Nova PHOR2 User manual

1
BETRIEBSHANDBUCH
PHOR2

2
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten: .................................................................... 7
Technische Beschreibung des NOVA PHOR2: ....................... 8
Aufbau der Kappe: ................................................................................... 8
Aufhängungssystem des NOVAPHOR2: ................................................. 9
Das Trimmsystem: .................................................................................. 10
Die Ohreneinklapphilfe: ........................................................................... 10
............................................................................................................... 10
Gurtzeuge: .............................................................................................. 13
Tandem-Aufhängung = Tandemspreize: ................................................. 13
Flugpraxis: ................................................................................14
Vorflugcheck und Startvorbereitungen: ................................................... 14
Der Start: ................................................................................................ 15
Kurvenflug: ............................................................................................. 16
Steilspirale: .............................................................................................. 17
”Aktives Fliegen” ..................................................................................... 17
Die Landung: .......................................................................................... 18
Windenschlepp: ...................................................................................... 18
Motorflug / Kunstflug: .............................................................................. 18
Verhalten in extremen Fluglagen: ..........................................19
Einklappen: ............................................................................................. 19
Verhänger/Leinenüberwurf: .................................................................... 19
Frontstall: ................................................................................................ 20
Sackflug: ................................................................................................ 20
Fullstall: ................................................................................................... 20
Trudeln: .................................................................................................. 21
Wingover: ............................................................................................... 21
Abstiegshilfen ..........................................................................22
Steilspirale: .............................................................................................. 22
B - Stall: .................................................................................................. 22
”Ohren anlegen” ..................................................................................... 22
Wartung, Pflege und Reparaturen: .........................................23
Lagerung: ............................................................................................... 23
Reinigung: .............................................................................................. 23
Reparatur: ............................................................................................... 23
Materialverschleiß: .................................................................................. 23
Einige abschließende Worte: ..................................................25
Übersichtszeichnung ...............................................................26
Leinenpläne ..............................................................................27

3
Table of Contents
Technical Data: .........................................................................33
NOVA PHOR2 Technical Description: ....................................34
Buildup of canopy: .................................................................................. 34
Rigging system of the NOVA PHOR2: .................................................... 34
Trim system: ........................................................................................... 35
Easy Big Ear system: .............................................................................. 36
The Harness: .......................................................................................... 39
The Biplace Bar: ..................................................................................... 39
The Flight: ................................................................................40
Preflight check and launch preparations: ................................................ 40
Launch: .................................................................................................. 41
Turns: ..................................................................................................... 42
Spiral dive: .............................................................................................. 42
”Thermalling and soaring”: ...................................................................... 43
Flying with open trimmers: ...................................................................... 43
Landing: ................................................................................................. 43
Towing: ................................................................................................... 44
Motored Flight / Aerobatics: .................................................................... 44
Extreme Flying Manoeuvres: ..................................................44
Collapse: ................................................................................................. 44
Line over: ................................................................................................ 44
Front stall: ............................................................................................... 45
Parachutal Stall (deep stall): .................................................................... 45
Full stall: .................................................................................................. 45
Spin (or negative spin): ........................................................................... 46
Wingover: ............................................................................................... 47
Rapid Descents: .......................................................................47
Spiral dive: .............................................................................................. 47
Big ears: ................................................................................................. 47
B-line stall: .............................................................................................. 48
Looking after your Paraglider: ................................................49
Storage: .................................................................................................. 49
Cleaning: ................................................................................................ 49
Repair: .................................................................................................... 49
Deterioration: a few tips! ......................................................................... 49
In Conclusion: ..........................................................................51
Overall Plan: .............................................................................52
Lineplans: .................................................................................53

4
Version vom 29.7.2003
Für den Inhalt verantwortlich :
Mario Eder, Toni Bender, Hannes Papesh
Titelgrafik : Hannes Papesh

5
WILLKOMMEN IN DER FAMILIE DER
NOVA - PILOTEN!
WIR GRATULIEREN DIR ZUM KAUF DEINES NEUEN GLEIT-
SCHIRMES UND WÜNSCHEN DIR VIELE STUNDEN GENUSS-
VOLLEN FLIEGENS MIT DEM NEUEN NOVA PHOR2!
ALS NOVA PILOT HAST DU JETZT DIE MÖGLICHKEIT,
KRITIK ZU ÜBEN UND ZU ANREGUNGEN BEIZUTRAGEN.
DU KANNST UNS ANRUFEN, SCHREIBEN ODER FAXEN.
WENN DU FRAGEN HAST, STEHEN WIR DIR GERNE ZUR
VERFÜGUNG.
VERTRIEBSGESELLSCHAFT M.B.H.
BERNHARD HÖFEL - STR. 14
6020 INNSBRUCK
ÖSTERREICH
TEL: 0043-(0)512-361340
FAX: 0043-(0)512-361342
E-MAIL: INFO@NOVA-WINGS.COM
WWW: HTTP://WWW.NOVA-WINGS.COM
WIR WÜRDEN UNS FREUEN, VON DIR ZU HÖREN!

