der voll ausgeprägten Steilspi-
rale ausgeleitet werden, um eine pendelfreie Ausleitung zu üben. Diese
Ausleitung erfolgt durch ein Nachlassen der Innenbremse bei neutraler
Pilotenposition. Um ein pendelfreies Ausleiten zu gewährleisten, muss
die Innenbremse dann noch einmal stärker gezogen werden, sobald sich
der Schirm deutlich aufrichtet, bzw. sobald er seine Schräglage deutlich
verringert.
Achtung: Sollte der Fall eintreten, dass der Schirm nicht mehr über
die Bremsleinen steuerbar ist – weil etwa die Bremsleinen verwickelt
sind –, so kann der Gleitschirm eingeschränkt auch über die C-Gurte
gesteuert werden. In Verbindung mit Gewichtsverlagerung lassen sich
so relativ gute Richtungskorrekturen durchführen. Auch eine sichere
Landung ist mit dieser Technik möglich. Die C-Gurte dürfen dabei nicht
zu weit heruntergezogen werden, um einen Strömungsabriss zu ver-
meiden.
Landung
Die Landung mit dem BION 2 gestaltet sich sehr einfach. In turbulen-
ten Bedingungen empfiehlt es sich, leicht angebremst anzufliegen, um
die Stabilität zu erhöhen und um das Gefühl für die Schirmbewegung
zu vergrößern.
Unmittelbar vor dem Boden (<0,5 Meter) sollte dann stark – durchaus
bis zum Strömungsabriss – durchgebremst werden. Die ideale Trim-
merstellung für die Landung ist neutral (Blaue Markierung am Trimmer)
Schnellabstiegsmanöver
Zum schnellen Abbau von Höhe empfehlen wir Ohren anlegen sowie
die Steilspirale. Anbei eine Erklärung zu allen gängigen Manövern:
1.) Ohren anlegen
Das Ohrenanlegen ist mit dem BION 2 äußerst effektiv und einfach
auszuführen. Zur Einleitung werden die äußeren A-Tragegurte (rot)
symmetrisch nach unten gezogen.
Eine Klemme auf dem C-Gurt ermöglicht es, die »Ohrenanlegeleine«
(äußerste A-Leine) über längere Zeit zu fixieren. Durch Nachziehen
der Leine kann die Einklapptiefe stufenlos reguliert werden. Bevor die
Klemme verwendet werden kann, muss die Neoprenabdeckung über
die Klemme gezogen werden.
Solange die Gurte unten gehalten werden oder die »Ohrenanlege-
leine« fixiert ist, bleiben die Außenflügel eingeklappt und der Sinkwert
erhöht sich.
15 XXS
EN-C (50-98kg)
GrößeProjizierte
Fläche
STARTGEWICHT
50 60 65 70 75 80 85 90 95 100 105 110
PLEASURE
PLEASURE
PLEASURE
HYBRID
HYBRID
HYBRID
FAST
BEST HANDLING
launch + thermalling
BEST PERFORMANCE
landing + gliding
HIGH SPEED
strong wind + cross country
PLEASURE – für Kurbler und Genussflieger
HYBRID – mehr Speed, aber dennoch gut in der Thermik
FAST – ideal für jene, die Geschwindigkeit bei guter Gleitleistung schätzen
EN-A (58-95kg)
EN-A (75-110kg)
19 XS
23 S
98
58
neutral
close
TRIMMER
open

_23 _DE_22
Allgemein gilt:
• Will der Pilot die Dynamik verringern beziehungsweise die Spiralbewe-
gung verlangsamen, empfiehlt sich als erste Reaktion ein Anbremsen
der Außenseite und nicht ein Nachlassen der Innenbremse.
• Der Pilot muss sich der physischen Beanspruchung durch Drehung
(Schwindel) und Rotationsbelastung (g-Kräfte) bewusst sein.
• Bei einer Gewichtsverlagerung hin zur Kurveninnenseite kann es mit je-
dem Schirm zu einer stabilen Steilspirale kommen.
• Der hohen Sinkgeschwindigkeit wegen muss der Bodenabstand stets
im Auge behalten und mit einer rechtzeitigen Ausleitung begonnen wer-
den.
