Nova SOMNIUM Series User manual

Manual
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Danke für dein Vertrauen
Herzlichen Dank, dass du dich für ein Produkt von NOVA entschieden hast.
NOVA steht für innovative, technisch ausgereifte und qualitativ hochwertige
Produkte. Wir sind ein führender Hersteller in der Gleitschirmbranche und bieten
dir ein umfangreiches Netzwerk an Dienstleistern, die hochwertige Serviceleistun-
gen offerieren.
Dieses Handbuch enthält wichtige Hinweise zum Umgang mit deinem neuen
Gurtzeug. Wir empfehlen dir, es vor dem ersten Flug aufmerksam durchzulesen.
Bei Fragen oder Anregungen stehen wir oder ein NOVA-Partner gerne zur Seite.
Weitere Informationen zu diesem und zu unseren anderen Produkten findest du auf
www.nova.eu.
Wir wünschen dir großartige Flüge und stets sichere Landungen.
Dein NOVA-Entwicklungsteam
Philipp Medicus
Leitender Designer
SOMNIUM – für
Streckenflieger mit Träumen

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Danke für dein Vertrauen 3
Über NOVA 5
Qualität 6
Fliegen und die Natur 7
Das SOMNIUM 8
Einführung 8
Features des SOMNIUM 10
Prolog 12
Sicherheitshinweise 12
Empfehlungen 13
Inbetriebnahme 14
Auslieferung 14
Lieferumfang 14
Passive Sicherheit 14
Einstellungen: Grundsätzliches 14
Schließen der Gurte 15
Schließen des Beinsacks 16
Cockpit adjustieren 17
Trinksack verstauen 17
Grundeinstellungen 18
Einstellungen am Beinsack 20
Fliegen ohne Beinsack 21
Einstellen des Beschleunigers 23
Optionaler Beinstrecker 23
Verbindung mit dem Rettungsschirm 24
Einbau des Rettungsschirms 25
Handhabung 30
Technische Features 30
In der Luft 32
Allgemein 32
Start-Check 32
Start und Landung 32
Einstieg in den Beinsack 33
Kurvenhandling 33
Beschleunigen 33
Beinstrecker 33
Wasserballast 33
Schulungsbetrieb 34
Windenschlepp 34
Akro-Fliegen 34
Tandemfliegen 34
Wartung, Pflege und Reparatur 34
Wartung 34
Airbag-Handhabung und Wartung 36
Check 36
Reparaturen 36
Weitere Hinweise 36
Entsorgung 36
Technische Daten 37
Materialien 37
Zulassung 37
Inhalt
_ ENGLISH MANUAL 38
Über NOVA
Angetrieben von der Idee, bessere Gleitschirme zu bauen, gründeten wir 1989
NOVA. Rasch wuchs daraus ein Unternehmen, das sich zu einem führenden Anbie-
ter entwickelte. Diese Stellung konnten wir festigen und ausbauen.
Unser Unternehmenssitz ist in Terfens nahe Innsbruck. Dank dieser Lage sind
wir in 20 Minuten am Fuße des Rofangebirges, das des Achensees und der damit
verbundenen Testmöglichkeiten wegen unser Hauptfluggebiet wurde. Alternativ
liegen das Zillertal, das Stubaital oder auch die Alpensüdseite sehr nahe.
Für uns als Gleitschirmhersteller ist die Nähe zu den Bergen essentiell: Einerseits
benötigen wir für eine hochwertige Entwicklungsarbeit ein entsprechendes Gelän-
de. Andererseits wollen wir am Puls der Zeit bleiben und eng mit unseren Kunden
verbunden sein. In Tirol und rundherum ist Fliegen für viele mehr als nur ein Sport.
Diese positive Einstellung überträgt sich auf unsere Arbeit und hilft uns, immer
noch bessere Produkte zu entwickeln – spezifiziert auf deine Ansprüche.
NOVA besteht aus einem hoch qualifizierten Team. Fast alle Mitarbeiter fliegen
selbst. Sie teilen mit dir deine Leidenschaft. Diese Begeisterung für den Flugsport
kombiniert mit unserem Know-how sind unser Antrieb für Innovation. Danke, dass
du dich für eines unserer Produkte entschieden hast!

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Fliegen und die Natur
Fliegen bedeutet einerseits, eine besondere Form von Freiheit zu erleben. Ander-
erseits gilt es Normen und ethische Grundregeln zu befolgen. Bitte zolle nicht nur
deinen Kolleginnen und Kollegen in der Luft Respekt, sondern beachte auch die
Interessen von Grundbesitzern (Start- und Landeplatz), die luftfahrtrechtlichen
Reglementierungen sowie dein Einwirken auf die Natur.
Wir bitten dich im Sinne unseres Sports und der Umwelt, das Gleitschirmfliegen
möglichst natur- und landschaftsschonend zu betreiben. Neben selbstverständ-
lichen Dingen wie keinen Müll zu hinterlassen, solltest du vermeiden, Tiere wie
Greifvögel oder Rotwild durch nahes Vorbeifliegen zu erschrecken. Gerade in der
kalten Jahreszeit kann dieser Stress für Tiere lebensbedrohlich sein.
Ein achtsamer Umgang mit den Bedürfnissen dieser Wildtiere ist dein Beitrag
zur Sicherung deren Lebensräume. Zudem vermeidet ein respektvolles Verhal-
ten potentielle Konflikte mit Interessengruppen wie Jägern, deren Einkommen an
einen intakten Wildbestand geknüpft ist.
Qualität
Wenn bei Gleitschirmen, Gurtzeugen und Zubehör über Qualität gesprochen wird,
ist der Fokus meist auf Sichtbares gerichtet: Auf Nähte, auf Materialien, auf Sym-
metrie in der Verarbeitung. Dies alles sind auch bei uns wichtige Indikatoren – wir
bei NOVA verstehen unter Qualität jedoch weit mehr.
Qualität bedeutet für uns ein Kreislauf an Prozessen, der mit der richtigen Idee
beginnt und bei einem tiefgreifenden Kundenservice endet. Dazwischen liegen
eine verantwortungsvolle Entwicklung und Erprobung; eine Serienproduktion mit
Stückprüfung und ein Netzwerk an verantwortungsvollen Händlern und autorisier-
ten Service-Betrieben.
Wir wollen dir nicht nur ein sehr gutes, sondern auch das richtige Produkt anbieten.
Das langfristige Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden, der verantwortungs-
volle Umgang damit, ist für uns das höchste Gut. Qualität setzen wir gleich mit
der Zufriedenheit unserer Kunden. Wenn wir deinen Erwartungen gerecht werden,
haben wir qualitätsvoll gearbeitet.

