Nova Ventus User manual

Manual
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Danke für dein Vertrauen
Herzlichen Dank, dass du dich für ein Produkt von NOVA entschieden hast.
NOVA steht für innovative, technisch ausgereifte und qualitativ hochwertige
Produkte.Wir sind ein führenderHerstellerin der Gleitschirmbranche und bieten dir
ein umfangreiches Netzwerk an Dienstleistern, die hochwertige Serviceleistungen
offerieren.
Dieses Handbuch enthält wichtige Hinweise zum Umgang mit deinem neuen
Gurtzeug. Wir empfehlen dir, es vor dem ersten Flug aufmerksam durchzulesen.
Bei Fragen oder Anregungen stehen wir oder ein NOVA-Partner gerne zur Seite.
Weitere Informationen zu diesem und zu unseren anderen Produkten findest du auf
www.nova.eu.
Wir wünschen dir großartige Flüge und stets sichere Landungen.
Dein NOVA-Entwicklungsteam
Philipp Medicus
Leitender Designer
VENTUS – Frei wie der Wind

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Über NOVA
Angetrieben von der Idee, bessere Gleitschirme zu bauen, gründeten wir 1989 NOVA.
Rasch wuchs daraus ein Unternehmen, das sich zu einem führenden Anbieter ent-
wickelte. Diese Stellung konnten wir festigen und ausbauen.
Unser Unternehmenssitz ist in Terfens nahe Innsbruck. Dank dieser Lage sind wir in
20 Minuten in unserem Testfluggebiet am Achensee. Alternativ liegen das Zillertal,
das Stubaital oder auch die Alpensüdseite sehr nahe.
Für uns als Gleitschirmhersteller ist die Nähe zu den Bergen essenziell: Einerseits
benötigen wir für eine hochwertige Entwicklungsarbeit ein entsprechendes Testflug-
gelände. Andererseits wollen wir am Puls der Zeit bleiben und eng mit unseren Kunden
verbunden sein. In Tirol und rundherum ist Fliegen für viele mehr als nur ein Sport.
Diese positive Einstellung überträgt sich auf unsere Produkte und hilft uns, immer
noch bessere Gleitschirme, Gurtzeuge und Retter zu bauen – spezifiziert auf die
Ansprüche unserer Kunden.
NOVA besteht aus einem hoch qualifizierten Team. Fast alle Mitarbeiter fliegen
selbst. Sie teilen mit dir deine Leidenschaft. Diese Begeisterung für den Flugsport
kombiniert mit unserem Know-how sind unser Antrieb für Innovation. Danke, dass
du dich für eines unserer Produkte entschieden hast!
Danke für dein Vertrauen 3
Über NOVA 5
Qualität 6
Fliegen und die Natur 7
Das VENTUS 8
Einführung 8
Zielgruppe 10
Sicherheitshinweise 10
Empfehlungen 11
Inbetriebnahme 12
Auslieferung 12
Lieferumfang 12
Protektor 12
Einstellungen: Grundsätzliches 13
Grundeinstellungen 15
Beschleuniger 16
Optionaler Beinstrecker 16
Optionales Cockpit 16
Verbindung mit dem Rettungsschirm 16
Einbau des Rettungsschirms 18
Handhabung 24
Technische Features 24
In der Luft 26
Allgemein 26
Groundhandling 26
Start und Landung 26
Start-Check 27
Kurvenhandling 27
Beschleunigen 27
Beinstrecker 27
Wasserballast 28
Schulungsbetrieb 28
Windenschlepp 28
Akro-Fliegen 28
Tandemfliegen 28
Wartung, Pflege und Reparatur 29
Wartung 29
Check 30
Reparaturen 30
Weitere Hinweise 30
Entsorgung 30
Technische Daten 31
Materialien 31
Zulassung 31
Inhalt
_ ENGLISH MANUAL 34
Version 1.0 | Oktober 2018
Das jeweils aktuelle und letztgültige Handbuch findest
du auf unserer Website: www.nova.eu

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Fliegen und die Natur
Fliegen bedeutet einerseits, eine besondere Form von Freiheit zu erleben.
Andererseits gilt es Normen und ethische Grundregeln zu befolgen. Bitte zolle
nicht nur deinen Kolleginnen und Kollegen in der Luft Respekt, sondern beachte
auch die Interessen von Grundbesitzern (Start- und Landeplatz), die luftfahrtrecht-
lichen Reglementierungen sowie die Auswirkungen deines Handelns auf die Natur.
Wir bitten dich im Sinne unseres Sports und der Umwelt, das Gleitschirmfliegen
möglichst natur- und landschaftsschonend zu betreiben. Vermeide es, Müll zu
hinterlassen und Tiere durch nahes Vorbeifliegen zu erschrecken. Gerade in der
kalten Jahreszeit kann dieser Stress für Wild lebensbedrohlich sein.
Ein achtsamer Umgang mit den Bedürfnissen dieser Wildtiere ist dein Beitrag zur
Sicherung derer Lebensräume. Zudem vermeidet ein respektvolles Verhalten
potenzielle Konflikte mit Interessengruppen wie Jägern, deren Einkommen an
einen intakten Wildbestand geknüpft ist.
Qualität
Wenn bei Gleitschirmen, Gurtzeugen und Zubehör über Qualität gesprochen wird,
richtet sich der Fokus meist auf das Sichtbare: Auf Nähte, auf Materialien, auf
Symmetrie in der Verarbeitung. Dies alles sind auch bei uns wichtige Indikatoren –
wir bei NOVA verstehen unter Qualität jedoch weit mehr.
Qualität bedeutet für uns ein Kreislauf an Prozessen, der mit der richtigen Idee
beginnt und bei einem tiefgreifenden Kundenservice endet. Dazwischen liegen eine
verantwortungsvolleEntwicklungund Erprobung,eine SerienproduktionmitStück-
prüfung und ein Netzwerk an verantwortungsvollen Händlern und autorisierten
Service-Betrieben.
Wir wollen dir nicht nur ein sehr gutes, sondern auch das richtige Produkt anbieten.
Das langfristige Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden, der verantwortungs-
volle Umgang damit, ist für uns das höchste Gut. Qualität setzen wir gleich mit
der Zufriedenheit unserer Kunden. Wenn wir deinen Erwartungen gerecht werden,
haben wir qualitätsvoll gearbeitet.