6
BITTE DIESE BESCHREIBUNG SORGFÄLTIG DURCHLESEN
UND FOLGENDE HINWEISE BEACHTEN:
DIESER GLEITSCHIRM ENTSPRICHT ZUM ZEITPUNKT SEI-
NER AUSLIEFERUNG DEN BESTIMMUNGEN DES
DEUTSCHEN HÄNGEGLEITERVERBANDES (DHV)
ODER DER AFNOR (SHV UND AEROTEST).
JEDE EIGENMÄCHTIGE ÄNDERUNG HAT
EIN ERLÖSCHEN DER BETRIEBSERLAUBNIS ZUR FOLGE!
DIE BENUTZUNG DIESES GLEITSCHIRMES ERFOLGT
AUSSCHLIESSLICH AUF EIGENE GEFAHR!
JEDE HAFTUNG VON HERSTELLER UND VERTREIBER IST
AUSGESCHLOSSEN!
DER PILOT TRÄGT DIE VERANTWORTUNG FÜR DIE LUFT-
TÜCHTIGKEIT SEINES FLUGGERÄTES!
FÜR PASSAGIERFLÜGE WIRD VORAUSGESETZT,
DASS DER PILOT IM BESITZ EINER DOPPELSITZER-
BERECHTIGUNG IST UND EINE ENTSPRECHENDE
PASSAGIERHAFTPFLICHTVERSICHRUNG
ABGESCHLOSSEN HAT!
BESTIMMUNGEN ÜBER DIE DURCHFÜHRUNG VON
PASSAGIERFLÜGEN SIND IN JEDEM LAND UNTERSCHIED-
LICH IM LUFTVERKEHRSGESETZ GEREGELT. INFORMATIO-
NEN SIND BEI DEN ENTSPRECHENDEN STELLEN WIE BEIM
DHV (DEUTSCHLAND), SHV (SCHWEIZ) USW. ODER BEI
DEN AERO-CLUBS DER EINZELNEN LÄNDER EINZUHOLEN!

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Technische Daten:
Typ 38
Zoomfaktor 1.2
Anzahl der Zellen 39
Spannweite projiziert m 11.96
Fläche - m² 38.63
Streckung - 3.7
Spannweite über alles m 15
Fläche - m² 44.43
Streckung - 5.04
Leinendicke mm 1.7 / 2.15 / 2.5 / 3.15
Leinenlänge m 8.76
Gesamtleinenbedarf m 543
Profiltiefe maximal m 3.72
Profiltiefe minimal m 0.54
Gewicht kg 10
Zuläss. Startgewicht * kg 130-220
* Pilot + circa 20-30kg kg Ausrüstung (inkl. Schirm) + Passagier mit Gurtzeug
Weitere Details der Konstruktion und Abmessungen sind dem DHV - Typenkenn-
blatt zu entnehmen, das Bestandteil dieser Betriebsanleitung ist.
Die Maße der Leinenelemente sind im Typenkennblatt oder den Leinenplänen
aufgeführt, sie werden mit 5 kg Last gemessen.
Der DHV misst vom Leinenschloss zum Untersegel.
Auf den Leinenplänen sind die Längen der ausgeschlauften Leinenelemente
angegeben.
Das Typenschild ist auf den rechten Außenflügel gedruckt.
DATUM UND PILOT DES ERSTFLUGES SIND EINZUTRAGEN!
DIE GÜTESIEGELPLAKETTE MUSS AM SCHIRM ANGEBRACHT SEIN!