Achtung: An der unteren Gewichtsgrenze muss die Steilspirale mit geöff-
neten Trimmern geflogen werden um einen einseitigen Strömungsabriss
bei der Einleitung zu verhindern.
• Die eigentliche Spiralbewegung beginnt wie erwähnt erst mit der oben
beschriebenen Übergangsphase beziehungsweise des Antauchen des
Schirms. In diesem Moment wird der Pilot im Gurtzeug nach außen ge-
drückt und der Pilot sollte diesem Druck nachgeben, um eine stabile
Spiralbewegung zu vermeiden.Nun können die Sinkwerte durch Innen-
und Außenbremse variiert werden.
Bleibt der Pilot mit dem Gewicht auf der Außenseite, genügt ein Nach-
lassen der Innenbremse und der BION 2 verlangsamt die Spiralbewe-
gung stetig. Die weitere Ausleitung erfolgt dann wie oben beschrieben.
Verlagert der Pilot sein Gewicht extrem nach innen, so kann der BION 2
auch beim Freigeben beider Bremsen weiterspiralen. In diesem Fall hilft
ein beidseitiges Anbremsen oder ein Anbremsen der Kurvenaußenseite
sowie natürlich die Verlagerung des Gewichts nach außen.
Die Sinkwerte in der Spirale können etwa zwischen 10m/s und 20m/s
betragen. Die Belastung für den Körper beträgt bis ca. 3g und kann je
nach physischer Konstitution im Extremfall zur Bewusstlosigkeit führen.
Fazit: Es ist wichtig, sich langsam an dieses Manöver heranzutasten. Die
Ausleitung muss kontrolliert erfolgen.
Die auftretenden
Belastungen können
im G-Force-Trainer
simuliert werden.
Wir empfehlen allen
Piloten solch
ein g-Kraft-Training.
!

_25 _DE_24
Strömungsabriss
Einseitiger Strömungsabriss (Trudeln)
Bremst der Pilot einseitig zu stark an, ist ein einseitiger Strömungsab-
riss, auch Trudeln genannt, die Folge. Der Drehpunkt der Bewegung ist
nicht – wie bei einer gewöhnlichen Kurve – weit außerhalb des Schirms,
sondern er wandert im Moment des einseitigen Strömungsabrisses in
den Schirm und der Innenflügel schmiert nach hinten weg. Die richtige
Pilotenreaktion ist ein sofortiges Freigeben beider Bremsen. Mitunter
gilt es ein Vorschießen der Kappe maßvoll zu unterbinden.
Beidseitiger Strömungsabriss (Fullstall)
Werden die Bremsen symmetrisch zu weit heruntergezogen, kommt
es zum beidseitigen Strömungsabriss, auch Fullstall genannt. Dabei
verliert der Schirm plötzlich seine Vorwärtsfahrt, während sich der
Pilot weiterhin nach vorne bewegt. Aus der Sicht des Piloten kippt der
Schirm in diesem Moment deshalb deutlich nach hinten. In diesem
Augenblick dürfen die Bremsen keinesfalls vollständig freigegeben
werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass der Schirm bis unter
den Piloten nach vorne schießt.
Achtung: Wir empfehlen, den Fullstall mit geschlossenen Trimmern
zu fliegen. (Siehe Seite 18)
C-Stall
Wir raten von einem C-Stall mit dem BION 2 ab.
Klapper
Seitlicher Klapper
Beim Einflug in starke Turbulenzen kann eine Seite des Gleitschirms ein-
klappen. Konkret passiert dies, wenn auf dieser Seite der Anstellwinkel in
Folge derTurbulenz so weit abnimmt, dass kein Auftrieb mehr erzeugt wird,
wodurch die Leinen entlasten und in Folge eine Schirmseite einklappt.
Ein solcher Klapper kann nur einen kleinen Teil der Spannweite be-
treffen und der Schirm wird keine nennenswerte Reaktion zeigen.
Bei größeren Klappern, welche 50 Prozent der Spannweite oder
mehr betreffen, zeigt der Schirm eine deutliche Reaktion: Durch
den vergrößerten Widerstand des eingeklappten Flügels wird der
Schirm zur Seite des Klappers hin zu drehen beginnen.