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Intuitive Bedienung
Durchdachte Bauteile erleichtern dem Einsteiger die Bedienung und begeistern
auch erfahrene Piloten. Die farbliche Markierung der Tragegurte beim PRION,
IBEX und ION 5 Light setzt sich auch am VENTUS fort. Sowohl die Hauptauf-
hängungspunkte, als auch die Verschlüsse sind auf der rechten Seite grün und auf
der linken Seite rot. Die Einstellung des Sitzwinkels, der Schultergurte und des
Frontgurtes gelingt nicht nur am Boden – sondern auch im Flug!
Zuverlässige Auslösung
Beim VENTUS ist das Retterfach nach ergonomischen Gesichtspunkten optimiert
und wir haben die Auslösung in eine Vielzahl von Richtungen getestet. Die
EN-Norm für Gurtzeuge sieht lediglich vor, dass die Auslösekraft für den Retter
zwischen 2 und 7 daN liegen muss – unterschiedliche Auslöserichtungen sind
allerdings nicht gefordert. Zusätzlich wurde die Funktionalität auch bei hohen
Belastungen im G-Force-Trainer getestet. Der Retter lässt sich im Notfall in allen
Fluglagen und auch bei hohen G-Belastungen zuverlässig auslösen.
Das VENTUS
Einführung
Das VENTUS ist ein modernes Allround-Gurtzeug, das außergewöhnlich viel Flug-
spaß, viele durchdachte Details und vor allem hohe passive Sicherheit bietet.
Zusätzlich zu einem klassischen Schaumprotektor gibt es einen viscoelastischen
Rückenprotektor.
Das ergonomische Retterfach ermöglicht eine besonders zuverlässige Retter-
auslösung. Dies überprüften wir mit eigenen, intensiven Tests, die klar über die
vorgeschriebenen Zulassungsanforderungen hinausgehen. Mit seiner sportlichen
Optik, der ergonomischen Sitzgeometrie und dem kleinen Packmaß ist das
VENTUS der ideale Begleiter für jeden Tag.
Flugspaß
Die Aufhängungshöhe wurde so optimiert, dass das VENTUS in allen Größen
angenehm stabil zu fliegen ist. Dank des Honeycomb-Sitzbretts und der durch-
dachten Sitzgeometrie spricht es sehr gut auf Gewichtsverlagerung an und
vermittelt auch bei dynamischen Manövern ein direktes Fluggefühl. Der Rücken-
protektor des deutschen Herstellers SAS-TEC sorgt zusätzlich für eine exzellente
Rückenabstützung. Eine weiche Rückenauflage aus AIR-Mesh in Kombination
mit dem Belüftungs-Streifen in der Mitte rundet den Sitzkomfort ab. Mit dem
VENTUS fliegt es sich viele Stunden lang entspannt und komfortabel.

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Allgemeines zum Gleitschirmsport
Als Luftfahrtgerät sind Gleitschirme und in Folge die Benutzung von Gurtzeugen
einem Regelwerk unterworfen. Je nach Land ist eine Ausbildung zwingend vorge-
schrieben. Zudem gilt es,Vorschriften – etwa das geltende Luftrecht – zu befolgen.
Gleitschirmpiloten müssen eine gültige Berechtigung vorweisen können und sind
verpflichtet, sich den Vorschriften des Landes entsprechend zu versichern. Piloten
müssen in der Lage sein, das Wetter richtig einzuschätzen. Die Verwendung eines
Helms und Protektors sowie das Mitführen eines Rettungsschirms sind – je nach
Land – verpflichtend und dringend zu empfehlen.
Piloten tragen selbst das Risiko über die fachgerechte Ausübung ihres Sports.
Gleitschirmfliegen birgt die Gefahr schwerer Verletzungen oder des Todes in sich.
Wir als Hersteller können nicht für die unsachgemäße Ausübung des Sports zur
Haftung herangezogen werden.
Unerfahrenen Piloten oder Fliegern mit einem sehr hohen Sicherheitsbedürfnis
raten wir zu einem betreuten Fliegen im Rahmen einer Flugschule. Viele unserer
NOVA-Partner bieten solche Leistungen an.
Empfehlungen
Gurtzeug und Gleitschirm bilden eine wichtige Einheit. Nur wer sich sicher fühlt,
kann die volle Leistung seines Schirme ausschöpfen. Im Umkehrschluss führt
eine Überforderung mit einem Gerät nicht zu besseren Flugleistungen und birgt
Gefahren in sich.
Nach dem Neukauf empfehlen wir die Teilnahme an einem Sicherheitstraining.
Dabei sollten insbesondere jene Manöver geflogen werden, welche in der Praxis
auftreten können – insbesondere seitliche Klapper und Frontklapper.
Regelmäßiges Fliegen, Groundhandling sowie auch eine theoretische Fortbildung
sind ratsam. Wir empfehlen dir, dich kontinuierlich mit deiner Flugtechnik und den
Besonderheiten deines Materials auseinander zu setzen. Darüber hinaus bist du
als Halter deines Geräts verpflichtet, Überprüfungsvorschriften einzuhalten. Mehr
dazu im Kapitel »Pflege und Instandhaltung«.
Zielgruppe
Das VENTUS richtet sich an alle Piloten, die ein unkompliziertes, sicheres und
innovatives Gurtzeug für den täglichen Einsatz suchen. Die durchdachten Details
sorgen für ein intuitives Handling. Das Sitzbrett und die Gurtgeometrie garantieren
ein angenehmes und präzises Fluggefühl. Die Größen S und L wurden speziell für
besonders kleine bzw. große Piloten entwickelt. Das VENTUS eignet sich sowohl
für die Schulung als auch für anspruchsvolle, erfahrene Piloten.
Sicherheitshinweise
• Unsere Gurtzeuge sind fürs Gleitschirmfliegen entwickelt und gebaut. Das
maximal vorgesehene Pilotengewicht beträgt 120 Kilogramm (laut LTF-Zulassung).
• Unsere Gurtzeuge sind nicht für den Freifall geeignet. Auch die Rettungsauf-
hängungen halten einer Freifallöffnung nicht stand.
• Der Pilot sollte sein Gurtzeug am Boden korrekt einstellen, nicht in der Luft. Die
richtige Einstellung ist eine maßgebliche und sicherheitsrelevante Eigenschaft.
• Der Aufprallschutz des Gurtzeugs erhöht die passive Sicherheit, er bietet jedoch
keinesfalls einen umfassenden und vollständigen Schutz vor Verletzungen. Die
Schutzmechanismen helfen, den etwaigen Aufprall zu dämpfen und senken das
VerletzungsrisikobeieinemAufprallausgeringerHöhe.Diesbetrifftinsbesondere
Unfälle bei Starts und Landungen. Je höher die Aufprallenergie, desto geringer
der Nutzen.
• Führt man ein Sicherheitstraining durch, gilt es bei einer Notwasserung zu
beachten, dass der Protektor Auftrieb erzeugt und einem den Kopf unter
Wasser drücken kann. Deshalb ist eine organisierte und schnelle Rettung aus dem
Wasser wichtig.