8
Technische Beschreibung des NOVA PHOR2:
Der NOVA PHOR2 stellt durch seine sehr einfache Bedienung, Zuverlässigkeit,
Sicherheit und Leistung das optimale Gerät für professionellen Tandemflug dar.
Die Grundform des NOVA PHOR2 ist eine schlanke Ellipse mit leicht positiver
Pfeilung.
Aufbau der Kappe:
- 33 einfach aufgehängte Zellen bilden den Flügel
- 3 zusätzliche Zellen pro Seite bilden einen formschönen Stabilisator
Dieser Aufbau sorgt für ein sehr gutes Sicherheitsverhalten, relativ wenig Gewicht,
hohe Profiltreue und größtmögliche Verwindungsstabilität.
Der neugestaltete Außenflügel sorgt für sehr gute Richtungsstabilität auch bei
großflächigen Einklappern und ein ausgewogenes Kurvenverhalten. Durch die
neue Form wird die Belastungsverteilung verbessert und der Widerstand mini-
miert.
Das Profil des NOVA PHOR2 wurde völlig neu entwickelt. Viele computer-
berechnete Modifikationen wurden gebaut, ausprobiert und daraus das Beste
selektiert.
Er zeichnet sich durch sehr hohe Stabilität, eine sehr gutmütiges Verhalten und in
dieser Kategorie überraschend hohe Leistung aus.
In der geschlossenen Profilnase garantieren extra stake Mylar-Verstärkungen
hohe Formtreue und Stabilität. Ebenso wurden die Aufhängungen mit
Mylarstreifen verstärkt uns so sichergestellt, daß sich die Profilform bei hoher
Belastung auch nach langer Benutzungsdauer nicht verändert.
Die Belüftung der Tragfläche des NOVA PHOR2 erfolgt durch Stauöffnungen auf
der Unterseite der Profilnase.
Eine ausgeklügelte Anordnung von Ausgleichsöffnungen in den Profilrippen sorgt
für eine effektive Be- und Entlüftung aller Flügelteile ohne die Profiltreue zu
beeinträchtigen.

9
Aufhängungssystem des NOVA PHOR2:
Die Leinen des NOVA PHOR2 bestehen aus einer dehnungsarmen und hoch-
festen Kernmantelkonstruktion: der Mantel aus gefärbtem Polyester, der Kern aus
weißem Polyäthylen oder braunem Technora.
Das gesamteAufhängungssystem wird aus einzelnen Leinenelementen, die an
beiden Enden geschlauft und vernäht sind, gebildet.
Die Durchmesser der Stammleinen betragen 3.15mm. Die der mittleren Elemente,
und der Stabilisatorleinen 2.15mm. Alle oberen Leinen und die mittleren Elemente
der Bremsspinne sind 1.7mm und die obere Bremsspinne 1.1mm stark.
Bei den tragenden Fangleinen unterscheidet man zwischen Gabelleinen (oben an
der Schirmkappe), Zwischenelementen (fassen 2 oder 3 Gabelleinen zusammen)
und Stammleinen. Diese fassen 2 bis 4 Zwischenelemente zusammen und führen
zum Leinenschloss (Rapidglied, das die Fangleinen mit den Tragegurten verbin-
det).
Die Stabilisatorleinen verbinden die oberen Stabilisatorgabelleinen mit dem
Leinenschloss.
Die Bremsleinen sind nicht tragend und führen von der Schirmhinterkante
( = Austrittskante) über die Hauptbremsleine durch die Bremsrolle am C-Trage-
gurt zum Bremsgriff.
Auf der Hauptbremsleine befindet sich eine Markierung, an deren Höhe der
Bremsgriff angeknotet ist. Diese Einstellung sollte nicht verändert werden, um
einerseits in extremen Flugsituationen und bei der Landung genügend Bremsweg
zur Verfügung zu haben, und andererseits den Gleitschirm nicht ständig zu
bremsen!
Zur besseren Unterscheidung sind die A-Leinen, die Stabilisatorleinen, die
Bremsspinnen und die A-Gurte rot gefärbt, die Hauptbremsleinen blau, alle
anderen Leinen gelb.
Die Leinenschlösser sind dreieckig, ein Gummiring verhindert das Verrutschen der
eingeschlauften Leinen.
Der NOVA PHOR2 besitzt je Seite 4 Tragegurte. Die A-Stammleinen hängen auf
dem A- Tragegurt. Die B-Stammeinen und die Stabilo-Leine hängen auf dem B-
Tragegurt. Die C-Stammleinen hängen am C-Tragegurt.
Die D-Stammleinen hängen auf dem D-Tragegurt und die Bremsleinen führen
ebenfalls zum D-Tragegurt.
Leinenanordnung siehe Leinenpläne im Anhang.

