
wiederum, dass der Zylinder oder andere Aktor in seine „sichere“ Grundstellung zurückkehrt. Die
Überwachung der beiden Näherungssensoren durch das externe Sicherheitsüberwachungssystem
des Anwenders ermöglicht es, diese Fehlerzustände zu erkennen und eine Abschaltung
vorzunehmen und die weitere Bestromung der Magnete zu verhindern.
Die Steuerausgänge des Sicherheitssystems müssen so ausgelegt und gebaut sein, dass sie die
Anforderungen an die Kategorie und/oder den Performance Level des Sicherheitssystems
erfüllen, die sich aus der Risikobeurteilung der Maschine ergeben. Normalerweise handelt es
sich bei den Ausgängen zu den Magneten um einen zweikanaligen Ausgang von einem
Sicherheitsrelais oder einer Sicherheits-SPS.
Ausfälle aufgrund gemeinsamer Ursache (Common Cause Failure - CCF)
Das Produkt wurde nach den grundlegenden und bewährten Sicherheitsprinzipien der ISO
1389-1 und -2 entwickelt und gefertigt.
Kritische Fehlerarten und -ursachen:
WUnvollständige Umkehrung – aufgrund der unvollständigen Rückstellung von Magnetventil
B.
WDer am Anschluss 4 anliegende Druck wird nicht abgeleitet – aufgrund der unvollständigen
Rückstellung von Magnetventil A.
WAusfall der Sicherheitsfunktion – aufgrund der gleichzeitigen unvollständigen Rückstellung
beider Magnetventile (A und B).
Ausfälle aufgrund gemeinsamer Ursache (Common Cause Failures - CCF) sind Ausfälle
verschiedener Komponenten, die auf ein einziges Ereignis zurückzuführen sind. Sie dürfen nicht
mit kaskadierenden Fehlern oder Fehlern gleicher Art verwechselt werden. Ausfälle aufgrund
gemeinsamer Ursache können den Verlust der Sicherheitsfunktion bewirken, insbesondere in
zweikanaligen Systemen, bei denen beide Kanäle aufgrund eines einzigen Ereignisses
gleichzeitig ausfallen könnten. Durch folgende Maßnahmen wird sichergestellt, dass Ausfälle
aufgrund gemeinsamer Ursache vermieden werden:
WHalten Sie die Druckluftqualität aufrecht, d. h. Filtration, Druckregelung, Schmierung.
WVermeiden Sie Kompressoröle, die zum Aufquellen, zur Erweichung oder anderweitigen
Beschädigung der Ventildichtungen führen können.
WGewährleisten Sie den Betrieb innerhalb der vorgeschriebenen Temperaturgrenzen.
W
Montieren Sie das Ventil so, dass der normale Hubweg der Ventilelemente senkrecht zur
Hauptrichtung der Maschinenschwingungen und/oder mechanischen Erschütterungen verläuft.
WHalten Sie die zulässigen Werte für Schwingungs- und Schockbelastungen ein.
WVerwenden Sie einen Prüfimpuls, der nicht länger als normalerweise 400 bis 600 ms ist, und
eine Impulsbreite von 0,4 ms bis 0,8 ms.
WVermeiden Sie externe Magnetfelder.
WVerschließen Sie nicht den Entlüftungsanschluss des Ventils.
W
Der Schalldämpfer ist im Lieferumfang enthalten. Stellen Sie sicher, dass der Schalldämpfer
nicht verstopft ist. Andernfalls muss er ausgetauscht werden (siehe Kapitel 11 „Ersatzteile“).
Diagnosedeckungsgrad
Durch eine angemessene Integration des Sicherheitsventils in das Sicherheitskontrollsystem ist
ein Diagnosedeckungsgrad von 99 % erreichbar. Das Überwachungssystem muss bei jeder
Zustandsänderung der Ausgänge des Sicherheitskontrollsystems zu den Ventilmagneten (Sol 1
und Sol 2) auf ordnungsgemäße Zustandsänderung jedes Ventilsensors (S1 und S2) prüfen. Die
Erkennung eines Fehlers durch das Sicherheitskontrollsystem muss eine Abschaltung der
Ausgänge der Sicherheitssteuerung zu den Ventilmagneten (Sol 1 und Sol 2) auslösen. Siehe
„Versuchsdurchführung“.