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Das SOMNIUM
Einführung
Das SOMNIUM bietet alles, was Streckenjäger suchen: Eine hohe Bequemlich-
keit, eine aerodynamische Sitzposition mit geringer Stirnfläche und dank Hybrid
Protection eine beeindruckende passive Sicherheit. Das geringe Gewicht von nur
3,7 Kilogramm (Größe S) erleichtert den Marsch zum Startplatz erheblich.
Mehr Sicherheit
Das SOMNIUM ist mit einem innovativen Hybrid Protector ausgestattet: Bereits
beim Auspacken aus dem Rucksack füllt sich unter dem Gesäß ein Schaumprotek-
tor. Einmal in der Luft, wird dieser von einem Airbag unterstützt. Dieses Luftpols-
ter umschließt nicht nur das Becken – er schützt auch den gesamten Rücken. Das
SOMNIUM bietet damit eine in dieser Klasse einzigartige passive Sicherheit.
Mehr Leistung
Mit Split Loops verfügt das SOMNIUM über ein Sitzkonzept, das einerseits sehr
bequem ist, andererseits auf Talquerungen die Leistung deines Gleitschirmes ver-
bessern kann: Die Tendenz zum Rollen wird gedämpft, was sich in Folge zu Guns-
ten der Gleitzahl auswirkt – insbesondere in turbulenten Luftmassen. Die schnitti-
ge Form und der schmale Beinsack unterstreichen diesen Leistungsanspruch.
Weniger Gewicht
Kleines Packmaß, niedriges Gewicht: Das SOMNIUM ist seiner Hybrid Protection
wegen klein packbar und mit nur 3,7 Kilogramm (Größe S) außerordentlich leicht
– ohne dabei Abstriche bei der passiven Sicherheit zu machen. Der Schaumprotek-
tor lässt sich stark komprimieren; der Airbag wird – bis auf den Stoff – zu Luft. Das
SOMNIUM bietet damit ein rundes Paket aus Leistung, Sicherheit und niedrigem
Gewicht.
In einem Tech-Film haben wir alle wesentlichen Funktionen in Kurzform erklärt.
Du findest ihn unter:
www.nova.eu/de/gurtzeuge/somnium/#c7437

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Leicht und haltbar
Gewichtsreduzierte Gurtzeuge kombinieren ein niedriges
Gewicht mit einer hohen Alterungsbeständigkeit und
Robustheit. Möglich machen dies hochwertige Stoffe
und ausgefeilter Zuschnitt, die unnötigen
Materialeinsatz auf ein Minimum reduzieren.
Mehr Komfort
Gurtzeuge mit Split Loops verfügen über eine
Einzelbeinaufhängung statt eines Sitzbrettes.
Die Konseqenz ist eine hohe Wendigkeit kombiniert mit einer
angenehmen Dämpfung und einer beeindruckenden Laufruhe
– leistungsminderndes Rollen wird verringert.
Schutz mit Bestand
Der Einfüllstutzen, der so genannte Scoop, ist jenes
Bauteil, das für eine schnelle Füllung des Airbags
entscheidend ist. Beim Packen des Gurtzeugs in den
Rucksack kann dieser Scoop jedoch beschädigt werden.
Der Scoop Protector verhindert dies.
Features des SOMNIUM
Sehr sicher, sehr leicht
Hybrid Protection vereint die Vorteile aus Foam (Schaum)
und Airbag Protection: Geringes Gewicht, kleines Packmaß
und hohe passive Sicherheit. Gurtzeuge mit Hybrid
Protection bieten die perfekte Synthese aus den
Vorteilen zweier Schutzmechanismen.
Jedem das Besondere
Unsere kleinen und großen Größen sind kein skaliertes Abbild
der Mittelgröße. Jede Größe ist individuell. Das Resultat von
Tailor-made Geometric: Jede Pilotin und jeder Pilot kommen
in den Genuss einer optimalen Sitzposition – Schluss mit
proportionaler Geometrie von der Stange!
Immer im Blick
Stets mit beiden Augen im Blick und einfach auslösbar: Front
Container bieten ein hohes Maß an Sicherheit – allein schon
ihrer Sichtbarkeit wegen. Dies ist einer der Gründe, warum
wir bei einigen unserer Gurtzeuge, insbesondere bei leichten
Modellen, auf Front Container setzen.
SPLIT
LOOPS
FRONT
CONTAINER

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Allgemeines zum Gleitschirmsport
Als Luftfahrtgerät sind Gleitschirme und in Folge die Benutzung von Gurtzeugen
einem Regelwerk unterworfen. Je nach Land ist eine Ausbildung zwingend vorge-
schrieben. Zudem gilt es,Vorschriften – etwa das geltende Luftrecht – zu befolgen.
Gleitschirmpiloten müssen eine gültige Berechtigung vorweisen können und sind
verpflichtet, sich den Vorschriften des Landes entsprechend zu versichern. Piloten
müssen in der Lage sein, das Wetter richtig einzuschätzen. Die Verwendung eines
Helms und Protektors sowie das Mitführen eines Rettungsschirms sind – je nach
Land – verpflichtend und dringend zu empfehlen.
Piloten tragen selbst das Risiko über die fachgerechte Ausübung ihres Sports.
Gleitschirmfliegen birgt die Gefahr schwerer Verletzungen oder des Todes in sich.
Wir als Hersteller können nicht für die unsachgemäße Ausübung des Sports zur
Haftung herangezogen werden.
Unerfahrenen Piloten oder Fliegern mit einem sehr hohen Sicherheitsbedürfnis
raten wir zu einem betreuten Fliegen im Rahmen einer Flugschule. Viele unserer
NOVA-Partner bieten solche Leistungen an.
Empfehlungen
Gurtzeug und Gleitschirm bilden eine wichtige Einheit. Nur wer sich sicher fühlt,
kann die volle Leistung seines Schirme ausschöpfen. Im Umkehrschluss führt eine
Überforderung mit einem Gerät nicht zu besseren Flugleistungen und birgt Gefah-
ren in sich.
Nach dem Neukauf empfehlen wir die Teilnahme an einem Sicherheitstraining. Da-
bei sollten insbesondere jene Manöver geflogen werden, welche in der Praxis auf-
treten können – insbesondere seitliche Klapper und Frontklapper.
Regelmäßiges Fliegen, Groundhandling sowie auch eine theoretische Fortbildung
sind ratsam. Wir empfehlen dir, dich kontinuierlich mit deiner Flugtechnik und den
Besonderheiten deines Materials auseinander zu setzen. Darüber hinaus bist du
als Halter deines Geräts verpflichtet, Überprüfungsvorschriften einzuhalten.
Mehr dazu im Kapitel »Pflege und Instandhaltung«.
Prolog
Das SOMNIUM richtet sich primär an Pilotinnen und Piloten mit Leistungsan-
spruch. Es bietet eine hohe passive Sicherheit kombiniert mit einem niedrigen
Gewicht und sehr guter Aerodynamik. Die hohe Bequemlichkeit und der Beinsack
dienen zudem dem Flugkomfort.
Sicherheitshinweise
• Unsere Gurtzeuge sind fürs Gleitschirmfliegen entwickelt und gebaut. Das
maximal vorgesehene Pilotengewicht beträgt 130 Kilogramm (laut LTF-Zulas-
sung).
• Unsere Gurtzeuge sind nicht für den Freifall geeignet. Auch die Rettungsaufhäng-
ungen halten einer Freifallöffnung nicht stand.
• Der Pilot sollte sein Gurtzeug am Boden korrekt einstellen, nicht in der Luft. Die
richtige Einstellung ist eine maßgebliche und sicherheitsrelevante Eigenschaft.
• Der Aufprallschutz des Gurtzeugs erhöht die passive Sicherheit, er bietet jedoch
keinesfalls einen umfassenden und vollständigen Schutz vor Verletzungen. Die
Schutzmechanismen helfen, den etwaigen Aufprall zu dämpfen und senken das
Verletzungsrisiko bei einem Aufprall aus geringer Höhe. Dies betrifft insbesonde-
re Unfälle bei Starts und Landungen.Je höher die Aufprallenergie, desto geringer
der Nutzen.
• Führt man ein Sicherheitstraining durch, gilt es bei einer Notwasserung zu be-
achten, dass der Airbag Auftrieb erzeugt und einem den Kopf unter Wasser drü-
cken kann. Zudem können sich die Airbag-Kammern füllen, was einen nach unten
zieht. In Folge ist eine organisierte und schnelle Rettung aus demWasser wichtig.