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Das VENTUS bietet mit dieser Kombination aus zwei Schutzsystemen eine sehr hohe
passive Sicherheit. Es ist jedoch zu bedenken, dass die Schutzfunktion eines jeden
Protektors Grenzen hat. Vorausschauendes, bewusstes Fliegen und das richtige
Einschätzen von Risiken sind die besten Sicherheitsmaßnahmen.
Foam-Protektor: Einbau/Überprüfung des Schaumstoff-Protektors
Der Foam-Protektor wird mit seiner vordefinierten Form über Klettbänder mit dem
Gurtzeug verbunden. In Einzelfällen kann es vorkommen, dass eine Überprüfung
des korrekten Einbaus notwendig ist. Solltest du den Eindruck haben, dass der
Foam-Protektor nicht ordnungsgemäß sitzt, kontrolliere bitte Folgendes:
• Öffne den Reißverschluss, der sich im Hauptstaufach befindet.
• Innerhalb dieses zweiten Fachs befinden sich im unteren Bereich des Hauptstaufachs
und an der Unterseite des Gurtzeugs zwei Klettverschlüsse mitwelchen der Protektor
befestigt ist. Um nun zu überprüfen, ob der Protektor richtig sitzt, kann man mit den
Fingern ertasten, ob sich die Klettverschlusspositionen von Protektor und Gurtzeug
decken.
• Sollte dies nicht der Fall sein, ist ein Service-Partner zu kontaktieren.
Bei einer Wartung/Überprüfung des Gurtzeugs ist die Kontrolle der richtigen Protektor-
position ein wichtiger und notwendiger Schritt.
SAS-TEC Rückenprotektor
Ob der SAS-TEC Protektor richtig sitzt, kann überprüft werden indem man zuerst
den Reißverschluss des Innenfachs öffnet. Darin befindet sich eine blaue Tasche, in
welcher der Protektor zentriert wird. Befindet sich der gesamte Protektor innerhalb
dieser Tasche, ist gewährleistet, dass er richtig sitzt. Sollte dies nicht der Fall sein,
dann muss der Protektor wieder vollständig in der blauen Tasche verstaut werden.
Einstellungen: Grundsätzliches
Bitte stelle dein Gurtzeug vor dem ersten Flug am Boden ein. Hänge es dazu mit den
Karabinern an einer stabilen Befestigung ein, setze dich und schließe die Schnallen.
Noch realistischer wird es, wenn du deine Flugbekleidung trägst – eine dicke Jacke
kann erheblichen Einfluss auf die Sitzposition haben.
Bitte teste die gewählte Voreinstellung bei einem ruhigen Gleitflug. Merke dir in der
Luft, welche Veränderungen du vornehmen möchtest. Nach dem Flug kannst du das
Prozedere der Ersteinstellung wiederholen und den Gurt entsprechend anpassen.
Inbetriebnahme
Auslieferung
Jeder Partner von NOVA muss das Gurtzeug vor dem Verkauf kontrollieren und auf die
korrekte Grundeinstellung überprüfen. Etwaige Mängel am Produkt sollten bereits vor
dem Kauf mitgeteilt werden.
Lieferumfang
Dein Gurtzeug wird mit:
_ EN/LTF zertifizierter Schaumprotektor _Funkgerätetasche
_ SAS-TEC Protektor _ Frontgurt Schutzlasche
_ 2x NOVA Special EDELRID Alias 2 Karabiner _ Rettungsgriff
_ Carbon-Beschleuniger _ Integrierte V-Leine
_ Handbuch _ Stickern (Aufkleber)
ausgeliefert.
Protektor
Das NOVA VENTUS ist mit zwei Protektor-Systemen ausgestattet:
• Einem leichten Foam-Protektor, welchervom Sitzbrett bis zum unteren Rücken reicht.
Er beseitigt einen Nachteil von klassischen Airbag-Systemen: Der Protektor bietet
bereits vor dem Start seine volle Schutzwirkung.
• Zudem befindet sich im Rückenbereich ein aus viscoelastischem Weichschaum
hergestellter Rückenprotektordes deutschen Herstellers SAS-TEC. Mit seinen ausge-
zeichneten Schlagdämpfungswerten, sorgt dieser für zusätzlichen Schutz im Bereich
der Wirbelsäule.
EASY COMPRESSION
PROTECTOR

