HBM DD1 Series User manual

A0781-3.0 de/en
DD1
Montageanleitung
Mounting instructions
Dehnungsaufnehmer
Strain Transducer

Deutsch Seite 3 - 22. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
English Page 23 - 42. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

3
DD1
HBMA0781-3.0 de/en
Inhalt Seite
Sicherheitshinweise 4. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1 Lieferumfang 7. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2 Aufbau des Grundgerätes 7. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.1 Anschliessen des Grundgerätes 8. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.2 Kabelverlängerung 10. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3 Folgegeräte 10. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.4 Aufnehmerempfindlichkeit 10. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.5 Anwendung des Grundgerätes 11. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3 Anklemm-Dehnungsaufnehmer 12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1 Zubehörsatz DD1/ZA und DD1/Z11 12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.2 Zubehörsatz DD1/ZE 13. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.3 Bestimmen der tatsächlichen Messlänge l0 16. . . . . . . . . . . . . . . . .
3.4 Kalibrierung mit dem Anklemm-Dehnungsaufnehmer 18. . . . . . . . .
4 Übersicht über die Zubehörsätze 20. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5 Aufbewahrungskasten 20. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6 Technische Daten Grundgerät 21. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7 Abmessungen 22. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Sicherheitshinweise
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Die Dehnungsaufnehmer Typenreihe DD1 sind für Dehnungsmessungen
vorgesehen. Jeder darüber hinausgehende Gebrauch gilt als nicht bestim-
mungsgemäß.
Zur Gewährleistung eines sicheren Betriebes darf der Aufnehmer nur nach
den Angaben in der Montageanleitung verwendet werden. Bei der Verwen-
dung sind zusätzlich die für den jeweiligen Anwendungsfall erforderlichen
Rechts- und Sicherheitsvorschriften zu beachten. Sinngemäß gilt dies auch
bei Verwendung von Zubehör.
Der Aufnehmer ist kein Sicherheitselement im Sinne des bestimmungsge-
mäßen Gebrauchs. Der einwandfreie und sichere Betrieb dieses Aufnehmers
setzt sachgemäßen Transport, fachgerechte Lagerung, Aufstellung und Mon-
tage sowie sorgfältige Bedienung und Instandhaltung voraus.
Allgemeine Gefahren bei Nichtbeachten der Sicherheitshinweise
Die Dehnungsaufnehmer DD1 entsprechen dem Stand der Technik und sind
betriebssicher.
Von den Aufnehmern können Restgefahren ausgehen, wenn sie von unge-
schultem Personal unsachgemäß eingesetzt und bedient werden.
Jede Person, die mit Aufstellung, Inbetriebnahme, Wartung oder Reparatur
eines Dehnungsaufnehmers beauftragt ist, muss die Montageanleitung und
insbesondere die sicherheitstechnischen Hinweise gelesen und verstanden
haben.
Restgefahren
Der Leistungs- und Lieferumfang des Aufnehmers deckt nur einen Teilbereich
der Dehnungsmesstechnik ab. Sicherheitstechnische Belange der Dehnungs-
messtechnik sind zusätzlich vom Anlagenplaner/Ausrüster/Betreiber so zu
planen, zu realisieren und zu verantworten, dass Restgefahren minimiert wer-
den. Jeweils existierende Vorschriften sind zu beachten.

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In dieser Montageanleitung wird auf Restgefahren mit folgenden Symbolen
hingewiesen:
Symbol: WARNUNG
Bedeutung: Möglicherweise gefährliche Situation
Weist auf eine mögliche gefährliche Situation hin, die - wenn die Sicherheits-
bestimmungen nicht beachtet werden - Tod oder schwere Körperverletzung
zur Folge haben kann.
Symbol: ACHTUNG
Bedeutung: Gefährliche Situation
Weist auf eine mögliche gefährliche Situation hin, die - wenn die Sicherheits-
bestimmungen nicht beachtet werden - Sachschaden, leichte oder mittlere
Körperverletzung zur Folge haben könnte.
Symbol: HINWEIS
Weist darauf hin, dass wichtige Informationen über das Produkt oder über die
Handhabung des Produktes gegeben werden.
Symbol:
Bedeutung: CE-Kennzeichnung
Mit der CE-Kennzeichnung garantiert der Hersteller, dass sein Produkt den
Anforderungen der relevanten EG-Richtlinien entspricht (die Konformitätser-
klärung finden Sie unter http://www.hbm.com/HBMdoc).