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wird die Simulation, wenn du deine Flugbekleidung trägst – eine dicke Jacke kann er-
heblichen Einfluss auf die Sitzposition haben.
Ausgeliefert wird das SOMNIUM in der Grundeinstellung. Du erkennst diese an der
roten Vernähung am schwarzen Gurtband.
Bitte beachte: Egal, wie du dein Gurtzeug einstellst – wichtig ist, stets das Gurtzeug
symmetrisch einzustellen. Asymmetrie kann zu Richtungsfliegen und zu negativen
Folgen im Extremflug führen.
Bitte teste die gewählte Voreinstellung bei einem ruhigen Gleitflug. Merke dir in
der Luft, welche Veränderungen du vornehmen möchtest. Nach dem Flug kannst
du das Prozedere der Ersteinstellung wiederholen und den Gurt entsprechend an-
passen.
Schließen der Gurte
Prüfe vor jedem Start, ob alle Schnallen zu
und auch richtig geschlossen sind. Ein rich-
tiges Schließen erkennst du an einem mar-
kanten »Klick«-Geräusch. Zudem muss der
rote Druckknopf die zweite Schnalle leicht
überragen und sie damit am Ausfädeln hin-
tern.
Ein Start mit offenen Schnallen kann einen
Unfall mit Todesfolge bedeuten.
Beingurte und Brustgurt bilden bilden eine
Einheit. Achte beim Schließen, dass die
Gurte nicht rotiert sind.
Inbetriebnahme
Auslieferung
Jeder Partner von NOVA muss das Gurtzeug vor dem Verkauf kontrollieren und auf die
korrekte Grundeinstellung überprüfen. Etwaige Mängel am Produkt sollten bereits vor
dem Kauf mitgeteilt werden.
Lieferumfang
Dein Gurtzeug wird mit:
• Beschleuniger
• Beinstrecker
• zwei NOVA-Stratus-Karabinern
• Rettungsgriff
• Integrierte V-Leine
• Betriebshandbuch
• Stickern (Aufkleber)
ausgeliefert.
Passive Sicherheit
Das NOVA SOMNIUM ist mit zwei Schutzsystemen ausgestattet. Zusammen bilden
sie einen Hybrid Protector.
Der Hybrid Protector vereint die Vorteile aus Foam (Schaum) und Airbag Protection:
Geringes Gewicht, kleines Packmaß und hohe passive Sicherheit. Gurtzeuge mit Hyb-
rid Protector sind in der Regel so ausgeführt, dass ein Schaumprotektor unter dem Ge-
säß verbaut ist, welcher bereits während des Startvorgangs den vollen Schutz bietet.
Einmal in der Luft, füllt sich der Airbag hinter dem Rücken und bietet zusätzlichen
Schutz für diesen Körperbereich. Bei der Gestaltung der Form des Airbags wurde auf
eine aerodynamisch günstige Form hohen Wert gelegt. Der Hybrid Protector eignet
sich besonders bei Allround- und Streckengurtzeugen, die leicht und sicher sein sollen.
Einstellungen: Grundsätzliches
Bitte stelle dein Gurtzeug vor dem ersten Flug am Boden ein. Schließe die Schnallen
und hänge dich dann mit den Karabinern an einer Vorrichtung ein. Noch realistischer
X
X
Foam Protection
Airbag Protection

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Schließen des Beinsacks
Führe zum Schließen den schwarz gummierten Stift durch die rote Lasche am linken
oberen Ende des Beinsacks. Fädele im Anschluss die Schließklinke durch jenen Loop,
welcher an der linken Aufhängung befestigt ist.
Dies gilt es nach dem Schließen der Brust- beziehungsweise Beingurte durchzuführen.
Der Beinsack-Schließer dient darüber hinaus als Anti-Herausfall-Sicherung. Bitte nut-
ze jedoch jedes Schließen des Beinsacks zur gleichzeitigen Überprüfung des korrek-
ten Verschlusses von Brust- beziehungsweise Beingurten.
Fixiere im Anschluss den Kunststoff-Schließer, welcher linksseitig den Beinsack mit
dem Gurtzeug verbindet.
Bitte öffne den Beinsack-Schließer erst nach der Landung. Ziehe dazu an der Klinke
des Schließers. Diese öffnet und kann aus dem Loop herausgezogen werden.
Cockpit adjustieren
Am Cockpit finden eine Reihevon Instrumenten Platz. Fixiere diese mit Klettverschluss
und sichere sie am eingenähten Loop. Zur Vermeidung von Leineneinhängern empfeh-
len wir dir, zur Sicherung der Instrumente Schraubschäkel und keine Schnappkarabi-
ner zu verwenden.
Mit zwei grauen Fädellaschen (links und rechts) kannst du die Position des Cockpits
variieren. Einerseits in der Höhe, andererseits im Winkel.
Trinksack verstauen
Im Rückenfach kann ein Trinksack verstaut werden. Der Schlauch wird in Folge durch
ein spezielles Loch nach außen geführt. Nutze die Gummilasche an den Schultergurten
zur Fixierung des Schlauchs.