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Grundeinstellungen
Schultergurte
Die Schultergurte sind auf die PilotInnengröße richtig einzustellen. Richtig bedeu-
tet, in sitzender Position locker und nicht auf die Schulter drückend adjustieren;
jedoch gleichzeitig straff genug, um den Piloten z.B. beim gewichtsverlagernden
Kurvenfliegen ausreichend gut zu stützen.
Die Länge der Gurte kann stufenlos eingestellt werden. Mit den Schlaufen, die
sich über den Nova Logos der Schultergurte befinden, lassen sie sich weiten, mit
den Schlaufen an den Schultergurtbandenden verkürzen. Wichtig ist, beide Gurte
symmetrisch einzustellen.
Rückengurte
Mit den Rückengurten lässt sich die Sitzposition einstellen. Manche PilotInnen
bevorzugen eine leicht liegende, andere eine sehr aufrechte Position. Wichtig
dabei ist, dass, welche Einstellung auch immergewählt wird, ein komfortables Sitzen
während des Fluges gewährleistet ist.
Durch das Ziehen an den Schlaufen am Rückengurtbandende wird die Sitzposition
steiler. Mit einem Betätigen der Schlaufen an den Schnallenöffnungen weitet sich
der Gurt und der Sitzwinkel wird flacher. Wichtig ist wiederum, beide Gurte symme-
trisch einzustellen.
Beingurte
Die Beingurte verbinden den Piloten mit dem Sitzbrett und in Folge mit dem
Gurtzeug. Die Gurte sollen ausreichend Raum für den Start und Bewegungen am
Boden bieten. Zieht man die Beingurte zu eng, behindern sie beim Laufen.
Die linke Schnalle ist mit roter Farbe, die rechte mit grüner markiert. Dies hilft, ein
seitenverkehrtes Schließen möglichst zu verhindern. Vom linken Beingurt führt eine
Herausfallsicherung hinauf zum Frontgurt, welcher sich ohne diese Sicherung nicht
schließen lässt.
Frontgurt
Die Frontgurtweite beeinflusst maßgeblich die Flugeigenschaften deines
Gurtzeugs. Je weiter, desto agiler. Je schmäler, desto gedämpfter. Wir empfehlen
bewusst keinen generellen Wert: Die richtige Einstellung ist eine Frage persönli-
cher Präferenzen. Mit Ziehen an der Verstellschlaufe kannst du den Gurt im Flug
enger ziehen.
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1
2
2
3
3
4
4
Bitte beachte: Egal, wie du dein Gurtzeug einstellst – wichtig ist, das Gurtzeug stets
symmetrisch einzustellen. Asymmetrie kann zu Richtungsfliegen und zu negativen
Folgen im Extremflug führen.
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Prüfe vor jedem Start, ob alle Schnallen richtig verbunden und geschlossen sind. Ein
richtiges Schließen erkennst du an einem markanten »Klick«-Geräusch. Ein Start mit
offenen Schnallen kann einen Unfall mit Todesfolge bedeuten.
Die Hauptaufhängepunkte sowie die Beingurtschnallen sind farblich gekennzeich-
net. Die linke Seite durch die Farbe Rot, die rechte durch die Farbe Grün. Viele NOVA
Gleitschirme setzen dieses Schema am Tragegurt fort. Dies hilft, ein seitenverkehrtes
Einhängen möglichst zu vermeiden.
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X

_17 _DE_16
Der Einbau eines Rettungsgeräts und die Überprüfung der Kompatibilität beider
Systeme sollten – zu Gunsten deiner Sicherheit –von einem Experten durchgeführt
werden. Wir empfehlen dir, dazu einen NOVA-Service-Partner zu kontaktieren:
www.nova.eu/de/try-buy/
Auswahl des Rettungsschirms
Der Tube-Container des VENTUS ist unter dem Sitzbrett verbaut.
Das Volumen des Tube-Containers kann mithilfe eines Klettverschluss variiert
werden. Wähle das Volumen so, dass dein Rettungsschirm gut lagegesichert ist,
jedoch nicht zu straff sitzt. Er darf sich einerseits nicht im Container bewegen oder
gar drehen; muss andererseits aber leicht auslösbar sein.
Moderne Rettungsschirme finden in der Regel gut Platz im Container. Bei sehr
großvolumigen Rettungen – in der Regel älteren Baujahres – kann der Platz im
Container eng werden. Sollte der Retter zu straff sitzen, empfehlen wir dir, von
dieser Kombination Abstand zu halten.
In jedem Fall muss ein Kompatibilitätstest durchgeführt werden. Dieser ermittelt
ob und wie Rettungsschirm und Gurtzeug zueinander passen. Bei Inkompatibilität
gilt es, einen anderen Rettungsschirm auszuwählen.
Steuerbare Rettungsschirme
Das VENTUS kann mit einem steuerbaren Rettungsschirm wie den von NOVA
empfohlenen BEAMER ausgerüstet werden. Dazu müssen die Tragegurte des
Beamers mit der Retterhauptaufhängung verbunden werden. Diese befindet
sich im Nackenbereich und können durch das Öffnen des Reißverschlusses des
Verbindungsleinenfachs erreicht werden. Befestigt werden sie mit Schraub-
karabinern(mindestens2400daNFestigkeit).BittesicherebeideGurtemitO-Ringen
gegen ein Verrutschen.
Bei steuerbaren Rettungsschirmen gilt es – analog wie bei nicht steuerbaren –,
einen Kompatibilitätstest durchzuführen. NOVA empfiehlt, diesen von einem
Service-Partner durchführen zu lassen.
Beschleuniger
Der Beschleuniger wird voreingestellt ausgeliefert. DieVoreinstellung ist an NOVA
Standard Tragegurte und einer durchschnittlichen Beinlänge angepasst. Diese
Standardeinstellung muss ggf. an die individuellen Anforderungen der PilotInnen
angepasst werden.
Wichtig ist die richtige Einstellung der Länge. Bei zu kurzer Einstellung besteht die
Gefahr, dass der Schirm ständig beschleunigt wird, was in jedem Fall zu vermeiden
ist. Zudem kann das Beschleunigerpedal durch eine zu kurze Seileinstellung für die
Füße unerreichbar werden.
Bei zu langer Einstellung ist es nicht mehr möglich, den Schirm bis zu seiner
Maximalgeschwindigkeit zu beschleunigen.
Wir empfehlen, den Beschleuniger bei der Montage etwas zu lang einzustellen und
im Flug den Leerweg abzuschätzen. In Folge kann der Beschleuniger um diesen
Leerweg verkürzt werden.
Um die Länge zu ändern muss die Beschleunigerleine an der Dreilochplatte des
Carbonbeschleunigers gelockert werden. Danach kann sie verlängert oder gekürzt
werden indem man Leine zugibt oder verkürzt. Die weiße Markierung hilft dir dabei
die Einstellung symmetrisch zu gestalten.
Optionaler Beinstrecker
Das VENTUS ist mit Laschen ausgestattet, welche zur Aufnahme eines Bein-
streckers gedacht sind. Mit Schraubkarabinern werden Beinstrecker und Gurtzeug
miteinander verbunden.
Optionales Cockpit
Die Karabiner an der Hauptaufhängung können zum Befestigen eines optionalen
Cockpits benutzt werden.
Verbindung mit dem Rettungsschirm
Allgemeines
Das Paket aus Gurtzeug und Rettungsschirm ist kein standardisierbares:
Rettungsschirme variieren je nach Größe und Packweise in deren Volumen. Wir
tragen dem Rechnung, indem der Tube-Container des VENTUS seitens seiner
Größe einstellbar ist. Das Volumen des Rettungsschirms darf das Maximum und
Minimum der jeweiligen Gurtzeuggröße nicht über- bzw. unterschreiten.
Größe S: 2,5–5,5 Liter; Größe M= 2,5–6,0 Liter; Größe L= 2,5–6,5 Liter.