10
Das Trimmsystem:
Der NOVA PHOR2 ist mit einem Trimmsystem, dieses am D Tragegurt angebracht
ist ausgestattet. Der Trimmer kann individuell verstellt werden. Bei geschlossenem
Trimmer sind alle Tragegurte von A-D gleich lang. Ist der Trimmer geöffnet
verlängert sich der C-Tragegurt um 3 und der D-Tragegurt um 6cm.
Dadurch verändert sich der Anstellwinkel des Gleitsegels und die Geschwindigkeit
erhöht sich.
Das Fliegen mit offenen Trimmern hat keinen Einfluss auf die Gütesiegel-
einstufung des Phor2.
Die Ohreneinklapphilfe:
Der NOVA PHOR2 ist mit einer Ohreneinklapphilfe ausgestattet. Diese erlaubt auf
eine einfache Art und Weise, die Außenflügel (= Ohren) einzuklappen.
Funktion:
Eine zusätzliche Leine führt zur äußersten A-Stammleine.Auf dieser Leine läuft
eine Rolle, die mit einem Griff verbunden ist. Durch Zug an diesem Griff wird die
Zusatzleine um den doppelten Weg, der gezogen wird, verkürzt und somit der
Außenflügel eingeklappt.
Handhabung:
Um dieses Abstiegsmanöver einzuleiten, werden die beiden Griffe an den A-
Tragegurten aus den Gummischlaufen genommen und symmetrisch nach unten
gezogen. Dabei behält man die Bremsgriffe in der Hand.
Um das Einklappen und den gewünschten Effekt der erhöhten Sink-
geschwindigkeit zu verstärken, empfiehlt es sich, die Trimmer vollständig zu
öffnen.
Durch einseitiges Bremsen und Gewichtsverlagerung bleibt der Schirm steuerbar.
Um das Manöver auszuleiten, lässt man die Griffe wieder los. Die Außenflügel
öffnen daraufhin selbstständig. Eventuell kann man durch dosiertes beidseitiges
Anbremsen nachhelfen.
Weitere Details siehe „Abstiegshilfen“.

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AB
C
Bremsgriff
Tragegurte
rote
Manschette
Aufhängungsschlaufe
Bremsleinenrolle
Druckknopf
D
Trimmer
zu
Ohreneinklapphilfe
Trimmer
offen
Tandemspreize
Zentralkarabiner (Stahl)
Aufhängungsschlaufen
vorne: hier den Sitzgurt des
Passagiers einhängen
kurz
lang
Rettungsgerät-
aufhängung
Aufhängungsschlaufen
hinten: hier den Sitzgurt des
Piloten einhängen
kurz
lang

12
Griff
Durch Ziehen am Griff
wird die Zusatzleine
gespannt, die äußere
A-Leine entlastet und
der Außenflügel
klappt ein.
Ohreneinklapphilfe
Fixierungs-
schlaufe
separate Leine
Rolle

13
Gurtzeuge:
Für den NOVA PHOR2 sind alle Gütesiegelgeprüften Gurtzeuge mitAufhängung
etwa in Brusthöhe geeignet.
Es ist darauf zu achten, dass sich mit der Höhe der Aufhängung auch der relative
Bremsweg verändert.
Bitte die Gurtzeuge sorgfältig auswählen! Das Gurtzeug des Piloten sollte zwi-
schen den Beinen des Piloten noch genügend Platz für den Passagier lassen. Mit
gespreizten Beinen zu fliegen sollte noch bequem möglich sein. Ein zu weit nach
vorne stehendes Sitzbrett kann den Passagier verletzen!
Das Gurtzeug des Passagiers sollte es ihm leicht ermöglichen, eine bequeme
Sitzposition einzunehmen. Das Passagiergurtzeug sollte eher unten einen
Protektor aufweisen, das des Piloten vor allem auch hinten.
Es empfielt sich, die Ballance der Tandemspreize und die Position der Gurtzeuge
vor dem Flug auszuprobieren (z.B. an einer Deckenaufhängung).
Tandem-Aufhängung = Tandemspreize:
Der NOVA PHOR2 ist mit allen gütegesiegelten Tandem-Aufhängungen
zugelassen. Genau wie beim Gurtzeug ist hier darauf zu achten, dass sich mit der
Höhe der Aufhängung der relative Bremsweg verändert.
Beim Kauf des NOVA PHOR2 wird eine speziell zugelassene Tandem-Aufhän-
gung mitgeliefert!
Das NOVA Testteam empfiehlt diese Aufhängung für Passagierflüge mit dem
NOVA PHOR2 zu verwenden. Mit dieser Tandem-Aufhängung bleibt der Pilot
relativ kurz aufgehängt, dadurch ist der Brems- und Steuerweg annähernd gleich
lang wie beim einsitzigen Fliegen! Die beidseitigen verschieden langen
Aufhängungsschlaufen erlauben es, auf die Gewichtsverhältnisse zwischen Pilot
und Passagier einzugehen:
Ist der Passagier leichter, hängt dieser vorne in der langen Aufhängung, der Pilot
hinten in der kurzen.
Ist der Passagier schwerer, dann hängt dieser vorne in der kurzen Aufhängung,
der Pilot hinten in der langen.
Die Rettungsgerätaufhängung ermöglicht eine Montage des Rettungsgerätes an
der Spreize.