HINWEIS: Bei 5/2-Ausführungen besteht im Falle eines Fehlers, bei dem das Ventilelement der
Seite A nicht betätigt ist und das Ventilelement der Seite B innerhalb eines bestimmten, sehr
kleinen Bereichs seines Hubs klemmt, die Möglichkeit eines Zustands, bei dem am Anschluss 2
kein Druck vorhanden ist. Dieser Fehler ist erkennbar, da der Ausgang eines Positionssensors
auf HIGH (Ein) und der Ausgang des anderen Sensors auf LOW (Aus) geschaltet wird.
WARNUNG: Bei 5/2-Ausführungen könnte es im Fehlerfall bei einem Druckverlust an Anschluss
2 zu unerwarteten Bewegungen eines Zylinders kommen, der von dem Ventil gesteuert wird.
Fehlerarten
Beachten Sie, dass es für den Normalbetrieb erforderlich ist, dass zum Einschalten des Sicher-
heitsventils Sol 1 und Sol 2 gleichzeitig erregt werden und zum Ausschalten des Sicherheitsven-
tils Sol 1 und Sol 2 gleichzeitig entregt werden. Fehler, die bei Normalbetrieb auftreten können:
Sol 1 und Sol 2 gleichzeitig erregt
WS1 EIN, S2 AUS
WS1 AUS, S2 EIN
WS1 AUS, S2 AUS
Sol 1 und Sol 2 gleichzeitig entregt
WS1 EIN, S2 AUS
WS1 AUS, S2 EIN
WS1 EIN, S2 EIN
Fehlanwendung
Zu Fehlanwendungen gehören:
WEinsatz im Freien
WUmgehen der Sicherheitsfunktion oder Diagnose
WNichtverwendung der eingebauten Sensoren zur Überprüfung des Ventilbetriebs bei jedem
Zyklus – Erregung und Entregung
WZulassen des weiteren Betriebs des Ventils, wenn eines oder beide Ventilschaltsignale (von
den Positionssensoren) nicht bestätigt werden.
WEinsatz im Umkehrbetrieb (Umkehrung von Zu- und Abluft),
WBetrieb mit niedriger Anforderungsrate (Low Demand Mode) gemäß IEC 61508
WBetrieb mit Drücken unterhalb des Mindestbetriebsdrucks oder oberhalb des maximalen
Betriebsdrucks.
WARNUNG
Verletzungsgefahr!
Bei Fehlanwendungen sind Personen- und Sachschäden möglich.
ODas Produkt ist ausschließlich bestimmungsgemäß zu verwenden.
Qualifikation des Personals
Die in dieser Dokumentation beschriebenen Tätigkeiten erfordern grundlegende Kenntnisse der
Mechanik, Elektrik, Pneumatik sowie Kenntnisse der zugehörigen Fachbegriffe. Um die sichere
Verwendung zu gewährleisten, dürfen diese Tätigkeiten daher nur von einer entsprechenden
Fachkraft oder einer unterwiesenen Person unter der Leitung und Aufsicht einer Fachkraft
durchgeführt werden.
Eine Fachkraft ist, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung, seiner Kenntnisse und
Erfahrungen sowie seiner Kenntnisse der einschlägigen Bestimmungen die ihm übertragenen
Arbeiten beurteilen, mögliche Gefahren erkennen und geeignete Sicherheitsmaßnahmen treffen
kann. Eine Fachkraft muss die einschlägigen fachspezifischen Regeln einhalten.
Allgemeine Sicherheitshinweise
WBeachten Sie die gültigen Vorschriften zur Unfallverhütung und zum Umweltschutz.
WBeachten Sie die Sicherheitsvorschriften und -bestimmungen des Landes, in dem das
Produkt eingesetzt wird.
WVerwenden Sie das Sicherheitsventil nur in technisch einwandfreiem Zustand.
WPersonen, die Arbeiten an oder mit dem Sicherheitsventil durchführen, dürfen nicht unter
dem Einfluss von Alkohol, sonstigen Drogen oder Medikamenten, die die Reaktionsfähigkeit
beeinflussen, stehen.
WVerwenden Sie nur vom Hersteller zugelassene Zubehör- und Ersatzteile.
WHalten Sie die in der Produktdokumentation angegebenen technischen Daten und
Umgebungsbedingungen ein.