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Sollte der Rettercontainer keine seitliche Schlaufe bieten, dann kann der Retter-
griff auch an einer anderen Container-Schlaufe verbunden werden. Dazu empfeh-
len wir gegebenenfalls die längere Bandschlaufe zu verwenden.
Achtung: Eine zu kurz oder zu lange eingestellte Verbindungsleine kann zur Ver-
zögerung bis hin zur Verhinderung einer Retteröffnung führen. Ein von Experten
durchgeführter Kompatibilitätstest schließt diese Risiken aus.
3 Rettungscontainer einsetzen
Der Rettungscontainer wird horizontal, mit der seitlichen Container-Schlaufe nach
außen, in den Innencontainer eingeführt. Der Griff muss nach außen zeigen. Beim
PENTAGON Container ist darauf zu achten, dass die geschlossene (sich nicht öff-
nen lassenden) Seite nach oben zeigt. Damit ist die Zuglasche nach außen oben
korrekt positioniert.
4Tube-Container-Größe anpassen
Während und nach dem Verbauen des Rettungsschirms im Tube-Container muss
die bereits angesprochene Kompatibilätsprüfung (erster Schritt) durchgeführt
werden. Die Größe des Containers kann durch einen Klettverschluss auf der Rück-
seite verstellt werden.
Sitzt der Retter trotz geöffneten Klettverschlusses sehr straff oder er lässt sich
nur mit Kraftaufwand einführen, so ist der Rettungsschirm gegebenenfalls zu groß.
Einbau des Rettungsschirms
1Verbindung zum Gurtzeug
Erster Arbeitsschritt ist das Verbinden des Rettungsschirms mit dem Gurtzeug.
Dazu müssen der Verbindungsgurt des Gurtzeugs und jener des Retters mit-
einander verschraubt werden. Wir empfehlen, ovale Karabiner mit einer Bruchlast
von 2500 Kilogramm (>2500 daN) oder mehr zu verwenden. Bewährt hat sich
das Modell Normal Maillon Rapide mit ausreichend hoher Bruchlast (Abhängig
vom Durchmesser). Die beiden Verbindungsgurte gilt es mit O-Ringen aus Gummi
gegen eine Lageveränderung zu sichern. Anschließend den Karabiner mit einem
Schraubenschlüssel mit korrektem Drehmoment verschließen. Bitte halte dich
dabei an die Empfehlungen des Karabinerherstellers.
Achtung: Keinesfalls mit zu hohem Drehmoment anziehen. Dies kann zu Schäden
am Gewinde führen und die Bruchlast markant senken.
2Auslösegriff verbauen
Danach gilt es, den Auslösegriff mit dem Container des Rettungsschirms zu
verbinden. Der Rettergriff bietet zwei Bandschlaufen mit je unterschiedlicher
Länge. Wir empfehlen die kürzere Bandschlaufe des Rettungsgriffs mit der seit-
lichen Schlaufe des Innencontainers, welche in Wurfrichtung nach außen zeigt
zu verbinden. Fädel dazu die kürzere Bandschlaufe des Rettungsgriffs durch die
Container-Schlaufe. Führe im Anschluss den roten Rettergriff durch die Band-
schlaufe und verbinde damit Container und Auslösegriff.
Ziehe den entstandenen Schlaufknoten fest. Die Bandschlaufe des Rettergriffs
und die Schlaufe des Innencontainers der Rettung müssen ohne Spiel ineinander
verschlauft sein.

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7Ist der Tube-Container verschlossen, muss die Auslösbarkeit des Rettungs-
schirms überprüft werden. Entferne dazu die Gleitschirmleine vorsichtig aus den
Verschlussschlaufen und ziehe am roten Rettungsgriff. Wenn alles richtig verbaut
wurde, lösen sich erst die Splinte und der Rettungsschirm lässt sich im Anschluss
mit geringem Kraftaufwand aus dem Tube-Container ziehen. Die Auslösekraft darf
sieben (7) daN nicht überschreiten.
Sollte die Auslösekraft deutlich höher sein, ist vermutlich der Rettungsschirm zu
groß oder der Tube-Container zu klein eingestellt worden. Sollten die Splinte nicht
auslösen, ist die richtige Einschlaufung zu überprüfen. Bei Unsicherheiten raten
wir dir dringend, einen NOVA-Service-Partner oder deinen Fachhändler zu kontak-
tieren.
Nach dem Auslösetest muss der Tube-Container erneut verschlossen werden.
Bevor das Retteraufnahmefach vollständig verschlossen wird, ist zu überprüfen,
ob die rote V-Leine hinauf zu den Schulterpunkten führt und die Bandschlaufe des
Auslösegriffs aus dem Container herausführt. Abschließend wird die Gleitschirm-
leine vorsichtig, also langsam, aus den Verschlussschlaufen abgezogen.
5Tube-Container verschließen
Passt der Sitz des Rettungscontainers, wird jeweils ein Stück Gleitschirmleine
durch die beiden Verschlussschlaufen des Retteraufnahmefachs gefädelt. Danach
wird die in Flugrichtung vorne befindliche Leine durch die Ösen A und B und die in
Flugrichtung hinten befindliche Leine durch die Ösen 1 und 2 gefädelt.
Wirft man den Rettungsschirm, öffnet sich auf der rechten Seite des Gurtzeugs ein
Reißverschluss. Diesen Reißverschluss gilt es nun wieder zu verschließen. Wichtig
dazu ist, den Reißverschluss zuerst bis zum Reißverschlussanfang im Bereich
des Retterfachs und danach bis ganz in die Zippergarage des Nackenbereichs zu
führen, sodass der gesamte Reißverschluss verschlossen ist.
6Danach fädelt man mit der Leine von B nach C und mit der anderen Leine von
2 nach 3. Das Retteraufnahmefach kann nun verschlossen werden, indem die
beiden gelben Splintdrähte des Rettergriffs durch die Verschlussschlaufen des
Retteraufnahmefachs gesteckt werden. Abschließend werden die Enden der
gelben Splintdrähte und die Rettergrifflaschen in die elastischen Taschen seitlich
neben den Ösen gesteckt.