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Umbauten und Veränderungen
Der Aufnehmer darf ohne unsere ausdrückliche Zustimmung weder konstruk-
tiv noch sicherheitstechnisch verändert werden. Jede Veränderung schließt
eine Haftung unsererseits für daraus resultierende Schäden aus.
Qualifiziertes Personal
Dieses Gerät ist nur von qualifiziertem Personal ausschließlich entsprechend
der technischen Daten in Zusammenhang mit den nachstehend ausgeführten
Sicherheitsbestimmungen und Vorschriften einzusetzen. Hierbei sind zusätz-
lich die für den jeweiligen Anwendungsfall erforderlichen Rechts- und Sicher-
heitsvorschriften zu beachten. Sinngemäß gilt dies auch bei Verwendung von
Zubehör.
Qualifiziertes Personal sind Personen, die mit Aufstellung, Montage, Inbe-
triebsetzung und Betrieb des Produktes vertraut sind und die über die ihrer
Tätigkeit entsprechende Qualifikationen verfügen.
Bedingungen am Aufstellungsort
Schützen Sie den Aufnehmer vor Feuchtigkeit oder Witterungseinflüssen wie
beispielsweise Regen, Schnee usw.
Wartung
Der Dehnungsaufnehmer DD1 ist wartungsfrei.

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1 Lieferumfang
•1 Grundgerät DD1
•1 Bedienungsanleitung
Zubehör:
•Zubehörsatz DD1/ZA (Anklemm-Dehnungsaufnehmer)
•Zubehörsatz DD1/ZE (Satz Schnellspannvorrichtung)
•Zubehörsatz DD1/ZV11 (Satz Verlängerungen)
2 Aufbau des Grundgerätes
Das Grundgerät ist ein Wegaufnehmer, der die Verschiebung der Spitze einer
Tastzunge in ein elektrisches Signal umformt. Die Umformung erfolgt mit Hilfe
von Dehnungsmessstreifen, die in einer Vollbrückenschaltung auf der Mess-
zunge innerhalb des Gerätes angeordnet sind. Speziell entwickelte Deh-
nungsmessstreifen, Applikationstechnik, Kompensationsschaltung und Werk-
stoffauswahl garantieren hohe Genauigkeit und lange Lebensdauer des
Gerätes.
Die Tastspitze kann Verschiebungen s = "2,5 mm aufnehmen, beiderseitig
angeordnete Anschläge bewahren die Messanordnung vor mechanischer
Überlastung. Innerhalb der angegebenen Messwege wird die zu messende
Verschiebung in ein proportionales elektrisches Signal umgeformt, wobei die
Kennlinienabweichung geringer als 0,05 % vom Endwert ist.

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Das Gerät ist mit dem zugehörigen Kabel so kalibriert, dass die Verschiebung
von s = 1 mm der Zungenspitze am Ausgang des Gerätes ein Signal von
1 mV/V Speisespannung erzeugt. Dabei ergeben Verschiebungen in Richtung
der Typenschildseite des Gerätes positive, in entgegengesetzter Richtung
negative Signale.
Das Gerät ermöglicht statische und dynamische Messungen. Die obere
Frequenzgrenze messbarer Vorgänge hängt im Einzelfall von der Gerätezu-
sammensetzung, den Aufspannbedingungen und dem Betrag der Verschie-
bung ab. Unter günstigen Bedingungen sind 50 Hz erreichbar.
Das am Grundgerät befindliche vieradrige abgeschirmte Kabel ist leicht und
biegeweich, um Rückwirkungen auf den Aufnehmer zu vermeiden. Das Kabel
ist 1,5 m lang und enthält an seinem freien Ende eine Kapsel mit Kalibrier-
widerständen. Diese Kapsel darf weder geöffnet noch abgetrennt werden,
um die Kalibrierung des Aufnehmers nicht zu zerstören.
Das aus der Kapsel ragende Kabelende hat offene Adern, an die ein beliebi-
ger Stecker angeschlossen werden kann.
2.1 Anschliessen des Grundgerätes
ws
1
Ua
sw
2
Ue
bl
3
Ue
rt
4
Ua
ge
5
Abb. 2.1: Kabeladerbezeichnungen
Die Speisung des Aufnehmers erfolgt durch Anlegen der Speisespannung an
die Adern 2 (schwarz) und 3 (blau), das Ausgangssignal des Aufnehmers liegt
an den Kabeladern 1 (weiss) und 4 (rot).