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Grundeinstellungen
Schultergurte
Die Schultergurte sind auf die PilotInnengröße richtig einzustellen. Richtig bedeu-
tet, in sitzender Position locker und nicht auf die Schulter drückend adjustieren;
jedoch gleichzeitig straff genug, um den Piloten ausreichend gut zu stützen.
Die Länge der Gurte kann stufenlos eingestellt werden. Wichtig ist, beide Gurte
symmetrisch einzustellen.
Rückengurte
Mit den Rückengurten lässt sich die Sitzposition einstellen. Manche PilotInnen
bevorzugen eine leicht liegende, andere eine sehr gerade Position. Allgemein emp-
fehlen wir den Bereich der Grundposition (rote Vernähung an der Schnalle).
Mit ziehen an der Schlaufe wird die Sitzposition steiler. Mit einem Betätigen der
Schnallenöffnung weitet sich der Gurt und der Sitzwinkel wird flacher. Wichtig ist
wiederum, beide Gurte symmetrisch einzustellen.
Das SOMNIUM verfügt über je zwei Rückengurte. Beide sollte auf Zug sein.
Beingurte, Brustgurt
Die Beingurte verbinden den Piloten mit dem Sitzbrett und in Folge mit dem Gurt-
zeug. Beim SOMNIUM dienen sie gleichzeitig als Brustgurt.
Die Brustgurtweite beeinflusst maßgeblich die Flugeigenschaften deines Gleit-
schirms. Je weiter, desto agiler. Je schmäler, desto gedämpfter. Wir empfehlen be-
wusst keinen generellen Wert: Die richtige Einstellung ist eine Frage persönlicher
Präferenzen. Mit ziehen an der Verstellschlaufe kannst du den Gurt enger ziehen.
Beingurtweite
Je nach Geschmack kannst du die Beinentfernung deiner Split Loops enger oder
weiter einstellen. Finde eine Einstellung, welche dir am meisten zusagt.
Allgemein empfehlen wir, eine Position zu wählen, welche nicht zu stark liegend ist.
Die besten Flugeigenschaften entfaltet das SOMNIUM im Bereich der Grundein-
stellung (leicht nach hinten geneigter Oberkörper, nicht zu stark liegend).
Anmerkung: Bei dieser Darstellung ohne Beinsack sind die
Einstellgurte besser zu erkennen.
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Einstellungen am Beinsack
Das SOMNIUM ist mit einem Beinsack ausgestattet. Dieser verbessert die Aero-
dynamik, sorgt für Wärme und ermöglicht dir langes und entspanntes fliegen.
Wichtig ist die richtige Einstellung:
1. Im Inneren des Beinsacks findest du vier blaue Gurte. Zwei sind obenliegend,
zwei untenliegend. Stelle alle vier mittels der Kunststoff-Fädelschnallen Iauf
dieselbe Länge ein. Du erkennst die Länge an der Überlänge der blauen Gurte.
Ein Maßband ist zum Einstellen hilfreich.
2. Nun gilt es, die Länge des Beinsacks richtig einzustellen. Richtig bedeutet, du
musst deinen Beine völlig ausstrecken können und einen leichten Druck spüren.
Der Druck soll allerdings nicht hoch sein. Dies würde sich im Flug ermüdend
auswirken. Kürze oder verlängere die blauen Gurte.
3. Der Beinsack sollte möglichst faltenfrei sein. Schräg verlaufende Falten sind
meist die Folge einer asymmetrischen Länge von oberen und unteren Gurten.
Bitte überprüfe bei starken Falten die Symmetrie der Einstellung.
4. Die Unterkante des Beinsacks sollte möglichst parallel zum Boden verlaufen.
Dies ist die aerodynamisch beste Position. Ein leichter Winkel nach unten ist
tolerabel. Nach oben sollte der Sack keinesfalls zeigen.
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III
IV
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5. Wenn deine Position passt (Beinsack horizontal beziehungsweise parallel zum
Boden verlaufend), gilt es, eine Feineinstellung des Gurtzeugs vorzunehmen.
Ändere deinem Geschmack entsprechend wie im Kapitel zuvor skizziert die Län-
gen von Schulter und Rückengurt.
6. Prüfe nach der Feineinstellung erneut die den Winkel des Beinsacks. EineVerän-
derung der Rückeneinstellungen führt zu einer Verlagerung des Schwerpunkts
nach vorne oder hinten. Passe entsprechend den Beinsack an.
Fliegen ohne Beinsack
Das SOMNIUM kann auch ohne Beinsack geflogen werden. Beachte jedoch, dass
du einen Frontcontainer samt Rettungsschirm benötigst, denn mit dem Beinsack
wird auch der integrierte Container abgebaut.
Der Umbau funktioniert wie folgt:
1. Öffne die Schraubkarabiner II und entferne sie samt den blauen Gurten aus
den Schlaufen.
2. Fädle den Hauptkarabiner III aus den Aufhängungen aus und entferne dabei die
beiden weißen Dyneema-Schleifen. Es handelt sich dabei um die Beinsackauf-
hängungen.
3. Trenne den Klettverschluss IV , welcher Gurtzeug und Beinsack verbindet.
4. Öffne die beiden Klippverschlüsse Vwelche hinter einem kleinen Schlitz zu
finden sind sowie jenen am Ende des roten Rettungskanals.
5. Öffne den Verbindungsschäkel des Rettungsschirms welcher im Frontcontainer
zu finden ist. Verstaue die Rettungsschirm-Verbindungsleine im Nackenbereich
und sichere sie gegen ein Herausfallen.
6. Nun kann der Beinsack entfernt werden.
7. Der mitgelieferte Beinstrecker kann nun montiert, richtig abgelängt und per
Gummizug mit dem Beschleuniger verbunden werden. Als Einhängepunkt
dienen die beiden mit II gekennzeichneten Schlaufen.
Zum Montieren des Beinsacks gilt es diesen Prozess in umgekehrter Reihenfol-
ge auszuführen. Die Verbindungsleine der Rettung muss wieder durch den Kanal
Richtung Frontcontainerverlegt werden. Im Anschluss gilt es den Schäkel des Ret-
tungsschirms wieder zu verschließen und den Frontcontainer ordnungsgemäß zu
packen. Wichtig ist, die Beinsackgurte richtig an der Hauptaufhängung (Karabiner)
einzufädeln.

