
6Dräger CPS 5800
Wartung
Besonders bei Kälte oder Trockenheit kann es sein, dass sich der
Chemikalienschutzanzug elektrisch auf- und wieder entlädt. Die Entladung
ist in der Regel nur dann gefährlich, wenn ein elektrischer Funke die
Umgebungsluft entzünden kann. Wenn im Umfeld von entzündlichen
Chemikalien gearbeitet wird, müssen Maßnahmen ergriffen werden, die
eine Explosion verhindern. Dazu gehören z. B. Überwürfe, eine Erhöhung
der Luftfeuchtigkeit im Arbeitsbereich oder auch die Verwendung von
antistatischen Mitteln.
Bei Gefahr sofort den kontaminierten Bereich verlassen. Verschlusssystem
erst im sauberen Bereich öffnen (siehe Kapitel 4.6 auf Seite 6).
Die zulässige Umgebungstemperatur im Einsatz beachten (siehe Kapitel 8
auf Seite 7).
4.6 Nach dem Einsatz
4.6.1 Anzug grob dekontaminieren
1. Kontaminierten Bereich verlassen und Grobdekontamination von einem
Helfer ausführen lassen. Der Helfer muss Schutzkleidung und ggf.
Atemschutz tragen. Dräger empfiehlt für die Grobdekontamination von
chemischen oder biologischen Stoffen den Einsatz von viel Wasser unter
Zusatz von Waschmitteln. Auf diese Weise lassen sich die meisten
Chemikalien (Säuren, Alkalien, Organika und Anorganika) gut abwaschen.
2. Kontaminierten Chemikalienschutzanzug nach dem Ausziehen und konta-
miniertes Abwasser entsprechend den jeweils geltenden Abfallbeseiti-
gungsvorschriften entsorgen.
4.6.2 Chemikalienschutzanzug ausziehen
1. Schutzstiefel ausziehen.
2. Kopfschutz ablegen.
3. Bänderung der Vollmaske lösen: Zeigefinger hinter die Laschen der Na-
ckenbänder stecken und mit den Daumen die Klemmschnallen nach vorn
drücken.
4. Vollmaske und Atemschutzgerät ablegen.
5. Abdecklasche öffnen.
6. Verschlusssystem von einer zweiten Person öffnen lassen. Dabei immer in
Richtung der Verschlusskette ziehen. Keine Gewalt anwenden.
7. In die Hocke gehen und den Kopf aus der Kopfhaube herausziehen.
8. Arme aus den Ärmeln herausziehen.
9. Aus Socken und Hosenbeinen aussteigen.
5Wartung
Die angegebenen Intervalle sind Empfehlungen von Dräger. Ggf müssen
abweichende nationale Richtlinien beachtet werden.
Für Informationen zu Vollmaske, Kreislauf-Atemschutzgerät, Druckluft-
Schlauchgerät und Pressluftatmer siehe zugehörige Gebrauchsanweisung.
5.1 Chemikalienschutzanzug sichtprüfen
Folgende Prüfungen müssen durchgeführt werden. Wenn Beanstandungen
auftreten, muss der Chemikalienschutzanzug entsorgt werden.
Prüfen, ob die Außenseite des Chemikalienschutzanzugs Löcher, Schnitte
oder Abrieb aufweist.
Prüfen, ob sich das Nahtband abhebt oder ablöst.
Prüfen, ob die Gesichtsmanschette unbeschädigt ist.
Prüfen, ob die Handschuhe unbeschädigt sind. Bei
Chemikalienschutzanzügen mit Handschuhkombinationen inneren und
äußeren Handschuh prüfen.
Prüfen, ob Verschlusssystem und Abdeckung unbeschädigt sind.
Verschlusssystem ggf. mit dem Fettstift fetten.
Prüfen, ob das Anzugventil frei und unbeschädigt ist.
Prüfen, ob das Anzugmaterial Verschleißspuren (weiße Linien) oder
Ozonschäden (weiße kalkige Punkte) aufweist und ob sich die
Beschichtung vom Gewebe ablöst.
5.2 Dichtheit des Chemikalienschutzanzugs prüfen
Die Prüfung ist für das Prüfgerät Porta Control 3000 beschrieben. Sie kann auch
mit anderen Prüfgeräten durchgeführt werden, die angegebenen Werte müssen
aber eingehalten werden.