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DD1
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Wird eine Messung mit zwei gleichzeitig betriebenen Geräten DD1 durchge-
führt, wie z.B. bei dem unter Kap. 3.1 beschriebenen Fall zweier Anklemm-
Dehnungsaufnehmer an einer Zugprobe, so bestehen verschiedene Schal-
tungsmöglichkeiten.
Die Aufnehmer können wechselseitig nacheinander auf einen Messkanal ge-
schaltet werden, aber auch gemeinsam in ParalleIschaltung (siehe Abb. 2.2)
an einem Messkanal liegen. Die ParalleIschaltung führt zur Mittelwertbildung
aus den beiden Messwerten der zwei Aufnehmer. Man erreicht ParalleIschal-
tung durch Verbinden der Anschlusskabeladern gleicher Farbe bzw. gleicher
Zifferbezeichnung.
1 (ws)
2 (sw)
3 (bl)
4 (rt)
5 (ge)
Abb. 2.2: Parallelschaltung zweier DD1
Speisespannung
Innerhalb des für die zulässigen Umgebungstemperaturen angegebenen
Bereiches von - 10 . . . + 60 °C kann der Aufnehmer mit Speisespannungen
bis zu 6 V betrieben werden, bei Raum- und tieferer Umgebungstemperatur
können auch Speisespannungen bis zu 10 V angewendet werden.
Die Anwendung des Aufnehmers in Temperaturbereichen unterhalb -10 °C
und oberhalb +60 °C sowie der Betrieb mit höherer Speisespannung ist unter
gewissen Voraussetzungen möglich. Die Einzelheiten des geplanten Ein-
satzes sollten jedoch vorher mit dem Hersteller besprochen werden.

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2.2 Kabelverlängerung
Wird durch besondere Umstände eine Verlängerung des Anschlusskabels er-
forderlich, so wird sich bei grossen Kabellängen eine Empfindlichkeits-
änderung des Systems Aufnehmer plus Kabel einstellen. Bei Betrieb mit
Gleichspannung ist diese Empfindlichkeitsänderung durch den ohmschen
Kabelwiderstand verursacht, bei Trägerfrequenz kommt der Einfluss der
Kapazität der Kabeladern zueinander und der Kabelasymmetrie hinzu.
Bei großen Kabellängen empfiehlt sich neben der Verwendung der HBM-
Spezialkabel Kalibrierung der Messanordnung durch definierte Auslenkung
der Zunge des Aufnehmers.
2.3 Folgegeräte
Der Aufnehmer DD1 kann mit allen für die Dehnungsmessstreifen-Technik
üblichen Messverstärkern betrieben werden, dabei ist jedoch die Größe der
anzulegenden Speisespannung zu beachten. So können sowohl Gleich-
spannungs- als auch Trägerfrequenz-Messverstärker verwendet werden.
2.4 Aufnehmerempfindlichkeit
Der Aufnehmer ist auf die Empfindlichkeit von 1 mV/V Speisespannung und je
mm Messweg kalibriert:
1 mm Messweg = 1 mV/V
Diese Empfindlichkeit gilt für den gesamten Messbereich von "2,5 mm
Messweg mit der Unsicherheit < 0,5 %. Der angegebenen Empfindlichkeit
liegt Speisung des Aufnehmers mit eingeprägter Spannung zugrunde (Innen-
widerstand der Spannungsquelle Rs= 0).