Gleichzei-
tig nickt der Flügel in Folge der kleineren tragenden Fläche beziehungs-
weise durch die deshalb höhere Fluggeschwindigkeit nach vorne. Der
Pilot kann dieses Wegdrehen und Nicken verhindern, in dem er jene
Seite, welche nicht eingeklappt ist, anbremst. Diese Reaktion ist vor allem
in Bodennähe essentiell und sollte durch provozierte Klapper in großer
Höhe – am besten im Rahmen eines Sicherheitstrainings – trainiert werden.
Frontklapper
Der Frontklapper, oft missverständlich als »Frontstall« bezeichnet, ist
ebenso eine Folge von Turbulenzen. Im Gegensatz zum Seitenklapper
klappt beim Frontklapper die gesamte Eintrittskante nach unten.
Bei all unseren Gleitschirmen öffnen Frontklapper, ebenso wie Seiten-
klapper, selbstständig (entsprechend der Prüfnorm). Um die Wieder-
öffnung zu beschleunigen, empfehlen wir im Falle eines Frontklappers
ein sehr kurzes, impulsives beidseitiges Anbremsen. Es ist wichtig, an-
schließend die Bremsen vollständig frei zu geben.
Bremst der Pilot auf
der geöffneten Seite
markant zu stark an,
so kann ein einseitiger
Strömungsabriss die
Folge sein – siehe Ein-
seitiger Strömungs-
abriss (Trudeln).
!

_27 _DE_26
Verhänger
Wenn ein Teil des Flügels – meist nach einem Klapper oder einem Stall – so
in den Leinen verhängt ist, dass er sich nicht mehr selbstständig öffnet,
so spricht man von einem Verhänger. Dieser Flugzustand kann bei keinem
Gleitschirm ausgeschlossen werden.
Im Falle eines Verhängers empfehlen wir folgende Reaktionen:
1. Gegenbremsen: Der Schirm will – analog zu einem seitlichen Klap-
per – zur verhängten Seite hin wegdrehen. Reagiert der Pilot nicht mit
Gegenbremsen auf der geöffneten Seite, so kann diese Drehbewegung
in manchen Fällen sehr schnell in eine stabile Steilspirale übergehen,
die dann äußerst große Ausleitekräfte erfordert oder eventuell gar nicht
mehr ausgeleitet werden kann. Diese Drehbewegung gilt es im Ansatz
zu verhindern.
2. Öffnen durch Pumpen mit der Bremse: Durch ein beherztes Durchzie-
hen der Bremse auf der verhängten Seite kann der Verhänger eventuell
gelöst werden. Zaghaftes ziehen an der Bremse führt selten zum Erfolg.
3. Ziehen an der Stabilo-Leine: Hilft Anbremsen nicht weiter, so lässt sich
der Verhänger eventuell durch ein Herunterziehen der Stabilo- Leine lösen.
Diese Leine befindet sich ganz außen am B-Gurt und ist grün gefärbt.
4. Einklappen der verhängten Seite: Ein Einklappen der verhängten Flü-
gelhälfte durch Herunterziehen der A-Tragegurte kann den Verhänger
eventuell lösen.
5. Fullstall: Wer den Fullstall souverän beherrscht, verfügt über eine wir-
kungsvolle Methode, um Verhänger zu lösen. (Trimmerstellung geschlos-
sen)
6. Rettung: Wenn du die Kontrolle über den Schirm verlierst oder wenn du
dir nicht absolut sicher bist, dass die Höhe für weitere Öffnungsversu-
che ausreicht, benutze ohne zu zögern deine Rettung. Falls möglich,
sollte der Gleitschirm bis zur Retteröffnung durch Gegenbremsen sta-
bilisiert werden.
Viele Piloten zögern
zu lange mit der
Auslösung des
Notschirms oder sie
benutzen die Rettung
gar nicht. Ein Abgang
am geöffneten
Rettungsschirm
ist unkontrollierten
Flugzuständen am
Gleitschirm vorzu-
ziehen.
Der verfügbare Steuerweg bis zum Stall beträgt in etwa 70 cm für die
Größe M und in etwa 75 cm für die Größe L.