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8Auslösegriff fixieren
Nun können die beiden Laschen des Rettergriffs in die seitlichen elastischen
Taschen gesteckt werden. Durch die beiden runden Fenster kann von außen
überprüft werden, ob die gelben Splinte richtig sitzen.
9Kompatibilitätsprüfung
Zum Schluss muss die Montage mittels Probeauslösung überprüft werden. Dazu
wird das Gurtzeug an den Karabinern aufgehängt, die Pilotin oder der Pilot nimmt
Platz und löst den Rettungsschirm aus. Die Auslösung muss aus diversen Flug-
positionen heraus einfach möglich sein. Die Auslösekraft darf sieben (7) daN nicht
überschreiten.
Kontrolliere bei der Kompatibilitätsprüfung weiters, dass dich der Beschleuniger
oder Beinstrecker bei der Retterauslösung nicht behindert.
Anmerkungen
• Kontrolliere vor jedem Flug den richtigen Verschluss des Containers. Prüfe dazu,
ob die gelben Stifte in den durchsichtigen Laschen stecken.
• Mache dich mit der Position des Rettungsgriffs vertraut. Greife im Flug probe-
halber – in ruhigen Bedingungen – nach dem Griff und simuliere gedanklich die
Auslösung (natürlich nicht daran ziehen!).

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Frontgurt-Verkleidung
Für den intensiven Gebrauch zum
Groundhandeln haben wir das
VENTUS mit einer Verkleidung am
Frontgurt ausgestattet. Beim Schlie-
ßen der Schnallen muss der rechte
Gurt unter dem Band hindurch gefädelt
werden.
Weitere technische Details
Auf beiden Schultern ist ein Stück
Klett zur Befestigung eines Mini-
Varios und der mitgelieferten Funk-
gerättasche vernäht.
Die Funkgerättasche kann in zwei ver-
schiedenen Höhenpositionen befestigt
werden.
Auf beiden Seiten des Gurtzeugs ist
eine Reißverschlusstasche zu finden,
in welcher Kamera, Portemonnaie usw.
untergebracht werden können.
Handhabung
Technische Features
Farblich gekennzeichnete
Beinschnallen und Hauptauf-
hängungspunkte
Farblich gekennzeichnete
Schnallen und Gurte erleichtern
PilotInnen die Startvorbereitung
und den Sicherheitscheck. Da-
durch eignet sich das VENTUS
auch speziell für den Schulungs-
betrieb. Die farbliche Markierung
der Tragegurte beim PRION,
IBEX und ION 5 Light setzt sich
auch am VENTUS fort.
SAS-TEC Rückenprotektor
Der Schaumstoffprotektor wird durch einen Rückenprotektor der Marke SAS-TEC
im oberen Rückenbereich ergänzt. Diese Protektoren ausviscoelastischem Weich-
schaum kommen aus dem Motorrad- und Skisport. Sie sind sehr leicht und sorgen
für optimalen Schutz und Druckverteilung im Rücken. So verteilt dieser bei einem
Sturz auf den Rücken den Druck von harten Gegenständen wie z. B. Steinen oder
Trinkflaschen auf eine größere Fläche am Rücken und schützt so vor schweren
Verletzungen.

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In der Luft
Allgemein
Das VENTUS ist für den Flug mit aufrechter bis leicht geneigter Sitzposition
konzipiert worden. Dies ermöglicht eine gute Kontrolle über den Schirm, ein
exaktes, sehr feinfühliges Manövrieren und bedeutet eine gute Rundumsicht.
Neben seiner sehr bequemen, ergonomisch ausgeklügelten Sitzposition ist die
passive Sicherheit die große Stärke des VENTUS:
• Bereits vor dem Start bieten der Foam-Protektor in Kombination mit dem
SAS-TEC Rückenprotektor ihre volle Schutzwirkung.
Groundhandling
Dank der ergonomisch konstruierten Beingurte und dem Frontgurtschutz ist das
VENTUS perfekt zum Groundhandeln geeignet. Es verteilt den Druck der Bein-
gurte angenehm beim Aufziehen des Schirms.
Start und Landung
Die Bewegungsfreiheit des VENTUS ist sehr hoch. Es ist einfach, von einer sitzen-
den in eine stehende Position zu wechseln.
Start-Check
Bitte führe vor jedem Start den Fünf-Punkte-Check durch:
1. Angeschnallt: Beingurte und Frontgurt am Gurtzeug geschlossen, Kinnband
am Helm zu
2. Eingehängt: Tragegurte nicht verdreht zu Karabiner eingehängt, Beschleuniger
korrekt eingehängt, Karabiner verschlossen
3. Leinen: A-Leinen oben, sämtliche Leinen sortiert, Bremsleine läuft frei zur
Bremsrolle
4. Kappe: Kappe liegt bogenförmig mit geöffneter Eintrittskante am Startplatz
5. Wind und Luftraum: Wind ist passend für den Start, Luftraum ist frei
Kurvenhandling
Du kannst die Agilität deines Gurtzeugs durch Verstellen des Frontgurts variieren.
Je enger der Frontgurt, desto höher die Dämpfung. Je weiter, desto agiler.
Es gibt keine optimale Weite. Die richtige Einstellung ist eine Frage deines persön-
lichen Geschmacks.
Beschleunigen
Betätigt man den Beschleuniger, ändert sich dadurch die Sitzposition. Der Ober-
körper wandert nach hinten, die Sitzposition wird flacher.
Verbinde den Beschleuniger unbedingt mit den Metallringen am Ende des Sitz-
bretts. Diese ziehen den Beschleuniger zurück in seine Ausgangsposition und
verhindern im Falle einer Notschirmauslösung, dass sich Innencontainer und
Beschleuniger in die Quere kommen.
Wir raten dir dringend, bei jedem Flug den Beschleuniger einzuhängen. Er kann dir
in bestimmten Flugsituationen zusätzliche Sicherheit bieten.
Beinstrecker
Das VENTUS kann optional mit einem Beinstrecker geflogen werden (nicht im
Lieferumfang). Dieser ermöglicht es, die Beine auszustrecken, was speziell auf
langen Flügen zusätzlichen Komfort bietet.
Wir empfehlen, ausschließlich den von uns angebotenen Beinstrecker zu verwen-
den.