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Flugpraxis:
Vorflugcheck und Startvorbereitungen:
Ein sorgfältiger Vorflugcheck ist vor jedem Flug durchzuführen. Dabei sind Leinen,
Tragegurte, Tandemspreize und Schirmkappe auf Beschädigungen zu überprü-
fen!
Auch bei kleinen Mängeln darf man auf keinen Fall starten!
Die Leinenebenen sind sorgfältig zu trennen und die Tragegurte zu ordnen. Sind
die Tragegurte nicht verdreht, verlaufen die Bremsleinen frei durch die Öse zur
Hinterkante des Schirmes. Alle Leinen müssen frei und ohne Verschlingung vom
Tragegurt zur Kappe laufen. Verknotete Leinen lassen sich während des Fluges
oft nicht lösen!
Der Griff der Ohrenanlegehilfe muss durch die Gummischlinge am A-Tragegurt
fixiert sein.
Die Bremsleinen liegen direkt auf dem Boden, deshalb ist besonders darauf zu
achten, dass sie beim Start nicht hängen bleiben können.
Es darf keine Leinen unter der Schirmkappe liegen. Ein Leinenüberwurf kann
verhängnisvolle Folgen haben!
Die Kappe wird halbkreisförmig gegen den Wind ausgelegt. Beim Aufziehen
spannen sich die A-Leinen in der Mitte des Schirms zuerst, er füllt sich gleichmä-
ßig und ein leichter, richtungsstabiler Start ist gewährleistet.
Tips für Tandempiloten:
Der Tandempilot trägt nicht nur Verantwortung für sich sondern auch für seinen
Passagier und sollte deshalb sein Fluggerät sehr sorgfältig vorbereiten und
kontrollieren.
Genauso gilt es auch das Startgelände gewissenhaft auszuwählen. Der Startlauf
mit einem Doppelsitzerschirm ist länger als der mit einem Einsitzerschirm. Es ist
schwieriger Hindernissen und Bodenunebenheiten auszuweichen bzw. zu
korrigieren.
Um dem ungeübten Passagier eine Vorstellung davon zu geben, was ihn beim
Start bzw. in der Luft erwartet, empfiehlt es sich, eine Sitzprobe im Gurtzeug und
einen oder mehrere Probestartläufe ohne Schirm bei dem Pilot und Passagier
bereits durch die Tandem-Aufhängung miteinander verbunden sind, zu machen.
Der Hinweis auf einen möglichen Startabbruch und das wie darf nicht vergessen
werden.

15
Vor dem Einhängen der Tragegurte ist unbedingt das Gurtzeug des Passagiers zu
kontrollieren!
Der Start:
Der NOVA PHOR2 ist sehr einfach zu starten.
Der startbereite Pilot hält die A-Gurte und die Bremsgriffe in den Händen. Zur
besseren Orientierung und Kontrolle sind die A-Leinen sowie die Manschette am
A-Gurt pink gefärbt, die Bremsleinen und die Bremsgriffe blau.
Die Arme sind in Verlängerung der A-Gurte seitlich nach hinten gestreckt.
Vor dem Anlauf sind der ausgelegte Schirm, die Windrichtung und der Luftraum
zu überprüfen!
Mit konsequentem Anlauf wird die Fläche des NOVA PHOR2 aufgezogen. Die
Kalotte füllt sich schnell und zuverlässig. Sobald der Zug beim Aufziehen nach-
lässt, ist die Gleitschirmkappe durch dosiertes Bremsen senkrecht über dem
Piloten zu halten. Eingeklappte Zellen durch Pumpen auf der betroffenen Seite
öffnen. Notwendige Richtungskorrekturen sind jetzt durchzuführen.
Der Pilot führt den Kontrollblick durch und vergewissert sich, dass die Kalotte
vollständig geöffnet, ohne Knoten in den Leinen, über ihm steht.
Die endgültige Entscheidung zu starten fällt erst, wenn alle Störungen erfolgreich
behoben sind.
Ansonsten ist der Start aus Sicherheitsgründen sofort abzubrechen!
Bei Rückwärts- und Starkwindstarts kann der Schirm stärker als gewöhnlich
vorschießen oder früher als beabsichtigt abheben. Um dies zu verhindern, läuft
man in der Aufziehphase hangaufwärts der Kappe nach.
Es empfiehlt sich, diese anspruchsvolle Starttechnik auf einem flachen Hang zu
üben!
Tips für Tandempiloten:
Pilot und Passagier sind durch die Tandemaufhängung verbunden, die Tragegurte
sind eingehängt und alle Karabiner sind geschlossen.
Der Passagier hat seine Arme hinter seiner Aufhängung unter der Spreizstange
und wartet auf das Kommando des Piloten für den Startlauf.
Der Pilot geht in die Grundhaltung wie vor beim Einzelstart beschrieben. Es ist
darauf zu achten, dass die Leinen leicht auf Zug sind.
Der Pilot gibt das Kommando zum Start. Mit konsequentem Anlauf wird die Fläche
des NOVA PHOR2 aufgezogen, ohne die A-Tragegurte nach vorne zu schieben
(lediglich hoch führen!).
Sobald der Zug beim Aufziehen nachlässt - die Kappe befindet sich schon über
dem Piloten, ist eine Steuer- oder Richtungskorrektur möglich.