Die Prüfung gemäß ISO 17491-1 Methode A.2 bei konstanter Raumtemperatur
(20 °C ±5 °C) durchführen.
Die verwendete Druckluft muss den Anforderungen der EN 12021 entsprechen.
Das benötigte Prüfzubehör ist in der Bestellliste aufgeführt (siehe Kapitel 9 auf
Seite 8).
5.2.1 Prüfung vorbereiten
1. Prüfblase mäßig aufblasen und mit einer Schlauchklemme schließen.
2. Prüfblase mit Wasser befeuchten und durch das geöffnete Verschlusssys-
tem in die Kopfhaube des Schutzanzugs einführen.
3. Prüfblase weiter aufblasen, bis die Gesichtsmanschette überall anliegt.
4. Prüfblase mit einer Schlauchklemme schließen.
5. Verschlusssystem schließen.
6. Schutzanzug mit dem Rückenteil nach unten ausbreiten.
7. Schutzkappe vom Anzugventil abknöpfen und Ventilscheibe herausneh-
men.
8. Doppelprüfkappe auf das Anzugventil knöpfen.
9. Einen Anschluss der Prüfkappe über den blauen Schlauch an das Prüfgerät
anschließen.
10. Sicherstellen, dass beide Ventile am schwarzen Schlauch des Prüfgeräts
geschlossen sind.
11. Den anderen Anschluss der Prüfkappe über den schwarzen Schlauch mit
der Druckluftversorgung (6 bar) verbinden.
12. Prüfung durchführen (siehe Kapitel 5.2.2 auf Seite 6).
5.2.2 Prüfung durchführen
1. Aufblasventil am schwarzen Schlauch öffnen und den
Chemikalienschutzanzug füllen, bis das Prüfgerät 17,5 mbar anzeigt.
Aufblasventil schließen.
2. Eine Beruhigungszeit von 10 Minuten einstellen und die Stoppuhr starten.
Während dieser Zeit den Druck auf ca. 17 mbar halten, damit ein Druck-
und Temperatur-Ausgleich stattfinden kann. Falls erforderlich, Luft nachfül-
len.
3. Entlastungsventil öffnen. Druck auf 16,5 mbar absenken. Entlastungsventil
schließen.
4. Eine Prüfzeit von 6 Minuten einstellen und die Stoppuhr starten.
5. Nach Ablauf der Prüfzeit den Druck am Prüfgerät ablesen.
Falls der Druckabfall kleiner oder gleich 3 mbar ist, gilt der
Chemikalienschutzanzug als dicht. Dann den Prüfaufbau demontieren und das
Anzugventil prüfen.
Falls der Druckabfall größer 3 mbar ist, prüfen, ob ein Fehler im Prüfaufbau
vorliegt. Wenn sichergestellt ist, dass der Prüfaufbau fehlerfrei war, muss der
Chemikalienschutzanzug entsorgt werden.
5.3 Dichtheit des Anzugventils prüfen
Die Prüfung ist für das Prüfgerät Porta Control 3000 beschrieben. Sie kann auch
mit anderen Prüfgeräten durchgeführt werden, die angegebenen Werte müssen
aber eingehalten werden.
WARNUNG
Kontaminierte Teile nicht ohne Schutzkleidung berühren.
Kontamination des sauberen Schutzanzug-Innenbereichs verhindern.
HINWEIS
Beim Ausziehen sollte eine zweite Person helfen.
HINWEIS
Dräger empfiehlt, den Einsatz zu protokollieren (siehe Kapitel 10 auf
Seite 9).
HINWEIS
Dräger empfiehlt, alle Wartungsarbeiten zu protokollieren (siehe
Kapitel 10 auf Seite 9).
nach
Erhalt
vor dem
Einsatz
nach dem
Einsatz
jährlich
Chemikalienschutzanzug sichtprüfen X X X X1)
1) Bei Chemikalienschutzanzügen, die in der CSA-Lager- und Trans-
porttasche gelagert werden, verlängert sich das Intervall auf 2 Jahre.
Dichtheit des Chemikalienschutzanzugs
prüfen XX
X1)
Dichtheit der Anzugventile prüfen X X1)
VORSICHT
Wenn der Anzug überfüllt wird, wird das Material beschädigt.
Beim Füllen des Chemikalienschutzanzugs darauf achten, dass der
Druck nicht zu weit über die angegebenen Werte steigt.
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