Diese Werte stellen einen groben Anhaltspunkt dar, dessen Angabe
im Handbuch durch die EN 926 gefordert ist. Gerade in turbulenter
Luft kann der Strömungsabriss aber auch deutlich früher oder deutlich
später als oben angegeben eintreten. Diese Werte sind in Folge des-
sen nur von sehr bedingter Aussagekraft.
Sackflug
Als Sackflug wird ein Flugzustand ohne Vorwärtsfahrt und mit star-
kem Sinken bezeichnet. Alle unsere Gleitschirme leiten den Sackflug
bei freigegebenen Bremsen selbstständig aus, sofern sich der Schirm
in ordnungsgemäßem Zustand befindet und sofern der Pilot die
Betriebsgrenzen einhält.
Befindet sich der Schirm aufgrund eines porösen Tuches oder auf-
grund stark vertrimmter Leinen nicht mehr in lufttüchtigem Zustand,
vergrößert sich das Risiko für einen stabilen Sackflug. Auch ein nasser
oder vereister Schirm neigt zu einem stabilen Sackflug.
Ist ein Risikofaktor gegeben (zum Beispiel ein unerwarteter Flug im
Regen), dann sollte man Manöver mit hohem Anstellwinkel dringend
vermeiden. Dazu zählt Ohren anlegen (ohne Trimmereinsatz), B-Stall
wie auch stark angebremstes Fliegen. Falls es die Flugbedingungen
erlauben, ist ein leichter Trimmereinsatz ratsam.
Im Falle eines stabilen Sackflugs sollte man den Trimmer öffnen. Der
Schirm geht dann in den Normalflug über. Falls dies nicht möglich ist,
empfehlen wir ein nach vorne drücken der A-Tragegurte.
Alternativ besteht noch die Möglichkeit, den Schirm im stabilen Sack-
flug durch sehr kurzes, symmetrisches Anbremsen nach hinten kippen
zu lassen. Die folgende Pendelbewegung nach vorne lässt den Schirm
wieder in den Normalflug übergehen.
Beim Sackflug in unmittelbarer Bodennähe ist abzuwägen, ob die
Höhe für das Durchpendeln noch ausreicht. Anderenfalls ist eine
(harte) Landung im Sackflug dem Einpendeln als Folge der Ausleitung
des Sackflugs vorzuziehen.
!
Der Fullstall ist ein kom-
plexes Manöver, dessen
korrekte Ausführung
nicht vollständig in
diesem Handbuch
erklärt werden kann.
Wer dieses Manöver
erlernen will, sollte dies
am besten im Rahmen
eines Sicherheits-
trainings versuchen.
Achtung: Werden im
Sackflug die Bremsen
länger betätigt, so
geht der Schirm in
einen Fullstall über!
!
!

_29 _DE_28
Pflege und Reparatur
Bei korrektem und sorgsamem Umgang mit dem Gleitschirm wird die-
ser auch bei intensivem Gebrauch eine lange Zeit in technisch einwand-
freiem Zustand bleiben. Ausgenommen davon sind sehr leicht gebau-
te Gleitschirme, die bei intensivem Gebrauch rascher verschleißen.
Folgende Ratschläge sind zu beachten:
• Der Gleitschirm sollte nicht unnötiger Sonneneinstrahlung ausge-
setzt werden, in dem man ihn beispielsweise vor dem Start oder nach
der Landung lange Zeit in der Sonne liegen lässt.
• Beim Zusammenlegen sollten die Polyamid-Stäbe an der Eintritts-
kante nicht geknickt werden.
• Ist der Schirm beim Zusammenlegen nass oder auch nur feucht, so
muss er rasch getrocknet werden. Ein nasses Lagern kann zu dauer-
haften Schäden führen.
• Bei der Landung oder beim Groundhandling sollte vermieden werden,
dass der Gleitschirm mit großer Wucht mit der Eintrittskante auf den
Boden schlägt.
• Die Leinen sollten vor Verschmutzung und spitzen Steinen geschützt
werden. Auf steinigem Untergrund sollte man keinesfalls auf die
Leinen steigen.
• Nässe in Verbindung mit Schmutz kann auf Dauerzu einem Schrump-
fen des Leinenmantels und damit zu einer Vertrimmung des Gleit-
schirms führen.