16
Bei Richtungskorrekturen gibt der Pilot Kommandos und ”drückt” den Passagier
in die gewünschte Richtung. Der Pilot blickt nach oben und vergewissert sich,
dass die Kalotte vollständig geöffnet über ihm steht. Die endgültige Entscheidung
zum Start fällt erst jetzt.
Der Rückwärts- bzw. Starkwindstart ist mit dem NOVA PHOR2 zu zweit möglich.
Der Passagier bleibt dabei in Startrichtung stehen, der Pilot steht mit gekreuzte
Tandem-Aufhängung und Tragegurten zum Schirm gerichtet.
Beim Aufziehen ist darauf zu achten, dass ein Doppelsitzerschirm durch seine
Größe (Fläche) mehr Zug und Auftrieb erzeugt als ein Einsitzersegel.
Wegen der Gefahr weggezerrt zu werden oder unvorbereitet, mit eingedrehten
Tragegurten abzuheben, empfiehlt es sich für jeden Tandempiloten diese Start-
technik zu zweit auf einem flachen Hang mit schwachem Wind zu üben!
Da sich der NOVA PHOR2 auch bei starkem Gegenwind ausgezeichnet vorwärts
aufziehen lässt, ist der Rückwärtsstart nur in Ausnahmesituationen zu praktizieren,
da diese Starttechnik vor allem für den Passagier erhöhte Risiken birgt!
Kurvenflug:
Der neue NOVA PHOR2 ist sehr wendig und reagiert für seine Größe sehr gut auf
Steuerimpulse.
Während des Kreisens werden durch zusätzliches Anbremsen der kurvenäußeren
Seite die Geschwindigkeit, der Kurvenradius und die Querlage kontrolliert.
Gegenläufiges Ziehen bzw. Lösen der Bremsleinen verändert diese Parameter am
effektivsten.
VORSICHT: BEI ZU WEITEM UND ZU SCHNELLEM DURCHZIEHEN DER
BREMSLEINEN BESTEHT DIE GEFAHR EINES STRÖMUNGSABRISSES!
Ein einseitiger Strömungsabriss kündigt sich durch leichtes Abknicken des
Außenflügels nach hinten an, in dieser Phase ist die kurveninnere Bremse sofort
zu lösen.
Sollte eine Bremsleine reißen, oder sich vom Bremsgriff lösen, lässt der NOVA
PHOR2 sich mit Hilfe der D-Gurte eingeschränkt steuern und landen.