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DD1
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Die Empfindlichkeit des DD1 bezieht sich auf die in Abb. 2.3 angegebene
Kalibrierebene, der eine bestimmte Länge der Tastzunge zugeordnet ist. Alle
serienmäßigen Zubehörteile sind im Hinblick auf die Kalibrierebene
bemessen, bei der Befestigung der jeweiligen Tastspitzen an die Zunge ist zu
beachten, dass diese fest an der Anschlagschulter der Zunge anliegen.
Im Temperaturbereich -10 . . . + 60 °C ist der Temperatureinfluss auf die
Empfindlichkeit kompensiert.
Kalibrierebene
Abb. 2.3: Kalibrierebene
2.5 Anwendung des Grundgerätes
Zum Grundgerät DD1 gehören die Kalibrierschneide mit Befestigungs-
schraube. Mit diesen Teilen lässt sich das Grundgerät zur Messung der Ab-
standsänderung zweier Objekte verwenden, wobei die Verschiebung der Tast-
zunge (s = L) unmittelbar die Messgrösse darstellt.
Mit den im folgenden beschriebenen Zubehörsätzen kann das Grundgerät
DD1 als Anklemm-Dehnungsaufnehmer verwendet werden.
Grundgerät
Kalibrierschneide
Befestigungsschraube

12 DD1
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3 Anklemm-Dehnungsaufnehmer
Mit Hilfe der Zubehörsätze DD1/ZA und DD 1/ZV11 wird das Grundgerät
zum Anklemm-Dehnungsaufnehmer. Dieser Anklemm-Dehnungsaufneh-
mer kann an Rund- oder Flachproben aus Metall oder Kunststoff angebracht
werden, wobei die Anklemmkraft des Messgerätes an die Probe durch die Be-
festigungsklammer feinfühlig einstellbar ist.
3.1 Zubehörsatz DD1/ZA und DD1/Z11
Der Zubehörsatz DD1/ZV11 umfasst Verlängerungsstücke und Befestigungs-
schrauben, die zum Ausbau des DD1 als Anklemm-Dehnungsaufnehmer ne-
ben dem Zubehörsatz DD1/ZA erforderlich sind. Die im Zubehörsatz
DD1/ZV11 zusammengefassten Verlängerungsstücke sind aus ferritischem
Stahl mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten a= 11 x 10-6 / °C.
ZA ZV11
Abb. 3.1: DD1 mit Zubehörsatz DD1/ZA und DD1/ZV11
Teil Nr. in Abb. 3.1 Bezeichnung
1
2
3
4
5
6
7
DD1 Grundgerät
Drei Verlängerungsstücke für Nennmesslängen (Lo = 25, 50, 100 mm)
Zwei Befestigungsschrauben für Teil 2 an 1
Zungenschneide
Verlängerungsschneide
Befestigungsschraube für Teil 4 an 1
Zwei Befestigungsschrauben für Teil 5 an 2

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Abb. 3.2: Zwei gegenüberliegend angeordnete Anklemm-Dehnungsaufnehmer
DD1 ZA
3.2 Zubehörsatz DD1/ZE
Mit der Schnellspannvorrichtung DD1/ZE lässt sich der Anklemm-Deh-
nungsaufnehmer von Hand auf das Messobjekt klemmen, wobei die Klemm-
kraft mit zwei Rändelmuttern einstellbar ist. Die Schnellspannvorrichtung wird
dort eingesetzt, wo häufiges und schnelles Wechseln des Prüflings erforder-
lich ist. Die Vorrichtung ist sowohl für ein als auch für zwei DD1-Grundgeräte
verwendbar. Wird die Vorrichtung nur mit einem Aufnehmer DD1 benutzt, wer-
den die beiden Rollenlager an die gegenüberliegende Verlängerung ange-
schraubt.
6
13452
M3 x 16
M3 x 10
1 Einspannachsen zum Ansetzen an
Teil 2
2 Druckfeder
3 Rändelmutter zum Einstellen der
Klemmkraft
4 Befestigungsschrauben
5 Rollenlager
6 Klemmbügel
Abb. 3.3: Zwei gegenüberliegend angeordnete Anklemm-Dehnungsaufnehmer
DD1/ZE