• Salzwasser (auch Schweiß) und Sand schädigen Leinen und Tuch. Es
wirkt sich negativ auf Haltbarkeit und Festigkeit aus.
Packen des Schirms
Keep it simple! Gleitschirme von NOVA können in Zellpacksäcken ver-
staut werden, sie müssen es jedoch nicht (wir konnten nicht die Er-
fahrung machen, dass Zellpacksäcke die Lebenszeit des Schirmes
verlängern). Wenn es schnell gehen muss, können unsere Schirme zur
Not auch mal in den Innenpacksack gestopft werden (bitte so jedoch
nicht dauerhaft lagern!).
Mache es dir zur Gewohnheit den Retterwurf zumindest mental
immer wieder zu trainieren, indem du beispielsweise während des
Fluges schnell zum Rettergriff greifst. Dies ist eine sinnvolle Hilfe für den
Ernstfall.
Viele Vereine oder Flugschulen bieten das Retterwerfen in Turnhallen an.
Am realistischsten ist natürlich der tatsächliche Retterwurf während eines
Sicherheitstrainings.
Gleitschirmfliegen
bedeutet für uns
Freiheit. Und Frei-
heit bedingt einer
Unkompliziertheit
im Umgang mit dem
Material.

_31 _DE_30
Wir selbst packen unsere Gleitschirme konventionell: Flächig, mit den
Aufhängungspunkten nach oben, auflegen und dann jeweils zur Mitte
hin zusammen legen. Als Bezugslinie dienen die Eintrittsöffnungen,
die auf einer Linie liegen sollten. Zum Schluss die Bahnen falten und
nicht rollen – das verbessert den Tragekomfort im Rucksack. Bitte so
falten, dass die Stäbe der Eintrittskante nicht geknickt werden. Mög-
lich ist diese einfache Packmethode dank unseres zurückhaltenden
Einsatzes von Stäbchen, die sich nur auf die Profilnase beschränken.
Lagerung
Ideal ist eine lichtgeschützte, trockene Aufbewahrung des Gleit-
schirms. Eine dauerhafte Lagerung bei sehr hoher Temperatur (etwa
im Auto im Hochsommer) ist zu vermeiden. Bei längerer Lagerung soll-
te der Gleitschirm zudem nicht sehr stark komprimiert, sondern lose
gepackt im Innenpacksack aufbewahrt werden.
Reinigung
Zur Reinigung der Kappe sollte nur Wasser und ein weiches Tuch/
Schwamm verwendet werden (keine Lösungsmittel!).
Wenn sich Sand, Schmutz oder Steinchen im Inneren des Schirms
sammeln, so sollten diese entfernt werden. Vor allem Sand scheuert
am Tuch, was die Alterung des Schirms beschleunigt. Zur Entfernung
dieses Schmutzes ist an unseren Schirmen am Stabilo (Hinterkante)
links und rechts je ein Klett eingenäht. Wird dieser geöffnet, können
die unerwünschten Fremdkörper hinausgeschüttelt werden.
Reparatur
Reparaturen sollten nur vom Hersteller oder von autorisierten Be-
trieben durchgeführt werden. Eine Liste von autorisierten Betrieben
findest du auf unserer Website unter:
www.nova.eu/de/try-buy/
Ausnahmen bilden das Auswechseln von Leinen sowie das Reparie-
ren kleiner Risse (bis fünf Zentimeter Länge, die keine Naht betreffen)
oder Löcher im Tuch, welche mit dem original Klebesegel von NOVA
(beigelegt zum Produkt) repariert werden können.
Ersatzteile wie weiteres Klebesegel oder Austauschleinen bekommst
du bei autorisierten Servicebetrieben oder direkt bei NOVA.
Entsorgung
Die in einem Gleitschirm eingesetzten Kunststoff-Materialien erfor-
dern eine sachgerechte Entsorgung. Bitte ausgediente Geräte an
NOVA oder deinen lokalen NOVA-Partner zurückschicken: Dort wer-
den sie fachgerecht in ihre Einzelteile zerlegt und entsorgt

_33 _DE_32
Starten mit Motor
Wähle zum Start eine ausreichend lange, flache oder leicht abschüssi-
ge Wiese. Starte den Schirm und warte, bis er über deinen Kopf steigt.