17
Steilspirale:
Die Steilspirale wird durch vorsichtiges Erhöhen des Bremsleinenzugs und
deutliche Gewichtsverlagerung zur Kurveninnenseite eingeleitet. Der NOVA
PHOR2 nimmt eine hohe Seitenneigung ein und fliegt eine schnelle und steile
Kurve. Die Schräglage und die Sinkgeschwindigkeit kontrolliert man durch
dosiertes Ziehen bzw. Nachlassen der kurveninneren Bremsleine. Leichtes
Anbremsen des kurvenäußeren Flügels verhindert das Einklappen in steilen
Spiralen.
Wegen des extremen Höhenverlustes in der Steilspirale ist immer ausreichend
Sicherheitshöhe einzuhalten!
Um starke Pendelbewegungen bei der Ausleitung der Steilspirale zu vermeiden
wird die kurveninnere Bremse langsam gelöst, die kurvenäußere Bremse bleibt
leicht angebremst.
Der NOVA PHOR2 hat keine Tendenz zur stabilen Steilspirale. Sollte er unter
ungünstige Einflüssen nachdrehen (z.B. unbeabsichtigte Asymmetrie der Kreuz-
verspannung), ist die Steilspirale aktiv auszuleiten, d.h. sofort das Körpergewicht
nach außen legen und die kurvenäußere Seite anbremsen.
”Aktives Fliegen”
In turbulenten Bedingungen sollte der Gleitschirm ”aktiv” geflogen werden. Der
Pilot hält durch feinfühliges Betätigen der Bremsleinen die Kappe senkrecht über
sich.
Beispiel: beim Einfliegen in starke Aufwinde werden die Bremsen gelöst, beim
Einfliegen in Abwinde gezogen. Dadurch werden zu große Veränderungen des
Anstellwinkels vermieden.
”Aktives Fliegen” verhindert fast alle Störungen der Kappe im Vorfeld.
Beschleunigtes Fliegen mit dem PHOR2:
Bei Öffnen des Trimmers wird der Anstellwinkel verringert, wodurch die Geschwin-
digkeit zunimmt, aber der Gleitschirm auch instabiler wird und leichter einklappt.
Deshalb sollte der Trimmer immer mit genügend Sicherheitsabstand zum Boden,
zu Hindernissen und zu anderen Fluggeräten betätigt werden.
Beim Einflug in Turbulenzen empfiehlt es sich, den Trimmer zu schließen.
Eine zu kurze Einstellung der Hauptbremsleinen ist zu vermeiden.

18
Beschleunigte Klapper sind in der Regel impulsiver und erfordern erhöhte
Reaktionsbereitschaft!
NIEMALS DIE BREMSGRIFFE LOSLASSEN!
Die Landung:
Der NOVA PHOR2 ist einfach zu landen. Im Endanflug gegen den Wind lässt
man den Schirm leicht angebremst ausgleiten. In ca. 1m Höhe über Grund wird
der Anstellwinkel durch zunehmendes Bremsen erhöht und der Schirm abgefan-
gen. Ist die Minimalgeschwindigkeit erreicht, werden die Bremsen vollständig
durchgezogen.
Bei starkem Gegenwind bremst man sehr dosiert. Erst wenn der Pilot sicher am
Boden steht, bringt er die Kappe mit Vorsicht in den Strömungsabriss.
Landungen mit steilen Kurvenwechseln im Endanflug sind unbedingt zu vermei-
den (Pendelgefahr).
Tipps für Tandempiloten:
Schon im Queranflug gibt der Pilot dem Passagier die Anweisung, sich im
Gurtzeug aufzurichten und sich auf die Landung vorzubereiten.
Bei sehr starkem Gegenwind wird der NOVA PHOR2 nur sehr vorsichtig an-
gebremst, der Pilot zieht gleich nach dem Aufsetzen auf den Boden die B- oder C-
Tragegurten um damit der Schirm sofort zusammenfällt bzw. dieser auf den
Boden gezwungen wird!
Windenschlepp:
Der NOVA PHOR2 ist für den Windenschlepp gut geeignet. Es ist darauf zu
achten, in flachem Winkel vom Boden weg zusteigen.
Motorflug / Kunstflug:
Der aktuelle Stand der Motorflugzulassung ist beim Händler oder Importeur zu
erfragen. Der NOVA PHOR2 ist nicht für Kunstflug zugelassen.