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Maximaler Probendurchmesser bei
einem Aufnehmer DD1: 35 mm
zwei Aufnehmern DD1: 30 mm
Abb. 3.4: Zwei gegenüberliegend angeordnete Anklemm-Dehnungsaufnehmer
DD1 mit Schnellspannvorrichtung DD1/ZE
Wird die Schnellspannvorrichtung eingesetzt, so verringert sich der max. zu-
lässige Probendurchmesser auf 20 mm.
Seine Hauptanwendung findet der Anklemm-Dehnungsaufnehmer als Deh-
nungsmessgerät bei Zugversuchen. Um dabei Verfälschungen der Messer-
gebnisse durch am Zugstab angreifende Biegemomente auszuschalten,wird
die Verwendung von zwei einander gegenüber an der Probe angeordneten
Anklemm-Dehnungsaufnehmen empfohlen (Abb. 3.4).

15
DD1
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Durch elektrische Messung der tatsächlichen Messlänge Lo (die tatsächliche
Messlänge Lo kann nach dem Anklemmen gering von der Nennmesslänge
abweichen, siehe Kap. 3.3) kann bei entsprechender Kalibrierung die Anzeige
des Aufnehmersignals als Dehnung erfolgen.
Der Anklemm-Dehnungsaufnehmer erlaubt auch Verlängerungsmessungen.
Als Nennmesslängen für den Anklemm-Dehnungsaufnehmer sind durch ent-
sprechende Verlängerungsstücke Lo = 25, 50, 100 mm vorgesehen, so dass
sich durch den Messbereich L = "2,5 mm des Grundgerätes die in Ta-
belle 2 angegebenen Dehnungsmessbereiche ergeben.
Nennmesslänge Lo, in mm Dehnungsmessbereich ein mm/m
25 - 100000 + 100000
50 - 50000 + 50000
100 - 25000 + 25000
Tabelle 2: Dehnungsmessbereiche in Abhängigkeit von der Nennrnesslänge L
Lenkt man die Messzunge beim Anklemmen des Aufnehmers an das
Messobjektnehmer DD1 in der einen oder anderen Richtung bis zum
Anschlag aus, so steht der gesamte Bereich von L = + 5 mm bzw. -5 mm
zur Messung von Verlängerungen (Dehnungen) bzw. Verkürzungen
(Stauchungen) zur Verfügung (zur Bestimmung der nunmehr verringerten
Basislänge Losiehe Kap. 3.3.)

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3.3 Bestimmen der tatsächlichen Messlänge l0
Der Dehnungsaufnehmer DD1 nimmt die Verlängerung der tatsächlichen
Messlänge lo* auf.
Mit der Beziehung e= l/lokann somit bei bekannter tatsächlicher Messlänge
l0* die relative Dehnung bestimmt werden.
Die tatsächliche Messlänge lo* ist für jeden Anklemmfall am Prüfkörper ver-
schieden und wird dementsprechend nur im Idealfall der Nennmesslänge l0
genau entsprechen.
Zum Bestimmen von lo* wird im Zubehörsatz DD1/ZK ein Kalibrierstab mit
drei definierten Messlängen für die Nennlängen 25, 50 und 100 mm geliefert.
Die tatsächliche Messlänge lo* ist nach folgenden Punkten zu ermitteln:
1. Aufnehmer an Messverstärker anschliessen
2. Aufnehmerarretierung lösen
3. Aufnehmer an Kalibrierstab klemmen
4. Messkette auf Null abgleichen
5. Messverstärker kalibrieren ("1 mV/V1 mm)
6. Aufnehmer abnehmen, arretieren
7. Aufnehmer an Prüfkörper klemmen, Arretierung lösen
8. Das Ausgangssignal entspricht der Differenz zwischen Kalibrierlänge lk
und tatsächlicher Messlänge lo*
Die tatsächliche Messlänge lo* kann aus der Kalibrierlänge lk und der oben
genannten Differenz lk-lo* ermittelt werden.