Achte auf eine aufrechte Körperhaltung und betätige – nachdem die
Kappe über dich gestiegen ist – gefühlvoll das Gas.
Fliegen mit Motor
Motorisiertes Fliegen unterscheidet sich grundlegend vom Bergflie-
gen. Insbesondere das Drehmoment des Motors wirkt sich merkbar
auf die Flugeigenschaften aus. Zudem erhöht sich die Massenträgheit
des Piloten, was negative Folgen im Extremflugverhalten zur Ursache
haben kann.
Nicken unterbinden
Ein abruptes, starkes Gas geben kann ein Aufnicken des Schirms
zur Folge haben. Bitte stets gefühlvoll Gas geben beziehungsweise
langsam die Motorleistung wieder zurück fahren. Sollte es zu einem
Aufnicken kommen, kann es mit dosiertem Bremseinsatz gestoppt
werden.
Sicherheitshinweise
Bevor man beim Start Gas gibt, muss der Schirm über einen gestiegen
und stabil sein sowie geradeaus fliegen.
In turbulenter Luft ist Vorsicht beim Betätigen des Beschleunigers
oder Trimmers angebracht.
Immer bedenken, dass der Motor ausfallen kann – stets eine Notlande-
wiese im Blick behalten.
Motorflug
Grundlegendes
Dein Gleitschirm ist für den Flug mit einem Motor geeignet. Bitte prü-
fe jedoch vor dem ersten Flug auf unserer Website, ob eine entspre-
chende Registrierung erteilt wurde. Du findest diese unter www.nova.
eu/de/gleitschirme/. Bitte wähle dazu deinen Gleitschirm aus, klicke
auf der Produktseite auf »Downloads« und öffne das auf »Motor«
hinterlegte Dokument. Darin sind die Bedingungen eines Motorflugs,
beispielsweise die Gewichtsgrenzen, seitens der Registrierungsstelle
(DGAC) spezifiziert.
Sollte sich kein »Motor«-Punkt in den Downloads finden, ist dein Gleit-
schirm (noch) nicht für den Motorflug laut DGAC registriert.
Bitte informiere dich, ob in deinem Land die DGAC-Registrierung
(Frankreich) anerkannt wird. Bitte prüfe darüber hinaus, ob Motor und
Gleitschirm miteinander kompatibel sind oder Besonderheiten aufwei-
sen. Wende dich dazu an den Hersteller deines Motors oder an dei-
nen Fachhändler. Weiters bedarf es für den Motorflug einer speziellen
Ausbildung.

_35 _DE_34
Rundumschutz inklusive.
NOVA Protect ist ein Rundumschutz für deinen Gleitschirm:
Ein Jahr lang ab Kauf und nach erfolgter Produktregistrierung unter
myNOVA ist dein NOVA-Gleitschirm gegen die Kosten von Unfall-
schäden geschützt (Achtung: € 50,– zzgl. MwSt. Selbstbehalt3).
Wir reparieren Risse, tauschen Leinen aus oder erneuern Bahnen.
Ist dein Gleitschirm irreparabel schwer beschädigt,
rechnen wir dir auf Wunsch den Zeitwert beim Kauf eines neuen
NOVA-Gleitschirms an.
Damit bieten wir einen einmaligen Service, der ein sicheres Gefühl
gibt und – im Fall des Falles – den Schmerz über Schäden am neuen
Schirm lindert. NOVA Protect ist bei jedem neuen NOVA-Schirm
inklusive. Voraussetzung ist einzig eine erfolgte Produktregistrierung.
3Diese Leistung bezieht sich auf Schäden, die während des Fluges durch einen Unfall
entstanden sind. Sachschäden oder Personenschäden sowie Diebstahl oder sonstiger
Verlust sind von der Ersatzleistung ausgeschlossen.
Das Drei-Jahre-Sorglos-Paket.
Das Drei Jahre-Sorglos-Paket. Stell dir vor, zwei Jahre sind vorbei
– und du musst keinen Zweijahres-Check machen. Dann fliegst du ei-
nen Schirm von NOVA! Wenn du dein NOVA Trim Tuning durchführen
lässt, verlängern wir die Zeit bis zum Check von zwei auf drei Jahre
(ab Kaufdatum) – vorausgesetzt, du überschreitest nicht die maximal
zulässigen Flugstunden bis zum Check laut Betriebshandbuch.