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Dies funktioniert folgendermaßen:
1Die Hauptaufhängung besteht aus drei Laschen. Halte sie in korrekter Position
und fädle die weiße Dyneema-Schlaufe des Beinsacks durch die rot markierte
Hüftabstützung.
2Es folgt eine schwarze Aufhängung. Fädle die Dyneema-Schlaufe nicht (!) hin-
durch sondern außen an der Aufhängung vorbei.
3Die folgende rote Rückenabstützung gilt es wieder durchzufädeln.
4Nun wird der Hauptkarabiner beginnend bei der Hüftabstützung durch alle drei
Aufhängungsschlaufen durchgefädelt. Ganz zum Schluss wird auch die Bein-
sack-Schlaufe durchgefädelt. Das Vorbeischlaufen an der schwarzen Mittelab-
stützung verhindert ein Zurückrutschen der Dyneema-Schlaufe.
5Diesen Vorgang gilt es auf der anderen Seite zu wiederholen.
Einstellen des Beschleunigers
Die Beschleunigerschnüre werden durch je eine Rolle und einen Kunststoffschlauch
hindurch in Richtung des Ende der Split Loops (Kniekehle) geführt. Dort werden sie
noch durch zwei Metallringe gefädelt, welche an einem Gummizug befestigt sind.
Nun gilt es, die Schnüre mit dem Beschleuniger symmetrisch (!) zu verknoten.
Von der Bodenplatte weg stehen zwei Gummizüge. Diese gilt es mit dem geboge-
nen Teil des Beschleunigers zu verknoten. Die Verknotung sollte mit einem gewis-
sen Abstand erfolgen, sodass sich der Beschleuniger nicht verdrehen kann.
Wichtig ist die richtige Einstellung der Länge des Beschleunigers. Bei zu kurzer
Einstellung besteht die Gefahr, dass der Schirm ständig beschleunigt wird, was
in jedem Fall zu vermeiden ist. Zudem kann das Beschleunigerpedal durch eine zu
kurze Seileinstellung für die Füße unerreichbar werden.
Bei zu langer Einstellung ist es nicht mehr möglich, den Schirm bis zu seiner Maxi-
malgeschwindigkeit zu beschleunigen.
Wir empfehlen, den Beschleuniger bei der Montage etwas zu lang einzustellen und
im Flug den Leerweg abzuschätzen. In Folge kann der Beschleuniger um diesen
Leerweg verkürzt werden.
Achtung: Bei zu langer Einstellung besteht die Gefahr, dass man beim Schließen
des Beinsacks den Beschleuniger mit dem Bein erwischt. Sei dir dessen bei dei-
nem ersten Flug bewusst. Bei korrekter Ablängung des Beschleunigers tritt dies
in der Regel nicht auf.
Die Beschleunigerschnur muss auf der rechten Seite zwischen rotem
Rettungsleinenkanal und Gurtzeug verlaufen. Sie darf keinesfalls außenseitig
verlaufen. Dies kann bei einer Notschirmöffnung zu Komplikationen führen.
Optionaler Beinstrecker
Wie zuvor beschrieben, kann der Beinsack entfernt und durch einen Beinstre-
cker (im Lieferumfang) ersetzt werden. Dieser erhöht den Komfort in der Luft. Mit
Schraubkarabinern werden Beinstrecker und Gurtzeug miteinander verbunden.
Ein Gummizug dient zur Fixierung des Beschleunigers am Beinstrecker.
Bitte verwende ausschließlich den von uns empfohlenen und dem Gurt-
zeug beiliegenden Beinstrecker.
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Verbindung mit dem Rettungsschirm
Allgemeines
Das Paket aus Gurtzeug und Rettungsschirm ist kein standardisierbares: Ret-
tungsschirme variieren je nach Größe und Packweise in deren Volumen. Das
SOMNIUM ist mit einem Frontcontainer ausgestattet, welcher in der Regel gut
mit unterschiedlichenVolumina zu umgehen kann. Das maximale Volumen des Ret-
tungsschirms darf fünf Liter nicht überschreiten.
Der Einbau eines Rettungsgeräts und die Überprüfung der Kompatibilität beider
Systeme sollten – zu Gunsten deiner Sicherheit – von einem Experten durchge-
führt werden. Wir empfehlen dir, dazu einen NOVA-Service-Partner zu kontaktie-
ren: www.nova.eu/de/try-buy/
Auswahl des Rettungsschirms
Der Frontcontainer ist aus stretchfähigem Material gefertigt. Die Dehnbarkeit des
Materials ermöglicht den Einbau von klein- und großvolumigen Rettungsschirmen.
Achte jedoch darauf, dass der Schirm gut lagegesichert ist. Er darf sich nicht be-
wegen oder gar drehen im Container.
Moderne Rettungsschirme finden in der Regel gut Platz im Container. Bei sehr
großvolumigen Rettungen – in der Regel älteren Baujahres – kann der Platz im Con-
tainer eng werden. Sollte der Retter zu straff sitzen, empfehlen wir dir, von dieser
Kombination Abstand zu halten.
In jedem Fall muss ein Kompatibilitätstest durchgeführt werden. Also wie bezie-
hungsweise ob Rettungsschirm und Gurtzeug überhaupt zueinander passen. Bei
Inkompatibilität gilt es, einen anderen Rettungsschirm auszuwählen.
Steuerbare Rettungsschirme
Das SOMNIUM kann mit einem steuerbaren Rettungsschirm wie den von NOVA
produzierten BEAMER ausgerüstet werden. Dazu müssen die standardmäßig
verbauten roten Verbindungsgurte ausgebaut und jene des steuerbaren Retters
im selben Kanal neu verlegt werden. Befestigt werden sie mit Schraubkarabinern
(mindestens 2400 daN Festigkeit) an den Schulterschlaufen, welche unterhalb ei-
ner Stretch-Abspannung zu finden sind. Bitte sichere beide Gurte mit O-Ringen
gegen ein Verrutschen.
Bei steuerbaren Rettungsschirmen gilt es – analog wie bei nicht steuerbaren –,
einen Kompatibilitätstest durchzuführen. NOVA empfiehlt, diesen von einem
Service-Partner durchführen zu lassen.
Einbau des Rettungsschirms
1Verbindung zum Gurtzeug
Erster Arbeitsschritt ist das Verbinden des Rettungsschirms mit dem Gurtzeug.
Dazu müssen der Verbindungsgurt des Gurtzeugs und jener des Retters miteinan-
der verschraubt werden.
Wir empfehlen, ovale Karabiner mit einer Bruchlast von 2500 Kilogramm
(>2500 daN) oder mehr zu verwenden. Bewährt hat sich das Modell Normal Mail-
lon Rapide mit ausreichend hoher Bruchlast (Abhängig vom Durchmesser).
Die beiden Verbindungsgurte gilt es mit O-Ringen aus Gummi gegen eine Lagever-
änderung zu sichern. Anschließend den Karabiner mit einem Schraubenschlüssel
mit korrektem Drehmoment verschließen. Bitte halte dich dabei an die Empfehlun-
gen des Karabinerherstellers.
Die Verbindungsleine ist an den Schultern mit den dortigen Aufhängungen fest
verschlauft (Sackstich). Prüfe beim Einbau des Rettungsschirms diese Verbindun-
gen. Bei steuerbaren Rettungsschirmen kann die Verbindungsleine alternativ an
der Hauptaufhängung eingehängt werden. Bitte halte dich hierbei jedoch an die
Empfehlungen des Herstellers deines Rettungsschirms.
Die Verbindungsleine gilt es nun im roten Kanal beziehungsweise grau-verdeckten
Kanal sauber zu verstauen.
2Auslösegriff verbauen
Danach gilt es, den Auslösegriff mit dem Container des Rettungsschirms zu
verbinden. Wähle dazu die mittige Schlaufe des Innencontainers (Stirnfläche) und