WWenn in sicherheitsrelevanten Anwendungen ungeeignete Produkte eingebaut oder
verwendet werden, können unkontrollierte Betriebszustände in der Anwendung auftreten,
die Personen- oder Sachschäden verursachen können. Setzen Sie daher ein Produkt nur
dann in sicherheitsrelevanten Anwendungen ein, wenn diese Verwendung ausdrücklich in
der Dokumentation des Produkts spezifiziert und erlaubt ist.
WSie dürfen das Produkt erst dann in Betrieb nehmen, wenn festgestellt wurde, dass das
Endprodukt (beispielsweise eine Maschine oder Anlage), in das die Produkte von AVENTICS
eingebaut sind, den länderspezifischen Bestimmungen, Sicherheitsvorschriften und Normen
der Anwendung entspricht.
Produkt- und technologieabhängige Sicherheitshinweise
Persönliche Schutzausrüstung
OTragen Sie bei Montage- und Wartungsarbeiten geeignete Schutzkleidung. Beachten Sie die
geltenden Arbeitsschutzregelungen der Anlage.
OTragen Sie während des Betriebs immer einen Gehörschutz.
WARNUNG
Verletzungsgefahr durch gespeicherte Energie (Druckluft) und Spannung!
Bei stillstehender Anlage bestehen weiterhin Gefahren durch gespeicherte Energie (Druckluft)
und Spannung. Gefahrbringende Bewegungen sind möglich, z. B. beim Entlüften.
OVermeiden Sie generell das Einkammern von Druckluft.
OSchalten Sie den relevanten Anlagenteil drucklos und spannungsfrei, bevor Sie das
Produkt einbauen bzw. aus der Anlage ausbauen.
OEntlüften Sie die Anlage, bevor Sie an ihr arbeiten.
OSichern Sie die Anlage stets gegen Wiedereinschalten.
OBeseitigen Sie alle weiteren Gefahrenquellen im unmittelbaren Arbeitsbereich, die von
der in der Anlage gespeicherten Energie ausgehen.
Verletzungsgefahr durch Zerlegen des Sicherheitsventils!
Vorgespannte Federn können sich beim Zerlegen schlagartig entspannen.
OSie dürfen das Sicherheitsventil niemals zerlegen.
Personenschäden durch Nichteinhaltung anlagenspezifischer Grenzwerte!
Die Betriebsbedingungen des Sicherheitsventils können von den Betriebsbedingungen der
Anlage abweichen.
OBeachten Sie in jedem Fall auch Angaben aus der übergeordneten
Anlagendokumentation.
OWenden Sie sich bei Widersprüchen oder Unklarheiten vor der Montage an den
Anlagenhersteller oder an die AVENTICS GmbH.
Verbrennungsgefahr durch heiße Oberflächen!
Das Berühren der Oberflächen des Sicherheitsventils und der benachbarten Teile im
laufenden Betrieb kann zu Verbrennungen führen.
OLassen Sie den relevanten Anlagenteil abkühlen, bevor Sie am Sicherheitsventil arbeiten.
OBerühren Sie den relevanten Anlagenteil nicht im laufenden Betrieb.
Verletzungsgefahr durch Verlust der Sicherheitsfunktion!
Je nach Anwendungsfall müssen Sie geeignete Maßnahmen ergreifen, um die
Sicherheitsfunktion zu gewährleisten.
OPrüfen Sie bei Anwendung von Schutzmaßnahmen gegen Ausschaltüberspannungen, ob
sich dadurch die Ausschaltzeit des Sicherheitsventils verlängert.
OPrüfen Sie für Ihren Anwendungsfall, ob eine getrennte Verlegung der elektrischen
Anschlussleitungen des Sicherheitsventils erforderlich ist.
OVerwenden Sie bei starken Maschinenschwingungen eine geeignete
schwingungsdämpfende Befestigung für das Sicherheitsventil.
OVermeiden Sie Überspannungen. Diese führen zum Durchbrennen der Magnete.
Gefahr durch hohen Schalldruckpegel!
Der Schalldruckpegel des Geräts beträgt während des Betriebs bis zu 94 dB (A). Irreversible
Hörschäden sind möglich.
OTragen Sie während des Betriebs immer einen Gehörschutz.
AVENTICS | SV01/SV03/SV05 | R412027221-BAL-001-AA | Deutsch 2