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Verhalten in extremen Fluglagen:
Einklappen:
Bei starken Turbulenzen sind Einklapper nicht auszuschließen. In der Regel öffnet
sich der NOVA PHOR2 innerhalb einer Drehung von 180° selbständig.
Das Wegdrehen einseitig kollabierter Tragflächen kann durch Anbremsen der
offenen Flügelhälfte minimiert werden.
Bei sehr stark kollabierten Flächen wird gefühlvoll gegengebremst, um einen
Strömungsabriss zu vermeiden!
Öffnet sich der Schirm trotz Gegenlenken nicht, wird durch wiederholtes Ziehen
der Bremse auf der eingeklappten Seite der Öffnungsvorgang beschleunigt.
Verhänger/Leinenüberwurf:
Dieser Flugzustand ist beim NOVA PHOR2 bei keinem unserer Testflüge aufgetre-
ten. Dennoch ist beim Gleitschirmfliegen nicht auszuschließen, dass sich die
eingeklappte Fläche durch extreme Turbulenzen oder einen Pilotenfehler zwi-
schen den Leinen verhängt.
Der Pilot stabilisiert durch vorsichtiges Gegenbremsen den Schirm. Ohne Piloten-
reaktion geht ein verhängter Schirm in eine stabile Steilspirale über.
Um den Verhänger zu lösen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Pumpen auf der eingeklappten Seite
- Ziehen der Stabilo-Leine
- Führen beide Maßnahmen nicht zum Erfolg, bietet sich die Möglichkeit, den
Verhänger durch einen Fullstall zu öffnen.
Dieses Manöver sollte nur von routinierten Piloten mit Extremflugerfahrung in
ausreichender Sicherheitshöhe durchgeführt werden.
FÜHREN DIESE FLUGMANÖVER NICHT ZUM ERFOLG ODER FÜHLT SICH
DER PILOT ÜBERFORDERT, IST SOFORT DAS RETTUNGSSYSTEM ZU
BETÄTIGEN.
VORSICHT!
DIE BREMSKRÄFTE BEI PASSAGIERFLÜGEN SIND DEUTLICH GRÖSSER
ALS BEI EINSITZERN.
IN EINER STEILSPIRALE MIT KOLLABRIERTER FLÄCHE UND SCHWEREM
PASSAGIER WERDEN DIE BREMSKRÄFTE SEHR HOCH:
DESHALB SOLLTE DER PASSAGIER NIE VIEL MEHR WIEGEN ALS DER
PILOT!

20
Frontstall:
Ein Gleitschirm gerät durch starkes Ziehen an den A- Gurten oder durch plötzlich
auftretende starke Abwinde in einen Frontstall. Die Eintrittskante klappt impulsiv
über die ganze Spannweite ein. Durch dosiertes Anbremsen werden die Pendel-
bewegungen um die Querachse verringert und gleichzeitig der Öffnungsvorgang
beschleunigt.
Der NOVA PHOR2 öffnet den Frontstall gewöhnlich selbständig.
Sackflug:
Der Gleitschirm hat keine Vorwärtsfahrt und gleichzeitig stark erhöhte Sinkwerte.
Verursacht wird der Sackflug u.a. durch einen zu langsam ausgeleiteten B-Stall.
Besonders anfällig für den Sackflug sind Schirme mit porösem Tuch (UV-Strah-
lung) oder durch häufiges Schleppen mit hoher Last stark beanspruchte Schirme
(gedehnte A-Leinen).
Der Pilot beendet den stabilen Sackflug durch leichtes Vordrücken der A-Gurte in
Höhe der Leinenschlösser oder durch Treten des Beschleunigers.
Der NOVA PHOR2 leitet den Sackflug normalerweise selbständig aus.
VORSICHT: SOBALD IM SACKFLUG DIE BREMSEN BETÄTIGT WERDEN,
GEHT EIN GLEITSCHIRM UNVERZÜGLICH IN DEN FULLSTALL ÜBER. IN
BODENNÄHE DARF EIN STABILER SACKFLUG WEGEN DER PENDEL-
BEWEGUNGEN NICHT AUSGELEITET WERDEN, DER PILOT RICHTET SICH
STATT DESSEN IM GURTZEUG AUF UND BEREITET SICH AUF DIE LANDE-
FALLTECHNIK VOR.
Fullstall:
Um einen Fullstall einzuleiten, sind beide Bremsleinen durchzuziehen. Der Schirm
wird stetig langsamer, bis die Strömung komplett abreißt. Die Kappe kippt plötzlich
weit nach hinten. Trotz dieser unangenehmen Schirmreaktion sind beide Brems-
leinen konsequent unten zu halten, bis sich der Schirm stabilisiert.
Der NOVA PHOR2 fliegt im Fullstall rückwärts und bildet eine Rosette nach vorne.
Zur Ausleitung werden beide Bremsleinen symmetrisch nach oben geführt
(Schaltzeit >= 1sec). Der Schirm öffnet sich und pendelt nach vorne, um Fahrt
aufzunehmen. Durch symmetrisches Anbremsen wird ein zu starkes Vorschießen
verhindert. Bremst der Pilot nicht an, schießt der NOVA PHOR2 mäßig vor, wobei
ein frontales Einklappen der Fläche möglich ist.
Wird der Fullstall zu früh, zu schnell oder falsch ausgeleitet, kann dies ein extrem
weites Vorschießen der Schirmkappe zur Folge haben!
Bei asymmetrischer Fullstallausleitung
ist ein impulsives und großflächiges Einklappen möglich.
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