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fädle die schwarze Bandschleife des Rettungsgriffs durch diese Container-Schlau-
fe. Führe im Anschluss den roten Rettergriff durch die schwarze Bandschleife und
verbinde damit Container und Auslösegriff.
Ziehe den entstandenen Schlaufknoten fest. Die schwarze Bandschleife des Aus-
lösegriffs und die Schlaufe des Innencontainers müssen ohne Spiel ineinander ver-
schlauft sein.
3Rettungscontainer einbauen
Nun wird der Rettungscontainer flach, also mit der Öffnung und den verschlauften
Leinen nach unten, in den Frontcontainer gelegt. Der Griff muss nach rechts außen
zeigen (Flugrichtung). Sofern die Verbindungsleine nicht bereits im roten Kanal ver-
staut ist, gilt es diese sauber zu integrieren.
4Frontcontainer verschließen
Passt der Sitz des Rettungsschirms, gilt es, je eine Leine durch die beide Loops der
Kleeblätter zu fädeln. In Folge werden erst die außenliegenden Kleeblätter, gefolgt
von den grauen Loops eingeschlauft.
A
C
E
B
D

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5 Splinte verschließen
Achtung: Der nun folgende Arbeitsschritt ist sehr wichtig für die korrekte Funkti-
onsweise deines Rettungssystems! Führe den kürzeren Stift durch jenen Loop, der
sich näher beim Auslösegriff befindet und den langen Stift durch jenen, der weiter
links ( Flugrichtung) ist.
Führe nie den langem Stift durch beide Loops! Dies würde eine Auslösbarkeit
unterbinden!
6 Auslösegriff einsetzen
Baue nun den Auslösegriff in die Aufnahmeeinheit auf der rechten Seite ein. Ste-
cke dazu erst das untere Kunststoffteil in die Stofflasche und dann das obere in
die flexible, aus Neopren gefertigte Lasche. Ein Klettverschluss sichert darüber
hinaus die Lage des Auslösegriffs. Im Anschluss schließt die umklappbare Deckel-
lasche den Container.
7 Kompatibilitäts- und Funktionstest
Ist der Frontcontainer verschlossen, muss die Auslösbarkeit des Rettungsschirms
überprüft werden. Belasse dazu die Leinen in den Loops und ziehe am roten Ret-
tungsgriff. Wenn alles richtig verbaut wurde, lösen sich die beiden Stifte und der
Rettungsschirm lässt sich im Anschluss mit geringem Kraftaufwand aus dem
Frontcontainer ziehen. Die Auslösekraft darf sieben (7) daN nicht überschreiten.
Ist die Auslösekraft deutlich höher, ist vermutlich der Rettungsschirm zu groß-
volumig. Sollte sich der Frontcontainer nicht auslösen lassen, ist die Verstiftung
der Loops zu überprüfen (nie einen Stift durch zwei Loops fädel!).
Bei einem tatsächlichen Retterwurf muss das Paket aus Retter (Innencontainer)
samt Griff aus dem Frontcontainer herausgezogen und nach rechts rausgeworfen
werden. Es ist wichtig, den Griff nach dem Wurf loszulassen. Bei Unsicherheiten
oder Problemen raten wir dir dringend an, einen NOVA-Service-Partner oder dei-
nen Fachhändler zu kontaktieren.
Nach dem Auslösetest muss der Frontcontainer erneut verschlossen und die Gleit-
schirmleinen vorsichtig, also langsam, abgezogen werden. Die Deckellasche kann
im Anschluss nach unten geklappt werden.
Kontrolliere bei der Kompatibilitätsprüfung weiters, dass der Beschleuniger oder
Beinstrecker bei der Retterauslösung nicht behinderlich sind.

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Anmerkungen
• Kontrolliere vor jedem Flug den richtigen Verschluss des Containers. Prüfe dazu,
ob die Stifte in den Loops stecken.
• Mache dich mit der Position des Rettungsgriffs vertraut. Greife im Flug probe-
halber – in ruhigen Bedingungen – nach dem Griff und simuliere gedanklich die
Auslösung (natürlich nicht daran ziehen!).
• Kontrolliere in Folge vor jedem Flug, ob der Rettungsgriff vorhanden und richtig
platziert ist.
Handhabung
Technische Features
Scoop Protector
Der Einfüllstutzen, der so genannte Scoop, ist jenes Bauteil, das für eine schnelle
Füllung des Airbags entscheidend ist. Beim Packen des Gurtzeugs in den Ruck-
sack kann dieser Scoop jedoch beschädigtwerden, was sich wiederum stark nach-
teilig auf die Befüllung des Airbags auswirkt – im Extremfall bleibt der Airbag leer
und bietet keinen Schutz.
Der Scoop Protector ist ein Reißverschluss, der – wenn geöffnet – dem Scoop
seine Bogenform nimmt. Der knickempfindliche Kunststoff schmiegt sich dann an
das Gurtzeug an und kann gut geschützt im Rucksack verpackt werden. Somit ist
der Scoop und in Folge auch der Airbag gegen Folgen der Alterung geschützt.
Wichtig ist:
• Den Reißverschluss vor jedem Flug zu schließen.
• Beziehungsweise ihn vor jedem Packen zu öffnen.
Weitere technische Details
Auf der rechten Schulter ist ein Stück
Klett zur Befestigung eines Mini-Varios
vernäht.
Das Hauptstaufach befindet sich im
Rückenbereich. Hier kann der Ruck-
sack zusammengefaltet untergebracht
werden.
Unter den geteilten Beingurten
befindet sich ein weiteres Staufach. Es
kann fürs Mitführen von Wasserballast
genutzt werden.
Auf der rechten Seite ist eine Tasche
zu finden, in welcher beispielsweise
eine Kamera untergebracht werden
kann.