Diese Verlängerung des checkfreien Intervalls ermöglicht es dir,
dich auf das zu konzentrieren, was dir Freude macht: das Fliegen.
Wir von NOVA wünschen dir dabei viel Spaß!
Service und Garantie1
Bitte registriere deinen Schirm binnen 14 Tagen nach Kauf (Rechnungs-
datum) in unserer Datenbank:
my.nova.eu ↗
Eine Registrierung ist notwendig, um in den Genuss der erweiterten
Garantie- und Gewährleistungen zu kommen. Mehr darüber findest du
in unseren Garantie- und Gewährleistungsbedingungen unter:
www.nova.eu/de/garantiebedingungen/
Unsere Leistungen
Optimiere Deinen Flügel.
Die Leinen eines Gleitschirmes schrumpfen oder dehnen sich im
Gebrauch. In der Regel werden A- und B-Leinen länger, während
sich C-Leinen verkürzen. Der Schirm wird in Folge langsamer, das
Handling verliert an Dynamik. Dieser Effekt tritt bei allen Leinen auf
– gleichgültig, welches Material oder welcher Hersteller.
Für deinen vollen Flugspaß und deine Sicherheit entwickelten wir
gemeinsam mit dem Fluglehrer und Mathematiker Ralf Antz das
NOVA Trim Tuning2, kurz NTT: Nach 15 bis 20 Flugstunden ist die-
ses Dehnen beziehungsweise Schrumpfen weitgehend abgeschlos-
sen. Wir empfehlen dir, danach den Schirm gleich zu uns oder einem
autorisierten Partner zu schicken.
Wir vermessen alle Leinen, analysieren mit einer Software die Se-
geltrimmung und stellen deinen Schirm wieder optimal ein. Wenn du
diesen Service in Anspruch nimmst, kommst du in den Genuss von
3 Years No Full Service Required: Nach einem NTT musst du
deinen Schirm erst nach drei Jahren ab Kaufdatum (sofern du die
Anzahl an Flugstunden lt. Betriebshandbuch nicht überschreitest)
zum Check bringen.
1Die Garantie- und Serviceleistungen sind beschränkt, an Bedingungen geknüpft und
nicht in allen Ländern gleich umfangreich. Details findest du unter
www.nova.eu/de/garantiebedingungen/
2Diese Serviceleistung ist in ausgesuchten Ländern im Kaufpreis inbegriffen und,
sofern inkludiert, nur im Land des Kaufs einlösbar.

_37 _DE_36
Alles immer verfügbar.
Ein Gleitschirm ist für uns mehr als ein paar Kilogramm Plastik.
Wir hauchen ihm digitales Leben ein. Die Registrierung unter
MyNOVA ist seine Geburtsurkunde; in unserer Quality Assurance
Database werden in Folge das ganze Schirmleben hindurch
alle Servicedaten eingetragen.
Dieses von uns seit Jahren geführte System ist gleich aus zwei
Gründen nicht nur praktisch, sondern auch wichtig für die
fortlaufende Qualitätssicherung:
Einerseits haben unsere Kunden dank eines Benutzerprofils
jederzeitigen Zugang auf alle wichtigen Daten zu ihrem Gleitschirm –
etwa das Protokoll zum NOVA Full Service, dem Trim Tuning
oder etwaige Besitzwechsel.
Andererseits gewinnen wir durch die gesammelten Daten einen tiefen
Einblick in die Alterungsbeständigkeit von Tuch und Leinen. Dies hilft
uns einerseits, bei Problemen unsere Kunden rechtzeitig zu informie-
ren. Andererseits konnten und können wir daraus ableiten, welche
Materialien dem Gleitschirmalltag am besten gewachsen sind. Das
hilft uns, immer noch bessere Gleitschirme zu bauen.
Von uns zertifizierte Check-Betriebe können ebenfalls auf diese
Datenbank zugreifen. Der Checker kann sich ein Bild über den
Schirm machen, noch bevor er ihn ausgebreitet hat.
Die Quality Assurance Database verbessert damit den
Wissenstransfer – ganz im Sinne des Kunden.