17
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Beispiel:
Verwendetes Verlängerungsstück Nennmesslänge lo= 50 mm, Kalibrierlänge
lk= 49,998 mm (siehe Kalibrierstab), Messbereich 2 mV/V
2 mV/V = 2 mm = Ua =10 V
Differenzsignal (s. Pkt. 8) = + 0,4 V = Differenzlänge lx
+10 V = + 2 mm
+ 0,4 V = lx
lx= 0,08 mm
Damit lässt sich die tatsächliche Messlänge lo*ermitteln:
lo* = lk+ lx= 49,998 mm + (+ 0,08 mm)
lo* = 50,078 mm = 0,050078 m
Nach dem Ermitteln der tatsächlichen Messlänge lo* ist der Messverstärker
elektrisch auf Null abzugleichen. Ausgehend von diesem elektrischen Null-
punkt lässt sich dann eine Längenänderung direkt bestimmen.

18 DD1
HBM A0781-3.0 de/en
3.4 Kalibrierung mit dem Anklemm-Dehnungsaufnehmer
Nachfolgend kann dann die relative Dehnung ein Bezug auf die tatsächliche
Messlänge lo* ermittelt werden.
e = l / lo*
Beispiel: Der Messwert der Längenänderung beträgt + 2,67 V
+ 10 V = + 2 mm
+ 2,67 V = l
l = (+ 2,67 V x + 2 mm)/ +10 V
l = 0,534 mm = 534 μm
Die absolute Längenänderung beträgt 534 μm. Die relative Dehnung folgt aus
der Beziehung:
e = l / lo* = 534 μm / 0,050078 m = 10663 μm/m
Diese Umrechnung kann entfallen, wenn der Messverstärker so kalibriert
wird, dass eine ziffernrichtige Anzeige entsteht. Das Messsignal ist dann der
relativen Dehnung direkt proportional. Dazu muss aber bei der Kalibrierung
mit dem Kalibrierfaktor kdas Verhältnis lo*/loberücksichtigt werden, indem
bei der Ausgangssignalbewertung der Endwert des Kalibriersignals, mit k mul-
tipliziert, eingestellt wird.
Beispiel:
Nennlänge l0= 50 mm; tatsächliche Messlänge lo* = 50,078 mm; eine rela-
tive Dehnung von z.B. 10000 μm/m soll ziffernrichtig ausgegeben werden. Bei
dieser Dehnung soll der Verstärker voll ausgesteuert sein (Ua=10 V).
k = lo* / lo= 50,078 mm / 50 mm = 1,00156

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10000 μm/m sollen ziffernrichtig ausgegeben werden.
l = loxe
l = 0,05 m x 10000 μm/m = 500 μm
Als Empfindlichkeit der Aufnehmer gilt:
1 mV/V = 1000 μm
Aus dieser Beziehung folgt:
0,5 mV/V = 500 μm
Bei anliegendem Kalibriersignal von 0,5 mV/V ist mit der Messbereichsfein
einstellung die Ausgangsspannung 10 V mal k einzustellen.
10 V x 1,00156 = 10,0156 V Ausgangssignal.
Für das so bewertete Ausgangssignal gilt jetzt:
10 V = 10000 μm/m relative Dehnung

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4 Übersicht über die Zubehörsätze
Anwendung des DD1 als Grundgerät
DD1 ZV111) ZA ZE
Anklemm-Dehnungsaufnehmer X X X
Anklemmdehnungsaufnehmer beidseitig an Probe XX XX XX
Anklemm-Dehnungsaufnehmer mit Schnellspannvor-
richtung, einseitig an Probe X XX X X
Anklemm-Dehnungsaufnehmer mit Schnellspannvor-
richtung, beidseitig an Probe XX XX XX X
1) DD1/ZV 11: ferritischer Stahl mit α= 11 x 10-6 /°C
α = Wärmeausdehnungskoeffizient
5 Aufbewahrungskasten
DD1/ZV11
DD1/ZA
Grundgerät
Kalibrierschneide
Befestigungsschraube
Zungen-
schneide
Verlängerungs-
schneide
Befestigungs-
schrauben
Verlängerungsstücke
Befestigungsschrauben
Abb. 5.1: Grundgerät und Zubehörsätze
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