_33 _DE_32
In der Luft
Allgemein
Das SOMNIUM ist für eine leicht bis mittelmäßig geneigte Sitzposition konzipiert
worden. Für dem Flug in liegender Position ist es nicht gedacht. Dies ermöglicht
eine gute Kontrolle über den Schirm, ein exaktes, sehr feinfühliges Manövrieren
und bedeutet eine gute Rundumsicht.
Neben seiner sehr bequemen, ergonomisch ausgeklügelten Sitzposition ist die
passive Sicherheit eine große Stärke des SOMNIUM:
• Bereits vor dem Start entfaltet sich unter dem Gesäß ein Schauprotektor. Dieser
ist insbesondere beim Start von großer Bedeutung.
• Einmal in der Luft, füllt sich hinter dem Rücken ein weiterer Airbag mit großem
Volumen. Die Pilotin beziehungsweise der Pilot ist damit nicht nur im Bereich des
Gesäßes, sondern auch am Rücken gegen einen Aufprall geschützt.
• Das Hauptstaufach hinter dem Rücken bietet zusätzlichen Schutz: Einmal gefüllt
mit dem zusammengefalteten Rucksack (Packsack), dient es ebenfalls als Puffer.
Start-Check
Bitte führe vor jedem Start den Fünf-Punkte-Check durch:
1. Angeschnallt: Beingurte, Brustgurt beziehungsweise Beinsack am Gurtzeug
geschlossen, Kinnband am Helm geschlossen
2. Eingehängt: Tragegurte nicht verdreht zu Karabiner eingehängt, Beschleuniger
korrekt eingehängt, Karabiner verschlossen
3. Leinen: A-Leinen oben, sämtliche Leinen sortiert, Bremsleine läuft frei zur
Bremsrolle
4. Kappe: Kappe liegt bogenförmig mit geöffneter Eintrittskante am Startplatz
5. Wind und Luftraum: Wind ist passend für den Start, Luftraum ist frei
Start und Landung
Die Bewegungsfreiheit des SOMNIUM ist sehr hoch. Es ist einfach, von einer
sitzenden in eine stehende Position zu wechseln. Vor der Landung ist wichtig, die
Beine rechtzeitig (rund 30 Meter über dem Boden) aus dem Sack zu führen.
Einstieg in den Beinsack
Bleibe unmittelbar nach dem Start aufrecht und führen dein linkes Bein angewin-
kelt nach hinten. Es sollte nun problemlos den Beinsack erreichen können. Wegen
des asymmetrischen Schnitts des Beinsacks muss es das linke, nicht das rechte
Bein sein. Nun kannst du den Beinsack spannen, dich gleichzeitig hinsetzen und
das rechte Bein ebenfalls in den Sack einführen.
Bei nicht korrekter Einstellung des Beschleuniger ist Vorsicht geboten: Der Fuß
kann im Beschleuniger statt im Beinsack einrasten. Bitte prüfe in solch einem Fall
die richtige Ablängung des Beschleunigers.
Kurvenhandling
Du kannst die Agilität deines Gurtzeugs durch Verstellen des Brustgurts variieren.
Je enger der Brustgurt, desto höher die Dämpfung. Je weiter, desto agiler. Es gibt
keine optimale Weite.
Die richtige Einstellung ist eine Frage deines persönlichen Geschmacks.
Beschleunigen
Betätigt man den Beschleuniger, ändert sich dadurch die Sitzposition. Der Ober-
körper wandert nach hinten, die Sitzposition wird flacher.
Verbinde den Beschleuniger unbedingt mit den Metallringen am Ende des Sitz-
bretts. Diese ziehen den Beschleuniger zurück in seine Ausgangsposition. Zudem
muss er mit den beiden Gummibändern, welche ihren Ursprung an der Fußplatte
haben, verknotet sein. Diese fixieren ihn in der richtigen Position und verhindern
ein Verdrehen während des Fluges.
Wir raten dir dringend an, bei jedem Flug den Beschleuniger einzuhängen. Er kann
dir in einigen Situationen zusätzliche Sicherheit bieten.
Beinstrecker
Das SOMNIUM kann bei demontierten Beinsack mit einem Beinstrecker geflogen
werden. Eine Anleitung dazu findest du im Kapitel »Fliegen ohne Beinsack«.
Wir empfehlen, ausschließlich den von uns angebotenen Beinstrecker zu verwen-
den. Das integrierte Gummiband dient zur Verbindung mit dem Beschleuniger.
Wasserballast
Das SOMNIUM kann mit Wasserballast geflogen werden. Ein Wassersack kann
unterhalb der geteilten Beingurte verstaut werden.