Volle vier Jahre Garantie.
Damit du ruhigen Gewissens abheben kannst, garantieren wir
dir standardmäßig eine erweiterte Garantie von drei Jahren auf
deinen Gleitschirm. Diese Garantie umfasst Material wie auch
Verarbeitung.
Wenn du ein NOVA Trim Tuning und ein NOVA Full Service bei
einem autorisierten NOVA-Partner durchführen lässt, wird 4 Years
On Materials wirksam und es verlängert sich diese Garantie auf vier
Jahre.
Können wir einen auftretenden Schaden nicht reparieren,
bekommst du beim Kauf eines neuen NOVA-Gleitschirms den
Zeitwert gutgeschrieben.
Mehr als ein Check.
Wenn es um Checks geht, sind wir penibel – deshalb nennen wir
den Check auch nicht nur Check sondern NOVA Full Service: Wir
überprüfen alle Einzelheiten eines Gleitschirms: Von der Luftdurch-
lässigkeit über die Leinenlänge bis hin zur richtigen Trimmung.
Mit einer speziell programmierten Softwarelösung, der Quality
Assurance Database (NOVA QAD), kann der Servicemitarbeiter
alle bisherigen Überprüfungen abrufen. Und auch du selbst kannst
– durch ein Passwort geschützt – auf die Überprüfungsgeschichte
deines Schirmes zurück greifen.
Analog zum NOVA Trim Tuning vermisst der Checker alle Leinen
und lässt die Daten automatisch in eine Analysesoftware einlaufen.
Diese berechnet aus den Vermessungsdaten die Segeltrimmung
und schlägt eine mögliche Trimmkorrektur vor, welche die Service-
kraft beurteilt und dann durch Schlaufen an den Leinenschlössern
umsetzt.
Sämtliche Checkdaten werden zentral gespeichert und können von
uns jederzeit abgerufen und analysiert werden. So können wir für
jedes Modell feststellen, wie, in welcher Streuung und in welcher
Größenordnung sich Leinen vertrimmen. Aus diesen Daten können
wir Rückschlüsse über Leinen ziehen und Know-how für künftige
Schirme gewinnen. Als technisch-innovatives Unternehmen sind
wir stetig um Fortschritt und Sicherheit bemüht.
All diese Service-
und Garantie-
bedingungen sind
an Bedingungen
geknüpft.
Details zu unseren
Serviceleistungen
findest du online
unter:
www.nova.eu/de/
garantiebedingungen/

_39 _DE_38
Details und Sonderbestimmungen
Die weiteren Checkintervalle betragen dann zwei Jahre, es sei denn,
der Checker setzt den Checkintervall aufgrund eines grenzwertigen
Zustandes auf ein Jahr fest.
Ebenso empfehlen wir eine jährliche Überprüfung, wenn viel in Gegen-
den geflogen wird, die das Material stark belasten: in sehr steinigen
Gebieten, in salzhaltiger Luft oder vor allem bei Salzwasserkontakt.
Auch bei regelmäßig geflogenen Acro-Manövern empfehlen wir einen
jährlichen Check. In diesen Fällen liegt es – noch mehr als sonst – am
Piloten, seinen Schirm selbst regelmäßig auf Beschädigungen zu
überprüfen.
Unabhängig von den oben genannten Fristen muss jeder Gleitschirm
nach spätestens 100 Betriebsstunden gecheckt werden.
Das NOVA Full Service ist durch den Stempel zu bestätigen. Bei
Nichteinhaltung erlischt die Lufttüchtigkeit. Autorisierte Service-Part-
ner findest du online auf unserer Website:
www.nova.eu/de/try-buy/
Kommerziell einge-
setzte Geräte
(Schulungsschirme,
Tandems) müssen in
jedem Fall jährlich
gecheckt werden.
!
Table of contents
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SchleppMAXXE
SchleppMAXXE 1 operating instructions

WINDTECH
WINDTECH EVO Series Flight manual

Air Creation
Air Creation iFun 16 SP Instruction and maintenance handbook

Strong Enterprises
Strong Enterprises Para-Cushion 305 Chair owner's manual

XIX
XIX Form 2 Instriction Manual

Bliss
Bliss BH-998 quick start guide