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Wasserballast
Das VENTUS ist nicht fürs Fliegen mit Wasserballast entwickelt worden. Geringe
Mengen (bis zu vier Liter) können jedoch im Hauptstaufach untergebracht werden.
Ein großer Wassersack mit Bandschlaufen kann an den Hauptkarabinern einge-
hängt werden. Prüfe jedoch den Abstand: Der Wassersack darf nicht kürzer als
der Frontgurt sein. Zudem verändert ein Wassersack an der Hauptaufhängung das
Flugverhalten.
Schulungsbetrieb
Das Gurtzeug eignet sich hervorragend für den Schulungsbetrieb. Es ist kompakt,
bietet eine hohe passive Sicherheit und viel Bewegungsfreiheit am Boden. Das
Funkgerät kann in der praktischen Funkgerätetasche am Schultergurt befestigt
werden.
Ideal sind auch die Groundhandling-Eigenschaften des VENTUS. Dank seiner
ergonomischen Beingurte zwickt das VENTUS nicht im Schritt.
Windenschlepp
Das VENTUS ist für den Windenschlepp geeignet. Wende dich bei Fragen an
deinen NOVA-Partner und konsultiere vor einem Start – insbesondere an einer
neuen Winde – den Windenfahrer. Wichtig ist, eine Schleppklinke zu verwenden.
Akro-Fliegen
Mit dem VENTUS können eingeschränkt Akro-Manöver geflogen werden. Es
bietet jedoch nur Raum für einen Rettungsschirm – beim Akro-Fliegen sollten zwei
eingebaut sein.
Piloten mit sehr hohem Sicherheitsbedürfnis können das VENTUS mit einem zu-
sätzlichen Frontcontainer ausrüsten. V-Leine und Container sind dabei an den
Hauptkarabinern einzuhängen.
Tandemfliegen
Das Gurtzeug ist nur bedingt für den Passagier und nicht für den Piloten eines
Tandemschirms geeignet.
Wartung, Reparatur & Pflege
Wartung
Unsere Gurtzeuge sind aus widerstandsfähigen Materialien gebaut und halten
großen Beanspruchungen stand. Ein wesentlicher Einflussfaktor bezogen auf die
Nutzungsdauer ist jedoch der Umgang mit dem Gurtzeug. In Folge empfehlen wir,
das Gurtzeug immer wieder auf mögliche Abnutzungen und schadhafte Nähte
oder Gurte zu untersuchen.
Solltest du Mängel entdecken, raten wir dringend an, umgehend einen NOVA Ser-
vice-Partner zu kontaktieren. Bei Mängeln an tragenden Teilen (Gurte, Schnallen,
Aufhängungspunkten) raten wir dir dringend vom Gebrauch des Gurtzeugs ab!
Führe nicht selbstständig Modifikationen an deinem Gurtzeug durch. Bitte wende
dich im Falle einer Reparatur an uns oder einen unserer Service-Betriebe.
Zumindest einmal im Jahr sollte das Gurtzeug einer Komplettkontrolle unterzogen
werden. Überprüfe dabei alle Nähte, Gurte und Schnallen. Dies lässt sich mit dem
Neupacken des Rettungsschirms kombinieren. Sollte der Rettungsschirm gewor-
fen worden sein, empfehlen wir zudem eine Überprüfung derVerbindungsleine und
Aufhängungspunkte. Ein Service-Center sollte diese Überprüfung durchführen.
Setze das Gurtzeug nicht unnötiger UV-Strahlung aus. Meide Temperaturen von
weniger als -20 Grad beziehungsweise mehr als 60 Grad Celsius. Schütze es vor
Feuchtigkeit, Salzwasser, sauren oder basischen Flüssigkeiten. Behandle das
Gurtzeug schonend und lagere es sachgemäß.
Folgende Punkte sind darüber hinaus wichtig im Bezug auf die Lebensdauer
deines Gurtzeugs:
• Setze das Gurtzeug nicht unnötig großen Temperaturschwankungen aus
(beispielsweise im Auto) und stelle bei dauerhafter Lagerung eine gute Luftzirku-
lation sicher (verhindert die Bildung von Kondenswasser).
• Packe das Gurtzeug nach dem Flug zügig in deinen Rucksack. So schonst du es
vor unnötiger UV-Belastung.
• Wird das Gurtzeug feucht, trockne es bei Zimmertemperatur drinnen oder drau-
ßen an einem schattigen Platz. Achtung: Rettungsschirm neu packen (lassen)!
• Kommt das Gurtzeug mit Salzwasser in Kontakt, ist es mit Süßwasser gründlich
zu reinigen. Bitte befolge danach die Schritte von zuvor.