_35 _DE_34
Achtung: Ein Wassersack erschwert die Handhabung des Gurtzeugs am Start und
verändert das Flugverhalten. Mache dich mit diesen Änderungen in ruhigen Test-
flügen vertraut.
Schulungsbetrieb
Das Gurtzeug ist nicht für den Schulungsbetrieb geeignet.
Windenschlepp
Das SOMNIUM ist für den Windenschlepp geeignet. Wende dich bei Fragen an dei-
nen NOVA-Partner und konsultiere vor einem Start – insbesondere an einer neuen
Winde – den Windenfahrer.
Wichtig ist, einen separaten Karabiner oder eine Schleppklinke zu verwenden.
Akro-Fliegen
Das SOMNIUM ist nicht fürs Akro-Fliegen konzipiert worden.
Tandemfliegen
Das Gurtzeug ist weder für den Passagier und noch weniger für den Piloten eines
Tandemschirms geeignet.
Wartung, Reparatur & Pflege
Wartung
Unsere Gurtzeuge sind aus widerstandsfähigen Materialien gebaut und halten
großen Beanspruchungen stand. Ein wesentlicher Einflussfaktor bezogen auf die
Nutzungsdauer ist jedoch der Umgang mit dem Gurtzeug. In Folge empfehlen wir,
das Gurtzeug immerwieder auf mögliche Abnutzungen und schadhafte Nähte oder
Gurte zu untersuchen.
Solltest du Mängel entdecken, raten wir dringend an, umgehend einen NOVA Ser-
vice-Partner zu kontaktieren. Bei Mängeln an tragenden Teilen (Gurte, Schnallen,
Aufhängungspunkten) raten wir dir dringend vom Gebrauch des Gurtzeugs ab!
Führe nicht selbstständig Modifikationen an deinem Gurtzeug durch. Bitte wende
dich im Falle einer Reparatur an uns oder einen unserer Service-Betriebe.
Zumindest einmal im Jahr sollte das Gurtzeug einer Komplettkontrolle unterzogen
werden. Überprüfe dabei alle Nähte, Gurte und Schnallen. Dies lässt sich mit dem
Neupacken des Rettungsschirms kombinieren. Solltest der Rettungsschirm ge-
worfen worden sein, empfehlen wir zudem eine Überprüfung der Verbindungsleine
und Aufhängungspunkte. Ein Service-Center sollte diese Überprüfung durchfüh-
ren.
Setze das Gurtzeug nicht unnötiger UV-Strahlung aus. Meide Temperaturen von
weniger als -20 Grad beziehungsweise mehr als 60 Grad Celsius. Schütze es vor
Feuchtigkeit, Salzwasser, sauren oder basischen Flüssigkeiten. Behandle das
Gurtzeug schonend und lagere es sachgemäß.
Folgende Punkte sind darüber hinaus wichtig im Bezug auf die Lebensdauer dei-
nes Gurtzeugs:
• Setze das Gurtzeug nicht unnötig großen Temperaturschwankungen aus (bei-
spielsweise im Auto) und stelle bei dauerhafter Lagerung eine gute Luftzirkulati-
on sicher (verhindert die Bildung von Kondenswasser).
• Packe das Gurtzeug nach dem Flug zügig in deinen Rucksack. So schonst du es
vor unnötiger UV-Belastung.
• Wird das Gurtzeug feucht, trockne es bei Zimmertemperatur drinnen oder drau-
ßen an einem schattigen Platz. Achtung: Rettungsschirm neu packen (lassen)!
• Kommt das Gurtzeug mit Salzwasser in Kontakt, ist es mit Süßwasser gründlich
zu reinigen. Bitte befolge danach die Schritte von zuvor.
• Lasse das Gurtzeug nach einer harten Beanspruchung, etwa einem Aufprall, von
einem Fachmann untersuchen.
• Reinige das Gurtzeug nur mit frischem Wasser und einer sanften Bürste.
• Überprüfe regelmäßig die Gurte, Nähte und Schnallen des Gurtzeugs. Sie müs-
sen unbeschädigt sein.
• Überprüfe regelmäßig die Verbindungsleine zum Rettungsschirm.
• Überprüfe regelmäßig den Notschirmgriff. Insbesondere die Stifte und/oder
Splinte.
Bitte lese auch die Betriebsanleitung deines Rettungsschirms und informiere dich
über die notwendigen Packintervalle. Wird die Rettung sehr heiß, mechanisch hoch
beansprucht oder feucht/nass, so kann/muss ein sofortiges lüften und neu packen
die notwendige Folge sein.

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Airbag-Handhabung und Wartung
Wichtig ist, den Scoop Protectorvor dem Packen zu öffnen (Reißverschluss aufzip-
pen). Dies verhindert eine Beschädigung und eine dadurch verminderte Luftansau-
gung. Vor jedem Flug muss der Scoop Protector wieder geschlossen werden
(Reißverschluss zuzippen). Geschieht dies nicht, füllt sich der Airbag nicht ord-
nungsgemäß und die Funktion ist stark eingeschränkt.
Nach einer harten Landungen ist die Funktion des Airbags von einem Experten
(NOVA Service-Partner) zu überprüfen. Spitze Gegenstände, etwa ein Stachel-
draht, können ebenfalls zu einer Beschädigung des Airbags führen.
Im Falle einer längeren Lagerung raten wir dringend an, das Gurtzeug aus dem
Packsack zu nehmen und mit der Sitzfläche nach unten kompressionsfrei aufzube-
wahren. Dies schont den Schaumprotektor.
Check
Dein Gurtzeug muss alle 24 Monate (zwei Jahre) oder nach mehr als 150
Flugstunden einem NOVA Full Service unterzogen werden. Dabei wird
das gesamte Gurtzeug auf mögliche Schadstellen hin untersucht.
Full-Service-Partner findest du unter: www.nova.eu/de/try-buy/
Reparaturen
Versuche nie selbst, Reparaturen an deinem Gurtzeug durchzuführen. Kontaktiere
dazu uns oder einen autorisierten Servicebetrieb.
Weitere Hinweise
Die Karabiner sind nach 1500 Flugstunden oder fünf Jahren (jener Wert, der
früher erreicht wird) auszutauschen
Entsorgung
Die in einem Gurtzeug eingesetzten Kunststoff-Materialien erfordern eine sach-
gerechte Entsorgung. Bitte ausgediente Geräte an NOVA oder Deinen lokalen
NOVA-Partner zurückschicken: Dort werden sie fachgerecht in ihre Einzelteile zer-
legt und entsorgt.
Technische Daten
Materialien
Außenstoff, Innenstoff Nylon Ripstop
Haupt- und Schultergurte Polyester
Beingurte Polyester
Brustgurt Polyamid
Karabiner AustriAlpin Stratus
Verschlussystem Alu-Leichtschnallen, T-Lock-System
Schutzsystem Pre-inflated Airbag
Zulassung
Das Gurtzeug ist laut LTF 91/09 auf 130 Kilogramm und laut EN 1651 auf 100
Kilogramm Einhängegewicht geprüft und zugelassen.
Es darf nur mit dem mitgelieferten Rettungsschirm-Auslösegriff verwendet
werden. Bei baulichen Veränderungen erlischt die Zulassung.
PilotInnengröße cm <168 <180 >180
Gewicht Gurtzeug kg 3.7 3.9 4,1
Zulassung (EN & LTF) PH 132.2015
Maximales Einhängegewicht 130 kg lt. LTF
Verzögungswert Protektor g 36
Farbe NOVA Racing Red
S M L

_39 _EN_38
SOMNIUM – for cross-country
pilots with dreams
Thank you for your trust
Many thanks for choosing a NOVA product. NOVA stands for innovative,
technically sophisticated, high quality products. We are a leading brand
in the paragliding market and have a large network of partners offering
a high quality service.
This manual contains important information on using your harness.
We recommend reading it carefully before using it. Please contact us or
your NOVA partner with any queries or suggestions.
Further information on this and other products can be found at
www.nova.eu.
We wish you great flights and safe landings.
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Philipp Medicus
Chief designer
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