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• Lasse das Gurtzeug nach einer harten Beanspruchung, etwa einem Aufprall, von
einem Fachmann untersuchen.
• Reinige das Gurtzeug nur mit frischem Wasser und einer sanften Bürste.
• Überprüfe regelmäßig die Gurte, Nähte und Schnallen des Gurtzeugs. Sie
müssen unbeschädigt sein.
• Überprüfe regelmäßig die Verbindungsleine zum Rettungsschirm.
• Überprüfe regelmäßig den Notschirmgriff. Insbesondere die Stifte und/oder
Splinte.
Bitte lese auch die Betriebsanleitung deines Rettungsschirms und informiere dich
über die notwendigen Packintervalle. Wird die Rettung sehr heiß, mechanisch hoch
beansprucht oder feucht/nass, so kann/muss ein sofortiges lüften und neu packen
die notwendige Folge sein.
Check
Dein Gurtzeug muss alle 24 Monate (zwei Jahre) oder nach mehr
als 150 Flugstunden einem NOVA Full Service unterzogen werden.
Dabei wird das gesamte Gurtzeug auf mögliche Schadstellen hin
untersucht.
Full-Service-Partner findest du unter: www.nova.eu/de/try-buy/
Reparaturen
Versuche nie selbst, Reparaturen an deinem Gurtzeug durchzuführen. Kontaktiere
dazu uns oder einen autorisierten Servicebetrieb.
Weitere Hinweise
Die Karabiner sind nach 1500 Flugstunden oder fünf Jahren (jener Wert, der
früher erreicht wird) auszutauschen
Entsorgung
Die in einem Gurtzeug eingesetzten Kunststoff-Materialien erfordern eine sach-
gerechte Entsorgung. Bitte ausgediente Geräte an NOVA oder Deinen lokalen
NOVA-Partner zurückschicken: Dort werden sie fachgerecht in ihre Einzelteile
zerlegt und entsorgt.
Technische Daten
Materialien
Außenstoff, Innenstoff Nylon Ripstop
Haupt- und Schultergurte Nylon
Beingurte Dyneema
Frontgurt Dyneema
Karabiner NOVA Special EDELRID Alias 2
Verschlussystem AustriAlpin Cobra Schnallen, T-Lock-System
Schutzsystem Foamprotektor; SAS-TEC-Protektor
Zulassung
Das Gurtzeug ist laut LTF 91/09 auf 120 Kilogramm und laut EN 1651 auf
120 Kilogramm Einhängegewicht geprüft und zugelassen.
Es darf nur mit dem mitgelieferten Rettungsschirm-Auslösegriff verwendet
werden. Bei baulichen Veränderungen erlischt die Zulassung.
PilotInnengröße cm <170 165-180 >180
Gewicht Gurtzeug kg 4,4 4,7 5,2
Zulassung (EN & LTF) DHV GS-03-0391-18
Maximales Einhängegewicht 120 kg lt. LTF
Verzögungswert Protektor g 33
Farbe NOVA Skyblue
S M L

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_35 _EN_34
Thank you for your trust
Many thanks for choosing a NOVA product. NOVA stands for innovative, technically
sophisticated, high quality products. We are a leading brand in the paragliding
market and have a large network of partners offering a high quality service.
This manual contains important information on using your harness. We recommend
reading it carefully in advance of your first flight with the VENTUS.
Further information on this harness and other products can be found at
www.nova.eu.
We wish you great flights and safe landings.
Your NOVA development team
Philipp Medicus
Chief designer
VENTUS – free as the wind

_37 _EN_36
About NOVA
Drivenbytheideaofcreatingbetterwings,wefoundedNOVAin 1989.Thecompany
quickly grew into a significant manufacturer. We rapidly consolidated and
expanded our market position.
Our headquarters are in Terfens, near Innsbruck. Thanks to this location we are 20
minutes from our local flying site, the Rofan. Due to its proximity to lake Achensee,
it is ideal for glider testing. Alternatively, the Zillertal, the Stubaital or the southern
Alps are close by.
As a paragliding manufacturer, being close to mountains is essential. Firstly we
need appropriate terrain for good development work. Secondly, we need to have
our finger on the pulse and need to be closely connected to our customers.In
Tyrol and the surrounding areas paragliding is more than a sport. This positive
attitude translates into our products, which assists us to keep making better
paragliders, harnesses and parachutes – always responding to the requirements
of our customers.
NOVA consists of a highly qualified team,where almost all employees share the
passion of flying. This passion and our know-how are the drivers of our innovation.
Thank you for your trust 35
About NOVA 37
Quality 38
Flying and nature 39
The VENTUS 40
Introduction 40
Target group 42
Safety notices 42
General information 43
Recommendations 43
On receiving your harness 44
Delivery 44
Accessories included 44
Protector 44
Adjustments: basics 45
Basic settings 47
Adjusting the speed system 48
Optional stirrup 48
Optional cockpit 48
Installing the parachute 48
Fitting the parachute 50
Operation 56
Technical features 56
In the air 58
General 58
Groundhandling 58
Launch and landing 58
Pre-flight check 59
Turns 59
Acceleration 59
Stirrup 59
Water ballast 60
Schools 60
Towing 60
Acro 60
Tandem 60
Care, repair and maintenance 61
Maintenance 61
Inspection 62
Repairs 62
Additional information 62
Disposal 62
Technical Data 63
Materials 63
Certification 63
Contents
_ GERMAN MANUAL 2
Version 1.0 | October 2018
The respective current and valid manual can be found
on our website: www.nova.eu

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Flying and nature
On the one hand, flying means experiencing a particular form of freedom. On the
other, there is a requirement to follow laws and ethical groundrules. Please show
respect to your fellow pilots, but also consider the interests of landowners (both
take-off and landing), air law and your impact on the environment.
For the sake of our sport and our environment, we ask you to undertake paragliding
in an environmentally-friendly way. Please do not litter and please avoid scaring
animals by flying too close to them. Especially in winter, this stress can be life-
threatening for wild animals.
Being considerate to the needs of animals is your contribution to the preservation
of their habitat. At the same time, respectful behaviour also avoids conflict with
other interest groups like landowners, whose income is reliant on healthy numbers
of wild and domesticated animals.
Quality
When discussing quality in paragliders, harnesses or accessories, often the focus
is on externally visible issues: seams, fabric or symmetry. These are all important
indicators for us too, but at NOVA we feel the term ‘quality’ encompasses more.
Quality means a cycle of processes which begins with the right idea and ends in
comprehensive customer service. In between lies responsible development and
testing; serial production with routine inspection and a network of responsible
dealers and approved service centres.
We don‘t just want to offer you a very good product – we want to give you the
right one. Our highest priority is earning and maintaining the long-term trust of
our customers. We equate quality with the satisfaction of our customers. If we
matched your expectations, then we have provided a quality service.
Table of contents
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